Stimmen aus einer anderen Welt
- Chronik und Technik der Tonbandstimmenforschung -
von Hildegard Schäfer (
)

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23. Brückenbau

    Verständlicherweise fragen die Teilnehmer einer Einspielung sehr oft nach einer besseren Kommunikation, nach deutlicheren und umfangreicheren Mitteilungen. Die Antworten deuten darauf hin, daß auch die Jenseitigen an der Weiterentwicklung und am Ausbau der Verbindung zwischen ihnen und uns interessiert sind, jedoch auch mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

Der Wunsch, uns bei unseren Bemühungen um gute Kontakte zu helfen und zu unterstützen, ist vorhanden und wird wiederholt zum Ausdruck gebracht, aber welcher Art die noch zu bewältigenden Barrieren sind, ist nicht erkennbar. Die Gerufenen beklagen sich einerseits über ihre Schwierigkeiten, andrerseits weisen sie auf die Hindernisse hin, die bei uns zu suchen sind. So heißt es beispielsweise einmal:

    11/45:     wir sind hier auf dem Band - versteht ihr die Schwierigkeiten -

Ein Jenseitiger antwortet auf die Frage, ob er durchkommen kann:
    12/269:     es hat Schwierigkeiten gegeben - mit den anderen -

    Welche "anderen" hier wohl gemeint sind? Könnte es so sein, daß sich zwar viele melden wollen, aber nicht alle zum Zuge kommen können? Die verschiedenen Stimmen, die manchmal beinahe gleichzeitig sprechen, deuten darauf hin, daß vielleicht mitunter einer Art "Gedränge" entsteht.

Auf die Frage "wie können wir unsere Einspielmethode verbessern"? wird klar und deutlich mitgeteilt:
    3/114:     es ist  n i c h t  vorläufig bekannt
    Nur bei uns? - Oder auch drüben nicht?

Auf die gleiche Frage lauten andere Antworten:
    5/60:     das sind Probleme - die Hauptsache ist denn doch - wir bekommen Kontakt
und
    2/16:     s c h w e r  - denn die Mensch (en) spielen Telefon
    Den Sinn dieser Aussage richtig zu deuten, fällt schwer. Vielleicht nehmen die Menschen die Verbindung nach drüben nicht ernst genug? Vielleicht ist es für manche nur Spielerei, ehrgeiziges Streben, oder geschehen Einspielungen nur aus purer Neugierde?

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Vielleicht bemühen wir uns aber auch nicht genug um die Weiterentwicklung der Forschung, arbeiten nicht intensiv genug am Brückenbau?
    Interessant ist hier auch der Wegfall einer Endung, damit der Rhythmus nicht gestört wird. Ähnlicher Formulierungen und Wortverstümmelungen um des Rhythmus willen bedient man sich des öfteren.

Auch der Sinn der Durchgabe
    K/3/404:     wir suchen eine Parole
    ist nicht ohne weiteres verständlich. Um welche Parole mag es sich hier handeln und wozu benötigen sie eine Parole? Wir können auch hier nur Mutmaßungen anstellen.

Kurz und bündig heißt es manchmal:
              kein Kontakt
              geht nicht
              geht schlecht
              wir kommen nicht durch
              es gibt Schwierigkeiten
              schlechte Verbindung
              es war nicht möglich
              Kontakte konnte es nicht geben
              versuchs ein andermal
              probiers wieder
              mach später
              heute nicht
              aber wartet - wartet trotzdem
              wir warten erneut

    Überwiegend werden jedoch aufmunternde Worte gesprochen. Auf meine Feststellung, daß wir uns freuen, wenn wir Kontakt mit Jenseitigen bekommen, sagt eine liebliche Frauenstimme:
    3/240:     freuen mit dir,
und als ich mich für die Hilfe von drüben bedanke, ist zu hören:
    3/248:     wir freuen uns über eure Hilfe
    Dies ist ein Beweis dafür, daß die Verbindung gewünscht wird, daß wir mit unseren Experimenten auf dem richtigen Weg sind.

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Auch die nachfolgende Durchsage stellt eine Ermutigung dar, Kontakte anzustreben:
    10/305:     wenn du wieder sprichst - hör die Stimme!
    Vor allem aber ist es ein Hinweis darauf, daß wir hören müssen.

