Dialog mit CLAUDIUS
- Band I -

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Sterben - Tod - Übergang - Sterbehilfe - Suizid

Frage: Lieber Claudius, eine der Fragen, die uns im Zusammenhang mit "Sterben – Übergang" brennend interessiert, ist, ob die Todesstunde festgelegt ist. Wir haben bereits verschiedene Aussagen zu dieser Frage erhalten, die aber, nach unserem Ermessen, etwas voneinander abweichen.

Im vergangenen Jahr erhielten wir einmal die Durchsage:
"Es ist fließend, der Mensch, dessen Geist sich lösen will, muss erst negative Lebenseinstellungen – seine Schuld (Erläuterung: Lebensaufgabe) – in diesem Leben erkennen und verarbeiten."

Bei einer späteren Anfrage wurde folgendes gesagt:
"Die Stunde eures Überganges hängt vom Weg ab, den euer freier Wille euch bestimmt hat – mit der Ausnahme, dass es Menschen gibt, die besetzt sind."

Eine dritte Aussage lautet: "Die Sterbestunde ist vorbestimmt."
Wir kommen damit nicht ganz zurecht und bitten dich, uns diese Aussagen näher zu erläutern, damit wir Klarheit darüber bekommen.
Claudius:
Die Stunde eures Übergangs ist bei eurer Geburt festgelegt. Das heißt nichts anderes, als dass ihr geboren werdet, um zu sterben. Wann dieses Sterben beginnt, ist eine andere Frage.

Sieht es so: Es ist richtig, dass der Übergang fließend ist, denn der Mensch, dessen Geist sich lösen will, muss erst seine Schuld (Erläuterung: Lebensaufgabe/Lebensplan) in diesem Leben erkennen und verarbeiten. Nur dann wird er mit Freuden seinen neuen Weg beschreiten können. – Anders ist es bei Unglücksfällen. Hier tritt ein anderes Gesetz in Kraft. Dieses Leben wird von der Allmacht beendet, weil eine Hauptschuld – die für dieses Leben ausschlaggebend war – gelöscht ist.

Frage: Was bedeutet – "wann dieses Sterben beginnt, ist eine andere Frage?"
Claudius:
Siehe es so: Ein Sterben kann beginnen in der Blüte des Lebens, und es kann lange dauern. Ich möchte so verstanden werden, dass das Sterben insofern fließend ist, als die Situation, in der sich der Mensch zum Zeitpunkt des Abschiednehmens befindet, einen Weg geht, der letztendlich zum Übergang führt.

Lass es mich an einem Beispiel erklären, das für dich, meine Freundin, am verständlichsten ist. Siehe Heli, sie starb jahrelang. Während dieses Sterbens hat sich ihr Geist den weltlichen Dingen langsam gelöst. Sie hat geistige Erkenntnisse erhalten, die ihr den Übergang leicht gemacht haben.

Ich verstehe den Zeitpunkt des Sterbens nicht mit dem Zeitpunkt des irdischen Todes, sondern das Sterben beginnt in dem Augenblick, wo der Mensch neue geistige Wege geht. Es ist ein ständiges Sterben und Wiedergeborenwerden im Bewusstsein. Deshalb vermutlich für euch eine verwirrende Aussage.

Rekapitulieren wir: Geboren werden, durchs Leben gehen und den Tod erleben, das ist der Gang des Menschen. Wiedergeboren werden mit allen Erkenntnissen, die euch dieses Leben erfahren ließ. Ihr wisst, dass ich mich wehre gegen den Ausdruck "Tod". Tod ist ein rein menschlicher Begriff, den es nicht gibt, denn ihr unterliegt dem Wechsel der ständigen Erneuerung. Wenn ich deine Frage nicht präzise beantwortet habe, dann stelle sie bitte neu.

