Unsichtbare Realitäten
Berichte - Erlebnisse - Tatsachen
Ein Beitrag zur vergleichenden Sterbe- und Jenseitsforschung auf der Grundlage einer Befragung im deutschen Sprachraum.
von Heinz Hemling

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5.5 Geistwesen erscheinen den Lebenden 

Wer die zahlreichen Erlebnisberichte und die vergleichenden Literaturparallelen bisher aufmerksam verfolgt hat, wird sicher keine Mühe haben, die nun folgenden Zeugenaussagen der von mir befragten Personen ebenso ernst zunehmen und gleichsam als weitere Bausteine dem entstehenden Mosaik hinzuzufügen.

Jenseitige Geistwesen können auf ganz unterschiedliche Weise erscheinen und sich zeigen, je nachdem, wozu sie selbst in der Lage sind und wie wir auf ihr plötzliches ‚Auftauchen’ reagieren. In den meisten Fällen erscheinen sie den Hinterbliebenen „im Traum“.

Häufig werden sie den Angehörigen auch sichtbar, wenn diese sich gerade in der Übergangsphase („Alpha-Zustand“) zwischen dem Wachbewusstsein und dem beginnenden Schlaf befinden. In anderen Fällen werden die Schlafenden von der Erscheinung des Toten plötzlich geweckt, um diesen dann „bei voller Bewusstsein“(!) wahrzunehmen.

Seltener sind hingegen die „visionären Erscheinungen“ von Geistwesen. Und vereinzelt muss man als Berichterstatter auch Schilderungen zur Kenntnis nehmen, wonach Wesenheiten aus anderen Welten resp. Dimensionen in unserer Wirklichkeit als „materialisierte oder grobstofflich verdichtete (Astral-)Gestalten“ vorübergehend sichtbar werden.

So unglaublich dies auch klingen mag, derartige Zeugenaussagen können die Begegnung mit „Naturgeistwesen“ ebenso beinhalten wie den Kontakt mit Menschen, die nicht von dieser Erde kommen, also den sog. „Außerirdischen“.

Berichte dieser Art finden sich in heutigen und überlieferten Schriften der letzten Jahrhunderte – nur hat man ihnen kaum Glauben geschenkt, weil man sie noch nicht verstand und einzuordnen wusste. Diese Einstellung beginnt sich heute in weiten Kreisen unserer Bevölkerung, auch in anderen Ländern, allmählich zu wandeln.

Zunächst möchte ich wieder, wie in den vorangegangenen Kapiteln, ein eigenes Erlebnis anführen. Am Freitag, den 17. November 1989, hatte ich an der hiesigen Volkshochschule ein Seminar zum Thema „Und das Jenseits gibt es doch ...!“ gegeben.

Die Teilnehmer, die sich zu einer buntgemischten Gruppe junger und älterer Leute zusammengefunden hatten, waren sehr an diesem Themenbereich interessiert. Einige von ihnen hatten schon das eine oder andere Buch in dieser Richtung gelesen; manche konnten sogar eigene außergewöhnliche Erlebnisse und Erfahrungen mitteilen.

Um das Seminar abwechslungsreich zu gestalten, wurden von mir Fotos aus dem Bereich der Parapsychologie gezeigt, und es wurde ein Film über Nahtodeserlebnisse vorgeführt. Außerdem konnte den Besuchern an Hand zahlreicher Bücher, die ich ausgelegt hatte, ein erster Eindruck davon vermittelt werden, was in den letzten Jahren alleine im deutschen Sprachraum zum Thema „Leben nach dem Tode“ veröffentlicht worden ist.

Diese Veranstaltung, die auch heute noch von mir regelmäßig an der KVHS angeboten wird, hat mir seinerzeit sehr viel Spaß gemacht, hatte ich doch das sichere Gefühl und die feste Gewissheit, an der Verbreitung neuer, umwälzender Erkenntnisse über ein Weiterleben nach dem Tode mitzuwirken!

