Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes - seine Gesetze und sein Zweck

von  Johannes Greber
 

Teil 4 von 4


 

 

Der Spiritismus im Lichte der heutigen Wissenschaft

 

 

Vorbemerkung

 

Vor der Zeit, als ich die Verbindung mit der Geisterwelt kennenlernte, hatte ich keine Kenntnis von der Möglichkeit einer solchen Verbindung. Weder Bücher noch Zeitschriften hatte ich gelesen, die sich damit beschäftigten. Auch während der Zeit, in der ich durch meine Führer aus dem Jenseits die in diesem Buch niedergelegten Belehrungen empfing, kam ich weder mit anderen spiritistischen Kreisen in Berührung, noch nahm ich spiritistische Literatur zur Hand.

 

Als Geistlicher widmete ich mein ganzes Interesse den Wahrheiten, die mir Woche für Woche durch die Medien zuteil wurden und vor allem mein religiöses Denken von Grund auf änderten. Mein Studium galt der Heiligen Schrift. Ich wollte sehen, ob die mein bisheriges Glaubensgebäude umstürzenden neuen Wahrheiten mit den Lehren der Bibel übereinstimmten. die Heilige Schrift galt mir als Prüfstein. Auch die Geisterwelt mahnte mich ständig, die neuen Lehren mit denen der Bibel zu vergleichen. In den gottesdienstlichen Versammlungen nahm der sich offenbarende Geist ebenfalls stets die Bibel und erklärte ihren Inhalt.

 

Als ich jedoch das neue Wahrheitsbild nach einer gewissen Zeit in mich aufgenommen hatte und es bei mir zur festen Überzeugung geworden war, wurde ich aufgefordert, die spiritistischen Phänomene der heutigen Zeit kennenzulernen. Dadurch sollte ich Gelegenheit haben, jene Erscheinungen an Hand der mir mitgeteilten Gesetze zu prüfen und zu erklären. Wenn ich etwas finden sollte, was ich nicht verstand, brauchte ich bloß in meinen Sitzungen zu fragen, und die gewünschte Aufklärung wurde mir zuteil.

 

Von vornherein stand es bei mir fest, daß ich nur solche Phänomene einer Prüfung unterziehen würde, deren Echtheit einwandfrei feststand.

 

Da lernte ich Anfang des Jahres 1928 eine wissenschaftliche Zeitschrift kennen, die unter der Mitarbeit bedeutender Professoren fast aller Länder herausgegeben wird und solche Erscheinungen behandelt, die mit den bisher bekannten Naturgesetzen nicht erklärt werden können. Die Zeitschrift führte den Titel: "Zeitschrift für Parapsychologie". Das Wort "Parapsychologie" bedeutet die Lehre von dem, was über die gewöhnlichen Gesetze des Seelenlebens hinausgeht.

 

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Das Medium Kluski

 

Die ersten Jahrgänge 1926 und 1927 dieser Zeitschrift machte ich zum Gegenstand meiner vergleichenden Studien. Das darin berichtete Tatsachenmaterial ist in einer Weise als echt erwiesen, daß man keinen Grund findet, an der Echtheit zu zweifeln. Es umfaßt alle Erscheinungen, die auf dem Gebiet des Geisterverkehrs vorkommen. Es werden darin allerdings bloß die Tatsachen angegeben. Wie sie zu erklären sind, darüber gehen die Meinungen weit auseinander.

 

Von einer Geisterwelt als Träger jener Phänomene will die heutige Wissenschaft nichts wissen, und nur schüchtern erwähnt hier und da der eine oder andere der Gelehrten die Möglichkeit einer Einwirkung von Seiten geistiger Wesen. Statt dessen legt man sich Erklärungen zurecht, die dem Denken eines normalen Menschen als unvernünftig erscheinen müssen.

 

Da die "Medien" der Geisterwelt als Kraftquellen für die Hervorbringung der verschiedenen Phänomene dienen, so gruppiere ich in der folgenden Darstellung die heute zutage tretenden medialen Erscheinungen um Medien, die in der genannten Zeitschrift besprochen werden. die Tatsachen entnehme ich dieser Zeitschrift, und die richtige Erklärung der geschilderten Vorgänge gebe ich am Schluß eines jeden Abschnittes.

 

Das Medium Kluski in Warschau. (Zeitschrift für Parapsychologie, Jahrgang 1926, S. 5-22.) F.W. Pawlowski, Professor der Anatomie an der Universität Michigan, USA, erstattet einen ausführlichen Bericht über seine Erlebnisse mit dem Medium Kluski in Warschau. Er schreibt:

 

"Die Phänomene, welche ich bei Kluski erlebte, waren ganz außerordentlich und übersteigen alles, was ich bisher darüber gelesen und gehört hatte.

 

Die gewöhnlichen Vorarbeiten vor Beginn einer Sitzung mit dem Medium Kluski bestanden darin, daß der Versuchsraum und die darin vorhandenen Gegenstände einer genauen Untersuchung unterzogen wurden. Fenster und Türen wurden verschlossen und versiegelt und mit Wachspapierstreifen verklebt, auf die von den Teilnehmern geheime Zeichen und deren Unterschrift angebracht wurden. Auf Wunsch und wenn keine Damen im Zirkel anwesend waren, saß das Medium nackt da.

 

Sobald alle Teilnehmer ihre Plätze um den Tisch eingenommen und die Kette gebildet hatten, fiel das Medium fast augenblicklich in tiefe Trance. Die Phänomene setzten dann meistens sofort ein. Die Kette wurde durch gegenseitiges Einhaken des kleinen Fingers in den des Nachbarn gebildet. Dadurch waren die Teilnehmer in der Lage, den übrigen Teil ihrer Hand frei bewegen zu können, also zu schreiben, zu fühlen und zu betasten, ohne den Kontakt zu unterbrechen.

 

Die Sitzungen fanden entweder bei vollkommener Dunkelheit oder bei Beleuchtung mit Rotlichtlampe statt. In beiden Fällen lagen Leuchtplatten auf dem Tisch bereit. Diese Leuchtplatten haben die Größe eines Quadratfußes und sind aus leichten Holzplatten mit Handhaben, etwa wie wir sie an Toilettenspiegeln finden, hergestellt. Auf einer Seite sind sie mit einer Leuchtmasse bestrichen.

 

Es ist für die Teilnehmer oft nicht nötig, das Weißlicht im Raume auszuschalten. Denn sobald das Medium in Trance zu fallen beginnt, verlöscht das Weißlicht von selbst, und das Rotlicht wird eingeschaltet. Ständige Sitzungsteilnehmer erzählen, daß die Aus- und Einschaltung des Lichtes langsam und stufenweise sich vollzieht.

 

Durch persönliche Erfahrung und durch Informationen aus erster Hand, durch vollkommen ehrenhafte Beobachter kann ich feststellen, daß durch das Medium Kluski folgende Phänomene hervorgebracht werden:

 

a) Klopftöne oder Schläge, die sehr charakteristisch sind und etwas ganz Eigenartiges darstellen. Ich hörte sie oftmals und habe mir das an ihnen besonders Auffallende sofort notiert, ohne von anderen darauf aufmerksam gemacht worden zu sein. Ich konnte deutlich hören oder noch besser fühlen, daß sie nicht auf der Oberfläche des Tisches oder der Mauer erzeugt wurden, sondern innerhalb derselben. Ich verweile hier länger; denn ich machte verschiedene Versuche, die von Kluski hervorgebrachten Klopflaute nachzuahmen. Es gelang mir aber absolut nicht, den in den Kluski Sitzungen erzeugten Ton der Schläge zu erhalten.

 

b) Levitationen (Freischweben des menschlichen Körpers) sah ich selbst nicht. Aber ich hörte, daß sie in Kluskis Zirkel oftmals stattfinden. Nicht nur der Tisch wurde umgestürzt und gehoben, auch das Medium sowie einer oder einige der Teilnehmer wurden mehrere Fuß hoch über den Boden erhoben.

 

c) Kluskis Spezialität ist die Erzeugung teilweiser, meistens aber vollkommen ausgebildeter Erscheinungen oder Phantome. Die teilweisen Materialisationen sind in der Mehrzahl Köpfe. diese Materialisationen erscheinen fast plötzlich über oder hinter dem Medium oder noch öfter hinter oder zwischen Sitzungsteilnehmern, die sich entfernt vom Medium befinden. Nach einigen heftigen und deutlich hörbaren Schlägen auf den Tisch oder an den Wänden erscheinen leuchtende Sterne oder Funken, die sich über den Tisch erheben und sich gegen die Zimmerdecke bewegen.

 

Die bläulichen Lichtfunken schwanken zwischen Erbsen- und Haselnußgröße und erreichen an Zahl oft das Dutzend. Sie bewegen sich alle zugleich mit ziemlicher Schnelligkeit über den Plätzen der Sitzungsteilnehmer nach allen Richtungen hin, formen sich zu schwärmen oder zu Paaren. Manche verschwinden, einige kommen paarweise herab bis in die Nähe der Sitzungsteilnehmer. Wenn sie im abstand von ungefähr 16 Zoll von mir sich befanden, sah ich zu meinem großen Erstaunen, daß es menschliche Augenpaare waren, die mich ansahen. In wenigen Minuten formte sich aus einem solchen Augenpaar ein vollkommen ausgebildeter menschlicher Kopf, der durch eine ebenfalls materialisierte Hand mit leuchtender Innenfläche sehr gut beleuchtet wurde.

 

Die Hand erhob sich über den Kopf, um ihn von allen Seiten zu beleuchten und ihn dem Beschauer zu zeigen. Dabei sahen die Augen die Sitzungsteilnehmer mit festen Blicken an, und das Gesicht hatte einen freundlichen, lächelnden Ausdruck. Ich sah eine Anzahl solcher Köpfe, manchmal zwei zu gleicher Zeit, die wie Luftballons von einem der Teilnehmer zum anderen flogen und auf die Bitte: 'Komm doch zu mir her!' von einem weit entfernten Punkte auf dem kürzesten Wege zu dem Bittsteller hinflogen, oft quer über den Tisch und mit der größten Schnelligkeit, wie Sternschnuppen.

 

d) Unsichtbare, jedoch durch Tritte, Krachen des Fußbodens hörbare Phantome stellten sich ein, deren lebende, sanfte Hände und Finger mich im Gesicht, an den Händen und am ganzen Körper berührten. Das Gefühl, von einer lebenden menschlichen Hand berührt zu werden, war unverkennbar deutlich. Diese unsichtbaren Phantome bringen auf Wunsch aus den verschiedensten Teilen des Sitzungsraumes Gegenstände herbei, machen aber trotz der Dunkelheit nie einen Fehlgriff, stoßen nirgends an und berühren keinen der Teilnehmer, wenn sie schwere Gegenstände, wie eine 30 Pfund schwere Broncebüste oder den mit geschmolzenem Paraffin gefüllten Eisentopf im Gewicht von 12 kg hinstellen.

 

e) Bei Rotlicht sichtbare Erscheinungen traten auf. Diese Phantome nahmen meistens die auf dem Tische liegende Leuchtplatte, den dunklen Teil gegen die Teilnehmer gekehrt, zur Hand und beleuchteten sich selbst, indem sie von einem Teilnehmer zum anderen gingen und jedem Gelegenheit gaben, sie ganz nahe zu betrachten. Das von der Leuchtplatte ausgehende Licht war so gut, daß man die Poren und Erhebungen der Haut der Phantom-Angesichter und der Hände sehen konnte. Auf der Nase eines alten Mannes konnte ich deutlich die Zeichnung der gekrümmten feinen Äderchen erkennen.

 

Desgleichen konnte ich genau die Stoffart der die Phantome bekleidenden Gewebe wahrnehmen. Ich sah die Erscheinungen in so großer Nähe, daß ich ihren Atem hören konnte und auf meinem Gesichte ihren Hauch verspürte. Das Eindrucksvollste und Überzeugendste an diesen Erscheinungen, wenn sie auf uns zukamen, waren die Augen und Gesichter und deren lebhafter Ausdruck. Auf Fragen der Sitzungsteilnehmer hin wurde der Gesichtsausdruck ganz der Antwort entsprechend, und ein liebenswürdiges Lächeln umspielte ihre Lippen.

 

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f) Von Tierphantomen zeigen sich meistens Eichhörnchen, Hunde und Katzen. Bei einer Gelegenheit kam ein Löwe und ein andermal ein großer Vogel, ein Falke oder ein Bussard. Ich selbst sah die zwei zuerst erwähnten Erscheinungen. Sie betrugen sich ganz ihrer Natur entsprechend. Das Eichhörnchen hüpfte ganz natürlich auf dem Tische umher. Der Hund lief schweifwedelnd um den Tisch, sprang auf den Schoß der Teilnehmer und leckte ihr Gesicht. Kurzum, er betrug sich nach jeder Hinsicht so, wie ein erzogener Hund sich gebärdet.

 

Der Löwe benahm sich, wie mir berichtet wurde, bedrohlicher; er schlug mit dem Schweife und streifte dabei die Möbel. Die erschreckten Sitzungsteilnehmer waren unfähig, dieses Tier zu kontrollieren. Sie brachen die Sitzung ab, indem sie das Medium weckten. - Der Bussard flog umher, mit den Flügeln an den Wänden und an der Decke anschlagend. Als er sich endlich auf der Schulter des Mediums niederließ, wurde er mit Blitzlicht fotografiert, da ein gebrauchsfertiger Apparat vor dem Medium stand. Zu der eben erwähnten Kategorie der Phantome gehört auch die seltsame Erscheinung eines Wesens, das die Zirkelteilnehmer als den Pithecanthropos bezeichnen. Er ist nämlich ein häufiger Gast der Kluskischen Sitzungen.

 

Da er nur bei vollkommener Dunkelheit erscheint, ist es schwer, ihn näher zu untersuchen. Er hat das Aussehen eines behaarten Mannes oder eines großen Affen. Sein Gesicht ist behaart, seine Stirn ziemlich hoch; er hat lange, starke Arme und benimmt sich sehr rauh und stürmisch gegen die Sitzungsteilnehmer. Er versucht ihre Hände oder Gesichter zu streicheln, und meistens macht er dadurch der Sitzung ein Ende, oder die Teilnehmer werden dazu gezwungen, weil man ihn nicht kontrollieren kann.