Frage: Meine Frage ist gut beantwortet. Es ist für uns nur eine völlig neue Definition, da wir uns immer an die zeitliche Gebundenheit klammern, aber dieses geistige Sterben und Geborenwerden ist mir völlig klar. Nun eine weitere. Ist es nicht förmlich eine Gnade, wenn ein Mensch eine lange Leidenszeit hat, weil er dadurch zu Erkenntnissen gelangt?
Claudius:
Nun, meine Liebe, für deine Tochter war es wichtig, dieses Leiden zu durchleben. Es gibt Menschen, die von Anfang an eine andere Einstellung mit auf ihren Weg bekommen. Wie wissen, dass sie lernen und lernen und beachten nicht, dass ihr Körper dabei krank ist.

Es ist das persönliche Bewusstsein, mein Herz, das den Menschen das Ende erahnen und sehen lässt. Denn in dieses Bewusstsein hinein kommen die persönlichen Erfahrungen des Einzelnen. Deshalb können wir eine allgemein gültige Aussage – für alle gleich – nur im Großen und Ganzen sehen.

Ein jeder, der auf dieser Welt seinen Weg geht, macht auf seine ureigenste Art seine Erfahrungen. Sie können niemals miteinander verglichen werden. Nur in einem Punkt: Zu irgendeinem Zeitpunkt trennt sich die Seele vom Körper. Und das, meine Lieben, ist bei jedem Menschen das Gleiche.

Frage: Wenn nun ein Mensch ganz plötzlich stirbt, z.B. durch einen Unfall und er hat keine Erkenntnisse sammeln können, dann ist er doch nicht schuld daran.
Claudius:
Meine Liebe, wenn jemand einen Unfall hat und dabei sich die Seele vom Körper trennt, dann war das so gewollt. Du sagst: Er hat keine Erkenntnisse. Ich widerspreche dir. Er hat immer eine Erkenntnis. Sie ist ihm in dem Augenblick bewusst, wo die Seele den Körper verlässt.

Die Frage ist, und die möchte ich auch nicht zeitlich begrenzt verstanden wissen, die Frage ist, wann er erwacht. Wann dieses Bewusstsein, das er sich hier in diesem Leben angeeignet hat, an die Oberfläche der Seele gelangt und ihm den neuen Weg zeigt.

Seht, meine Freunde, ich sprach einmal davon, dass es Seelen gibt, die den Fluss überschritten haben und im Schlaf sich befinden. Dieser Schlaf ist gleichzusetzen mit eurem Schlaf als Menschen. Ihr legt euch ins Bett und langsam dämmert ihr in die Nacht.

Eure Gehirnzellen gehen zur Ruhe und am Morgen wacht ihr auf. So solltet ihr den Schlaf der Seele sehen. Nur nicht vergleichbar von eurem zeitlichen Verständnis her. Der Morgen kann Jahre dauern, Jahre des Schlafens können vorausgegangen sein. Doch nichts geht verloren, denn zu irgendeinem Zeitpunkt wird diese Seele einen neuen Weg gehen. Bin ich verstanden worden?

Frage: Ja, sehr gut. – Der Arzt, Dr. Hufeland sagte vor etwa 170 Jahren, dass kein Mensch eine bewusste Empfindung vom Sterben hat, weil er seine Lebenskraft verliert. Und gerade diese ist es ja, wodurch die Seele ihren Körper empfindet.

In demselben Verhältnis also, wie sich die Lebenskraft verliert, verliert sich auch die Empfindsamkeit und das Bewusstsein. Die ins Leben Zurückgerufenen versichern auch, dass sie nichts vom Sterben gespürt haben, sondern in Ohnmacht und Bewusstlosigkeit versunken waren. Ist das richtig?
Claudius:
Nun, ich möchte es etwas ausweiten. Siehe, wenn der Geist sich auf das neue Leben konzentriert, verschwinden die Schmerzen des Körpers, denn die Schmerzzentren im Gehirn werden überlagert von dem Wunsch, den neuen Weg zu gehen. Deshalb, meine Lieben, gibt es Menschen, bei denen ihr sehen könnt, wie sich trotz ihrer Schmerzen das Gesicht entspannt, wie es frei wird von allem menschlichen Leid und wie es erkennt den neuen Weg.

