Das wiedergefundene Jenseits
von Prof. Père François Brune


Curriculum Vitae
Pater Brune erhielt Diplome der höheren Schule in Latein, Griechisch und Philosophie. Nach vier Jahren an der Sorbonne graduierte er in Latein und Griechisch und studierte dann als Graduierter fünf Jahre Philosophie und Theologie am Pariser katholischen Institut, sowie ein weiteres Jahr an der Universität Tübingen.

Er besitzt höhere akademische Grade in Theologie, in biblischem Griechisch und Hebräisch und in der ägyptischen Hyroglyphensprache sowie dem assyrischem Babylonisch. Nach seiner Graduierung führte er seine Studien am Bibel-Institut in Rom fort, wo er in den Heiligen Schriften graduierte.

1960 wurde Pater Brune zum Priester geweiht und hatte Professuren in einer Reihe führender Seminare inne.
 

Er ist Autor zahlreicher gelehrter Publizierungen und einer Reihe von (unten aufgeführten) Büchern zu theologischen Themen sowie paranormalen Phänomenen, und dabei mit besonderem Bezug auf das Überleben des Todes und die Kommunikation mit Verstorbenen.
  • Pour que L’homme Devienne Dieu" (Damit der Mensch Gott werde), Editions Dangles, neue Ausgabe 1992

  • „Christ et Karma" (Christ und Karma), Editions Dangles, 1995

  • „Les Miracles et Autres Prodiges" (Die Wunder und andere wunderartige Werke), Editions Philippe Lebaud/OXUS, 2000

  • „La Vierge du Mexique" (Die Jungfrau von Mexiko), Editions Le Jardin des Livres, 2002

  • „Saint Paul, Témoin Mystique" (Der heilige Paulus, mystischer Zeuge) OXUS, 2003

  • „Les Morts Nous Parlent" (Die Toten sprechen zu uns), Philippe Lebaud/OXUS, neue Ausgabe 1996

  • „À L’écoute de L’au-Delà" (Auf Empfang für das Jenseits/Das Jenseits hören) (mit Professor Rémy Chauvin), OXUS, 2003

  • „Le Nouveau Mystère du Vatican" (Das neue Wunder des Vatikans), Editions Albin Michel, 2002


Es war unerläßlich, das Phänomen der instrumentellen Transkommunikation in einen weitaus größeren Komplex einzugliedern, und Rémy Chauvin hat das mit dem Wissen und der geistigen Offenheit getan, die er stets bekundet hat.

Die elektronischen Mittel stellen ohne jeglichen Zweifel eine Neuheit dar, jedoch reiht sich diese Neuheit in einer gewissen Kontinuität in all die Botschaften ein, die mit den klassischeren Mitteln seit Jahrtausenden aus dem Jenseits empfangen wurden.

Die ‚Transkommunikatoren’ haben das ihrerseits stillschweigend (an)erkannt und daher bei vielen Gelegenheiten die instrumentelle Transkommunikation nicht von der (rein) mentalen getrennt. Marcello Bacci (Anm.d.Ü.: medial begabter Experimentator in Grosseto, Italien) hat diese beiden Wege oft gleichzeitig benutzt.

George Meek † (Leiter der Forschungsgruppe ‚Metascience Foundation, Franklin, USA), hat die Hilfe von Medien in Anspruch genommen, um diese elektronischen Verfahren zu präzisieren, die ja doch zum Ziel hatten, sie (die Medien) überflüssig zu machen.

Eine kleine Gruppe von Forschern, wie Ernst Senkowski und Ralf Determeyer, hat sich schließlich um Frau Hildegard Schäfer zusammengefunden, um die durch ein Medium gekommenen Botschaften des jenseitigen Claudius, der sich als der ehemalige römische Imperator vorstellte, voll Hingabe aufzunehmen und zu sammeln [1].

     [1] Hildegard Schäfer: Dialog mit Claudius. Impulse aus einer anderen Welt. Drei Eichen Verlag, 3 Bände     
*
siehe Bemerkung unten

Es scheint mir auch – wieder in voller Übereinstimmung mit meinem Freund Rémy Chauvin -, daß man die im allgemeinen kurzen, rein persönlichen Botschaften hinreichend deutlich von den meist langen, manchmal endlosen Botschaften mit philosophischen, wissenschaftlichen oder religiösen Ansprüchen unterscheiden muß.