 

Ich sah oder vielmehr fühlte ihn nur einmal, als er sich an mir rieb. Ich nahm dabei einen ganz seltsamen Geruch wahr, den ich im Augenblick nicht definieren konnten, den mir aber einige andere, mit dem Phantom mehr vertraute Sitzungsteilnehmer als den eines nassen Hundes bezeichneten. Bei dieser Gelegenheit ging er hinter mir vorbei und zu der Dame neben mir, welche die Hand des Mediums hielt. Er durchbrach die Kette und unterbrach damit die Sitzung, daß er die Hand der Dame ergriff und sie gegen sein Gesicht rieb. Dies erschreckte die Dame so sehr, daß sie laut aufschrie.

 

g) Viele Erscheinungen haben leuchtende Hände, das heißt, die Innenfläche ist leuchtend. Das weiße, leicht grünliche Licht ist so stark, daß, wenn die Phantome die Hände über Kopf und Gesicht oder Gestalt halten oder gleiten lassen, jede Einzelheit so deutlich erkennbar ist, wie wenn man Leuchtplatten verwendet. So beleuchten sie sich selbst, um den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, sie genau betrachten zu können.

 

Sie richten aber auch ihre leuchtenden Hände, vielmehr Handflächen gegen die Teilnehmer, so daß diese selbst beleuchtet sind und von ihnen betrachtet zu werden scheinen. Bei einer solchen Gelegenheit konnte ich deutlich wahrnehmen, daß das Licht nicht vollkommen gleich beständig war, sondern immer vibrierend die verschiedenste Lichtstärke zeigte, obschon die Beleuchtung der ganzen Handfläche immer die gleiche blieb. Ich konnte auch glänzendere Funken oder Strahlen sehen, die im Zickzack oder auf verschiedenen Bahnen von der Handwurzel zu den Fingerspitzen fluktuierten. Zugleich entströmte den leuchtenden Handflächen starker Ozongeruch.

 

h) Eine der seltensten, wohl aber eine der höchsten Typen ist das Phantom eines alten Mannes, das vollkommen selbst leuchtet. - Ich habe es nur zweimal gesehen. Die Erscheinung gleicht einer Leuchtsäule. Man sieht sie, wie ich hörte, oft im Kluski-Zirkel. Das von ihr ausgehende Licht ist so intensiv, daß nicht nur alle Sitzungsteilnehmer, sondern auch alle, sowohl nahe, als auch entfernte Gegenstände, im Sitzungsraum beleuchtet werden.

 

Die Innenseite der Hände und die Herzgegend waren, als ich die Erscheinung selbst sah, stärker leuchtend, als die anderen Körperstellen. Das Phantom tauchte ziemlich entfernt von uns in der Mitte des Zimmers auf. Der Tisch, um den wir saßen, stand in einer Ecke des Raumes und das Medium saß ganz genau in der Ecke selbst. Der alte Mann trug eine hohe, konische Kopfbedeckung und war mit einem langen Gewand bekleidet, das in tiefen Falten an ihm herabhing. Er kam mit majestätischen Schritten auf uns zu, und sein Gewand bewegte sich beim Schreiten. Mit den Händen machte er triangulären Figuren gleichende Bewegungen. Zugleich sprach er mit tiefer, feierlicher Stimme.

 

Er blieb ungefähr zehn Sekunden hinter meinem Rücken stehen, bewegte die leuchtenden Hände über uns und verschwand. Mit ihm kam eine große Welle ozonhaltiger Luft, so daß der Raum noch lange nach Schluß der Sitzung davon erfüllt war. Das Phantom ist ein sehr alter Mann mit einem grauen Bart. Seine Sprache war ziemlich guttural und für uns alle unverständlich, obwohl die Zirkelteilnehmer wohl an zwölf verschiedene Sprachen beherrschten. Diese Sprache konnte aber bisher noch von niemand festgestellt werden, ebensowenig wie man bis jetzt herausbringen konnte, wer das Phantom ist. Im Zirkel wird er der 'assyrische Priester' genannt, was ganz zu der äußeren Erscheinung paßt.

 

i) Von den Phantomen wurden Paraffinformen gemacht. Sobald sie den mit flüssigem Paraffin gefüllten Eisentopf auf dem Tische wahrnahmen, gingen sie mit sichtlichem Vergnügen daran und machten auf Wunsch Formen von ganz speziellen und komplizierten Stellungen. Sie tauchten ihre Hände in das Paraffin und ließen die handschuhartigen Formen auf den Tisch fallen. Wenn die Phantomhand selbstleuchtend ist, so sieht man sie im flüssigen Paraffin plätschern, wie ein Goldfisch im Aquarium. Die Handschuhe werden ziemlich unsorgfältig von den Phantomen abgelegt.

 

Bei einer Gelegenheit fiel ein Paar davon vom Tisch herab auf meinen Schoß und von da zu Boden. Ich machte die anderen Teilnehmer darauf aufmerksam und bat sie, ihre Füße nicht zu bewegen, damit die Formen nicht beschädigt würden. Ein Teilnehmer bat das Phantom, die Formen zu holen und auf den Tisch zu legen, was sofort geschah. Dabei wurde mein Fußknöchel fest angefaßt und mein Bein beiseite geschoben, damit mehr Platz würde unter dem Tische, wo sich 14 Beine befanden. Das Phantom brauchte eine halbe bis eine dreiviertel Minute zur Herstellung einer Form. als ich versuchte, dies selbst zu machen, dauerte es mehrere Minuten, bis das Paraffin so weit abgekühlte war, und auch dann war es unmöglich, den Handschuh, ohne ihn zu zerbrechen, von der Hand zu streifen; ja, ich konnte es nicht einmal mit einem einzigen Finger, der bis zum zweiten Gliede in Paraffin getaucht war, fertigbringen.

 

Als ich das Paraffin von dem Gipsabguß durch Eintauchen in heißes Wasser ablöste, bemerkte ich eine Anzahl von Haaren, die im Wasser schwammen. Es waren gewöhnliche Haare, von der Art, wie sie auf Handrücken und dritten Fingergliedern vorkommen. Da ich vollkommen sicher war, ganz reines Wasser und eine weiße Porzellanschüssel beim Versuch verwendet zu haben, war ich durch diese Entdeckung sehr überrascht. Ich betrachtete also nochmals die bisher gemachten Abgüsse und bemerkte bei einem davon durch die dünne Paraffinschicht einige Haare oder Haarflaume, die sich im Paraffin befanden. Ich erlebte in dieser Sache einen besonders bemerkenswerten Fall.

 

Bei einem Abguß sind die Finger zur Faust geballt, und der Daumen schaut zwischen dem Zeige- und Mittelfinger hervor. Bei dem hier in Betracht kommenden Versuch wurde das Phantom gebeten, etwas ganz Kompliziertes, Eigenartiges und schwierig Nachzuahmendes zu zeigen. Man ließ der Erscheinung jedoch ganz frei, zu machen, was sie wolle. Sie schien eine Weile nachzudenken, um etwas ganz besonders Geeignetes zu finden. Sie tauchte dann die ausgestreckte Hand in das Paraffin und faltete erst dann die Finger.

 

Bevor ich diese Form mit Gips ausfüllte, konnte ich im Inneren mehrere unregelmäßig geformte Paraffinteile sehen, die sich in der Höhlung des Handschuhes der Innenseite ausbreiteten und gewisse Punkte stützten. Sie entsprachen den gekrümmten Vertiefungen zwischen den Fingern.

 

j) Ich sah nur wenige Apporte von kleinen Gegenständen. Es wurde mir aber gesagt, daß auch ziemlich schwere Gegenstände aus entfernten Räumen ins Sitzungszimmer gebracht worden seien. Das seltsamste Phänomen dieser Art war, als Kluski selbst aus dem verschlossenen und versiegelten Sitzungsraum verschwand. Die erstaunten Zirkelteilnehmer fanden ihn in einem ziemlich entfernten Raume der Wohnung ruhig schlafend.

 

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k) Ich stellte ein beträchtliches Sinken der Temperatur im Sitzungszimmer fest. Ich und andere Sitzungsteilnehmer fühlten deutliche Kälteschauer gegen Ende der ein, eineinhalb bis zwei Stunden dauernden Sitzungen. Die im Raume befindlichen Thermometer zeigten gegen Ende der Sitzungen ein Sinken von sechs bis acht Zentigraden der Temperatur an. dies geht gegen die gewöhnliche Erfahrung, da die Temperatur in einem Raume, der noch dazu gänzlich verschlossen ist und in dem sich sieben Personen längere Zeit aufhalten, gewöhnlich steigt, zumal der in Frage kommende Raum nur mäßig groß war.

 

l) Beim Erscheinen der Phantome sah ich etwas wie einen leuchtenden Rauch oder Nebel, der über dem Kopfe des Mediums wie eine kleine Wolke lag. Die Wolke ging seitwärts, und in wenigen Sekunden wurde daraus ein menschlicher Kopf. Oder sie breitete sich senkrecht aus, und es wurde aus ihr eine ganze menschliche Erscheinung, die sofort anfing, herumzugehen.

 

Das Überraschendste und Interessanteste an den Erscheinungen, sozusagen das Wichtigste für mich daran war das vollkommen menschliche Betragen derselben. Sie benahmen sich wie Teilnehmer an einer Gesellschaft. Bei ihrem Rundgang um den Tisch begrüßten sie die mehr familiären Teilnehmer mit einem Lächeln des Erkennens, während sie neue Personen aufmerksam betrachteten. Der neugierige Ausdruck in ihren Augen ist schwer zu beschreiben. Ich konnte aus ihren Bemühungen, unsere Blicke, unser Lächeln, unsere Fragen und Antworten zu verstehen und aus ihren Handlungen entnehmen, daß es ihnen sehr darum zu tun war, uns davon zu überzeugen, daß sie wirkliche Wesenheiten und keine Illusionen oder Halluzinationen sind.

 

Auch sind die Erscheinungen nicht immer normaler Größe. Gegen Ende der Sitzung, wenn das Medium bis zu einem gewissen Grade erschöpft ist oder wenn es schon vor der Sitzung weniger gut disponiert war, haben die Phantome nicht die volle Größe, sondern nur zwei Drittel oder nur die Hälfte davon. Als ich einmal ein solches Phantom das erstemal sah, glaubte ich, es sei ein Kind; aber bei näherer Betrachtung sah ich an dem faltenreichen Gesicht, daß es eine alte Frau oder ein alter Mann war, nur unter Normalgröße.

 

"Der Zirkelleiter pflegte dann zu sagen: 'Wir wollen dem Medium helfen.' Er fing dann an, im Takt zu klopfen, wobei alle Teilnehmer tief und gleichmäßig atmeten. Die Wirkung war wunderbar. Die verkleinerte Phantomgestalt wuchs und erreichte in wenigen Sekunden ihre volle Größe.

 

Die bei Kluski sich zeigenden Phantome gehören verschiedenen Nationen an und sprechen gewöhnlich ihre Muttersprache. Dessen ungeachtet verstehen sie die in jeder Sprache an sie gerichteten Worte sehr gut. Sie scheinen die Gabe zu haben, in den Seelen anderer zu lesen. Denn es ist nicht nötig, einen Wunsch oder eine bestimmte Frage auszusprechen. Der Gedanke allein genügt schon, um ausgeführt zu werden. Man braucht nur zu denken, daß das Phantom dies oder jenes tun soll, so wird es ausgeführt oder die Ausführung verweigert.

 

In der Tat, einige von ihnen weigern sich manchmal, gewisse Dinge zu tun, oder sie erklären, daß sie es gar nicht machen können oder nicht zu dieser Stunde, oder sie versprechen, es bei einer anderen Gelegenheit zu tun oder es zu versuchen.

 

Nicht alle Erscheinungen können sprechen. Viele ziehen es vor, sich durch Klopfen zu verständigen, was sehr langweilig und zeitraubend ist, weil man immer mit dem Alphabet von vorne buchstabieren muß.

Die Stimmen sind vollkommen deutlich und von normaler Tonstärke. Sie hören sich an, wie ein lautes Flüstern.

Der beim Sprechen die Gesichter belebende Ausdruck ist sehr überzeugend. Bei einer Gelegenheit konnte ich deutlich den Ausdruck der Erwartung im Gesicht der Erscheinung eines Türken wahrnehmen, der sich vor mir verneigte und sagte: 'Chokyash Lehistan'.

 

Als er bemerkte, daß ich ihn nicht verstand, wiederholte er freundlich lächelnd dieselben Worte. Nicht wissend, was er wollte, aber aus einem Sympathiegefühl für seine ritterliche Nation heraus sagte ich zu ihm: 'Vive la Turquie!' (Es lebe die Türkei.) Man konnte deutlich sehen, wie erfreut er darüber war. Er lächelte, seine Augen strahlten, er kreuzte die Arme, verbeugte sich und verschwand. Ich notierte mir seine Worte in den vernommenen Lauten auf meinem Notizblock. Am nächsten Tag ließ ich sie mir von einem Sprachenkenner übersetzen und fand, daß es heißt: 'Es lebe Polen!'"

 

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Erklärung der Kundgebungen bei dem Medium Kluski

 

Das, was Professor Pawlowski als persönliche Erlebnisse bei dem Medium Kluski berichtet, bestätigt in allen Punkten das, was mir über die Gesetze des Geisterverkehrs mitgeteilt worden war und besonders in dem Abschnitt über die Odkraft dargelegt ist.

 

Bei allem, was in den Sitzungen des Kluski vor sich geht, ist das Medium als denkende und handelnde Persönlichkeit nicht im geringsten beteiligt. Es ist einzig und allein die Kraftquelle, aus der die sich kundgebenden Geister das Od für die Kundgebungen entnehmen. Kann das Medium nicht viel Od abgeben, entweder weil es körperlich nicht wohl ist oder weil es durch vorhergegangene Odabgabe schon sehr geschwächt ist, dann sind die Phänomene entweder sehr unvollkommen oder ganz unmöglich.