Dies, meine Freunde, ist die Gnade, die euch als Menschen mitgegeben wird. Je früher sich euer Wunsch manifestiert, die Schmerzen zu verlieren, je früher ihr euch loslöst von eurem Wunsch, auf dieser Welt zu bleiben, um so früher werdet ihr, euer Körper von den Schmerzen erlöst sein.

Frage: Dann hat es also sicher etwas zu bedeuten, wie ein Mensch im Tode aussieht? Ob er ein schmerzlich verkrampftes Gesicht hat oder ob er lächelt, wie dies bei Heli der Fall war?
Claudius:
Richtig. Derjenige, der frühzeitig den neuen Weg erkennt, der sich nicht klammert an irdische Güter, an dieses Leben, wird Frieden finden und wird bei dem Übergang, der vollzogen wird, das Licht am Ende des neuen Tages sehen. Und deshalb wird sein Gesicht glücklich und entspannt sein.

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Frage: Laut Aussage von Reanimierten, wandern alle durch einen langen Tunnel und sehen in der Ferne strahlendes Licht, oft auch verstorbene Angehörige oder Freunde. Trifft das für jeden zu, auch für diejenigen, die nicht mehr in das irdische Leben zurückkehren?
Claudius:
Meine Liebe, bei Reanimation handelt es sich um das Bewusstsein einer anderen Dimension. Ich möchte es so beschreiben: Viele Menschen leiden unter furchtbaren Schmerzen. Diese wecken in ihnen den Wunsch, endlich davon erlöst zu sein. Die Seele tritt aus dem Körper aus, ist jedoch noch nicht vom Körper getrennt. Sie erkennen einen neuen trostvollen Weg. Sie erkennen, ich möchte es so ausdrücken, die Röhre, die zwischen Diesseits und Jenseits liegt. Sie erkennen, dass sie hindurch müssen, um auf die andere Ebene zu gelangen.

Es gibt Reanimierte, die sehen nicht diese Röhre, sie sehen eine Wiese. Sie sehen, dass hier jemand ist, der voller Liebe auf sie wartet. Und sie erkennen, dass sie weitergehen möchten, aber dadurch, dass sie mit ihrem irdischen Körper noch verbunden sind, ist eine Reanimation durch Ärzte möglich, denn der "Silberne Faden" ist noch nicht zerrissen, sonst wäre eine Reanimation nicht möglich.

Frage: Moody beschreibt in seinem Buch auch, dass die Wesen, die hinüber gehen, das Gefühl hätten, durch einen Tunnel gezogen zu werden. Hängt das mit der Überwindung der "Schwarzen Löcher" beziehungsweise des blauen Kreises zusammen?
Claudius: Ja.

Frage: Und das Dröhnen, das oft beschrieben wird?
Claudius:
Nun, du musst dir vorstellen, dass es verschiedene Übergänge gibt. Derjenige, dessen Geist gerne den Körper verlässt, wird gleiten, ohne das Dröhnen wahrzunehmen.

Der andere wird herübergesogen. Für ihn ist dies mit dem Wahrnehmen von Donner verbunden. Aber alle kommen zurück zu uns. Das erklärt euch auch, warum das eine Geistwesen – Seele also – lange braucht, um aus dem Schlaf zu erwachen und das andere sofort die neue Umgebung wahrnimmt.

Wenn die Energien nicht mehr fließen, wird der Körper zu dem, was er ursprünglich war. Er löst sich einfach auf in seine Moleküle, in seine Urbestandteile.

