REINKARNATION von Ronald Zürrer |
Internet-Veröffentlichung Juli 2008, |
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KAPITEL 8: DAS ENDE DER REINKARNATION
Was wünsche ich mir eigentlich?
Zugegeben, nicht alle unsere Wünsche sind so offensichtlich schädlich wie das Rauchen, aber dieses einfache Beispiel führt uns zur wichtigen Frage, welche unserer Wünsche wirklich von uns selbst kommen und welche fremdbestimmt sind (im Beispiel etwa von der Zigaretten- und Werbe-Industrie). Wie viele von uns haben ihre eigentlichen Wünsche unter einem Berg von oberflächlichen, materialistischen Ablenkungen, Süchten und Kompromissen begraben, die uns sogar von Beruf und Familie entfremden!
Die Frage lautet: Was also will ich wirklich? – Nehmen wir uns ruhig einmal ein paar Minuten Zeit, um uns dieser wichtigen Frage zu widmen. Wenn wir ganz tief in unserer Wunschkiste graben, werden wir wahrscheinlich irgendwo auf die verschwommene Vorstellung stoßen, daß wir glücklich und geliebt sein wollen. Aber wie das genau aussehen oder gar funktionieren soll, ist eher ein Thema, mit dem wir uns „irgendwann später, zu gegebener Zeit“ beschäftigen wollen.
Doch vielleicht, liebe Leserin und lieber Leser, ist diese Zeit ja gerade jetzt gekommen. Immerhin zeigt die Tatsache, daß Sie sich fast bis zum Ende dieses Buches durchgekämpft haben, daß bei Ihnen ein ernsthaftes Interesse an Karma und Reinkarnation vorhanden ist, das sich wohl nicht bloß auf den theoretischen Aspekt beschränkt.
Angenommen also, Sie hätten, wie im Märchen, einen Wunsch frei, egal was es ist, was würden Sie sich wohl wünschen? Schauen wir uns einige mögliche Vorschläge an:
- Geld und Besitz
- Gesundheit und Schönheit
- Intelligenz und Bildung
- Erfolg und Einfluß
- Kraft und Macht
- Ruhm und Ehre
Der erste Wunsch in unserer Liste ist sicher verständlich, aber unzureichend, um wirkliches Glück zu gewährleisten, denn welchen Wert hat unser Geld, wenn die Weltwirtschaft zusammenbricht, wenn wir krank werden oder uns nach Liebe sehnen?
Selbst wenn wir die Gesundheit hinzufügen, läßt vielleicht unser Aussehen zu wünschen übrig. Wenn wir all diese Werte untersuchen, werden wir feststellen, daß einer allein ohne die anderen nicht ausreicht, um unser Ideal zu erfüllen. Aber selbst wenn wir alle auf einmal besäßen, machen dennoch das unaufhaltsame Alter und letztlich der Tod uns einen Strich durch die Rechnung, da alles in dieser Welt vergänglich ist.
Wir sehen also, daß selbst die Erfüllung all unserer materiellen Wünsche nicht ausreicht, um unser wahres Sehnen zu stillen. Ob unsere Wünsche nach Wohlstand, Gesundheit, Sicherheit usw. nun als negativ, schlecht oder sündhaft zu beurteilen sind, sei einmal dahingestellt.
Auf jeden Fall aber wird jemand, der verstanden hat, wie wenig diese polare Welt letztlich für die tiefen Bedürfnisse der Seele bietet, ein Interesse daran haben, sich nicht mehr durch diese Wünsche einschränken und fesseln zu lassen. Er versteht: Letztlich ist diese Welt nicht mein wahres Zuhause.
So geht es nicht darum, einfach unser Wünschen gänzlich auszulöschen (was sowieso nicht möglich ist, da wir ein aktive spirituelle Seele sind), sondern unsere Wünsche zu läutern und zu transformieren, so daß sie in Einklang mit unserer höheren Natur, mit unserem wahren Selbst, stehen.
Diese Transformation aber braucht ihre Zeit. Es ist nicht erforderlich, daß wir nach der schnellstmöglichen Abkürzung suchen, um Befreiung von dieser Welt zu erlangen. Im Gegenteil, solch unangebrachter Ehrgeiz könnte sich sogar als schädlich für unseren spirituellen Fortschritt erweisen.
Mit der Evolution des Bewußtseins verhält es sich ähnlich wie mit dem Wachstum einer Pflanze: Wir können die Pflanze hegen und pflegen, doch wir können sie nicht zwingen, schneller zu wachsen, als sie es vermag. Wenn wir an ihr ziehen, sie überdüngen oder überwässern, besteht die Gefahr, daß sie abstirbt.
Außerdem können wir, wenn wir unsere Transformation mit Achtsamkeit und Geduld beginnen und einen Schritt nach dem anderen gehen, immer wieder zurückblicken und eventuelle Korrekturen vornehmen. Hierbei ist es wichtig, auf die innere Stimme des Herzens zu hören und für Kursänderungen immer offen zu bleiben. Starre Vorstellungen und dogmatische Konzepte haben meist keine lange Lebensdauer.
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