Die persönlichen Botschaften bieten, trotz mancher Ausnahmen, gewöhnlich keine Probleme. Sie sind ein unschätzbarer Trost für diejenigen, die einen geliebten Menschen verloren haben, aber selbstverständlich ist nicht daran zu denken, sie alle zu veröffentlichen. Sie wiederholen sich notwendigerweise und sind nur für die Angehörigen von wirklichem Interesse.

Die Botschaften mit gehaltvollerem intellektuellem Inhalt schließen sich der enormen, schon seit langem durch die Medien erhaltenen Literatur an, die nach wie vor in allen Ländern und Sprachen hereinbricht.

Die Bezeichnung „channels", also ‚Kanäle’, ist ein Mittel zur Betonung des Anspruchs, uns Offenbarungen zu liefern, die aus dem Jenseits kommen sollen. Die Bezeichnung ‚Medium’ bringt genau den gleichen Sinn zum Ausdruck, wobei das Medium lediglich als Vermittler zwischen dem Jenseits und unserer Welt angesehen wird. Die Erneuerung der Vokabel erzeugt kein neues Phänomen.

Wenn auch die Literatur amerikanischer Herkunft bekannter ist, so kann ich (doch) bestätigen, daß diese Art der ‚Enthüllungen’ in Italienisch, Portugiesisch, Spanisch, Deutsch und Französisch ebenso reichlich vorhanden ist [2]; mir scheint, daß sie überall etwa denselben sehr zweifelhaften Wert hat, daß sie sich fast um die gleichen Themen dreht, mit unendlichen Variationen, die eine gewisse Monotonie nicht verhindern.

Der Empfang dieser Jenseitskommunikationen erstreckt sich oft über eine große Anzahl von Jahren. Er wird häufig von außergewöhnlichen Zeichen begleitet, die mehrere Zeugen in aller Objektivität feststellen können, und die ganz offensichtlich die Glaubwürdigkeit dieser Botschaften bei denen, die sie empfangen, verstärken.

     [2] François Brune: Christ et Karma. Dangles, 1995, S. 83-108  

Einige wirklich großartige Texte heben sich allerdings von dieser riesigen Menge ab und können das Niveau der großen Mystiker erreichen, aber sie sind von sehr geringer Zahl. Ich habe an anderer Stelle reichlich darüber gesprochen.

Ich wäre zurückhaltender als mein Freund Rémy Chauvin, hinter all dem Egregore (Anm.d.Ü.: Bezeichnung für durch Gedanken und Willenskraft geschaffene Wesenheiten oder Trugbilder als Gegensatz zu von Gott geschaffenen Wesen) zu sehen. Es ist nicht so, daß ich diese Möglichkeit à priori ausschließen möchte. Ich habe sie selbst zur Sprache gebracht.

Es erscheint mir jedoch als wahrscheinlicher, daß die gesamte Bevölkerung des Jenseits einzubeziehen ist, die vermutlich viel gewaltiger und verschiedenartiger ist, als man es sich so vorstellt: (leere) Seelenhüllen, die nichts als Reste wohldefinierter Persönlichkeiten wären, die tatsächlich auf der Erde gelebt haben; die Egregore als Emanation der Gedanken und Gefühle von Einzelnen ebenso wie von ganzen Gemeinschaften; die Verstorbenen, die sich wahrscheinlich gemäß ihrer spirituellen Entwicklung in Welten unendlicher Verschiedenheit befinden; andere Wesenheiten, nicht inkarnierte, die denen entsprechen, die die alten Traditionen Engel nannten....

Ich glaube, daß wir, wie uns mehrere dieser Botschaften versichern, in der Tat niemals allein sind. Manche Verstorbene, einmal im Jenseits angekommen, scheinen durch uns fortleben zu wollen und kommen, um uns zu besetzen [3].

     [3] Siehe das beeindruckende Werk von Carl Wickland: „Dreißig Jahre unter den Toten", sowie Dr, Edith Fiore: „Les Esprits Possessifs" (Die besitzergreifenden Geister).   

Andere, weiter entwickelte Hinübergegangene, wenden, nachdem sie den Schleier einmal durchdrungen haben, einen großen Teil ihrer Aktivität dafür auf, uns mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu helfen.

Viele von ihnen sagen uns, daß sie, um mit uns kommunizieren zu können, Instrumente konstruieren müssen, die den unsrigen entsprechen. Im übrigen scheinen sie eine Art Kontrolle der Kommunikationen auszuüben.