 

Das Od sah Professor Pawlowski als einen leuchtenden Rauch oder Wolke oder als Funken und Flämmchen. Darin sah er Augenpaare, dann ganze Gesichter, die sich in dem Maße der Zunahme der Odkraft zu ganzen Gestalten entwickelten.

 

Es ist dasselbe, was wir in den Berichten der Bibel über den brennenden Dornbusch, die Wolken- und Feuersäule der Israeliten, die Wolke in dem Offenbarungszelte, die Wolke auf Tabor und die Odflämmchen am Pfingstfest finden. Das alles stand auch in der Bibel stets in Verbindung mit der Kundgebung der Geisterwelt, wie dies in den früheren Kapiteln eingehend nachgewiesen wurde.

 

Wenn in dem vorstehenden Bericht erwähnt wird, daß die kleinen Geisterverkörperungen sich zu normaler Größe entfalteten, sobald die Sitzungsteilnehmer im Takt tief und gleichmäßig atmeten, so ist dies nach dem Gesagten etwas Selbstverständliches. Denn nicht bloß das Medium gibt Odkraft an die Geisterwelt ab, sondern alle Sitzungsteilnehmer, der eine mehr, der andere weniger, besonders wenn sie schon öfters an solchen Sitzungen teilgenommen haben. Sie sind gewissermaßen Hilfsmedien für das Hauptmedium.

 

Nun wird aber die Odabgabe der Teilnehmer durch ein gleichmäßiges tiefes Atmen bedeutend verstärkt. Darum spielt die Kunst des Atmens bei den Fakiren und ihren medialen Darbietungen eine so große Rolle.

 

Daß gegen Ende der Sitzungen eine Temperaturabnahme festgestellt wurde anstatt einer zu erwartenden Temperaturerhöhung, hat ebenfalls seinen natürlichen Grund. Es ist in der Odlehre gesagt worden, daß nur ein verdichtetes Od für menschliche Sinne wahrnehmbar wird und daß die Geister nur mit einem verdichteten Od auf Materie wirken können. Ferner wurde dargetan, daß zur Verdichtung des Ods kalte Kraftströme verwendet werden nach dem allgemein gültigen Naturgesetz, daß Kälte verdichtet.

 

Diese kalten Ströme müssen gegen Ende einer Sitzung in besonderer Stärke zur Anwendung kommen, weil die Wärmeentwicklung der anwesenden Personen auf die Odverdichtung schädlich wirkt. Die kalten Kraftströme haben ein Sinken der Temperatur zur Folge.

 

Professor Pawlowski wundert sich über das menschliche Auftreten der verkörperten Geister, in deren Augen und Antlitz er schauen, deren Gestalt er fühlen, deren Atem und Herzschlag er hören und deren Stimme er vernehmen konnte. Wenn man sich jedoch die früher mitgeteilte Wahrheit vor Augen hält, daß die Geister dieselben Persönlichkeiten sind, die sie als Menschen waren, daß sie als Geister dieselben Organe besitzen wie wir, nur daß sie bei ihnen geistig und bei uns materialisiert sind, so verstehen wir es vollkommen, daß bei den Geisterverkörperungen das materialisierte Geisterherz für unser Ohr vernehmlich schlägt und wir den Atem hören, den die materialisierten Lungen des Geistwesens genauso bewirken, wie er von unseren Lungen bewirkt wird.

 

Demnach sind auch die erscheinenden Einzelglieder nichts anderes, als die Verkörperung des betreffenden geistigen Gliedes. Die Hände, die sich in die Paraffinmasse tauchten, bis das Paraffin erkaltete, waren die materialisierten Hände eines Geistes und hatten dieselbe Eigenart, die sie besaßen, als der Geist noch im irdischen Körper lebte. Darum sind der Daumenabdruck oder die Fingerabdrücke einer materialisierten Geisterhand genau dieselben, wie die Abdrücke, die sie als Menschenhand hatte.

 

Darum erscheinen aber auch alle sonstigen Eigentümlichkeiten, die der Geist früher als Mensch besaß, in derselben Weise wieder, wenn er sich als Geist vermittels des verdichteten Ods eines Mediums materialisiert. Es erscheinen also auch die Härchen auf den Händen und Fingern wieder, wenn er als Mensch solche an denselben Stellen hatte. Daß in dem erkalteten Paraffin nachher von diesen Härchen einige gefunden wurden, ist also ganz natürlich. Denn auch beim Menschen, der seine mit Härchen besetzten Finger in heißes Paraffin taucht, wird man nachher einige von ihnen im Paraffin finden, in dem sie sich abgelöst haben.

 

Hier muß jedoch eine sehr wichtige Bemerkung angefügt werden. Die Eigentümlichkeiten, welche die Geister früher an ihrem irdischen Körper hatten, behalten sie nur so lange als Geister des Jenseits, als sie geistig so tief bleiben, wie sie als Menschen waren. Bessern sie sich jedoch im Jenseits, so wird auch ihre geistige Gestalt schöner und edler, und die Mängel und Gebrechen ihrer irdischen Gestalt schwinden.

 

Aber auch die Geister, die im Jenseits infolge ihrer Besserung eine andere, schönere Gestalt erlangt haben, pflegen bei Materialisationen in spiritistischen Sitzungen dennoch in der Gestalt zu erscheinen, die sie als Mensch hatten, indem sie diese künstlich wieder herstellen. Das tun sie nur dann, wenn sie unter den Sitzungsteilnehmern Verwandte oder Bekannte haben, denen sie sich zu erkennen geben wollen. Dadurch wollen sie sich ihnen gegenüber ausweisen, daß sie dieselben sind, die früher als Menschen unter ihnen gelebt haben.

 

Die Paraffinformen, von denen Professor Pawlowski spricht, konnten die Geister nur dadurch herstellen, daß sie ihre materialisierte Hand in die flüssige Paraffinmasse tauchten und nach Erkalten des Paraffins die Hand wieder ganz oder teilweise dematerialisierten oder auflösten. Um die Hand aus den Paraffinformen zu ziehen, ohne sie zu beschädigen, genügte eine teilweise Dematerialisierung der Geisterhand, also ein Dünnerwerden der Glieder und eine kleine Verkürzung derselben.

Auch brauchte die Materialisierung im Augenblick des Paraffinbades nur die Dichtigkeit eines dicken Nebels zu haben, um dem flüssigen Paraffin die Form der Hand zu geben. Mit einer solchen Verdichtung der Odgestalt vermag der Geist sogar noch durch feste Materie hindurchzugehen. Die bloß bis zur Dichtigkeit des Nebels verdichtete Geisterhand kann also aus der Paraffinhand heraustreten und die Paraffinmaske ablegen, ohne daß eine Auflösung der materialisierten Geisterhand erfolgt. Der beobachtende Zuschauer nimmt daher in diesem Falle eine Veränderung der materialisierten Geisterhand nicht wahr.

 

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Es sind für den Geist also drei Möglichkeiten gegeben, diese Paraffinformen herzustellen und abzulegen. Entweder bedient sich der Geist einer festen Materialisation seiner Hand und löst sie nachher wieder ganz auf. Oder er löst die feste Materialisation bloß teilweise durch entsprechendes Verdünnen und Verkürzen der Hand auf, oder er nimmt bloß eine Verdichtung des Ods bis zur Dichtigkeit eines dicken Nebels und kann dann ohne Veränderung der Hand sowohl die Paraffinformen bilden, als sie auch ohne Beschädigung ablegen. In diesem Falle tritt die Geisterhand durch das erkaltete Paraffin hindurch ohne Widerstand nach außen, faßt dann die Form von außen an und legt sie auf den Tisch.

 

Wenn Professor Pawlowski meint, die Geister gingen mit den Formen sehr unvorsichtig um und hätten sie in einem Falle sogar auf den Boden fallen lassen, während er doch sonst ihre große Freundlichkeit und Zuvorkommenheit lobt, so ist ihm dabei etwas sehr Wichtiges unbekannt. Er weiß nicht, daß es nicht in der Macht des Geistes steht, seine materialisierte Hand eine beliebig lange Zeit in der Materialisation zu erhalten.

 

Er ist darin ganz von dem ihm zur Verfügung stehenden Od und der Verdichtung des Ods abhängig. Nun löst aber Wärme das Od auf. Infolgedessen hebt auch das heiße oder sehr warme Paraffin die Materialisation der eingetauchten Geisterhand sehr schnell auf, und die Odverdichtung ist beim Herausnehmen der Paraffinformen in vielen Fällen nicht mehr stark genug, um es dem Geist zu ermöglichen, die Form vorsichtig hinzulegen. Sie fällt hin, nicht aus Mangel an Vorsicht von Seiten des Geistwesens, sondern aus Mangel an Odkraft und ungenügender Odverdichtung.

 

Daß nicht bloß Geister von Menschen sich materialisieren, sondern auch Geister von Tieren, wird uns dann verständlich, wenn wir wissen, daß beim Tode des Tieres der Tiergeist sich in derselben Weise vom irdischen Körper trennt, wie der Menschengeist beim Tode des Menschen. Ein Unterschied zwischen einem Tiergeist und einem Menschengeist besteht bloß in der Höhe der Entwicklung, aber nicht im Wesen des Geistes selbst. Im Tiere sind niedere Geister verkörpert, im Menschen solche, die in ihrem Aufstieg schon höher gekommen sind.

 

Daß im Kluskischen Zirkel Tiergeister materialisiert wurden, ist ein Beweis dafür, daß es überhaupt die niedere Geisterwelt ist, die in jenem Zirkel die Herrschaft führt, wenn auch hier und da bessere Geister, wie zum Beispiel der "syrische Priester", zwischendurch erscheinen. Es sind dies gewöhnlich die Schutzgeister des Mediums, die, soviel in ihrer Macht steht, die Einflüsse des Bösen zu schwächen suchen.

 

Viel können sie dabei nicht ausrichten, wenn nicht das Medium und die Teilnehmer durch freie Willensentscheidung nur die Verbindung mit dem Hohen und Guten anstreben und alles Niedere ablehnen. Den größten Schaden aus der Verbindung mit der niederen Geisterwelt hat das Medium selbst, nicht bloß seelisch, sondern auch körperlich. Die mir erteilte Belehrung enthält den Hinweis, daß das Böse die Odkraft, die es dem Medium entzieht, nicht mehr ersetzt.

 

Daher berichtet Professor Pawlowski von dem Medium Kluski, es sei nach jeder Sitzung vollkommen ermattet und müsse öfters noch bevor es das Bewußtsein erlangt habe, zu Bett gebracht werden, wo es manchmal erst nach mehreren Stunden erwache. Darum ziehe es auch das Medium vor, nur alle vierzehn Tage eine Sitzung zu halten, da es zu sehr angestrengt werde.

 

Das Böse, das durch die Schuld und innere Einstellung des Mediums und der Teilnehmer einmal in solche Versammlungen hineingezogen wurde und seine Leistungen von den Versammelten anerkannt und beifällig aufgenommen sieht, weicht nachher nicht mehr. Es treibt, was es selbst will und nicht, was die Teilnehmer wollen, treibt mehr als einmal den reinsten Unfug und verursacht nicht selten schreckenerregende Szenen, denen nur durch Aufhebung der Sitzung ein Ende bereitet werden kann. Hier gilt das Wort:

 

"Die ich rief, die Geister werd' ich nun nicht los." Vor allem wird die Gesundheit des Mediums nach und nach untergraben. Daher versagen so viele starke Medien nach einer gewissen Zeit vollständig, da ihnen bei den Sitzungen durch die niedere und böse Geisterwelt so viel Odkraft entzogen, aber nicht mehr ersetzt wird. Ist die Odkraft des Mediums geschwunden, so hören auch die Phänomene auf. Und dann kommt eine neue Gefahr, der manche Medien zum Opfer fallen. Sie, die bisher als bedeutende Medien gefeiert wurden, haben nicht die Demut und Wahrheitsliebe, den Verlust der medialen Kraft offen einzugestehen und suchen die fehlende Kraft durch betrügerische Tricks zu verdecken, bis sie dabei entlarvt werden.

 

Solche Entlarvungen dienen dann den Unwissenden dazu, die ganze Sache des Geisterverkehrs als Betrug und Schwindel zu betrachten. Es laden daher auch nach dieser Hinsicht alle diejenigen eine große Verantwortung auf sich, die bei Abhaltung spiritistischer Zusammenkünfte nicht von vornherein dafür sorgen, daß alles nur mit Gott geschieht und das Böse ausgeschaltet wird. Wird eine Versammlung als Gottesdienst betrachtet und gehandhabt, so sind die Teilnehmer jeder Furcht vor dämonischem Wirken enthoben.

 

Das Gute führt die Kontrolle, und es wird nur das zugelassen, was nach dem Willen Gottes ist. Es kann daher auch an dieser Stelle nicht ernstlich genug vor den spiritistischen Sitzungen gewarnt werden, die nur aus Sensationslust oder wissenschaftlicher Neugier, aber nicht aus dem Bestreben abgehalten werden, durch die Verbindung mit der guten Geisterwelt Gott näher zu kommen.

 

Durch die Feststellung des Professors Pawlowski, daß bei den höheren Geistern der Odgeruch ein sehr angenehmer und sehr lieblicher war, während er bei der Verkörperung des großen Affen den abstoßenden Geruch wie bei einem nassen Hund wahrnahm, wird das über den Odgeruch früher Gesagte vollauf bestätigt. Professor Pawlowski schließt seinen Bericht mit folgenden Sätzen:

 

"Es ist für jedermann unmöglich, diese Phänomene zu verneinen oder zu verwerfen. Und es ist unmöglich, sie mit Taschenspielertricks zu erklären. Ich erkenne vollkommen an, daß es für die Mehrzahl schwer ist, sie zu glauben; daß es schwer ist die Möglichkeit zu begreifen, daß innerhalb weniger Minuten lebende menschliche Wesen sich zeigen, deren Knochen man durch das Fleisch betasten kann, deren Herzschlag zu hören und zu fühlen ist ... Ich erkenne an, daß dies alles außer unserem Fassungsvermögen liegt.