Bei einer Einspielung spreche ich meine sämtlichen verstorbenen Angehörigen an. Sie lassen mich wissen:
    1/10:     wir waren alle da

Eine Teilnehmerin sagt, daß sie sich sehr freuen würde, wenn sich ihre Großmutter melden würde. Deutlich und sehr akzentuiert kommt der Ausruf:
    3/130:     oh, ich weiß!

Ich stelle etwas enttäuscht fest, daß sich meine Tochter, die ich angesprochen hatte, nicht gemeldet hat. Darauf sagt eine Stimme:
    3/115:     sie ist da - tröste dich

Positiv sind auch folgende Aussagen:
    10/244:     wir kommen - stell dir das vor
    11/300:     wir helfen
    12/272:     bin zur Stelle
    4/7:          bin schon da
    1/292:       ich sage es wird mehr
    12/218:     Ergebnisse wirds schon geben - es wird Überraschungen geben - für jemand
    K/250-260: Kontakte werden sie noch kriegen - wir kriegen noch Kontakt

Verschiedentlich wird auch der Ausdruck "drehen" gebraucht. So heißt es einmal
    K/25:        wir drehen doch wieder
und ein andermal:
    8/420:       wir konnten Wunder drehn - ich such mal den
    "Ich such mal den" läßt vermuten, daß ein Gerufener nicht ohne weiteres bereitsteht, sondern erst gesucht werden muß.

Auch die Jenseitigen bedienen sich des Ausdrucks "drüben", wie folgende Beispiele bestätigen:
    8/451:       wir grüßen von drüben
    6/633:       bei uns da drüben

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    Als wir einmal unseren Turnus durchbrechen mußten und eine Einspielung an einem anderen Tag und zu einer anderen Zeit durchführten, wies ich am Anfang auf diesen Umstand hin. Daraufhin wird uns erklärt:
    8/416:          aber wir sind hier
    8/419:          von 16 bis 22 Uhr drüben
    Auch hier wird von "drüben" gesprochen.

In unserem Kreis, dem auch Berufstätige angehören, wird in der Regel etwa um 22 Uhr mit der letzten Einspielung aufgehört. Das Abhören erfordert dann ohnehin noch eine gewisse Zeit. Es mag bei allen Experimentatoren verschieden sein, aber das Studium meiner Protokolle zeigt, daß die letzten Einspielungen am wenigsten paranormale Stimmen aufweisen und Aufnahmen nach 22 Uhr sehr unergiebig sind. Diese Feststellung traf auch FRIEDRICH JÜRGENSON.

Interessant ist auch die Behauptung:
    8/418:         f ü n f  sind da,
    nachdem alle sechs Teilnehmer ihren Namen genannt hatten. Tatsächlich verhielt es sich so, daß ein Teilnehmer stark indisponiert und daher so gut wie nicht anwesend war. Dagegen wird uns ein andermal, als fünf Teilnehmer versammelt waren, versichert:
    wir fünf - hier gelingt es

Wir spielen in der Regel jede Woche ein. Als einmal die Zusammenkunft nicht stattfinden konnte, setzte ich mich allein an das Tonbandgerät und bat um Kontakt. Ich wollte meinen Ohren nicht trauen, als prompt geantwortet wurde:
    1/76/70:         heute in 8 Tagen - um dieselbe Zeit - sicher -

An einem anderen Abend, als verhältnismäßig wenig durchkam, wurde die Frage gesteIlt, woran das liegt. Eine Stimme sagt in entschuldigendem Tonfall:
    11/84:         ich kann doch nichts dafür,
und auf die Bitte, uns eine Brücke zu bauen, gibt man uns den Hinweis:
    10/393:         die Brücke ist immer  G o t t e s

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Mitunter haben die Stimmen einen sehr freudig erregten Tonfall, mit dem sie besonders eindringlich auf sich aufmerksam machen:
    8/412:         T o n b a n d - da ist alles hier
    2/76/150 :    stell dir  v o r  - ich bin wieder  d a  - hier ist der, der  n o c h  spricht!