Andere behaupten, daß eine auf der Erde gemachte Erfindung vorher in ihrer Welt gemacht wird. Sehr wohl könnte ein großer Teil der Evolution unserer Zivilisationen in Wirklichkeit das gemeinsame Werk in dieser Welt Lebender und auf andren Ebenen Lebender sein.

Das gälte wahrscheinlich nicht nur für unsere technischen Fortschritte, sondern auch für unsere künstlerischen und literarischen Schöpfungen. Es könnte vielleicht sogar für eine gewisse moralische Entwicklung unserer Gesellschaften zutreffen.

Muß man noch weiter gehen? Vielleicht gilt das selbst für die Evolution der uns umgebenden Tier- und Pflanzenwelt, die geologische Entwicklung unseres Planeten? In diesem Punkt, scheint mir, läge ich der Auffassung von Rémy Chauvin nahe genug, um mich ihm anzuschließen.

Es kann sein, daß Gott nicht alles unmittelbar persönlich macht. Vielleicht gibt er der Teilnahme und Initiative aller seiner Geschöpfe großen Raum? Vielleicht bilden unsere Menschheit und unser Planet einen Teil einer unendlich ausgedehnteren und solidarischeren Gesamtheit? Die Revolte der Engel, kündet uns die Bibel, steht zeitlich vor der Erschaffung des Menschen.

Man versteht dann leicht, daß der Gehalt der empfangenen Botschaften unterschiedlich sein kann, je nach der Quelle, die sie aussendet. Vielleicht existiert Marduk irgendwo [4].

    [4] Nach Mitteilungen, die von den Experimentatoren Harsch-Fischbach, Luxemburg, empfangen wurden, ist Marduk der Name eines fremden Planeten.  

Vielleicht gibt es auf diesem Planeten ein Wesen, das niemals inkarniert war oder ehrlich glaubt, nicht inkarniert gewesen zu sein; vielleicht lebt dort jemand, der sich tatsächlich für Richard Burton, oder ein anderer, der sich für Paracelsus, ein anderer, der sich für den heiligen Thomas Becket hält.

Aber neben den in Luxemburg, Rivenich und jetzt auch in Darmstadt empfangenen Botschaften, die stets mit der gleichen Gruppe ‚Zeitstrom’ im Jenseits verbunden sind, besitzen wir kein anderes Zeugnis der Existenz dieses Planeten, von keinem anderen Zentrum der ITK, durch keine Botschaft, die, gleich in welchem Land, durch automatische Schrift, außerkörperliche Erfahrung oder in Trance zustande gekommen ist.

Dennoch mangelt es nicht an mal mehr, mal weniger glaubwürdigen Zeugenaussagen, oft von einer Anzahl von Zeichen begleitet, sowie von zur Sache gehörigen Botschaften, die mit unserer Welt korrespondieren und sehr wohl die Tendenz haben, die Authentizität des Kontakts zu beweisen. Also, was nun?

Vielleicht ist diese Geschichte des Planeten Marduk trotz der erstaunlichen Koinzidenzen mit den Romanen von Philip José Farmer doch wahr. Der Grundirrtum bei allen diesen Botschaften läge in der Behauptung, alle Verstorbenen unseres Planeten Erde würden dort hingehen, um sich dieser schönen Welt anzuschließen.

Denn vielleicht sind auch andere Welten wahr, die uns viele andere Botschaften beschreiben, die von anderen Gruppen auf anderen Wegen /mit anderen Mitteln empfangen wurden, und die jedes Mal recht unterschiedlich sind. Jedesmal sind es neue Beschreibungen, neue Geschichten, neue Erklärungen.

Es scheint, als ob es tatsächlich viele Wohnstätten im Reich des Vaters gäbe. Vielleicht kann sich jeder durch eine Art Gedankenprojektion die Welt konstruieren, die ihm zusagt, wie viele Verstorbene uns erklären. Vielleicht gruppiert man sich nach Affinitäten und dem erworbenen spirituellen Niveau.

Wie dem auch sei, diese Komplexität zerstört nicht im mindesten das großartige Zusammentreffen unserer Welt mit dem Jenseits. Es scheint hinreichend sicher, daß wir in einer großen Zahl von Fällen auf diesem Weg den Kontakt mit unseren Verstorbenen wiederfinden können.

