Stimmen aus einer anderen Welt
- Chronik und Technik der Tonbandstimmenforschung -
von Hildegard Schäfer (
)

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2. Beweise für ein nachtodliches Leben?

    Wir werden hineingeboren in eine Welt voller Zweifel und Ungewißheit. Der Propheten gibt es viele, und die Religionen rühmen sich alle der Wahrheit. Doch welcher sollen wir Glauben schenken, welche der vielen Offenbarungen hat Gültigkeit? Ganz besonders die Kardinalfrage, das Überleben des leiblichen Todes betreffend, ängstigt und quält die Menschheit und verleitet sie zu den verschiedenartigsten Spekulationen.

    Läßt sich hier von einer erkennbaren Wahrheit sprechen? Wie weit ist die Menschheit vorgedrungen im verwirrenden Gestrüpp von Phantasie und Wirklichkeit?

    Der Mensch von heute weiß zwar viel über physikalisch-chemische Zusammenhänge, er bedient sich der kompliziertesten Maschinen, er fliegt zum Mond und Mars und peilt bereits andere Gestirne an, doch über sein schmerzlichstes Problem, über sein Sterben, weiß er so gut wie nichts.

    Eine demoskopische Umfrage hat ergeben, daß an ein Leben nach dem Tode 48% der Menschen glauben. Die "letzten Dinge" sind also weitgehend in Verruf geraten Schuld daran sind neben anderen Faktoren sicher auch die infantilen Vorstellungen, die sich damit verbinden.

Die Bilder der Bibel über Himmel und Hölle sind allgemein menschliche Bilder des damaligen Weltbildes, die entmythologisiert und durch neue ersetzt werden müßten. Dabei muß bedacht werden, daß das Jenseitige jenseits alles Sagbaren liegt und räumliche Vorstellungen nicht möglich sind.

    Die meisten Menschen müßten eine Antwort schuldig bleiben, wenn man sie nach einem "Jenseits" fragt. Viele haben immer noch nicht ihre Kinderschuhe ausgezogen, das heißt, daß sie über das, was sie in der Schule im Religionsunterricht gelernt haben, nie hinausgewachsen sind.

Und Hand aufs Herz - ist diesen Naiv-Gläubigen nicht ein wenig bange vor diesem trostlosen Halleluja-Himmel? Sie glauben an Himmel und Hölle und daran, daß entweder sofort nach dem Tode eine Eingruppierung in die auf Grund des Lebenswandels zuständige Sphäre vorgenommen wird, oder diese am Tage des

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Jüngsten Gerichts erfolgt, wobei die "Einweisung" eine Entscheidung für alle Zeiten bedeutet. Wiederum erweist sich die menschliche Phantasie grausamer als ein Gott je sein könnte. Welcher irdische Vater brächte es übers Herz, sein Kind einer Schuld wegen auf Lebenszeit zu ächten und zu verbannen, aber Gott, dem ach so barmherzig und gütig gepriesenen Gott unterstellt man diesen Sadismus.

    Der Denkfehler besteht darin, daß man sich die symbolisierten Begriffe Himmel und Hölle als Örtlichkeit und nicht als Zustand vorstellt. Vielleicht wäre es richtiger zu sagen, die Welt ist die Hölle, und die Menschen sind einerseits die gequälten Seelen und andrerseits die Teufel darin. In der Neuoffenbarung des Propheten Jakob Lorber heißt es auch ganz richtig: "Niemand kommt weder in die Hölle, noch in den Himmel, sondern ein jeder trägt beides in sich" (GS 11118, 10).

    Der Mensch verwandelt sich nach seinem Tode nicht plötzlich vom Guten zum Schlechten oder vom Schlechten zum Guten, sondern nimmt seine Persönlichkeit, seine Individualität mit allen Vorzügen und Nachteilen mit hinüber. Wie sein Inneres beschaffen ist, so wird auch das Jenseits beschaffen sein, in dem er beim Hinübergang zunächst leben wird.

Er empfindet sein Wesen nun ohne beschönigende Maske, ohne Verhüllung, nackt und unbarmherzig wie es wirklich ist. Niemand dirigiert ihn nach rechts oder nach links; die Selbsterkenntnis ist gleichbedeutend mit einer Einstufung.

    Die vielzitierte "Ewige Ruhe", die das Jenseits einem geistig regen Menschen wenig erstrebenswert erscheinen läßt, ist wie viele andere Kundgaben daran schuld, daß die Menschen der Religion enttäuscht den Rücken kehren. Eine ewig untätige Ruhe wäre des Geistes Tod. Je durchgeistigter aber ein Mensch, desto tätiger wird er sein.