Dies ist bis heute so geblieben, und ich bin mehr denn je von unserer Fortexistenz in einer jenseitigen geistigen Welt nach dem Ablegen des physischen Körpers überzeugt.

Als ich an jenem Freitag dann spät abends nach Hause kam, müde und dennoch erleichtert über das gelungene Seminar, setzte ich mich noch eine Weile in die Küche, um mein Abendessen einzunehmen und die Eindrücke des Tages nochmals an mir vorüberziehen zu lassen.

Da verspürte ich auf einmal den starken Wunsch, selbst einmal „eine Erscheinung“ zu haben – so wie sie mir im Rahmen persönlicher Interviews für dieses Buch von zahlreichen Menschen schon beschrieben worden ist. Wollte ich noch einen letzten, eigenen Beweis für die Existenz einer realen jenseitigen Welt ...?!

Vordringlich war sicher der Wunsch, die Begegnung mit einer Wesenheit aus der anderen Welt selbst erleben zu dürfen. So bat ich in Gedanken meinen Schutzgeist inständig um ein solches Erlebnis und ging bald darauf zu Bett. 

5.5.1 Meine Geistführerin erscheint 
Zwei Tage später wachte ich am Sonntagmorgen gegen 6.30 Uhr kurz auf, schlief aber sofort wieder ein. In den folgenden beiden Stunden bis zu meinem endgültigen Erwachen hatte ich dann mehrere Träume, wie ich sie schon oft in meinem Leben gehabt und zum größten Teil auch aufgeschrieben habe. In dem dritten und letzten Traum geschah jedoch etwas Sonderbares ...: 

Plötzlich befand ich mich in meinem Büro in Freudenstadt. So als ob man mich von draußen gerufen oder angeklopft hätte, öffnete ich die Tür zum Flur hin, um nachzusehen, wer draußen ist.

Ich blieb im Türrahmen stehen, denn noch nicht einmal zwei Meter von mir entfernt erblickte ich eine leuchtende Frauengestalt, umgeben von einer farbenprächtigen Ausstrahlung, wie ich sie noch nie in meinen Träumen gesehen hatte!

Ich wusste: dies war etwas anderes, dies war kein Traum, auch wenn sich alles in einem Traum widerspiegelte. Still und bewegungslos stand die weibliche Gestalt vor mir, so als wolle sie mir genügend Zeit lassen, sie zu betrachten.

Eingehüllt in ein weißes Gewand, das die Füße zu verdecken schien, gingen von der Oberfläche ihres Körpers rundherum kurze Strahlenfortsätze aus, die unentwegt von innen heraus pulsierten, ja irgendwie zu leben schienen.

Die Farben dieser Strahlen vermag ich kaum zu beschreiben: Neben einem hervorstehenden leuchtendklaren Blau, das in seiner Reinheit alles übertraf, was ich an Farben bis dahin gesehen hatte, war da noch eine Mischung von goldweißen, vielleicht auch etwas zartgelben Farbtönen in diesen vibrierenden Strahlenfortsätzen.

Ich war überwältigt von diesem Anblick! Noch nie in meinem Leben hatte ich Farben dieser Schönheit gesehen – Farben, von denen ein überirdisches Leuchten ausging.

Als ich mir die Gestalt dieser Frau etwas genauer betrachtete, fielen mir die dichten schwarzen Haare auf, die zu beiden Seiten des Gesichtes glatt herunterfielen und dabei ziemlich eng anlagen.

Die Arme waren ebenso wie das Gesicht kaum zu erkennen, nur angedeutet lagen sie seitwärts am Körper an. Ich war fasziniert von diesen pulsierenden Strahlen, die den gesamten Körper dieser Gestalt umgaben und einhüllten, wobei jeder einzelne Strahl dennoch für sich alleine deutlich sichtbar blieb. Wortlos schaute die Frau zu mir herüber, während ich in den Anblick ihrer überirdischen Erscheinung vertieft blieb.