 

Wir sind durch die Wunder der modernen Wissenschaft verdorben. Wir können nur an das Natürliche glauben, das in so großer Schönheit zu uns kommt, wir können aber an das Geheimnis des universellen Lebens, an das vor uns so sehr gehütete göttliche Geheimnis nicht mehr glauben. Dies anzunehmen würde unseren ganzen Standpunkt sowohl dem Leben, als auch dem Tode gegenüber von Grund aus verändern, als auch dem der Philosophie und Wissenschaften.

 

Die offizielle Wissenschaft wird das große bereits heute vorliegende Experimentalmaterial anerkennen und ihre Hand zur Feststellung der Wahrheit leihen, ohne Rücksicht auf jene Moralisten, die in der Anerkennung der psychischen Phänomene eine Gefahr für Moral und Religion erblicken. Intellektuelle Feigheit ist mehr oder weniger entschuldbar bei den Moralisten, deren kleinliche Denkungsart sich mehr mit vergänglichen, für die Allgemeinheit vorübergehenden Dingen beschäftigt.

 

Ein Gelehrter, ein Wahrheitssuchender darf diesen Standpunkt nicht einnehmen. Wahrheit wird am Ende alles bewältigen und beherrschen; man braucht sie aber weder zu fürchten noch zu verkleinern."

 

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Das Medium Mirabelli

 

Carlos Mirabelli, das brasilianische Medium. (Zeitschrift für Parapsychologie, Jahrgang 1927, S. 450-462.) Im Jahre 1927 erschien in Santos (Brasilien) ein Werk unter dem Titel: "O Medium Mirabelli". Es enthält einen Bericht von 74 Seiten über die Phänomene, die bei einem Medium Mirabelli festgestellt wurden. Die Erscheinungen spielten sich sämtlich bei Tageslicht oder doch hellem künstlichem Licht ab. Manchmal waren bis zu 60 Zeugen dabei anwesend, die den ersten wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kreisen Brasiliens angehörten.

 

Da die Berichte das Unglaublichste enthalten, was je auf diesem Gebiet erlebt worden ist, so hat sich die Schriftleitung der "Zeitschrift für Parapsychologie" an das brasilianische Konsulat in München gewandt und ihm die Frage vorgelegt, ob die in dem Buch "O Medium Mirabelli" angeführten Persönlichkeiten, die jene Erscheinungen als echt bezeugen, dem Konsul durch ihr Ansehen und ihren Ruf bekannt seien. Der Konsul bejahte die Frage unbedingt und fügte noch hinzu, daß ihm 14 der angeführten Zeugen persönlich bekannt seien, darunter der gegenwärtige Präsident der Republik, der als Vorsitzender eines Schiedsgerichtes über das Medium Mirabelli tätig gewesen war.

 

Dann der im aktiven Dienst befindliche Staatssekretär Reynaldo Porchat, der Senator Muniz Sodre und der Professor der Medizin Olegario de Moura von der Universität Sao Paulo. Der Konsul erklärte, wenn auch nur diese vier Männer, die nicht nur große Gelehrte, sondern auch erprobte Charaktere seien, sich für eine Sache einsetzten, so hätte er nicht das Recht, ihren Wahrnehmungen einen Zweifel entgegenzusetzen.

 

Das Medium Mirabelli wurde von 557 Zeugen beobachtet. Unter diesen befanden sich 452 Brasilianer und 105 Ausländer. Es waren 2 Universitätsprofessoren, 72 Ärzte, 18 Apotheker, 12 Ingenieure, 36 Rechtsanwälte, 8 Übersetzer, 3 Landwirte, 22 Zahnärzte, 5 Chemiker, 20 Literaten, 89 Staatsmänner, 25 Offiziere, 52 Börsianer, 128 Kaufleute, 9 Industrielle, 18 Journalisten, und 32 gehörten verschiedenen Berufen an. Auch viele Mitglieder geistlicher Orden wohnten den Sitzungen bei.

 

Mirabelli ist ein Universalmedium. Seine Odkraft reicht für alle Phänomene aus, die es im Geisterverkehr gibt.

 

Er ist Sprechmedium

Im Trancezustand spricht er außer der Muttersprache und verschiedenen einheimischen Dialekten folgende Sprachen: Deutsch, Französisch, Holländisch, Englisch, 4 italienische Dialekte, Tschechisch, Arabisch, Japanisch, Russisch, Spanisch, Türkisch, Hebräisch, Albanisch, afrikanische Dialekte, Latein, Chinesisch, Neugriechisch, Polnisch, syrioägyptische Dialekte und Altgriechisch. Er versteht in normalem Zustand nur seine Muttersprache.

 

Er hält im Trancezustand Vorträge über Dinge, von denen er als Mensch nichts weiß. Seine Vorträge umfassen das Gebiet der Medizin, der Rechtswissenschaft, der Soziologie, der Nationalökonomie, der Politik, der Astronomie, der Philosophie, der Logik, der Musikwissenschaft, des Spiritismus und Okkultismus, der Literatur.

 

Das Medium selbst gibt an, daß alles, was im Trancezustand von ihm gesprochen wird, nicht von ihm selbst stamme, sondern es seien Geister, die aus ihm sprächen, und deren Namen es angibt. Es nennt sie seine geistigen Führer.

 

Mirabelli ist auch Schreibmedium

Es schrieb bisher im Trancezustand in 28 verschiedenen Sprachen und zwar mit einer Schnelligkeit, die kein Schreiber im normalen Zustand erreichen kann. So schrieb es in 15 Minuten 5 Seiten Polnisch über das Thema: "Das wiedererstandene Polen". In 20 Minuten 9 Seiten Tschechisch über: "Die Unabhängigkeit der Tschechoslowakei". In 12 Minuten 4 Seiten Hebräisch über: "Die Verleumdung". In 20 Minuten Deutsch über: "Großdeutschland, seine Zertrümmerung und Wiedererstehung".

 

In 40 Minuten 25 Seiten Persisch über: "Die Unhaltbarkeit der großen Kaiserreiche". In 15 Minuten 4 Seiten Lateinisch über: "Die großen Übersetzungen". In 12 Minuten 5 Seiten Japanisch über: "Der Russisch-Japanische Krieg". In 22 Minuten 15 Seiten Syrisch über: "Allah und seine Propheten". In 15 Minuten 8 Seiten Chinesisch über: "Buddhistische Apologie". In 15 Minuten 8 Seiten Syrioägyptisch über: "Die Grundlagen der Gesetzgebung". In 32 Minuten 3 Seiten Hieroglyphen, die bis jetzt noch nicht entziffert werden konnten, und so weiter.

 

Beim medialen Schreiben Mirabellis wurde von den ihn kontrollierenden Gelehrten folgende Vorsichtsmaßregel angewandt. Das Medium wurde von zwei Teilnehmern in den Sitzungssaal geleitet und dort einer peinlichen Untersuchung seines Körpers und seiner Kleider unterworfen. Auf einen kleinen Tisch, der weder Schubladen noch Fächer hatte, wurde Papier und Bleistift gelegt. Mirabelli, der sich vor solchen Sitzungen in starker Erregung befindet, nimmt bei hellem Licht auf einem Stuhl Platz.

 

Kontrolleure und Teilnehmer bilden um ihn einen Kreis und verfolgen genau alle seine Bewegungen. Der Leiter der Sitzung bittet um Ruhe, bis sich der geistige Führer des Mediums meldet.

 

Das Medium in höchster Ekstase fleht mit lauter Stimme um göttlichen Beistand und stimmt dann im Trancezustand einen religiösen Hymnus an. Die Hand ergreift einen Bleistift, schleudert ihn wiederholt von sich, ergreift ihn wieder und kommt dann in ein fieberhaftes Schreiben. Der Bleistift eilt ohne Unterbrechung blitzschnell über das Papier. Während des Schreibens hebt Mirabelli den Blick empor, seufzt auf, ohne daß sich die Schnelligkeit des Schreibens mindert. Dann wendet das Medium mit strahlen dem Antlitz seine Augen nach oben, wo es seinen geistigen Führer zu sehen behauptet, der ihm beim Schreiben die Hand führt, und spricht liebevoll mit ihm. Der neben dem Medium stehende Sekretär nimmt die beschriebenen Blätter weg und ordnet sie.

 

Nun ändert sich manchmal der Zustand des Mediums, geht von Ekstase in Apathie über und wird wieder ein anderer: Mirabelli scheint seiner Sinne nicht mehr mächtig. Er lacht, weint, singt, ruft irgendwelche Namen, antwortet auf Fragen, dreht und windet sich wie ein Seiltänzer, spuckt rücksichtslos um sich, nimmt unzüchtige Stellungen ein, versucht sich den Schädel einzurennen, Chemikalien zu trinken, schäumt und schlägt um sich. Dann tritt Beruhigung ein, und die Sitzung kann geschlossen werden.

 

Die eben geschilderten Vorgänge bedürfen zunächst einer Erklärung. Der Erregungszustand, in dem sich das Medium vor Beginn einer solchen Sitzung befindet, rührt daher, daß es von einer großen Anzahl von Geistwesen umgeben ist, die es stark umdrängen, gute und böse. Diese wissen, daß jetzt das Schreiben beginnen soll. Sie drängen sich mit Gewalt heran, um dem Medium die Hand zu führen. Es entspinnt sich ein Kampf zwischen den guten und bösen Geistwesen.

 

Diesen Kampf zeigt das Ergreifen, Wiederwegschleudern und Wiederergreifen des Bleistifts. Bekommt das Böse für einige Minuten die Oberhand, dann benutzt es den Körper des Mediums zur Vollführung der oben geschilderten Häßlichkeiten in Wort und Tat. Das Böse ist darauf aus, die dem Guten dienenden Medien körperlich und moralisch zu vernichten. Mirabelli bemüht sich, nur die gute Geisterwelt in seine Nähe zu ziehen und ihr als Werkzeug zu dienen. Das beweist sein Beten um göttlichen Beistand.

 

Aber daß er sich auch zu solchen Sitzungen hergibt, die nur dem wissenschaftlichen Interesse der Teilnehmer und bei manchem jedenfalls auch bloß der Sensationslust dienen, ist ein Fehler von ihm, der den bösen Geistwesen große Macht über ihn verleiht. Würde er sich ausschließlich an gottesdienstlichen Versammlungen beteiligen und so seine mediale Fähigkeit nur dem Guten widmen, so hätten die bösen Mächte keinerlei Gewalt über ihn, und solche gemeine und niedrige Szenen, wie die geschilderten, würden nie vorkommen.

 

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Auch würde ihm seine mediale Kraft erhalten bleiben, während zu befürchten ist, daß sie nach und nach schwinden wird, wenn er sich weiter als Medium für irdische Zwecke verwenden läßt. Denn die Schwächung seiner Odkraft durch die Bösen wird auf die Dauer so groß werden, daß er sowohl als Medium vollständig versagen, als auch seine körperliche Gesundheit ganz einbüßen oder zu noch Schlimmeren getrieben wird.

 

Welche Gewalt die bösen Geistermächte bisweilen auch den guten Geistern gegenüber entfalten, um sie an ihrem Vorhaben zu hindern, zeigen uns die Berichte der Bibel. Als der hohe Geist Gabriel zu Daniel geschickt wurde, um ihm die Zukunft zu enthüllen, suchte der böse Geist, dem die Herrschaft über das götzendienerische Perserreich übertragen war, ihn daran zu hindern und kämpfte mit ihm 21 Tage, bis Fürst Michael dem Erzengel Gabriel zu Hilfe kam und ihn von dem Ansturm der bösen Mächte befreite (Daniel 10, 13).

 

Mirabelli ist physikalisches Medium. In der Apotheke Assis, Rue 15 de Novembro Nr. 9 in Sao Paulo flogen in Anwesenheit des Mediums plötzlich die Scheiben aus den Auslagekästen. Ein in den Gelenken beweglicher Totenkopf kam aus dem Laboratorium, blieb schwebend in der Luft, klappte die Kinnladen auf und zu, warf verschiedene Gegenstände durcheinander, flog hin und her und fiel endlich zu Boden, ohne zu zerbrechen.

In einer an einem Nationalfeiertag abgehaltenen Versammlung, bei der das Medium und viele andere Personen anwesend waren, hörten diese sowohl wie auch Anwesende und Leute aus der Nachbarschaft Trommelwirbel und Trompetenblasen im Marschtempo. Gleichzeitig schlugen Gläser und Flaschen, die sich in dem Saal befanden, ohne menschliche Berührung aneinander und brachten Töne von vollendeter Harmonie hervor, welche mit bewunderungswürdiger musikalischer Technik einen Militärmarsch wiedergaben.

 

Mirabelli spielte Billard, ohne das Queue zu berühren. Dieses spielte für sich selbst. Ein Totenkopf bewegte die Kiefer; ein ihm aufgesetzter Hut hob sich, als ob er zum Gruß gelüftet würde.

 

Alle diese Tatsachen sind von einwandfreien Zeugen beglaubigt. Die Originalschrift betont ausdrücklich, daß zweifelhafte Phänomene von vornherein aus der Veröffentlichung herausgelassen wurden.

 

In einer Sitzung in Sao Vicente, bei der eine größere Anzahl von Teilnehmern anwesend war, im Beisein der Ehrengäste Dr. Mario Alvin und Dr. Annibal des Meneses, ereignete sich folgendes: Mirabelli saß auf einem Stuhl und wurde von allen Anwesenden scharf beobachtet. Plötzlich bewegte sich der Sessel und verschob sich samt dem Medium von seinem Platz, und zwar, wie dies ausdrücklich festgestellt wurde, ohne Nachhilfe der Beine Mirabellis.