Auf unsere Feststellung, daß wir uns weiterhin ernsthaft mit dem Stimmenphänomen befassen wollen, sagt eine Männerstimme:
    4/69:         euch  l o b e  ich -
und gleich darauf eine singende Frauenstimme:
                    euch  l o b e  ich -

Daß auch die Jenseitigen an der Forschung mitarbeiten, wird mehrmals bestätigt. Eine Stimme äußert sich dazu in nicht alltäglicher Weise:
    2/76/27:         so sagen wir im  G a I o p p 
und eine weibliche Stimme versichert uns:
    10/53:           wir werden  l e r n e n

Die Art der Einspielmethode gehört zu den häufigsten Fragen, die wir an unsere Gesprächspartner vom anderen Ufer stellen. Das Wort "Telefon" wird nicht nur von uns, sondern auch von ihnen gebraucht:
    3/133:         Telefon - ans Telefon - hab telefoniert
    3/3:             übers Telefon!
    2/76/67:       wenns anruft - heißt das  m e I d e n !
    11/160:        laß mich mal ans Telefon!

Bei einer Einspielung höre ich deutlich das bekannte Klingelzeichen eines Telefons auf dem Band. Eine Stimme sagt:
    10/181:         da ist die Mama - ist es mal für die Heli? leg rüber - ist recht - gut!

Eine freudig erregte Stimme verkündet:
    3/262:           Kinder - die holen mich - ich glaub die rufen mich

Öfter noch als das Telefon wird das Radio erwähnt. Es scheint von großer Bedeutung und ausschlaggebend für den Brückenbau zu sein. FRIEDRICH JÜRGENSON prägte den Ausdruck: Man sollte eigentlich nicht von Tonband-, sondern von Radiostimmen sprechen.
So hören wir:
    12/607:         R a d i o  - macht es!
    K/3:              ich grüße dich durchs Radio
    Unter 4/210 wird gerufen:      der   R a d i o w e c k er !
   
Kommt das Radio einem Wecker gleich, der die Jenseitigen auf den Plan ruft?

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Einer Teilnehmerin, die sich darüber beklagt, daß ihre Einspielungen so geringe Erfolge aufweisen, wurde verschiedentlich gesagt, daß sie Fehler machen würde. Auf ihre immer wieder vorgebrachte Frage, um welche Fehler es sich dabei handelt, wird ihr gesagt:
    6/191:         d e r  Radio hat kein Telefon!

    Vielleicht sollte ihr damit deutlich gemacht werden, daß sie zu viel erwartet, daß eine Verbindung mittels Radio nicht mehr hergeben kann, also niemals einem telefonischen Kontakt gleichkommt. Es könnte aber auch sein, daß die von ihr gewählte Frequenz für eine Verständigung ungeeignet ist.

    Kritik wird von den Jenseitigen auch geübt. Zu Anfang der Einspielungen beim Einstellen des Senders treten oft Störungen auf, so daß man hin- und herpendelt, es mit dieser und jener Welle und mit den verschiedensten Frequenzen versucht. Meist manifestieren sich schon während dieses Sender-Chaos recht gute Stimmen.

Jemand stellt fest:
    1/156:         geh sag mir wo störst du - ich sag dir was - da stört einer
und unter
    2/166:         es stört was

Bei einer gemeinsamen Einspielung mit FRIEDRICH JÜRGENSON stellt dieser fest: Da kommt ein Wabbelton herein, worauf eine Frauenstimme singt:
    10/254:         Wellensalat!
Nach einigen Versuchen finde ich eine passende Welle und dies wird kommentiert mit:
     4/227:         so ists recht - doch noch.

Als einmal die Einspielung sehr schlecht und die Störungen groß waren, bemerkte ich, daß vielleicht klimatische Verhältnisse schuld daran sein könnten. Doch eine Stimme belehrt:
    1/290:         Radio war sehr schlecht - müßt ändern - nimm Musik - ist ja  s o  schrecklich!

Ein andermal frage ich, warum der letzte Einspielabend so unergiebig war und ich höre:
    11/76:         rein tonbandtechnische Versuche

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    JÜRGENSONS "Trägerwelle", die bei ihm die besten Erfolge zeitigt, brachte bei uns anfänglich keine Ergebnisse. Ich frage deshalb nach der Bedeutung dieser Welle und es wird geantwortet:
    1/76/93:         ja - das hat seine Entwicklung.

Auf die weitere Frage, ob diese Welle auch für unseren Kreis wichtig ist, heißt es:
    1/76/95:         aber doch
und als ich beim Einschalten der Jürgenson-Welle sage: Könnt ihr euch auf dieser Welle melden? antwortet eine Stimme laut und akzentuiert:
    11/255:         das  k ö n n e n  die!