Daß dieses Treffen nicht so einfach ist, sollte uns weder sehr überraschen noch zu sehr enttäuschen. Unsere Gelehrten hören nicht auf zu versuchen, unsere Welt ein wenig besser zu verstehen. Daß auch das Jenseits kompliziert ist, nichts ist normaler als das. Dieser Planet, der uns heutzutage zu klein erscheint, wies auf unseren Landkarten noch vor kaum vergangener Zeit viele weiße Flecken auf.

Die Kontakte vervielfachen sich, sie intensivieren sich. Aber wir stehen immer noch am Anfang. Zahllose Wege öffnen sich vor uns, vielleicht ein wahrer Dschungel. Auf jeden Fall ist es nicht mehr möglich, dies zu ignorieren. Ohne Zweifel ist viel Vorsicht geboten, und vor jedem Versuch ist Abstand zu bewahren.

Das ist etwas was, wie mir scheint, den Experimentatoren oft fehlt, die zu sehr von dem Abenteuer gefangen sind, das sie erleben. Jede Erkundung unbekannter Territorien ist ein Abenteuer; wunderbar und gefährlich. Man geht immer das Risiko ein, sich zu verirren.

Vielleicht wird man eines Tages sogar entdecken, daß der eine oder andere Forscher, dem ich Vertrauen schenkte, in der gegebenen Lage seine Ergebnisse ein wenig erzwungen hat, so wie dies hinreichend oft bei den Medien des vergangenen Jahrhunderts vorgekommen ist. Alles ist möglich. Ich hoffe nur, daß die Reaktion nicht dieselbe sein wird, und daß ein solcher Zwischenfall nicht ausreicht, die Gesamtheit dieser Phänomene in Mißkredit zu bringen.

Die Zahl der Forscher ist bereits viel zu groß, und dies in vielen Ländern und seit vielen Jahren. Die wissenschaftlichen Arbeiten, obgleich noch ungenügend, sind trotzdem schon so weit fortgeschritten, daß man die Realität des Phänomens nicht mehr leugnen kann, welche Überraschungen auch immer es noch für uns bereit halten könnte.

Eine der spektakulärsten Entwicklungen, die man der Evolution der Jenseitskommunikationen verdankt, ist die ziemlich radikale Änderung der Positionen der katholischen Kirche hinsichtlich dieses Themas.

Man kennt die traditionellen Reaktionen, auf die man im allgemeinen beim Klerus trifft, stärker noch unter den Protestanten als unter den Katholiken. Es sind die alten Verbote, die auf das Alte Testament zurückgehen: „Du sollst die Toten nicht beschwören, du sollst keinerlei Beziehung zu denen haben, die diese Abscheulichkeiten begehen, usw."

Jetzt aber kann man eine Veränderung der Haltung, und dies dem auf höchstem Niveau, beobachten. Im November 1996 hat R.P. Gino Concetti vor der italienischen Nachrichtenagentur ANSA eine stark beachtete Erklärung abgegeben, eine Erklärung, die die gesamte italienische Presse in breiter Form verbreitete.

Eine Erklärung, die um so wichtiger ist, als R.P. Concetti ein regelmäßiger Mitarbeiter des Osservatore Romano ist, des quasi-offiziellen Organs des Vatikans.

Er ist derjenige, der im allgemeinen mit der kulturellen Seite dieses Journals beauftragt ist. Man wird insbesondere bemerken, daß R.P. Concetti damit nicht nur eine persönliche Meinung ausgibt, sondern sehr ausdrücklich im Namen der Kirche spricht.

Ein Mann dieser Wichtigkeit, der für gewöhnlich derartige Funktionen ausübt, kann das nicht tun, ohne einer absoluten Deckung sicher zu sein. Es handelt sich also dabei wirklich um eine von hoher Stelle getroffene, zu Spruchreife gelangte Entscheidung. Hier nun das Wesentliche dieses Textes:

„Nach dem modernen Katechismus erlaubt Gott unseren teuren Verstorbenen, die in der Dimension außerhalb der Erde leben, Botschaften zu senden, um uns in gewissen Momenten unseres Lebens zu leiten.

Infolge der neuen Entdeckungen im Bereich der Psychologie über das Paranormale, hat die Kirche beschlossen, die Experimente/Erfahrungen der Dialoge mit den Verstorbenen unter der Voraussetzung, daß sie mit wissenschaftlichen und religiösen Zielen vorgenommen werden, nicht länger zu untersagen.