Die Seele wandert mit dem Geistkörper in den Kreis zu ihrem ureigensten Bewusstsein zurück, verbindet sich mit allen ihren Erfahrungen. Seele und Geist sind in diesem Stadium noch fest miteinander verbunden. Erst wenn sie die höheren Bewusstseinsstufen erreicht haben, trennen sich beide voneinander, so wie sie sich ursprünglich vom irdischen Körper getrennt haben. Und der Geist kehrt in den inneren Kreis zurück.

Frage: Stimmt es, dass der Körper beim Hinübergehen in dem Moment, in dem die Seele den Körper verlässt, einen Gewichtsverlust erleidet (wissenschaftlich festgestellt: 7 g). Kann so etwas sein?
Claudius:
Nun, mein Freund, so sprechen eure Wissenschaftler. Die Seele ist weder messbar noch abzuwägen. Was der Körper verliert – diese paar Gramme, von denen ihr gesprochen habt – ist ein Verlust von Wasser, der beim Übergang aus dem Körper austritt in Form von Schweiß.

Frage: Was soll man von der Aussage halten: "Es wird Heulen und Zähneknirschen sein"?
Claudius:
Ich weiß, dass dir dies zu schaffen macht, diese Passage: "Und es wird Heulen und Zähneknirschen sein." Mein Herz, das ist nicht der Fall. Siehe, wenn du herüber gekommen bist, werden deine Erfahrungen aus diesem Leben sich mit den Erfahrungen deiner früheren Leben vermischen. Du wirst erkennen, wo du Fehler gemacht hast und du wirst erkennen, wo du deiner Bestimmung gemäß gehandelt hast. Es gibt bei uns nicht gut oder böse, sondern es gibt durch diesen Rückblick den Wunsch, weiterzugehen.

Frage: Bei Sterbenden gewinnt man oft den Eindruck, als würden sie bereits Stunden vor ihrem Hinübergang mit Jenseitigen sprechen. Ich habe das bei Heli beispielsweise erlebt, dass sie immerzu mit jemand gesprochen hat. Es war für mich nur nicht verständlich.
Claudius:
Nun, meine Liebe, du siehst Parallelen bei unserem Freund Marc, du siehst sie auch in deiner Umgebung, wenn du Ohren hast zu hören. Derjenige, der bereit ist, den Fluss zu überschreiten, verliert die Angst, er verliert den Bezug zu seinen Schmerzen und er sieht diejenigen, die ihn erwarten.

Dies, meine Liebe, ist das Besondere im menschlichen Leben, dass das Bewusstsein des Einzelnen maßgebend ist für das Wechselbad, das er durchstehen muss. Dieses Erkennen hat nicht jeder Mensch. Manche erkennen die Helfer erst, wenn sie den Fluss überschritten und ihren Körper verlassen haben. Es kommt auf das geistige Bewusstsein an, das der Einzelne sich erarbeitet hat, das es ihm ermöglicht, frei zu werden. Und so solltet ihr es sehen.

Frage: Wird jeder Verstorbene abgeholt und wonach richtet es sich, wer ihn abholt?
Claudius:
Nun, meine Liebe, es sichtet sich nach dem Bewusstsein, das die Seele mit herüber bringt. Ihr werdet erwartet, damit ihr nicht ins Bodenlose fallt. Siehe, du schläfst ein auf dieser Welt und erwachst, deinem Bewusstsein gemäß, auf der anderen Ebene. Und hier, meine Liebe, wirst du beim Erwachen feststellen, dass deine Schutzgeister dich liebevoll umschließen und dir helfen werden, zu überwinden.

Frage: Kann man fragen, wer das ist?
Claudius:
Nun, mein Herz, all diejenigen, denen du in der Seele zugetan bist. Es ist kein Geheimnis, wenn ich dir sage, dass dein Schutzengel, der dich auf dem letzten Stück begleitet hat, bei dir ist, wenn du erwachst.