    Wir suchen zu Beginn einer Einspielung einen passenden Sender und werden darauf aufmerksam gemacht, daß es sich nicht um die richtige Welle handelt:
    2/76/6:         die trägt ja nicht
oder:
    1/118:          hier diese Welle - such eine Welle

    Auch von "Radar" oder vom "Funken" ("hier funkt er") wird gesprochen. Alle diese Hinweise lassen Deutungen der verschiedensten Art zu. Sicher aber scheint zu sein, daß man sich drüben wie auch hier einer Energiequelle bedienen muß, die den Brückenbau erst ermöglicht. Besonders bei FRIEDRICH JÜRGENSON wird wiederholt vom "Radar" gesprochen. Auf einem seiner Tonbänder ist der originelle Satz zu hören: "Radar - ich küsse den Friedel!"

Zu Protokoll konnte ich auch einmal folgenden Hinweis nehmen:
    2/20:         Psycho nehmen - Psycho nehmen - Psycho nehmen.
    Es wäre denkbar, daß damit SEIDLS Psychofon gemeint ist.

    Wiederholt fordern die Jenseitigen geradezu auf, sie doch zu rufen, meist bevor wir überhaupt auf das Band gesprochen haben.
    5/10:         ruf mich n u n !
    2/76/30:    ruf mich bitte  a n !
    2/33:         r u f  uns bitte!
    2/192:       ruf mich  n a c h h e r !

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Unsere Fragen, ob sie da sind, ob sie durchkommen, ob sie sich melden können, beantworten sie folgendermaßen:
    2/76/1 3:         guten Abend, da bin ich!
    2/126:             komm noch - komm bald!
    2/28:              ich bin da - ich bin da - ich war da!
    2/95:              wir warten!
    6/584:            ich bin hier bei dir!
    4/30:              hörst du mich?
    4/212:            er ruft dich doch an!
    2/100:            schon da war - sprach ja
    2/25:             hört ihr nur - ihr alle - hört überall
    4/356:           wir hören dich hier
    2/76/22:         wieder ruft sie!
    4/51:             aber wir versuchen es doch!

Eine Bestätigung für die Forschungsarbeit auf der anderen Seite enthält die Aussage:
    9/27:             probiers doch - du wirst durchkommen - wir  a r b e i t e n  hier!

Sehr originell ist die Bemerkung eines Gerufenen, der in wunder- schönem Tonfall sehr akzentuiert gesteht:
    1/108:           hab schon  g e t r ä u m t  vom heutigen  T a g e !

Bei einer Einspielung mit FRIEDRICH JÜRGENSON singt eine sehr schöne Frauenstimme:
    10/243:          wir möchten helfen - wir die Toten

Ungeduldig meldet sich jemand mit:
    4/249:           aber jetzt komm ich dran
und in der gleichen Art und Weise wird folgendes vorgebracht:
    K/50:            Mutti - ruf mich nie so spät!

Sehr seltsam klingt die Feststellung:
    4/251:           auf dieser Straße - sind mit Fahrzeugen hier - ich sage - daß ich fliege -

    Wir können solche Aussagen in unsere Begriffswelt nicht einordnen. Doch es ist belanglos, ob wir etwas deuten können oder nicht. Unsere Welt ist nicht in Einklang zu bringen mit jener Welt, mit der wir eine Verbindung anstreben. Alles, was wir glauben und uns zusammenreimen, ist hypothetisch. Zwar wird uns ein kleiner

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Einblick gewährt, doch dürfen wir nicht vergessen, daß eine Seele auf jener Ebene uns auf dem Schulungs- und Besserungsplaneten Erde kaum verdeutlichen kann, wie es dort tatsächlich ist. Die Aussagen sind unserem Verständnis meist angepaßt, müssen es wohl sein, da die Kluft zwischen hüben und drüben schwer überbrückbar ist.

Es ist anzunehmen, daß auch die Durchgaben, die uns unbegreiflich dünken, sinnvoll sind. Wir können uns kein Urteil erlauben, weil wir die Zusammenhänge nicht erfassen.

    Immerhin vermittelt schon diese kleine Auswahl von Stimmen, die sich auf das Jenseits beziehen, ein recht anschauliches Bild von der anderen Ebene.

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rodiehr Nov 2007 


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