Alles geht von dem Gedanken aus, daß die Kirche ein einzigartiger Organismus ist, dessen Haupt Jesus Christus ist. Dieser Organismus setzt sich zusammen aus den Lebenden, das heißt dem Volk der Gläubigen auf der Erde, und den Verstorbenen, seien es die Heiligen und Glückseligen, die sich im Frieden des Geistes im Paradies befinden, sowie (auch) der Seelen, die ihre Sünden im Purgatorium sühnen, abbüßen müssen.

Diese drei Dimensionen sind nicht nur nach dem Konzept der Kommunion der Heiligen mit Jesus vereint, sie sind miteinander verbunden, was bedeutet, daß es möglich ist zu kommunizieren.

Die Botschaften können nicht nur durch Wörter und Töne kommen, das heißt durch normale Kommunikationssysteme der menschlichen Geister [5], sondern auch vermittels verschiedener Signale. Zum Beispiel durch Träume, die manchmal sogar präkognitiv sein können, oder vermittels geistiger Impulse, die unseren Geist durchdringen. Diese Impulse können sich in Visionen, Bildern und in Ideen umwandeln." 

    [5] Es handelt sich um Medien und Sensitive,  

Pater Concetti spricht also die Rolle der Medien oder Sensitiven an, die oft als Vermittler dienen, und er präzisiert sogleich:

„Ja, die Kirche akzeptiert, daß man sich an diese so besonderen Personen wendet, aber mit sehr viel Vorsicht und unter bestimmten Bedingungen. Die Sensitiven, an die man sich wenden kann, müssen Personen sein, die ihre Erfahrungen, selbst mittels moderner Techniken, (weiter) entwickeln, indem sie sich vom Glauben inspirieren lassen. Wenn Letztere Priester sind, ist es noch besser."

Pater Concetti erinnert in der Folge an die unerläßlichen Ratschläge zur Vorsicht: unsere lieben Verschwundenen nicht wegen Nichtigkeiten zu konsultieren, hinsichtlich der Botschaften unseren kritischen Sinn zu bewahren, aus diesen Mitteilungen keine neue Droge zu machen, und auf diese Weise nicht die Tür für jenseitige Kräfte öffnen, die wir dann nicht selbst kontrollieren könnten. Dieser letzte Punkt ist fortwährend eindringlich zu erinnern [6].

    [6] Um den gesamten Text zu sehen, schlagen Sie z.B. in der Nr. 29 der Zeitschrift „Parasciences" nach.  

Es handelt sich nicht um eine offizielle Änderung der Position der Kirche. Aber es ist eine tatsächliche Evolution, die ohne Zweifel auf der Feststellung beruht, daß die Phänomene existieren, und daß sie sehr wohl – wie komplex sie auch sein mögen – sehr oft einer authentischen Kommunikation mit unseren ‚Toten’ entsprechen.

Dazu eine weitere Feststellung: erlaubt oder verboten, eine wachsende Anzahl von Menschen und Gläubigen nimmt dazu Zuflucht.

Schließlich besteht kein Zweifel, daß in der Epoche, in der wir leben, in der der Glaube an das ewige Leben mehr und mehr selbst von den Theologen in Frage gestellt wird, diese Phänomene schon einer Menge von durch einen Trauerfall verzweifelten Menschen geholfen haben, den Glauben wiederzufinden und mit ihm den Sinn des Lebens.

Ich glaube, daß in dieser Hinsicht insbesondere die „Movimento della speranza" (Bewegung der Hoffnung) zu erwähnen ist, die in Italien von Eltern ins Leben gerufen wurde, die ihre Kinder verloren haben, und die seit mehr als zehn Jahren in ganz Italien Kongresse organisiert oder inspiriert hat, bei welchen unzählige Eltern den Glauben und das Vertrauen zu Gott wiedergefunden haben.

Es ist sicherlich zu einem großen Teil die Ausbreitung dieser Aktion über das ganze Land, mit Treffen von 400, 800 1000, 2000 Personen, die zu dieser Veränderung der Haltung (der Kirche) geführt hat.

Ich hatte persönlich die Freude, an einer großen Anzahl dieser Kongresse teilzunehmen und die Wandlungen zu bewundern, die sich dort ereigneten. Nahezu immer gab es dort in reservierten Sälen rund ein Dutzend Medien, die sich in den Dienst von der Verzweiflung ausgelieferten Personen stellten, um ihnen den Trost eines Kontakts mit ihren teuren Verschwundenen zu bringen.