Schließlich fiel mir, als ich mich von der Tür aus im Flur draußen weiter umsah, noch etwas auf: Die Mauerecke, vor der ich die weibliche Erscheinung wahrnahm, war eigenartigerweise um ein Stück nach rechts verschoben, während sonst die räumlichen Verhältnisse, die ich ‚im Traum’ sah, vollkommen der Wirklichkeit entsprachen.

Links drüben in der Ecke zwischen der Eingangstür und dem jetzigen Wartezimmer erblickte ich fünf dunkle Gestalten, ganz in Schwarz, die so eng beieinander standen, ja zusammengepresst schienen, um sich gegenseitig Schutz zu bieten, dass sie fast eine Einheit bildeten. Es war wohl das Licht der Erscheinung, das sie zurückweichen ließ ...?

Inzwischen war ich einen Schritt aus meinem Büro hinausgetreten auf den Flur, und ich fragte jetzt die weibliche Gestalt, ob sie mein Schutzgeist sei. Daraufhin sagte sie erstmalig etwas, was ich an der Bewegung der Lippen erkennen konnte, aber ich vermochte nichts zu hören.

Nach einigen Wörtern, die sie sprach, bemerkte ich, dass das letzte Wort ein „M“ enthielt. Nach dieser Frage hatte ich das Bedürfnis, die Erscheinung zu fotografieren, aber leider war die Ausstrahlung der Gestalt verschwunden. Daher fragte ich sie (in der „Gedankensprache“?), ob sie diese Ausstrahlung nochmals hervorrufen könne, ich wolle sie so gerne fotografieren.

Als Antwort nahm ich etwas auf oder ich begriff es innerlich in Form der direkten Verständigung, dass dazu die „Energie“ nicht ausreiche und man dies nicht einfach willkürlich erzeugen könne; es müsse sich ergeben. (Damit waren sicher auch die der farbigen Ausstrahlung zugrundeliegenden Gefühle gemeint!)

Anschließend saß ich dann mit dieser Frau und wie oder drei anderen Personen in meinem Büro an einem kleinen Beistelltisch zusammen, um etwas Wichtiges zu besprechen und zu lernen.

Auch hier hatte ich nochmals den Wunsch, die anwesenden Personen auf einem Foto festzuhalten, als Beweis. Aber ich kam nicht mehr dazu. Irgendwie ging auf einmal alles recht schnell, und es war dafür keine Zeit mehr ... 

Es war ungefähr 8.30 Uhr, als ich in meinem Bett wieder erwachte. Also war mein Gebet am Freitagabend erhört und mein Wunsch nach einer Erscheinung überraschend schnell erfüllt worden. Diese Erscheinung hatte mir die Gewissheit vermittelt, dass ich einen Augenblick lang mit einer anderen, für uns unsichtbaren Welt in Berührung gekommen war.

Es ist bemerkenswert, dass in diesem Zusammenhang das Wort „Energie“ erwähnt wurde – möglicherweise ein Schlüsselwort für die Erforschung unsichtbarer Welten. Die eigentliche Vision war kein Traum gewesen, sonder ein reales jenseitiges Geschehen. Der Traum hat den „Kontakt nach drüben“ lediglich ermöglicht, indem ich mich außerhalb meines Körpers befunden habe und mein Bewusstsein in einer höheren Schwingungsebene gleichsam „erwachte“.

Wie real diese Ebene im Vergleich zum Tagesbewusstsein für mich dennoch war, zeigt sich an der Selbstverständlichkeit, mit der ich auch hier fotografieren wollte. Dies erinnert an Verstorbene, von denen ebenfalls hier und da berichtet wird, dass sie noch immer glauben, in der diesseitigen, irdischen Welt zu leben.