    Der Tod ist kein Abschluß, sondern ein Neuanfang. Er ist eine Fortsetzung auf der Basis des beim Hinscheiden Erarbeiteten und eine Weiterentwicklung. Kein Mensch ist für alle Ewigkeit verloren, aber sicher muß sich mancher durch schwierige Stufen hindurcharbeiten, wenn sein Lebensweg auf Erden unbefriedigend verlief.

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Insofern hat das Wort "Fegefeuer" oder "Purgatorium" eine Berechtigung.

    Doch - sind das alles nicht nur Vermutungen? Wunschdenken? läßt sich damit die grundsätzliche Frage, ob überhaupt ein Beweis für ein Leben nach dem Tode erbracht werden kann, beantworten? Wenn wir uns schon entschließen, unglaubwürdige oder fragwürdige Hypothesen zu verabschieden, woran sollen wir uns dann orientieren, wo unseren Halt suchen?

    Nach IMMANUEL KANT, dem großen Philosophen, ist die Frage nach dem Jenseits des Todes einfach und schlüssig zu beantworten: "So wahr es uns gibt und unser kritisches Nachdenken, so wahr sind für uns auch die Ergebnisse, zu denen dieses Nachdenken zwangsläufig führen muß.

Die Gewißheit, eine freie Seele zu besitzen, deren Unsterblichkeit in Gott begründet ist, von ihm kommt und zu ihm führt, ist kein Glaube im Sinne einer unbewiesenen und ungewissen Hoffnung, sondern ein echtes Wissen im Sinne letztmöglicher Wirklichkeit für unsere Vernunft. Zweifel daran sind also nur Unvernunft und Dummheit."

    Nicht nur Kant, sondern die Mehrzahl aller großen Denker und Dichter haben sich zu einem Jenseits bekannt, wie auch letztlich alle großen Religionen ohne den Glauben an die Unsterblichkeit nicht denkbar wären. Seit Urzeiten glauben die Menschen an ein Weiterleben nach dem Tode.

    Der Jenseitsglaube resultiert aus der einfachen, natürlichen Tatsache, daß wir uns nicht nach etwas sehnen und etwas wünschen und vorstellen können, was es überhaupt nicht gibt. Doch die Sehnsucht und die Hoffnung auf ein Weiterleben nach dem Tode sind in jedem Menschen zutiefst verwurzelt und gelangen ihm spätestens dann zum Bewußtsein, wenn er einen geliebten Menschen verloren hat.

Auch Atheisten, Nihilisten und "Mit-dem-Tod-ist-alles-aus-Propagandisten" finden auf dem Grunde ihrer Seele, wenn sie tief genug hinuntertauchen, diesen Hoffnungsfunken. Unsere Sehnsucht nach einem Jenseits kann nicht von ungefähr kommen, nicht eine Impression sein, sondern vielmehr konkreter Bestandteil unseres Seins.

    Es gibt eine Ursehnsucht des Menschen, die auf ein leid- und

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schmerzloses Dasein ausgerichtet ist, auf ein friedvolles Dasein ohne Kampf und Angst, ohne Unglück und Not, ohne Krankheit und Tod. Der Mensch fühlt, daß dies sein angemessener Urzustand ist, für den es auch eine Erfüllung geben muß. Nachdem in diesem Leben ein vollkommener Glückszustand nicht erreicht werden kann, muß es für die Erfüllung unserer Ursehnsucht eine andere Daseinsform geben, eine Existenz, die den Tod nicht mehr kennt.

Alle Religionen verkünden dieses Jenseits des Friedens und der Vollkommenheit, ohne es beweisen zu können. Sie fordern zum Glauben auf, wissend, daß der Mensch zufolge seiner Ursehnsucht zu glauben vermag. Daraus resultiert die ungeheure Kraft aller Religionen.

    Zur Faktizität vom Weiterleben beseelter Wesen gesellt sich die aus einem untrügerischen Gerechtigkeitsgefühl erwachsende Gewißheit von Schuld und Sühne. Das Gewissen, das uns die Richtigkeit oder Falschheit unseres Tuns vor Augen führt, ist uns sicher nicht grundlos eingepflanzt. In allen Glaubensrichtungen dominiert das Gesetz von Schuld und Sühne, von Verdammnis und Verherrlichung.