 

Dieser wandte seine Augen zum Himmel, breitete die Arme aus und schien verzückt. Nach einigen Minuten stillen Gebetes machte der Stuhl wieder einen heftigen Ruck und hob sich mit dem Medium immer höher in die Luft, schwebte hin und her und erreichte endlich eine Höhe von zwei Metern vom Fußboden. Die Anwesenden nahmen sofort eine Nachprüfung des Sitzungszimmers vor. Die Erhebung (Levitation) dauerte ausgezählte 120 Sekunden. Die Kontrolleure begleiteten den ohne Stützpunkt in der Luft schwebenden Stuhl.

 

Dieser bewegte sich in einer bestimmten Richtung fort und war schließlich 2, 30 Meter von seinem ursprünglichen Platz entfernt und senkte sich dann langsam zu Boden. Das Medium war unterdessen in Trance und sprach mit verschiedenen Geistwesen. Nach dem Erwachen erinnerte sich Mirabelli an nichts.

 

Wie bereits in dem Kapitel über die "Medien" gesagt worden ist, sind die physikalischen Phänomene in den meisten Fällen eine Wirkung niedriger, wenn auch nicht immer böser Geistwesen. Gute Geister geben sich zu solchen Experimenten, wie sie in dem vorigen Abschnitt als physikalische Phänomene Mirabellis angeführt wurden, im allgemeinen nicht her. Ausnahmsweise beteiligten sie sich an derartigen Dingen, wenn damit ein gottgewollter Zweck verbunden ist, zum Beispiel einem gottsuchenden Menschen ein Beweis von der Existenz jenseitiger Geistwesen erbracht werden soll.

 

Mirabelli als Apportmedium

Aus der Wohnung Pinto de Queiros in Sao Paulo wurde nach vorheriger Ankündigung ein Revolver, der in einem Koffer eingeschlossen war, in die Wohnung des Herrn Watson apportiert. Ferner wurde bei hellem Tageslicht aus der Wohnung des Herrn Watson ein Bild in das Büro einer Versicherungsgesellschaft apportiert. Es war eine Entfernung von mehreren Kilometern. Dort fiel es krachend zu Boden und erregte ein ungeheures Aufsehen.

 

Mirabelli befand sich mit verschiedenen Personen auf dem Bahnhof da Luz und war im Begriff, sich nach Santos einzuschiffen, als er plötzlich nicht mehr zu sehen war. Etwa 15 Minuten später wurde aus Sao Vicente, einer 90 Kilometer von da Luz entfernten Stadt telefoniert, und es stellte sich heraus, daß das Medium genau zwei Minuten nach seinem Verschwinden aus Sao Paulo in Sao Vicente anwesend war.

 

Gelegentlich einer Sitzung der Untersuchungskommission zu Ehren des Dr. Enrico de Goes, in Anwesenheit vieler Gelehrter, verschwand Mirabelli aus dem Sitzungsraum, ohne seine Fesseln gelöst zu haben und ohne eine Plombe an Fenstern und Türen zu verletzen. Man fand das Medium in einem Nebenzimmer auf einem Sofa liegend, noch in Trance eine religiöse Hymne singend.

 

Diese sogenannten "Apporte" gehören in das Gebiet der Dematerialisierung und Rematerialisierung der Materie. Sie wird an der einen Stelle aufgelöst und in Odform verwandelt, in diesem Zustand durch Wände und verschlossene Türen transportiert und an einem anderen Ort wieder zur festen Materie verdichtet. Die Bibel enthält mehrere Beispiele desselben Vorganges. Der Prophet Habakuk, der aus weiter Ferne an die Löwengrube zu Daniel gebracht wurde .

 

Der Jünger Philippus, der an einer Stelle plötzlich verschwand und in demselben Augenblick in einer weit entlegenen Stadt war , sowie die Befreiung des Petrus aus dem Gefängnis bei verschlossenen Kerkertüren . - Das alles ist nach denselben Gesetzen der Auflösung und Wiederverdichtung der Materie vor sich gegangen, wie bei dem Medium Mirabelli.

 

Mirabelli als Materialisationsmedium

Das Gewaltigste, was an Geisterverkörperungen in der heutigen Zeit erfolgte, sind die Materialisationen, die sich bei dem Medium Mirabelli abspielten.

 

Es war in einer Sitzung im Laboratorium der Studienkommission in Santos unter dem Vorsitz der Herren Dr. Estanislau de Camargo, Alberto Riveira und J.F. Schmid . Anwesend waren zahlreiche angesehene Persönlichkeiten. Es vormittags 9 Uhr. Der Versuchsraum war 10 mal 11 Meter groß. Er lag im Erdgeschoß. Die Straßenfenster waren durch eiserne Riegel abgeschlossen. Der Fußboden bestand aus schmalen Brettern, die eines nach dem anderen darauf untersucht wurden, ob sie nicht für betrügerische Manipulationen zugerichtet seien.

 

Es wurde alles in Ordnung befunden und festgestellt, daß man nur dann ins Zimmer dringen könne, wenn man die dicken Mauern oder die in Stein eingelassenen Türen einrennen würde.

 

Mirabelli saß auf einem Stuhl. Er erbleichte, als Zeichen, daß Tieftrance eintrat. Seine Augen wurden herausgetrieben und er wand sich, als ob ihn jemand an der Gurgel drosselte. Starker Schweißausbruch trat auf. Plötzlich hörte man von einem Tisch des Saales her drei Schläge, und eine kindliche Stimme rief: "Papa!" - Doktor Ganymed de Souza, einer der Anwesenden, erklärte tief ergriffen, er erkenne die Stimme seines Töchterchens, das in der Hauptstadt an der Grippe gestorben war.

 

Während alle in höchster Spannung warteten, erblickte man endlich an der Seite des Mediums die Gestalt eines Mädchens. Der Vater, kaum mehr seiner Sinne mächtig, tritt aus dem Kreis, ruft seine Tochter an, geht zu ihr hin und schließt sie in die Arme. Unter Schluchzen versichert Dr. de Souza immer wieder, daß er seine Tochter umarme und daß das Kleid, welches die Erscheinung trage, dasselbe Kleid sei, mit dem man sein Kind in das Grab gelegt hätte.

 

Während dieses Vorganges lag Mirabelli wie im Todeskampf. Er war zusammengekauert, wachsfarben, mit vollkommener Muskelerschlaffung, schwacher und pfeifender Atmung. Der Puls war kaum zu fühlen.

 

Coronel Octavio Viana erhob sich, um sich ebenfalls von der Wirklichkeit der Erscheinung zu überzeugen. Auch er nahm die Kleine in die Arme, fühlte ihr den Puls, schaute ihr in die tiefen unergründlichen Augen, stellte Fragen an sie, die sie mit monotoner, trauriger Stimme, aber sinngemäß beantwortete. Viana bestätigte ebenfalls die Echtheit der Erscheinung. Dr. de Souza frischte Kindheitserinnerungen seiner Tochter auf und erhielt verständnisvolle Antworten. Die Erscheinung wurde fotografiert. Ein Bild davon ist dem Bericht der Untersuchungskommission beigegeben.

 

Nach der fotografischen Aufnahme begann das Kind im Raume zu schweben. Es erhob sich in die Luft und tummelte sich wie ein Fisch in seinem Element. Die Teilnehmer waren aufgestanden und gingen hinter der Erscheinung her, die mit der Hand leicht erreichbar war. Das Medium machte mit seinen Unterarmen die Bewegungen des schwebenden Kindes gleichzeitig mit. Nachdem das Mädchen noch einige Sekunden in der Luft schwebend gesehen worden war, verschwand es plötzlich. Es hatte sich 36 Minuten bei Tageslicht unter einwandfreien Bedingungen einer Versammlung gebildeter Männer gezeigt, welche bezeugen, daß sie ein ausgebildetes menschliches Wesen vor sich hatten.

 

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Dr. Ganymed de Souza verlor sein Kind zum zweitenmal - so tief hatte ihn das Erlebnis ergriffen. - Das Protokoll diese Vorganges ist von zehn Doktoren der Wissenschaft, die dabei anwesend waren, zur Beglaubigung der Richtigkeit unterschrieben.

 

Nachdem das Medium die ungeheure Nervenanspannung des eben geschilderten Phänomens überwunden hatte, blieb es noch lange zitternd und erschöpft. Es war noch nicht wieder bei Kräften, da kam aus einem Schrank, in dem sich ein für Studienzwecke bestimmter Totenschädel befand, heftige Schläge. Der Totenschädel wurde von einer unsichtbaren Kraft wütend hin- und hergeschleudert, als ob er sein Gefängnis sprengen wollte. Ein Teilnehmer näherte sich dem Schrank, um ihn zu öffnen. Aber dessen Türen sprangen plötzlich von selbst auf. Der Totenschädel kam heraus und stieg unter greulichem Zähneklappern in die Luft.

 

Dr. Ganymed de Souza wunderte sich im Stillen, daß nicht auch das zum Kopf gehörige Skelett sich zeige. Wie zur Antwort bildeten sich sofort der Halswirbel, dann Brustkorb und Arme, die Wirbelsäule, Beckenknochen, die Beine und schließlich die Füße mit allen Knochen. Das Medium, an beiden Armen gehalten, stößt eine Menge schaumigen Speichel aus und schlägt auf seinem Stuhl wütend gegen sich selbst. Alle Schlagadern scheinen gestaut und pochen heftig. Mirabelli verbreitet einen starken Leichengeruch, der die Anwesenden in hohem Maße belästigt und das Zimmer derart verpestet, daß selbst frische Luft ihn nicht vertreibt.

 

Das Skelett stellt sich auf die Beine und schickt sich an, mit unsicheren, großen Schritten durch das Zimmer zu gehen. Scheint es zu stürzen, so bringt es sich wieder ins Gleichgewicht. Dr. Ganymed de Souza sucht sich durch Berührung von der Echtheit der Erscheinung zu überzeugen. Er beklopft die harten schmierigen Knochen, empfindet einen Nervenschlag und kehrt wieder an seinen Platz zurück. Das Medium krümmt und windet sich auf seinem Stuhl und ist nur mit Mühe festzuhalten.

 

Das Skelett setzt seinen unheimlichen Rundgang fort. Die Teilnehmer, angeregt durch das Beispiel des Dr. Ganymed de Souza, über winden ihren Abscheu, erheben sich einer nach dem anderen und berühren diese düstere Verkörperung des Todes und des Nichts. Alle sind erschüttert. Der Leichengeruch bleibt bestehen. Das Skelett beginnt langsam, in ausgezählten Minuten, sich aufzulösen, anfangend bei den Füßen, bis schließlich nur mehr der Schädel in der Luft schwebt, der nun nicht mehr mit den Kinnladen klappert, sondern auf den Tisch fällt und dort liegenbleibt.

 

Alles das geschah um 9.45 Uhr vormittags bei strahlender Sonne unter einer fast polizeimäßigen Kontrolle in Gegenwart vieler gebildeter Persönlichkeiten und währte 22 ausgezählte Minuten.

 

Während die Anwesenden noch das vorhergehende Erlebnis besprachen, geriet das Medium wieder in einen Erregungszustand und behauptete, im Zimmer die Gestalt des Bischofs Dr. Jose de Camargo Barros zu sehen, der beim Schiffbruch der "Syrio" ums Leben gekommen war. Die Unterhaltung wurde schnell abgebrochen und Mirabelli unter die vorschriftsmäßige Kontrolle genommen, welche die Herren Ataliba de Aranha und Odassio Sampaio übernahmen. Süßer Rosenduft erfüllte das Zimmer. Das Medium fiel in Trance.

 

Innerhalb des Zirkels wurde plötzlich ein feiner leichter Nebel gesehen, auf den sich alle Augen richteten. Der Nebel teilte und verdichtete sich, glänzte wie eine goldene Wolke, aus der sich langsam in ausgezählten Minuten eine Gestalt ablöste, die lächelnd, das bischöfliche Barett auf dem Haupte, angetan mit allen Insignien seiner Würde, sich vom Stuhl erhob und mit lauter, allen vernehmbarer Stimme seinen Namen: Dr. Jose de Camargo Barros nannte. Die Anwesenden vergewisserten sich, daß sie keiner Täuschung zum Opfer fielen.

 

Dr. Ganymed de Souza erhob sich, näherte sich furchtlos mit mehreren Schritten der Erscheinung und blieb ihr gegenüber stehen. Diese sagte nichts, lächelte dem Forscher zu, der nun ganz an sie herantrat, sie berührte, sie gründlich abklopfte, gegen die Zähne schlug, mit dem Finger den Gaumen prüfte, um das Vorhandensein von Speichel festzustellen. Er horchte Herz und Atmung ab, legte sein Ohr auf den Bauch des Bischofs, um sich von der Tätigkeit der Eingeweide zu überzeugen, untersuchte Nägel und Augäpfel, deren Blutäderchen er noch besonders prüfte und kehrte auf seinen Platz zurück. Kein Zweifel - es war ein Mann, der hier weilte.

 

Die übrigen Beobachter folgten dem Beispiel des Dr. Ganymed de Souza, und allen zeigte sich der geheimnisvolle Gast gleich gefällig. Alle überzeugten sich, daß kein frivoles Spiel mit ihnen getrieben wurde, sondern daß tatsächlich ein menschliches Wesen mit menschlichen Organen vor ihnen stand. Der Bischof unterhielt sich mit den Anwesenden in reinem, gewähltem Portugiesisch. Zum Schluß sagte er: "Nun geben Sie wohl acht, wie ich verschwinde!" Er begab sich zu dem Stuhl des Mediums, welches in Tieftrance lag. Die Teilnehmer verfolgten gespannt jede einzelne Bewegung, damit ihnen nicht das Interessanteste des Phänomens, nämlich die Dematerialisierung, entginge.

 

Bei dem immer noch in Trance befindlichen Medium angelangt, beugte sich der Bischof über Mirabelli, legte ihm die Hände auf und betrachtete ihn eine Weile schweigend. Die Anwesenden bildeten um die beiden einen Kreis. Der materialisierte Körper des Bischofs zuckte mehrmals heftig zusammen, begann zu schwinden und wurde immer kleiner. Das Medium, in kaltem Schweiß gebadet, röchelte laut. Die Erscheinung verkürzte sich auf etwa 30 Zentimeter und verschwand dann mit einer Plötzlichkeit, die nicht zu beschreiben ist. Wieder erfüllte starker, süßer Rosenduft den Raum. Mirabelli kam langsam zu sich. Die Nachuntersuchung ergab keine natürliche Erklärung des Vorgefallenen.