Siehe, beim Bruder meines Freundes war es so, dass er nicht erkannt hat. Er hat zwar gefühlt, aber er wusste es nicht einzuordnen, weil ihm sein Wissen, das er hier auf dieser Erde in seinem Beruf erworben hat, die Zweifel des Todes, des Übergangs nicht nehmen konnte.

Anders war es bei der Mutter. Die Mutter pendelte eine lange Zeit zwischen Diesseits und Jenseits. Obwohl sie unter normalen Umständen furchtbare Schmerzen hätte erdulden müssen, war der Schmerz ihr genommen und sie konnte freu schwingen zwischen Diesseits und Jenseits.

Frage: Es wird behauptet, der Verstorbene würde seiner eigenen Beerdigung beiwohnen und je nach Bewusstseinsgrad sich wundern, weil er nicht erkennt, dass er tot ist oder sich vielleicht amüsieren, weil er als tot beerdigt wird, aber in Wirklichkeit lebt.
Claudius:
Richtig. Siehe, die Seele, die den Körper verlassen hat, ist immer noch ein Bestandteil dieses Körpers. Derjenige, der sich mit den Fragen des Übergangs nicht auseinandergesetzt hat, kann nicht einschlafen, das heißt, er bleibt bei seiner Bestattung dabei. Er versucht, sich bemerkbar zu machen, um seinen Angehörigen zu sagen, dass er da ist. Und dies ist eine Erfahrung, die die Seele machen muss, nämlich dass sie nicht mehr Bestandteil dieser Welt ist.

Es gibt Menschen, die sich gegen das Ablegen ihres Körpers auflehnen, die es nicht begreifen wollen, dass ihr irdisches Dasein zu Ende ist und voller Verzweiflung den Fluss überschreiten. Sie landen am Ufer – und erkennen nicht, dass sie erwartet werden. Sie sind blind geworden – und dann beginnt für sie der Prozess, sehend zu werden, zu begreifen, dass sie sind, dass sie leben. Und das sind die Schatten, die sich erst neu den Weg wieder bahnen müssen, bis sie das Licht erkennen können.

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Frage: Sie leben also sozusagen in einer Schattenwelt (Richtig), bis sie die Erkenntnis annehmen, denn sie haben ja auch Helfer (Natürlich) und wenn sie den guten Willen haben, werden sie sich weiterentwickeln aufgrund der Hilfe oder eben länger brauchen, wenn sie es ablehnen.
Claudius:
So ist es, wie du sagst. Glaube mir, für viele, die dieses Leben als das einzige angesehen haben, ist es ein Schock zu erkennen, dass sie ja leben, dass andere Menschen sie nicht mehr erkennen können. Der eine wird traurig sein, wird eingebunden sein, weil die Mutter, der Vater, die Frau, die Kinder, so sehr um ihn trauern.

Sie werden gebunden sein, sie möchten sich so gerne bemerkbar machen und können es nicht. Sie sehen, dass all ihr Bemühen vergebens ist und fallen in eine gewisse Verzweiflung. Doch zu irgendeinem Zeitpunkt, wenn die Trauer der Angehörigen sich gelegt hat, werden sie den neuen Weg erkennen, denn Hilfe hat jede Seele zu erwarten, die den Fluss überquert.

Frage: Ist es von Vorteil, wenn ein Mensch ohne schmerzlindernde Mittel hinübergeht, also bei vollen Bewusstsein?
Claudius:
Nun, meine Liebe, schmerzlindernde Mittel sind nicht in jedem Fall gleichzusetzen mit dem Abtöten des Bewusstseins. Das Bewusstsein entwickelt sich unabhängig von schmerzlindernden Mitteln. Das Bewusstsein des Menschen dringt in die Seele ein und die Seele bestimmt es, nicht mehr der Körper. Deshalb ist es nicht schlimm, wenn einem Schwerkranken schmerzlindernde Mittel verabreicht werden, denn die Seele wird unabhängig vom Körper ihren Weg gehen.