    Diese Betrachtungen sind zugegebenermaßen keine empirischen Beweise. Sie basieren auf Überlieferungen, Gefühlen, Hoffnungen und Wünschen. Hier soll es aber um konkrete, substantielle Beweise gehen.

    Durch Medien, die in Voll- und Halbtrance oder auch i m Wachzustand Botschaften aus einer anderen Welt empfingen, wurde das Dunkel um das Jenseits erhellt. Den Medien der "direkten Stimme", den "Schreibmedien" und den "Materialisationsmedien" verdanken wir einen Einblick in die transzendente Welt, sie lüfteten den Schleier um die Eschatologie. Leider gibt es wenig wirklich gute, seriöse Medien, in Deutschland beinahe so gut wie überhaupt keine.

    Wie die Erfahrung lehrt, sind jedoch nüchterne Menschen durch mediale Kundgaben, gleichgültig um welche Art von Medialität es sich handelt, nicht zu überzeugen. Für den Skeptiker sind Erlebnisse subjektiver Art nicht gültig, er will mit eigenen Augen sehen und mit eigenen Ohren hören. Der Mensch des Atomzeitalters, lebend

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und wirkend in einer rationalen, vertechnisierten Welt, fordert objektive Beweise, er will nicht glauben, sondern wissen.

    Seit es nun die Stimmen auf Tonband gibt, werden dem Menschen erstmals solche Beweise für sein Leben nach dem Tode erbracht. Die Stimmen bezeugen, daß es intelligente, identitätsbewußte Wesenheiten außerhalb unserer materiellen Welt gibt. Der Inhalt ihrer Aussagen deutet darauf hin, daß es sich um Personen handeln muß, die früher auf der Erde lebten und nun in einem Jenseits sich weiterentwickeln; der Tod also folglich kein Ende, sondern nur eine Metamorphose ist.

    Diese Stimmen geben meist folgerichtige, bezugnehmende Antworten auf Fragen; sie sprechen den Experimentator mit seinem Namen an, nennen ihre eigenen Namen und überraschen mitunter sogar mit präkognitiven Angaben.

Für Menschen mit normalem Gehör sind die meisten dieser Stimmen gut zu verstehen. Zwar werden auch Flüsterstimmen oder schwer verständliche Satzfragmente eingespielt, aber die gut hörbaren Stimmen allein genügen, um die Faktizität des Phänomens außer Zweifel zu stellen.

    Viele paranormale Erscheinungen und mediale Kundgaben werden der Selbsttäuschung oder dem Betrug zugeordnet. Bei der Manifestation der Stimmen auf Tonband müssen diese Verdachtsmomente wegfallen, denn ein Tonbandgerät ist ein Mechanismus, der ohne Unterbewußtsein, ohne Tricks und ohne Betrugsabsichten arbeitet.

Er unterliegt keinerlei menschlicher Beeinflussung und läßt sich auch nicht hypnotisieren. Im Gegensatz zu nicht festzuhaltenden medialen Eingaben sind die Stimmen konservier- und reproduzierbar. Auch wenn die Parapsychologie, die klassische Physik und die Metaphysik noch vor einem ungelösten Rätsel stehen, sind die Stimmen existent.

    Sie stammen nachweislich nicht von Menschen, die auf das Tonband sprechen, und können auch nicht aus Radioprogrammen abgeleitet werden. Eine solche Serie von Zufällen, wobei die Experimentatoren mit ihrem Namen angesprochen werden, die Stimmen ihre Identität bekanntgeben und die jeweils richtigen Antworten auf die verschiedensten Fragen genau in ein Radioprogramm passen, ist völlig ausgeschlossen. Selbst bei Annahme einer

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derartigen Zufallskette wäre eine solche Spekulation unsinnig, denn es gibt außerdem noch zu viele andere Merkmale für die Stimmen, die sich nicht mit Radiosendungen, gleichgültig, um welche Wellenlänge es sich handelt, vereinbaren lassen. Im Kapitel "Charakteristikum der Stimmen" komme ich eingehend darauf zu sprechen.

    Dem Menschen auf der Suche nach Jenseitsbeweisen sind heute, ermöglicht durch unseren technischen Fortschritt, solche Beweise in die Hand gegeben. Noch wissen wir nicht, wie diese Stimmen auf das Tonband gelangen, denn alles, was bisher darüber gesprochen und geschrieben wurde, sind nur Mutmaßungen.

Vielleicht werden wir eines Tages mehr darüber erfahren. Doch so viel steht heute schon fest, daß die Entwicklung fortschreitet, die Forschung bei dem heutigen Stand nicht stagniert. Die 18 Jahre, seitdem das Stimmphänomen bekannt ist, beweisen dies.