 

In Santos, dem Sitz der Akademie, wurde um 15.30 Uhr eine Nachmittagssitzung gehalten. Die Ergebnisse dieser Sitzung sind durch 60 Unterschriften bestätigt.

 

Nachdem zuerst die Gestalt einer mit den Anwesenden plaudernden Frau erschienen und wieder verschwunden war, hob sich nach wenigen Minuten eine Glocke in die Luft und läutete mit silberhellem Ton. Mirabelli erwachte aus der Trance und behauptete, neben dem Tisch eine ehrfurchtgebietende Gestalt zu sehen, die in weißes Linnen gekleidet und von einer glänzenden Aura umgeben sei. Die Glocke in der Luft läutete unaufhörlich. Verschiedene abseits sitzende Anwesende erhoben sich und näherten sich dem eigentlichen Zirkel, der durch die Untersuchungskommission gebildet wurde.

 

Nun vernahm man einen Lärm, als ob jemand mit den Absätzen hart auf den Boden auftrete. Da verkündeten die Herren Oberst Soares und Dr. Octavio Moreira Cavalcanti die Anwesenheit des verstorbenen Dr. Bezerra de Meneses, der als hervorragender Kliniker in aller Andenken stand. Die Erscheinung wandte sich zu den Anwesenden, sprach mit ihnen über seine Person und bestätigte ihnen seine Gegenwart. Die Sprache und die bestimmte Art des Auftretens machte auf alle einen tiefen Eindruck. Das Megaphon trug seine Stimme durch den ganzen Raum. Es gelangen verschiedene fotografische Aufnahmen.

 

Die Herren Dr. Assumpcion und Dr. Mendonca näherten sich nun der verhüllten Gestalt und unterwarfen sie einer eingehenden Untersuchung, welche 15 Minuten dauerte und den Beweis lieferte, daß es sich um eine mit allen natürlichen Organen versehene, anatomisch genau gebaute menschliche Gestalt handle. Hierfür bürgen die anwesenden Gelehrten mit ihren Namen.

 

Nachdem die Geisterverkörperung den Anwesenden die Hand gedrückt hatte, kündigte sie ihr Verschwinden an. Sie schwebte wie ein Flugzeug durch die Luft. Zuerst verschwanden die Füße, dann die Beine, schließlich der Unterleib. Nur Brust, Arme und Kopf waren noch sichtbar. Dr. Archimedes Mendonca, der wie die übrigen Anwesenden den Vorgang mit heftiger Spannung verfolgt hatte, näherte sich dem noch vorhandenen Rumpf der Materialisation und griff danach. Da fiel er wie leblos zu Boden, während das Gebilde völlig verschwand.

 

Dr. Mendoncas kam im Nebenzimmer wieder zu sich. Er behauptete, eine klebrige Masse zwischen den Fingern gefühlt zu haben, ehe ihm die Sinne schwanden.

 

Mirabelli befand sich nach dem Erwachen in einem Zustand starker Erschöpfung. Seine Fesseln erwiesen sich als unversehrt. Ebenso die Plomben der Türen und Fenster.

 

Der Bericht der Untersuchungskommission enthält 34 Abbildungen, von denen die ersten drei die Vesuchsbedingungen, die Verschnürung Mirabellis, sowie die Überwachung durch die Kommission darstellten. Außerordentlich merkwürdig ist die Aufnahme, bei welcher Mirabelli in weißem Kostüm sich mitten in dem vierzehnköpfigen Untersuchungskomitee befindet. Seine Unterarme sind dematerialisiert. Links sieht man nichts und rechts nur einen leichten Schatten an deren Stelle.

 

Bei den meisten befindet sich die materialisierte Gestalt mit dem Medium zusammen auf der Platte. In einzelnen Fällen sitzt die Verkörperung mit dem Medium und den Versuchleitern um den Tisch, und man könnte glauben, es handle sich um eine lebendige Person, die zu dem Kreise der Kommission gehöre.

 

Die Schriftleitung der Zeitschrift für Parapsychologie sagt mit Recht: "Man hat gegenüber einer so umfassenden Zeugenschaft und einer so gründlich geführten Untersuchung nicht das Recht, dieses neue, gewaltige Dokument für die Echtheit mediumistischer Erscheinungen einfach zu ignorieren."

 

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Die Erklärung der Vorgänge beim Medium Mirabelli

 

Wenn wir den Bericht über die bei dem Medium Mirabelli aufgetretenen Phänomene an Hand der in diesem Buch niedergelegten Odgesetze durchgehen, so wird uns alles verständlich werden. Alles geschieht nach unveränderlichen Gesetzen, mögen nun die Erscheinungen in Europa oder in Amerika oder in einem anderen Erdteil vor sich gehen, mögen sie aus der alten oder der neueren Zeit berichtet werden.

 

Das Erscheinen der drei Männer bei Abraham , die Materialisation des Engels Raphael bei Tobias , die Verkörperung Christi nach seiner Auferstehung und unzählige andere Geisterverkörperungen kamen nach denselben Gesetzen zustande, wie die hier geschilderten Materialisationen bei Mirabelli. Der einzige Unterschied zwischen den erstgenannten Verkörperungen und denen bei Mirabelli ist der, daß uns bei der Verkörperung der hohen Geister Gottes die Odquelle für die Materialisation nicht angegeben ist, während bei den in Brasilien erfolgten Geisterverkörperungen Mirabelli als Medium die Hauptodquelle bildete und von den Sitzungsteilnehmern die meisten jedenfalls so medial veranlagt waren, daß sie als Hilfsmedien ohne Trancezustand Od abgaben.

 

An anderer Stelle ist auf die wichtige Tatsache hingewiesen worden, daß die hohen Geister, wenn sie im Auftrag Gottes den Menschen Kundgebungen vermitteln sollen, das erforderliche Od in unbegrenztem Maße zur Verfügung gestellt bekommen, so daß sie auf menschliche Medien nicht angewiesen sind. Aber die Gesetze ihrer Kundgebungen sind dieselben.

 

Das Sprechen und Schreiben Mirabellis in den vielen fremden Sprachen und über die mannigfachsten Themata geschieht durch die verschiedenen Geistwesen, die sich des Mirabelli bloß als Werkzeug bedienen. Die Apporte kommen dadurch zustande, daß die Geisterwelt mit Hilfe der Odkraft des Mediums die Kraftströme erzeugt, die zur Auflösung der Materie und zu ihrer Wiederverdichtung erforderlich sind. Die Materialisierung und Dematerialisierung der Geister erfolgen unter Anwendung derselben Kraftströme und unter Verwendung des Ods und der körperlichen Materie des Mediums.

 

In dem deutschen Auszug des brasilianischen Berichtes ist leider nicht erwähnt, wie groß der Gewichtsverlust des Mediums während der Zeit der Geisterverkörperungen gewesen ist. Die betäubenden Schläge, welche diejenigen erlitten, die das in Auflösung begriffene Phantom berührten, kamen von den odischen Kraftströmen her, welche die Auflösung bewirkten. Dieselbe Einwirkung der Kraftströme würden diejenigen an sich erfahren haben, die den Versuch gemacht hätten, die sich bildenden Verkörperungen zu berühren . Bei vollendeter Materialisation sind die Ströme ausgeschaltet, und ihre Berührung hat keinerlei nachteilige Folgen.

 

Daß bei den materialisierten Geistwesen alle Organe des menschlichen Körpers vorhanden waren, ist darin begründet, daß der Geist diese Organe geistig besitzt. Er braucht sie mit Hilfe des menschlichen Ods bloß entsprechend zu verdichten, um sie in der materiellen Form eines menschlichen Leibes sichtbar zu machen. Derselbe Vorgang vollzog sich ja bei Mirabelli selbst, als er aus dem Sitzungsraum durch verschlossene Türen hindurch verschwand und nachher in einem anderen Zimmer lag.

 

Das Verschwinden aus dem verschlossenen Raum war nur möglich, indem sein materieller Körper in einen Odkörper aufgelöst wurde. Dieser Odkörper wurde dann in dem anderen Zimmer wieder zum festen Körper materialisiert in derselben Weise und nach denselben Gesetzen, wie bei den materialisierten Geistern die Verkörperung vor sich ging.

 

Der liebliche Duft des Ods der hohen Geister im Gegensatz zu dem Leichengeruch der materialisierten tiefen Geister ist durch das, was in der Odlehre über den Odgeruch gesagt wurde, hinreichend klar.

 

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Das Hellsehen an einem Sterbebett

 

(Zeitschrift für Parapsychologie, Jahrgang 1927, S. 475-476.) Ein Mann aus San Francisco teilt mit, was er am Sterbebett seiner Frau fünf Stunden lang geschaut hat. Folgendes ist sein Bericht:

 

"War ich einer Sinnestäuschung unterworfen oder plötzlich hellsehend geworden in den letzten fünf Stunden, die unmittelbar dem Scheiden meiner Frau vorausgingen, das ist für mich heute eine Streitfrage, deren befriedigende Lösung mir wohl niemals zuteil wird.

 

Ehe ich zur Erzählung der kleinen Begebenheit schreite, möchte ich zu Nutzen und Frommen des Lesers unbedingt vorausschicken, daß für mich weder alkoholische Getränke noch Kokain oder Morphium in Betracht kommen. Auch bin ich keineswegs nervös oder phantastisch. Vielmehr gelte ich als kaltblütig, ruhig und besonnen und stehe alledem ungläubig gegenüber, was man mit Spiritismus bezeichnet.

Allen meinen Freunden ist bekannt, daß meine Frau am Freitag, dem 23. Mai 1902, ein Viertel vor 12 Uhr nachts von hinnen schied.

 

Um sie herum versammelt waren einige meiner vertrautesten Freunde, wie auch der behandelnde Arzt mit zwei geprüften Krankenpflegerinnen. Die rechte Hand der Kranken in der meinigen haltend, saß ich an der Seite des Krankenbettes. So vergingen zwei Stunden, und noch keine Änderung war eingetreten. Der Diener lud zum Essen ein. Aber niemand war geneigt, dieser Aufforderung zu einer Stärkung nachzukommen. Gegen 6.30 Uhr forderte ich doch dringend die Anwesenden auf, sich zum Essen zu begeben, da man ja nicht wissen könne, wie lange sich die Nachtwache noch hinziehen könne. Sie verließen denn alle das Zimmer.

 

Eine viertel Stunde später sah ich unwillkürlich einmal nach der Türe und bemerkte, wie drei getrennte, aber deutliche Wolken- schichten in das Zimmer hineingeweht wurden. Jede Wolke schien eine Ausdehnung von etwa vier Fuß in der Länge zu haben, sechs bis acht Zoll in der Breite, und die unterste war zwei Fuß von dem Boden entfernt. Die anderen schienen in Zwischenräumen von etwa sechs Zoll sich zu bewegen.

 

Mein erster Gedanke war nun, daß einige Freunde vor dem Schlafzimmer ständen, Zigarren rauchend, und die Rauchwolken drängen ins Zimmer ein. In diesem Gedanken sprang ich auf, um ihnen meine Ungehaltenheit kundzugeben. aber da stand niemand an der Türe, noch war jemand auf dem Gang oder in den Nebenzimmern zu sehen.

 

Erstaunen überkam mich, und ich sah nach den Wolken. Diese näherten sich leise dem Bette, bis sie dasselbe vollständig eingehüllt hatten. Als ich dann in den Nebel hineinstarrte, gewahrte ich zu Häupten meines im Sterben liegenden Weibes eine weibliche Gestalt, etwa drei Fuß groß, durchsichtig, dennoch wie ein lichter Schein von leuchtendem Gold, eine Frauengestalt, so erhaben von Anblick, daß mir die Worte fehlen, sie genauer zu beschreiben. Eingehüllt in ein griechisches Gewand mit langen, lose herabwallenden Ärmeln.

 

Auf ihrem Haupt eine strahlende Krone. So stand die Gestalt in ihrem vollen Glanze und ihrer Schönheit unbewegt da, ihre Hände über meine Frau erhoben. Sie schien ihr gleichsam ein Willkommen zu bieten mit heiterer, stiller Miene, würdevoll Ruhe und Frieden ausstrahlend. Zwei andere Gestalten in Weiß knieten an der Seite meines Weibes und lehnten sich anscheinend an sie an. Andere Gestalten schwebten über dem Bett, mehr oder weniger deutlich.

 

Über meiner Frau, indessen durch ein Band mit ihr verbunden, schwebte eine unbekleidete, weiße Gestalt, anscheinend ihr Odkörper. Zeitweise verhielt sich die so verbundene Person vollständig ruhig. Dann aber schrumpfte sie in sich zusammen, bis sie nicht größer als 18 Zoll war. Der Odkörper war vollständig, Arme und Beine, alles vollständig. Während der Odkörper so an Gestalt abnahm, wandte er sich öfter hin und her, schlug mit den Armen und Beinen um sich, vermutlich in der Absicht, sich freizumachen und zu entkommen. Er wand sich so lange hin und her, bis er entkräftet zu sein schien. Dann wurde er ruhig, nahm wieder an Größe zu, um das nämliche Spiel von neuem beginnen zu lassen.

 

Diese Vision, oder was es auch sein mochte, habe ich andauernd während der ganzen fünf Stunden gehabt, die dem Scheiden meiner Frau vorausgingen. Unterbrechungen, zum Beispiel wenn ich mit meinen Freunden sprach, meine Augen schloß und den Kopf abwandte, vermochten das Blendwerk nicht im mindesten zu beeinflussen. Denn sobald ich meinen Blick wieder auf das Sterbebett richtete, war auch die Geistererscheinung zu sehen. diese ganzen fünf Stunden hindurch hatte ich ein seltsames Gefühl der Bedrückung. Eine schwere Last lag auf meinem Kopf und meinen Gliedern.