Persönlich möchte ich hinzufügen, daß ich den Bruch sehr bedauere, der von vor jetzt viel zu lange zurückliegender Zeit zwischen den christlichen Kirchen und der spirituellen Bewegung, vorwiegend in der Kardec’schen Version, stattgefunden hat.

Allan Kardec glaubte nicht mehr an die Göttlichkeit Christi, und ich erkenne an, daß die Kirchen angesichts dieser Haltung nicht anders konnten, als ihren Glauben erneut zu bestätigen.

Aber mir scheint, daß, wenn nicht die Kirchen alle diese Kontakte mit dem Jenseits verdammt und gegen alle Evidenz nichts anderes darin gesehen hätten als Betrug oder Täuschung oder dämonische Manifestationen, viele der unnützen Trennungen hätten vermieden werden können.

Ich selbst habe in vielen Städten Brasiliens, Porto Ricos und anderswo die bewundernswerte Hingabe der Menge von Kardec’schen Spiritualisten an die Ärmsten oder Kranken feststellen können.

Ich konnte die glühende Liebe wahrnehmen, mit der einige von Christus sprachen, oft besser als unsere Priester, und ich weiß, daß viele in ihrem Herzen einen authentischen christlichen Glauben bewahrt haben und fortfahren, ihn zu praktizieren. Aber es ist auch wahr, daß andere spirituell Gläubige deutliche Antichristen sind.

Wessen Fehler ist das? Die Veränderung der Einstellung der römisch-katholischen Kirche ist ohne Zweifel willkommen, aber sie kommt ziemlich spät! Und während sie sich diesem ganzen Strom entgegenstemmte, welche Unterweisung und welchen Trost hatte sie selbst denen zu bieten, die die Trauer geschlagen hatte?

Es ist wahr, in der katholischen Kirche sind die Dinge dabei, sich zu verändern, in Italien, in Spanien - während die wissenschaftliche Welt noch weit davon entfernt ist, die gleiche Revolution vollbracht zu haben.

Man muß anerkennen, daß es für sie sicher noch mühsamer ist, denn schließlich war der Glaube an das Fortleben (nach dem Tod) immerhin während vieler Jahrhunderte die konstante Lehre der Kirche, während unsere Wissenschaftler vorgeben, nicht daran zu glauben und oft – zum Besseren oder Schlechteren – sich nicht dafür interessieren zu wollen.

Sehend wie sich diese Kommunikationen ausbreiten, beginne ich dennoch zu hoffen, daß unseren großartigen Geister, die sich für die Avantgarde des Denkens halten, eines Tages entdecken werden, daß sie ganz allein dastehen, ihren schönen Sicherheiten überlassen.

Es ist vielleicht das, was sich bald ereignen wird, die Nr. 280 von Juli 1997 der Zeitschrift „Folha Espirita" aus São Paulo kündigt an, daß die Universität von Princeton beginnt, für die paranormalen Stimmen Interesse zu zeigen und sich darauf vorbereitet, sie zu studieren.

Die instrumentelle Transkommunikation würde auf diese Weise eine amerikanische Entdeckung werden, und plötzlich würde die ganze Welt beginnen, sie ernst zu nehmen; was sicherlich nicht das Ende der Probleme bedeuten würde.

Jedenfalls gehen die Kontaktversuche weiter und das Phänomen breitet sich (langsam) aus. Es stimmt, daß im Laufe der Jahre mehrere Todesfälle uns einige der besten Forscher entrückt haben. Ich nenne nur diejenigen, die ich persönlich gekannt habe: Hildegard Schäfer, Peter Härting, Adolf Homes, Silvana Pagnotta, Marlene Dohrmann und die Gattin meines Freundes Senkowski, Adelheid.

Aber schon mehrere von ihnen sind mit denen in Kontakt getreten, die sie auf dieser Welt zurückgelassen haben. Als Folge verschwinden bestimmte Zeitschriften, andere entstehen andernorts.

In Deutschland sind die von Hans Otto König verwirklichten technischen Entwicklungen eindrucksvoll. Er ‚multipliziert’ die Versuche mit Ultraschall-„Generatoren", Infrarot- und Ultraviolett-Licht, wobei er seine Arbeiten vor allem auf den Empfang von Bildern auf dem Fernsehschirm [7] ausrichtet.