War es zuerst nur ein Begnadeter, Auserwählter, dem sich das Stimmenwunder mitteilte, so wurden es mit der Zeit immer mehr Menschen, die ernsthaft arbeiteten und sowohl vom technischen als auch vom metaphysischen und philosophischen Aspekt her weitere Erkennrnisse erschlossen.

    Tausende von Experimentatoren gewissenhaft protokollierte Stimmen auf Tonband, die heute, morgen und jederzeit abgehört werden können, bezeugen, daß es eine immaterielle Welt außerhalb unserer Bewußtseinsebene gibt, und sie vermitteln uns auch Anhaltspunkte darüber. Die in späteren Kapiteln detailliert aufgeführten Stimmenbeispiele weisen darauf hin.

    Schon oft mußten die Menschen umdenken. Das Atom, bis vor nicht allzulanger Zeit das "Unteilbare", ist heute ein Riesending, gemessen an den Elementarteilchen. Aus dem Unteilbaren wurden Elektronen, Neutronen, Positronen, Neutrinos, Neutrettos . . .

Die Anzahl dieser Teilchen nimmt ständig zu; bis heute sind schon etwa 200 bekannt. Wir wissen noch längst nicht alles über unsere eigene Daseinsebene, geschweige denn dürfen wir uns anmaßen, die "andere Welt" zu kennen.

    Unser Weltbild ist täuschend. Wir sehen die Sterne am Himmel, aber keiner von ihnen zeigt uns das Jetzt, das Heute. Sie stehen zu

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uns in Entfernungen von zehn-, hundert- oder tausend Millionen Lichtjahren. Wir sehen ein Universum der Vergangenheit, das heute gar nicht mehr zu existieren braucht. Warum sollten wir uns darüber wundern, wenn wir Stimmen von Menschen hören, die vor einem, vor zehn oder vor hundert Jahren in ein anderes Leben übergewechselt sind?

    Es ist schon eine sehr seltsame Sache um den "Glauben". Bekanntlich gibt es genug Menschen, die unumstößlich an Gott glauben, obwohl sie ihn noch nie "gesehen" haben, die fest davon überzeugt sind, bei der Kommunion den Leib Christi in sich aufzunehmen, obwohl dies absolut nicht "bewiesen" werden kann; die an Himmel und Hölle glauben, die Existenz des Teufels nicht bezweifeln und auch das Fortleben nach dem Tode für eine Selbstverständlichkeit halten, obwohl dies alles keine "Erfahrung" darstellt. Sie glauben an die vielfältigen Bibelwunder, aber "Stimmen aus dem Jenseits" kann und darf es nicht geben.

    Diese Widersprüchlichkeit zeigt, daß der Mensch Übersinnliches außerhalb des materiellen Bereiches akzeptiert, solange es sich um alteingefahrene Überlieferungen handelt. Wird er dagegen zum Neudenken und Umdenken herausgefordert, verkriecht er sich feige in seinem althergebrachten, festgefügten Gehäuse, klammert sich an Tradition und Konservation. Die unüberwindbaren Hürden, hinter denen er sich verbarrikadiert, heißen Gewohnheit, Trägheit, Bequemlichkeit und Intoleranz. Aber er deklariert sie mit den Adjektiven unbeeinflußbar, aufgeklärt, modern.

    Alles im Kosmos unterliegt einer wohldurchdachten, gut funktionierenden Ordnung. Auch unser Erdenleben muß einen Sinn haben. Vielleicht ist der irdische Weg eine Art Schule für Aufgaben uns unbekannter Art in einer späteren Daseinsform, die es zu bewältigen gilt. Wer glaubt, daß er nur geboren wird, um zu sterben, sollte es sich überlegen, einen Menschen zu zeugen, denn ein Leben ohne Jenseitshoffnung lohnt nicht.

    Daß es uns möglich wurde, "Stimmen aus dem Jenseits" zu empfangen, ist Trost und Verpflichtung zugleich. Wir haben ein Zipfelchen von etwas beinahe Unmöglichem zugeworfen bekom-

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men -, an uns liegt es, ob dieser Hoffnungsschimmer vielleicht eines Tages als strahlendes Licht unsere Dunkelheit erhellt.
    Doch wie fing es überhaupt damit an? Auf welche Weise erfuhren die Menschen von der Möglichkeit, Stimmen auf Tonband hören zu können? Wer war der erste, der die Stimmen vernahm?

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rodiehr Nov 2007


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