Wochen später fand ich in einer Kirche in Lindau am Bodensee ‚zufälligerweise’ ein kleines Bild, auf dem Maria, die Muter JESU’, abgebildet ist. Es ähnelt in dem ovalen Strahlenkreuz der Ausstrahlung der weiblichen Gestalt, die mir erschienen ist!

In meinem Falle hatte die Erscheinung jedoch keine geschlossene Aura, wie sie auf den Marienbildern meist zu sehen ist, sondern ich sah in sich abgegrenzte Strahlen, die aus dem Körper der Gestalt hervortraten. Und ich fand nicht lange nach diesem Erlebnis in einem Buch, das ich gerade las, ‚rein zufällig’ die Erklärung für den Bedeutungsgehalt der Farben, die ich bei der mir erschienenen Frau gesehen hatte.

Danach bedeutet das gleichzeitige Sichtbarwerden von Blau und Goldweiß, dass durch die betreffende Person, von der diese Farbtöne ausgehen, eine Botschaft überbracht wird und sie die Aufgabe hat, andere Menschen in einer bestimmten Angelegenheit zu schulen und zu unterrichten.

Eine Bestätigung hierfür findet sich ja bereits im Traum, als wir zum Schluss hin alle noch zusammensitzen, um etwas Wichtiges miteinander zu besprechen. Worüber wir in diesem Moment gesprochen haben und wer diese Gestalt gewesen ist, die mir da erschienen ist? Ich wusste es nicht, konnte es mir aber denken. Jahre später erfuhr ich auf meine Anfrage hin vom „MFK Schwalenberg“, dass die betreffende Frau eine „Geistführerin“ von mir gewesen sei.

Was mir jedoch auffiel, war die Ähnlichkeit des Strahlenkranzes meiner Erscheinung mit Mariendarstellungen, die ich bis dahin nicht weiter beachtet hatte. Nun tat ich es – und ich bemerkte in vielen Abbildungen eigenartigerweise „Pfeile“, manchmal auch geschwungene Pfeile, die die Strahlen darstellen sollten.

Nach meinem Erlebnis verstand ich plötzlich, warum dies so ist, und ich wusste, dass die betreffenden Künstler in vielen Fällen ebenfalls eine solche Erscheinung gehabt haben müssen.

Denn trotz großer Unterschiede in den Wiedergaben der Mariengestalt ist der ovale Strahlenkranz mit den Pfeilähnlichen Strahlenfortsätzen, die zu pulsieren und zu vibrieren scheinen, immer wieder anzutreffen!

Ein geschlossener Strahlenkranz mit zahlreichen geschwungenen Strahlenansätzen umgibt beispielsweise die „Maria mit Kind“ im Dom zu Trier. Bei der Madonna in der Paulinus-Basilika, gleichfalls in Trier, werden die Strahlen noch mehr hervorgehoben.

Dies ist auch der Fall bei der „Strahlenkranz Madonna“ im St. Nikolausmünster in Überlingen am Bodensee, wie ich anlässlich eines Urlaubs mit meiner Familie im Jahre 1992 dort bei einem Kirchenbesuch feststellte. Das wir uns ausgerechnet in dieser Stadt eine Ferienwohnung gesucht hatten, war meiner Frau und mir schon irgendwie sonderbar vorgekommen.

Als ich dann aber auf einem Spaziergang im oberen Teil Überlingens ‚zufälligerweise‚ den „Marienbrunnen“ entdeckte, empfand ich dies als eine Fügung. Denn genau diese Darstellung Marias glich in frappierender Weise der Erscheinung, die ich selbst im Traum gehabt hatte!

Wenn aber die Frauengestalt, die mir erschienen ist, nicht Maria ist, andererseits aber beide Erscheinungen in ihrer „Aus-Strahlung“ sehr ähnlich sind, dann bedeutet dies, dass außer Maria auch andere, ehemals in einem physischen Körper lebenden Menschen ihren Tod überlebt haben müssen!

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