    [7] Man findet seine schematischen Darstellungen in seinem Mitteilungsblatt „Parastimme".  

1993 erhielt er auf diese Weise während einer öffentlichen Vorführung ein Bild, das klar genug war, um Karl Liebknecht vollständig wieder zu erkennen, einen deutschen Politiker, der 1919 ermordet wurde. 1997, innerhalb einer anderen öffentlichen Sitzung, empfing er aus dem Jenseits 16 Bilder, von denen eines mit Leichtigkeit identifiziert wurde.

In diesen beiden Fällen läßt der Vergleich mit zu Lebzeiten dieser Personen aufgenommenen Fotos keinen Zweifel [8].

    [8] „Parastimme", Nr. 3-4, Dezember 2002  

Noch später hat König ein weiteres System entwickelt, das „Hyperraum-System", das er zusammen mit einem Bergkristall benutzt, der mit Ultraviolett von 300 Nanometer bestrahlt wird. Es sind seine Helfer im Jenseits, die auf der Benutzung von Kristallen bestanden haben: „Die Kristalle sind ein mächtiges Hilfsmittel bei den Kontakten mit anderen Existenzebenen." [9]

    [9] Ibid., S. 47 und Nr. 1-2, Juli 2003, S. 7-14 und 36-37  

Tatsächlich haben sich die Ergebnisse sowohl der Stimmen als auch der Bilder so sehr verbessert, daß einige (Beobachter) darin eine Wende in der ITK-Forschung sehen.

Aber vergessen wir bezüglich der Bilder, die wir auf diese Weise empfangen, nicht, was unsere Hinübergegangenen selbst auf unsere Frage, wie sie die Sendung bewerkstelligen, antworten: „Wir speichern die Bilder unseres Über- und Unterbewußtseins. Wir speichern die Bilder unserer Körper."

In Italien – so scheint es – haben die Forschungen besonders hinsichtlich der Analyse der Stimmen Fortschritte gemacht. Aus genauen Aufzeichnungen vermutet Paolo Presi das, was er ‚Zeitanomalien’ beim Empfang paranormaler Stimmen nennt. Diese entstünden aus dem Aufeinandertreffen einer Emissionsquelle außerhalb der Zeit mit unseren Geräten, die sich in der Zeit befinden. [10]

    [10] Paolo Presi im ITC Journal, Nr. 13, März 2003, S. 30-33. Siehe auch die Abhandlung von P. Presi über die Arbeiten von M. Bacci in „Parasciences" Nr. 44.  

Man weiß, daß die Wiedererkennbarkeit der Stimmen noch präziser und sicherer ist als die der digitalen Aufzeichnungen. Daniele Gullà und Giuseppe Lenzi haben sich dem rigorosen Vergleichen von Wörtern, die von einer Person zu Lebzeiten gesprochen wurden, mit denselben Wörtern, die von der (gleichen) Person aus dem Jenseits gesprochen wurden, gewidmet.

In einigen Fällen kann die Ähnlichkeit der charakteristischen Elemente dieser Stimmen 92 – 95 % erreichen [11]. 

    [11] Le Messager, Nr. 42, S. 17-19  

Es gibt aber noch Außergewöhnlicheres. Auf der Basis bestimmter mathematischer Formeln kann ein Computer die Form rekonstruieren, die die Mundhöhle der Person besitzen mußte, die das eine oder andere Wort ausgesprochen hat.

Man kann offensichtlich an Hand lebender Personen beweisen, daß diese Rekomposition exakt ist. Nun kommt das selbe System für die paranormalen Stimmen auf völlig absurde Formen und Dimensionen. Der Mund, der diese Worte hätte aussprechen können, hätte größer sein müssen als der Rachen eines Löwen!

Das zeigt deutlich, wenn es noch einmal nötig wäre, daß es sich nicht um die Stimmen lebender Menschen handeln kann [12]. 

    [12] Daniele Gullà und Giuseppe Lenzi im ITC Journal, Nr. 13, S. 52-53  

Gullà verfolgt obendrein mit einer ganzen Gruppe sehr interessante Untersuchungen über – wie er sie nennt – ‚Phantombilder’, die man ohne jeglichen Träger auf einem (Bild-)Schirm, einer Vitrine oder Mauer auffangen kann, sobald Medien eine Präsenz fühlen [13]. 

