REINKARNATION
Die umfassende Wissenschaft
der Seelenwanderung

von Ronald Zürrer

Internet-Veröffentlichung Juli 2008,
(c)
Govinda-Verlag GmbH

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KAPITEL 6: REINKARNATION IM CHRISTENTUM

Aus dem Querschnitt durch die Geschichte des Reinkarnationsgedankens in Kapitel 5 haben wir folgende zwei Erkenntnisse gewinnen können:

  1. Der Gedanke der Reinkarnation gehört zum grundlegenden, universellen Urwissen des Menschen („Archetypus“) und ist in der einen oder anderen Form in den schriftlichen Zeugnissen jeder zivilisierten Kultur und in jeder Zeitepoche der gesamten Weltgeschichte anzutreffen.

    Er ist also, entgegen weitverbreiteten Mißverständnissen, nicht etwa etwas Indisches, ja nicht einmal etwas rein Asiatisches oder Östliches. Durch diese bedeutende Erkenntnis wird die Frage der Reinkarnation aus den kleinlichen und engen Begrenzungen verschiedener ethnischer, kultureller, philosophischer und konfessioneller Anschauungen gehoben und schlicht zu einem Naturgesetz erklärt.

    Wir müssen demnach nicht mehr von einem „Glauben an ein Weiterleben nach dem Tode“ sprechen, sondern von dem „Wissen um die Gesetze von Karma und Reinkarnation“.
     

  2. Der Reinkarnationsgedanke wurde auch innerhalb der abendländischen Geistesgeschichte in jeder Epoche von einem überwiegenden Teil der Dichter, Denker und Philosophen, die die europäische Kultur geprägt haben, diskutiert und häufig auch angenommen und gelehrt.

Aus diesen beiden Erkenntnissen folgt nun aber unumgänglicherweise noch eine dritte: Da der Reinkarnationsgedanke zum Urwissen des Menschseins gehört und quer durch alle Völker und Epochen der Menschheitsgeschichte hindurch gepflegt wurde und da auch zahlreiche abendländische Denker und Philosophen von der Richtigkeit der Reinkarnation überzeugt waren, sollte es doch eigentlich nicht verwundern, wenn dieses Wissen und diese Überzeugung in irgendeiner Form auch in den religiösen Schriften des Abendlandes zum Ausdruck kommt.

Tatsächlich: Obschon sowohl das orthodoxe Kirchentum als auch gewisse andere biblische Bewegungen durch alle Jahrhunderte hindurch bis zum heutigen Tage die Lehre der Seelenwanderung stets vehement abgelehnt und sogar verketzert haben, sind doch zu allen Zeiten (und heute immer mehr) christliche Einzeldenker, Gruppierungen und Gemeinschaften zu finden, die in dem Reinkarnationsgedanken durchaus keinen Widerspruch zur Botschaft Jesu Christi sehen, sondern diesen im Gegenteil als einen wichtigen Bestandteil derselben schätzen.

Manche Theologen behaupten heute, die Lehre von der Reinkarnation sei dem Urchristentum fremd gewesen und sei erst nachträg­lich von Anhängern der griechischen Philosophen Pythagoras und Platon in die christliche Doktrin eingebracht worden. Daraufhin habe sich die Kirche veranlaßt gesehen, diese Lehre auf einem Konzil als Irrlehre zu verurteilen und wieder zu beseitigen.

Im vorliegenden Kapitel möchte ich anhand historischer Beispiele, unter anderem des anschaulichen Beispiels des Kirchenvaters Origenes, sowie auch anhand von Textstellen aus dem Neuen Testament der Frage nachgehen, ob diese Behauptung den Tatsachen entspricht. Wir werden untersuchen, ob und inwieweit sowohl Jesus Christus selbst als auch die ersten frühchristlichen Gelehrten mit dem Wissen um Karma und Reinkarnation vertraut waren oder dieses sogar unterstützt und gepredigt haben.

Dabei wird sich zeigen, daß die Reinkarnationslehre zur Zeit Jesu sowie in den ersten Jahrhunderten unmittelbar nach ihm noch zum allgemeinen urchristlichen Glauben gehörte. Erst später wurde sie – zunächst im vierten, dann vor allem im sechsten Jahrhundert – aus höchst fragwürdigen Gründen, auf die ich noch eingehen wer­de, bewußt aus den christlichen Schriften verbannt und ausgemerzt. Nichtsdestoweniger sind auch in der heute gültigen Bibelfassung noch gewisse Hinweise erhalten geblieben, die höchst aufschlußreich sind und die in diesem Kapitel ebenfalls dargelegt werden sollen.

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