 

Meine Augen waren schwer und voll Schlaf. Und während dieser Zeit waren die Empfindungen so seltsam, die Erscheinungen so beständig und lebhaft, daß ich glaubte, den Verstand zu verlieren. Und mehr als einmal sagte ich zu dem behandelnden Arzt: 'Herr Doktor, ich verliere meinen Verstand.'

 

Endlich trat der verhängnisvolle Augenblick ein. Ein Keuchen, der Odkörper wand sich hin und her; mein Weib hörte auf zu atmen. Es hatte den Anschein, als sei sie nun tot. Einige Augenblicke später jedoch begann sie wieder zu atmen, zweimal - und dann war es still. Mit ihrem letzten Atemzug war das Verbindungsband plötzlich abgerissen und der Odkörper verschwunden. Die Wolken und die Geistergestalten verschwanden ebenfalls augenblicklich. Und seltsam, das ganze schwere Gefühl, das auf mir gelastet hatte, war mit einem Male von mir gewichen.

 

Ich war mir selbst wiedergegeben, kaltblütig, ruhig und besonnen und von dem Augenblick des Todes an befähigt, alle Anordnungen inbetreff des irdischen Körpers und seiner Bestattung zur letzten Ruhe zu treffen.

 

Ich muß es nunmehr meinen Lesern überlassen, darüber zu urteilen, ob ich einer Sinnestäuschung unterworfen war infolge des Grams, des Herzeleides und der Ermattung, oder ob nicht doch ein Schimmer jener geistigen Welt mir ihrer Schönheit, Glückseligkeit, Ruhe und Frieden meinen sterblichen Augen vergönnt war."

 

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Die Erklärung der Vorgänge am Sterbebett

 

Die hier geschilderten Erlebnisse am Sterbebett waren keine Sinnestäuschung, sondern Wirklichkeit. Das Schauen der geistigen Gestalten durch den Ehegatten der Sterbenden hing von zwei Vorbedingungen ab: Zunächst mußte der Gatte die mediale Veranlagung zum Hellsehen haben, wenn diese auch noch unvollkommen bei ihm ausgebildet war. Ferner mußte soviel Od im Zimmer vorhanden sein, daß die Geistwesen ihre Gestalten damit sichtbar machen konnten.

 

Als Odquelle kam vor allem die Sterbende selbst in Betracht. Im Sterben löst sich ja das Od vom Körper. Aber auch der Ehegatte der Sterbenden gab wegen seiner medialen Veranlagung Odkraft ab.

 

Das Gefühl des Druckes, der Schläfrigkeit und Müdigkeit, das während jener Stunden auf ihm lastete, rührt von der Odabgabe her und schwand darum wieder, als nach dem Aufhören der Geistererscheinung das von ihm abgegebene Od wieder in seinen Körper zurückströmte.

 

Auch hier war das Od in der Form von Odwolken sichtbar, die das ganze Sterbebett einhüllten. Aus ihnen bildeten sich dann die Gestalten der Geistwesen. Daß er nicht alle über dem Bett schwebenden Geistwesen deutlich sehen konnte, kam daher, daß die vorhandene Odmenge nicht ausreichte, um sämtliche anwesenden Geister gleich deutlich in Erscheinung treten zu lassen.

 

Bei jedem Sterbenden sind Geister des Jenseits anwesend. Meistens sind es verstorbene Angehörige und Freunde. Außerdem jene Geister, die als Schützer und Führer bei seinen Lebzeiten um ihn waren.

 

Viele Sterbende nehmen diese Geister ebenfalls hellsehend wahr. Denn der Geist der Sterbenden ist in den letzten Stunden ja schon teilweise vom Körper gelöst und daher zu einem geistigen Schauen befähigt. Er erkennt die Gestalten der vor ihm Verstorbenen, die bei seinem Sterben anwesend sind und nennt sie mit Namen.

 

Diese Geister haben nicht bloß die Aufgabe, den Sterbenden ins Jenseits abzuholen, sondern sie sind auch bei der Lösung des Geistes vom Körper des Sterbenden mit tätig.

 

Überall, wo eine Anzahl Geister zu einem bestimmten Zweck erscheinen, haben sie einen Führer, der ihnen übergeordnet ist.

 

In unserem Falle war der Führergeist jene herrliche Frauengestalt, die der Ehegatte über dem Bette seines sterbenden Weibes schweben sah. Sie leitete die Arbeit, welche die ihr unterstellten Geistwesen bei der Sterbenden zu verrichten hatten.

 

Was der Mann als weiße, nackte Gestalt über dem Körper seines sterbenden Weibes sich auf- und abbewegen sah, war der Odkörper der Sterbenden. Das Hin- und Herwinden dieser Odgestalt, die in allem das Abbild der Sterbenden war, ist durch die Anstrengung bedingt, die der Geist der Sterbenden in der Hülle des Odkörpers machen mußte, um das Odband durchzureißen, das ihn noch mit dem materiellen Körper verband, als sich schon der übrige Odkörper gelöst hatte. Auch der Ehegatte sah dieses Band deutlich. Das Odband hat naturgemäß eine große Festigkeit und kann nicht leicht durchgerissen werden.

 

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Besondere Fälle des Hellsehens

 

(Zeitschrift für Parapsychologie, Jahrgang 1926, S. 22-25.) In einem Artikel der eben genannten Zeitschrift bespricht Professor Dr. Österreich einige Fälle von Hellsehen, die der in Mexiko lebende Arzt Pagenstecher bei einer Patientin Maria Reyes de Z. festgestellt hat und die auch von dem Amerikaner Prince einer Nachprüfung unterzogen und bestätigt wurden. Professor Österreich schreibt darüber: "Die Phänomene, welche Pagenstecher und Prince studierten, waren vor allem Hellsehen und Psychometrie.

 

Die nach dieser Richtung angestellten Versuche wirken durchaus überzeugend. Nur aus ihrem frappanten Charakter ist es auch verständlich, daß Pagenstecher, der aus der materialistischen Schule hervorgegangen ist, von dem Vorhandensein solcher Phänomene durch die eigene Beobachtung überzeugt wurde. Er hat dann eines Tages in der mexikanischen Ärztegesellschaft von seinen Erfahrungen berichtet. Seine Kollegen schüttelten den Kopf, und mancher begann wohl an seiner geistigen Gesundheit zu zweifeln.

 

Es wurde indessen eine Kommission gebildet. Deren Mitglieder haben dann die Feststellungen Pagenstechers als zutreffend anerkannt."

 

Welches sind nun die Tatsachen, die bei der hellsehenden oder besser gesagt, hellempfindenden Maria Reyes de Z. festgestellt wurden?

 

a) Sie hatte in einem gewissen Zustand dieselben Empfindungen, die der ihr gegenübersitzende Pagenstecher hatte. Es war ihr dann, als ob sie in seinem Organismus stecke. Doch war dies nur dann der Fall, wenn Pagenstecher nicht weiter als drei Meter von ihr entfernt saß oder stand.

 

b) Sie schaute dabei eine farbige Strahlung und ein leuchtendes Band, das sie mit Pagenstecher verband.

 

c) Bei einem ihr gereichten Meteorstein hatte sie das Empfinden, bald durch kältere, bald durch wärmere Regionen des Weltenraumes zu fliegen und in ungemessene Tiefen zu fallen.

 

d) Ein Brief wurde ihr in die Hand gegeben. Sie wußte nicht, wer der Briefschreiber war. Aber sie empfand, sah und schilderte die Ereignisse beim Untergang eines Schiffes und beschrieb die Persönlichkeit des Briefschreibers, als ob sie ihm auf dem untergehenden Schiffe gegenüberstände. Auch hatte sie das Empfinden des Versinkens und Wiederemportauchens aus dem Meer. Der Brief war als Flaschenpost im Meer aufgefischt worden.

 

 

Die Erklärung für die besonderen Fälle des Hellsehens

 

Die Erklärung der hier angegebenen Vorgänge ist in dem enthalten, was in dem Kapitel über das Gesetz der Odkraft gesagt wurde:

 

Das Od ist nicht bloß Träger des körperlichen Gefühls, sondern auch alles seelischen Empfindens. Da der Geist eines Lebewesens der Träger der Odkraft ist, so äußern sich alle Gedanken und Gefühle des Geistes in entsprechenden Schwingungen des Ods. Doch werden die Odschwingungen eines Lebewesens nicht bloß durch die Gedanken und Stimmungen des eigenen Geistes beeinflußt, sondern auch durch die Odschwingungen eines anderen Lebewesens, dessen Odstrahlung es in sich aufnimmt.

 

Wenn daher sogenannte "hellempfindende" Menschen auf irgendeine Weise mit der Odstrahlung eines anderen in hinreichende Verbindung kommen, dann nehmen sie auch die Empfindungen des anderen in sich auf. Auf diesem Gesetz beruht das "Sich Einfühlen" in die Gefühle, den Charakter, die Gesinnung und das Schicksal eines anderen.

 

Wenn also die "hellempfindende" Dame die Empfindungen Pagenstechers nachfühlte, als ob sie sich in dem Organismus Pagenstechers befände, so war die Odstrahlung Pagenstechers die Vermittlerin dieser Gefühle. Die Odstrahlung hatte bei Pagenstecher nur eine Reichweite von drei Meter. Bei einer größeren Entfernung war sie nicht mehr stark genug, die Odschwingungen der "hellempfindenden" Dame zu beeinflussen. Die hellempfindenden Personen befinden sich in solchen Fällen in einem teiltranceähnlichen Zustand, in dem der eigene Geist sich etwas vom Körper löst.

 

Das farbige Odband, das die Dame zwischen sich und Pagenstecher sah, war dessen auf sie übergehende Odstrahlung. Daß jede Odstrahlung Farbe besitzt, ist ebenfalls in der Odlehre dargetan. Denn auch die Farbe beruht auf Odschwingungen, wie die Töne, der Geruch, der Geschmack, das Tastgefühl und alle anderen Äußerungen des Lebens, dessen Träger stets der Geist ist. Alles dies steht miteinander in engstem Zusammenhang.

 

Auch der Meteor ist ein Lebewesen, wie sich in allem, was existiert ein Geist befindet. Darum hat auch der Meteor die ihm eigene Odschwingungen, die bei seinem Flug durch den Weltenraum durch die Odstrahlungen der im Weltenraum befindlichen Weltkörper beeinflußt wurde, ebenso durch das Fallen in ungemessene Tiefen. Alle Odschwingungen eines Lebewesens lassen in dem Od dieselben Eindrücke zurück, welche die Schwingungen der Töne eines Sängers auf der Platte eines Grammophons ausüben, so daß sie nachher immer wieder zu Gehör gebracht werden.

 

Derselbe Vorgang, der sich bei der phonographischen Platte in mehr materialisierter Form vollzieht, ist in geistiger Weise beim Nachempfinden von Geschehnissen durch hellempfindende Personen vorhanden, sobald sie mit der geistigen Platte des Ods eines Lebewesens in hinreichend starke Verbindung kommen und dadurch in ihrem eigenen Od dieselben Schwingungen und damit auch dieselben Empfindungen erzeugt werden, die in jener Odplatte enthalten sind.

 

Damit ist auch das Schauen des Schicksals und der Persönlichkeit jenes Briefschreibers auf dem untergehenden Schiff durch das hellempfindende Medium Pagenstechers erklärt. Nur muß noch erläuternd hinzugefügt werden, daß jene geistige Odplatte nicht bloß einer phonographischen Platte gleicht, sondern gleichzeitig auch eine fotografische Platte darstellt. Daß also durch sie nicht bloß Empfindungen wiedergegeben werden, sondern auch das Persönlichkeitsbild dessen, von dem die Odstrahlung herrührt.

 

Denn auch das Bild beruht auf Schwingungen des Ods. So suchen die neueren Erfindungen es ja auch zu ermöglichen, daß die Persönlichkeitsbilder derjenigen, die den Fernsprechapparat benutzen, gleichzeitig sichtbar gemacht werden . Auch dies beruht auf den Odschwingungen, die bei den irdischen Vorgängen in mehr materieller Verdichtung sich vollziehen und bei den geistigen Vorgängen in geistiger Form.

 

Bei Pagenstecher und seinem hellemfindenden Medium wurde bei den Versuchen eine Gewichtsabnahme festgestellt von durchschnittlich 100 Gramm. Auch das ist leicht erklärlich. Denn jede Abgabe von Od ist mit einem Gewichtsverlust verbunden. Bei Pagenstecher rührte die Gewichtsabnahme daher, daß er eine größere Odmenge auf sein Medium ausstrahlte. Und das Medium selbst erlitt einen entsprechenden Odverlust dadurch, daß es die empfangenen Odeindrücke geistig verarbeitete und gestaltete.

 

Jede Arbeit, auch die geistige, ist mit einem bestimmten Odverbrauch verbunden. So haben wir ja auch bei Wiedergabe des Inhaltes einer phonographischen Platte einen gewissen Kraftstrom nötig, der die Platte in eine hinreichend geschwinde Bewegung setzt, um das Tonbild zu erzeugen.

 

Eine solche mit Gewichtsverlust verbundene Odabgabe ist bei jeder menschlichen Arbeit festzustellen. Wer sich vor einer Arbeit wiegt und nach vollendeter Arbeit wiederum sein Gewicht feststellt, wird eine größere oder geringere Gewichtsabnahme finden, je nach der größeren oder geringeren Anstrengung bei der körperlichen oder geistigen Arbeit, auch wenn während der Arbeit keinerlei Körperentleerungen stattgefunden haben. Auch die Magnetopathen, die durch Magnetisieren eines Kranken von ihrem Od abgeben, erleiden dadurch entsprechende Gewichtsverluste.

 

Die Erklärung aller Erscheinungen des Hellempfindens ist in dem Gesagten enthalten, mögen sie auch in noch so verschiedenartiger Weise zutage treten.

 

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NACHWORT

 

Gegen alles, was mit dem Althergebrachten nicht übereinstimmt, pflegen wir uns ablehnend zu verhalten. Das liegt in der Natur des Menschen. Die Gewohnheit ist die stärkste Macht sowohl im Leben des einzelnen, als auch im Leben der Völker. Darum hängt der Mensch so fest an den Sitten und Gebräuchen, die er von seinen Eltern überkommen und von Jugend auf geübt hat.