    [13] Technische Erklärungen in „Parasciences/Transcommunication" Nr. 45, 46, 47 und 48  

In den Vereinigten Staaten scheint es Mark Macy häufiger als andere (Experimentatoren) mit störenden Stimmen zu tun zu haben, die er sich im übrigen gut vom Halse geschafft hat. Er hat vor allem an einem anderen, sehr interessanten System gearbeitet, bei dem der Empfang paranormaler Bilder ganz einfach mit einem Polaroid-Foto geschieht.

Er fotografiert Gesichter mit einem Gerät, das eine spezielle Lichtenergie abgibt, und beim Entwickeln erscheinen als Überdruck auf dem Gesicht der lebenden Person Gesichter von Verstorbenen, die manchmal wiedererkennbar sind [14].

    [14] Marc Macy im ITC Journal, Nr. 13, S. 17-39  

Lisa und Tom Butler von der Gruppe AAEVP arbeiten mit der von Klaus Schreiber benutzten Technik und haben Bilder recht guter Qualität erhalten, von denen einige farbig sind [15].

    [15] Le Messager, Nr. 42, S. 22-23 und 31  

In Frankreich sind einige interessante Untersuchungen zur Analyse der Stimmen durchgeführt worden. Sie bestätigen die in den anderen Ländern durchgeführten Arbeiten, aber der wesentliche Teil des Einsatzes wirkte viel mehr auf die Verbreitung der ITK über das ganze Land – dank der Vortrags-/Vorlesungstage, die von Stadt zu Stadt durch die Association Infinitude organisiert werden.

Die drei französischsprachigen Zeitschriften gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. Weisen wir abschließend noch auf ein französisches Medium mit außergewöhnlichen Fähigkeiten hin, Jean-Claude Pantel, dessen Ergebnisse/Erfolge, im Bereich der Stimmen wie dem der Bilder, Gegenstand wichtiger wissenschaftlicher Forschungen sein könnten. Meines Wissens gibt es bisher nur eine einzige Veröffentlichung zu seiner Person/Sache [16].

    [16] „Parasciences/Transcommunication", Nr. 51, Juli 2003, S. 53-63  

In Spanien und Portugal sind die Untersuchungen schon ziemlich alt. Sie haben mit den großen Pionieren begonnen, als man sich in Frankreich dafür noch gar nicht interessierte.

Es gibt immer (einzelne) Forscher, bisher aber wenige Veröffentlichungen außer einigen Artikeln in Zeitschriften über paranormale Phänomene im allgemeinen. Mittlerweile scheinen die Dinge sich jedoch zu entwickeln, insbesondere dank der sehr wirkungsvollen Aktivität von Frau Anabela Cardoso, der Gründerin des ITC Journal.

Ich glaube wirklich, daß wir mit der instrumentellen Transkommunikation über neue faszinierende Mittel verfügen, um uns unseres Überlebens nach dem Tod zu vergewissern. Vergessen wir aber dabei niemals, daß wir auf diese Weise nur die unmittelbare Umgebung der Erde erreichen.

Wie es Roland de Jouvenel formulierte: „Dieses Unsichtbare ist ebenso fern von der Göttlichkeit wie ihr selbst es von einem Stern seid. ... Die mystische oder spirituelle Erfahrung ist eine ganz andere."

Diese Wiederentdeckung des Jenseits hat also nur Sinn, wenn wir über die intellektuelle Neugierde hinauszugehen wissen, um uns in ein anderes Abenteuer zu stürzen, das noch weit anspruchsvoller ist, in das innere Abenteuer, das das wahrhaftige spirituelle Abenteuer ist.

Nichtsdestoweniger, es muß noch einmal gesagt werden: in einer Welt, in der im allgemeinen entsetzlicher Materialismus und ein oft sektiererischer Rationalismus herrschen, in einer Welt, in der viel zu oft auf das falsche Übernatürliche hingewiesen wird, um das Wahre stärker in Verruf zu bringen, und nicht um es zu verteidigen, ist es eine hervorragende Nachricht, die uns die instrumentelle Transkommunikation bringt:

DAS JENSEITS ist endlich wiedergefunden !

 

(Der hier wiedergegebene letzte Abschnitt des Buches 'À l'ecoute de l'au-delà' wurde freundlicherweise von Prof. Brune zur Veröffentlichung im Internet zur Verfügung gestellt.)

(Übersetzt aus der französischen Sprache von Heidemarie Hallmann, Kempen.)


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