 

In verstärktem Maße gilt dies von den Dingen, die mit der Religion des Elternhauses zusammenhängen. Was Vater und Mutter dem Kinde als etwas Heiliges und Göttliches dargestellt, was sie selbst als religiöse Pflicht geübt und dem Kinde als gleiche Pflicht ins Herz gelegt, ist nicht leicht ganz daraus zu tilgen. Und wenn sich auch die meisten im praktischen Leben nicht danach richten, so gilt es doch als etwas Altehrwürdiges, vor dem man eine gewisse Scheu empfindet und das man wenigstens äußerlich nicht ganz aufgeben möchte.

 

Ein Begräbnis nach althergebrachter Weise der Väter möchte man immerhin noch haben, wenn man auch nicht nach dem Glauben der Väter gelebt hat. Man meint, das der Familien- und Glaubenstradition schuldig zu sein. Alle sind vom Kindheit an so oft in die bunte Farbenmischung des religiösen Denkens und Empfindens des Elternhauses und der Glaubensgenossen eingetaucht worden, daß immer noch etwas davon haften bleibt, wenn sie auch noch so oft in dem Wasser eines unreligiösen Alltagslebens gewaschen wurden.

 

Diese Macht der Gewohnheit ist der größte Feind der Wahrheit auf allen Gebieten, besonders auf dem der Religion. Sie hält den Menschen nicht bloß ab, selbst nach der Wahrheit zu suchen, sondern treibt ihn auch instinktmäßig dazu, ohne weitere Prüfung alles von sich zu weisen, was im Gegensatz zu seiner bisherigen Meinung steht.

 

Dagegen gibt es bloß ein Mittel: Es ist das Selbsterleben der Wahrheit.

 

Auch mir erging es ähnlich bezüglich der Wahrheiten, die in diesem Buch enthalten sind.

 

Daß es einen Gott und eine Geisterwelt gibt, lehrte mich meine Religion. Davon war ich daher auch völlig überzeugt. Daß aber eine mit menschlichen Sinnen wahrnehmbare Verbindung mit der Geisterwelt hergestellt werden könne, das verstieß gegen die Lehre meiner Kirche. Darum hielt ich diese Annahme für Torheit. Als ich daher eines Tages gezwungen war, Dinge zu prüfen, die angeblich Geisterkundgebungen sein sollten, war ich in meinem Inneren überzeugt, daß es mir ein leichtes sein werde, die ganze Sache als Schwindel zu entlarven.

 

Dabei war ich mir freilich bewußt, daß eine solche Prüfung nur dann eine einwandfreie sein könne, wenn sie nach denselben wissenschaftlichen Grundsätzen vorgenommen würde, die wir auf allen Gebieten anwenden müssen, um die Wahrheit zu ermitteln. Es sind dies die Gesetze von Ursache und Wirkung. Sie sind allgemein gültig und erleiden keine Ausnahme. Denn eine bestimmte Wirkung ohne eine entsprechende Ursache ist auf keinem Gebiet denkbar.

 

So muß dort, wo Gedanken klar und deutlich ausgesprochen werden, auch ein Träger dieser Gedanken - ein denkendes "Ich" sein. Werden nun durch irgendeinen Menschen Gedanken zum Ausdruck gebracht, die er selbst nicht kennt und nie gekannt hat, spricht und schreibt er in fremden Sprachen, deren Laute er bisher nie vernommen, dann kann das eigene "Ich" eines solchen Menschen nicht die Ursache solcher Wirkungen sein. Das gilt umso mehr, wenn dieses Sprechen oder Schreiben in einem Zustand vollständiger Bewußtlosigkeit erfolgt.

 

Es widerstreitet jedem gesunden Denken, daß ein vollständig Bewußtloser überhaupt einen klar durchdachten, die schwierigsten Dinge behandelnden stundenlangen Vortrag halten, die gestellten Fragen und Zwischenfragen eingehend beantworten und erläutern kann. Noch viel weniger kann ein Bewußtloser eine Sprache sprechen oder schreiben, die er nie gehört oder gelernt hat. Hier kann nicht das eigene "Ich" des bewußtlosen Menschen als Träger solcher Kundgebungen angenommen werden, sondern es muß in solchen Fällen ein anderes denkendes Wesen sein, das sich des Körpers des bewußtlosen Menschen zum Sprechen und Schreiben bedient. Auch nach den Grundsätzen der exakten Wissenschaft müssen wir diese Schlußfolgerung ziehen.

 

Wenn dann ferner diese unserem Auge unsichtbaren denkenden Wesen uns immer wieder beteuern, daß sie körperlose Geister seien, und wenn sie uns die Gesetze genau angeben, nach denen es ihnen möglich sei, mit den Menschen in Verbindung zu treten, dann haben wir ja ein Mittel, die Richtigkeit ihrer Angaben zu prüfen. Wir brauchen bloß die Bedingungen zu erfüllen, welche die Geisterwelt für ihre Verbindung mit uns nötig zu haben behauptet.

 

Stellt es sich dann heraus, daß bei Beobachtung jener Gesetze der Geisterverkehr tatsächlich zustandekommt, und zwar überall und in jedem Falle, dann ist der Geisterverkehr eine Wahrheit, die ebenso unleugbar ist, wie die Tatsache, daß unter Anwendung der Gesetze des Radios uns Mitteilungen aus weiter Ferne vermittelt werden. Die Gesetzmäßigkeit ist in beiden Fällen dieselbe. Die Gesetze für die Übertragung durch das Radio sind nicht heute erst geschaffen worden. Sie sind so alt, wie das Universum. Nur hat man erst heute Kenntnis davon bekommen.

 

So sind auch die Gesetze des Verkehrs der Geisterwelt mit den Menschen immer dagewesen. Man hat sie nicht einmal in unserer Zeit entdeckt, sondern Menschen aller Völker und Zeiten kannten sie und traten aufgrund dieser Gesetze in Verbindung mit dem Jenseits.

 

Bei meinen eigenen Erlebnissen auf diesem Gebiet, wie bei den Erlebnissen von tausend anderer, darunter auch vieler wissenschaftlicher Forscher, handelt es sich nicht um Illusionen, Halluzinationen oder sonstige Sinnestäuschungen. Es sind objektive Geschehnisse. Ich selbst habe das auf diesem Gebiet Erlebte mit dem nüchternen Sinn betrachtet und geprüft. Ich besitze keinerlei mediale Gaben, bin weder hellsehend oder hellhörend noch irgendwie sensitiv. Ich kenne nichts von Trancezuständen an mir.

 

Mit einer sehr guten Gesundheit und starken Nerven ausgerüstet, habe ich jene Dinge beobachtet in einem Alter von 50 Jahren, nachdem ich als katholischer Geistlicher in fünfundzwanzigjähriger Seelsorge die Höhen und Tiefen des Menschenlebens kennengelernt hatte. Die Erscheinungen der Hysterie, der Nervenüberreizung, des Irrsinns, der Epilepsie und ähnliche Zustände waren mir in zahllosen Fällen vor Augen getreten und in der Seelsorge alltägliche Vorkommnisse. Was ich aber bei dem in diesem Buch geschilderten Geisterverkehr vor mir sah, war etwas ganz anderes. Es hatte nicht die entfernteste Ähnlichkeit mit anormalen Vorgängen auf dem Gebiet des Seelenlebens.

 

Daß ich mit dem tiefsten Ernst und der größten Gewissenhaftigkeit jene Dinge prüfte, dazu wurde ich schon durch die Erwägung gezwungen, daß für mich alles dabei auf dem Spiel stand. Als Geistlicher hatte ich eine Lebensstellung, die mich für immer jeder materiellen Sorge enthob. Daß keiner eine solche Stellung ohne die schwerwiegendsten Gründe aufgibt und mittellos wird, bedarf keines weiteren Beweises. Aber ich mußte sie aufgeben, wenn sich das als Wahrheit erwies, was ich in der angeblichen Verbindung mit der Geisterwelt erlebte.

 

Denn das, was mir dort gesagt wurde, stand mit dem in Widerspruch, was ich als katholischer Geistlicher meinen Glaubensgenossen zu predigen und in der Seelsorge zu betätigen hatte. Beruhten die Mitteilungen der Geisterwelt auf Wahrheit, dann mußte ich auf meine Stellung als katholischer Geistlicher verzichten.

 

Noch ein Wort der Belehrung möchte ich an den Leser dieses Buches richten. Ich möchte ihm die Frage beantworten, ob eine Verbindung mit der Geisterwelt Gottes, wie sie in diesem Buche geschildert ist, von jedem angestrebt werden muß. Die Antwort lautet: Nein und Ja. Denn wer an Gott glaubt, auf ihn vertraut und tut, was er als den Willen Gottes erkennt, der wird zu Gott gelangen. Er bedarf dazu keiner für ihn wahrnehmbaren Verbindung mit der Geisterwelt Gottes.

 

Wer aber im Zweifel ist über das Dasein eines Gottes; wer Klarheit haben will, ob die Lehren seiner Kirche richtig oder falsch sind, wer Aufklärung sucht über die großen Diesseits- und Jenseitsfragen, dem bleibt nur der eine Weg zur Wahrheit: Die Verbindung mit der guten Geisterwelt.

 

In seiner Stellung zu Gott und Jenseits zu einer festen Überzeugung zu kommen, ist Pflicht eines jeden nach den Worten des Apostels Paulus: "Ein jeder möge nach seiner eigenen Denkweise zu einer festen Überzeugung kommen. Hast du eine feste Überzeugung gewonnen, so halte sie für dich selbst fest vor dem Angesicht Gottes. Denn alles, was nicht aus Überzeugung geschieht, ist Sünde" (Röm.14, 23).

 

Für den ehrlichen Wahrheitssucher ist die Wahrheit ein Schatz, von dem Christus in einem Gleichnis sagt: "Das Himmelreich ist einem Schatze gleich, der in einem Acker vergraben war. Den fand ein Mann, ging vor Freude hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte jenen Acker" (Matth.13, 44).

 

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ANHANG DES VERFASSERS:

DER GEISTERVERKEHR IM NACHAPOSTOLISCHEN ZEITALTER UND IN DER JETZIGEN ZEIT

 

Vorbemerkung
 

Nachdem mir die im zweiten Teil dieses Buches niedergelegten Belehrungen über die Gesetze des Geisterverkehrs sowie über die Geisterkundgebungen in der Bibel erteilt worden waren, blieb es mir überlassen, den sonstigen Geisterverkehr in der Geschichte der Menschheit selbst zu studieren und mit dem zu vergleichen, was ich durch die Geisterwelt erfahren hatte.

 

Es wurde mir nahegelegt, vor allem das zu prüfen, was in den heutigen spiritistischen Sitzungen vor sich geht und was die heutige Wissenschaft über "Medien" und ihre Kundgebungen berichtet.

 

Gern hätte ich auch aus der Vergangenheit die Berichte der alten Schriftsteller, sowohl der heidnischen, als auch der christlichen, einer Prüfung unterzogen, soweit sie etwas über einen Verkehr mit der Geisterwelt enthielten. Dazu hätte ich die Werke der alten griechischen und römischen Philosophen, Dichter und Geschichtsschreiber studieren müssen. Ich hätte alle Werke der Kirchenväter und kirchlichen Schriftsteller der nachapostolischen Zeit bis tief ins Mittelalter hinein und die Werke der Mystiker durcharbeiten müssen.

 

Auch die zahllosen Berichte über das Leben und Wirken der katholischen Heiligen konnte ich dabei nicht außer acht lassen, wenn meine Arbeit Anspruch auf Vollständigkeit machen wollte. Ferner hätte ich dann das unübersehbare Material sichten müssen, das der heutige "Okkultismus" in Büchern und Zeitschriften niedergelegt hat.

 

Auf den ersten Blick mußte ich einsehen, daß eine solche Arbeit ein ganzes Menschenleben beansprucht hätte.

 

So entschloß ich mich denn, nur drei Kapitel als Ergänzung diesem Buche beizufügen. In ihnen wollte ich von mir aus in kurzen Zusammenstellungen zeigen, daß der Geisterverkehr in der nachapostolischen Zeit eine allgemein bekannte und anerkannte Tatsache war und daß er sich auch in der jetzigen Zeit vollzieht, wenn er auch von der heutigen Menschheit noch nicht anerkannt wird, und zwar nach denselben Gesetzen sich vollzieht, die in diesem Buche geschildert sind und in allen Zeiten dieselben waren und für alle Zukunft dieselben bleiben werden.

 

So entstanden die folgenden Kapitel : "Der Geisterverkehr in der nachapostolischen Zeit", "Die Wirkungen der Geister in dem Leben eines evangelischen und eines katholischen Pfarrers im 19. Jahrhundert", "Der Spiritismus im Lichte der heutigen Wissenschaft".

 

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ANHANG DES HERAUSGEBERS

 

Da der Mensch nicht vollkommen ist, kommt es überall dort, wo Menschen wirken, auch zu Fehlern. Die Stärke Satans ist es dann, aus kleinen Fehlern und Nebensächlichkeiten große Streitigkeiten zu entfachen.

 

Ein solcher Punkt ist in dem Ihnen vorliegenden Buch das Thema der „Dualität Christi“.

 

Wegen der Frage „Hat Christus ein Dual oder nicht?“ ist es leider in der Vergangenheit zu manchen, unschönen Streitigkeiten gekommen, da es in den Originaltexten Grebers, je nach Auflage, zu gegensätzlichen Aussagen bezüglich dieses Themas, kommt.

 

Die Befürworter beider Seiten haben plausible Argumente für ihren Standpunkt. Diese jedoch hier aufzuführen, würde den Rahmen sprengen.

 

Der geneigte Leser mag daher für sich selber entscheiden, welcher Auffassung er sich anschließt.

 

In diesem, wie in allen strittigen Punkten mag er sich fragen: „Was nützt es mir, auf meinem Weg zu Gott, wenn ich das weiß?“

 

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rodiehr Juli 2012


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