Frage: Ich habe versucht, mich von dem Bild der "Personen" zu lösen, dass wir also von irgendeiner "Person" abgeholt werden, sondern, dass wir, da wir selbst denn Schwingung sind, im Prinzip einer Schwingung begegnen. Kann man das so bezeichnen?
Claudius:
So ist es. Siehe ein kleines Beispiel: Die Seele, die den Körper verlassen will, sehnt sich nach Frieden, nach Harmonie und Ruhe. Sie wird in den Schlaf gleiten, sie wird den Frieden erfühlen und nichts anderes wird mehr von Bedeutung sein.

Die Seele eines blindgeborenen Menschen wird sich wünschen, einmal die Farben der Natur zu sehen. Sie wird sich eine wunderschöne Wiese wünschen und sie wird sie sehen und in der Wiese das neue Leben begrüßen. Erkennt dein Verständnis an diesen Beispielen, was ich meine?

Frage: Es ist ein neuer Gesichtspunkt, dass eigentlich der Wunsch das Entscheidende ist, nicht die Person. Eine andere Frage: Seht ihr uns nach unserem Übergang in dem Alter, in dem wir starben – oder vielleicht ganz anders?
Claudius:
Nun, meine Liebe, wir sprachen davon, dass ihr kein Alter besitzt, es ist eine geistige Erkenntnis. Wir selbst, die wir euch hier erwarten, wir sehen in euch Schlafende, Kranke, Beschädigte. Wir sehen in euch das Wesen, das zurückkehrt, dem wir helfen, alles zu vergessen, was falsch und fehlerhaft seiner Seele anhaftet.

Das Erwachen auf unserer Seite ist unterschiedlich, der eine braucht mehr Hilfe als der andere.

Und so wird es sein. Wir erkennen euch an eurem Geistkörper, verbunden mit eurer Seele. So wie du den Partner an deiner Seite erkennst in seiner Schwingung. Du fühlst den Zorn deines Partners, du fühlst seine Liebe und du fühlst auch die Gleichgültigkeit deines Partners in verschiedenen Situationen.

Frage: Du hast im Zusammenhang mit dem Übergang auch von Gnade gesprochen. Kommt Gnade von außerhalb oder kann man sie sich selbst erarbeiten aufgrund eines veränderten Bewusstseins?
Claudius:
Sowohl als auch, mein Freund. Siehe, der Mensch, der einen plötzlichen Unfall erleidet, dem auf einmal bewusst wird, wie klein er ist, dem wurde die Gnade des Erkennens zuteil. Gnade, mein Freund, ist auch etwas, was erbeten werden kann. Gnade ist, wenn der menschliche Geist sich bewusst wird, dass er dieses Leben in diesem Körper nicht mehr ertragen kann und darum bittet, zurückgehen zu dürfen. Die Gnade wird ihn dann dazu befähigen, den letzten Weg zu gehen.

Frage: (Zum Tunneleffekt). Ich habe auch schon gehört, dass Menschen zurückgeschickt wurden, weil sie ihre Aufgabe hier noch nicht erfüllt hatten.
Claudius:
Richtig. Siehe es so: Die "Silberschnur", die Verbindung zwischen Geistkörper und materiellem Körper war nicht abgerissen, sie war nicht durchtrennt. Diese Menschen mussten zurückgeschickt werden, weil ihr Leben noch nicht zu Ende war. Es wurde ihnen die Gnade gewährt, über die Mauer zu sehen. Deshalb, Freunde, sprechen viele Menschen davon, dass sie keine Angst mehr haben vor dem Tod.

Der Wunsch, meine Freunde, zu uns zu kommen, wird in dem Maße steigen, wie ihr den Schmerz, das Leid, die Krankheit nicht mehr ertragen könnt. Euch allen möchte ich sagen, wenn ihr diesen Weg, den wir zusammen beschritten haben, weitergeht, wird euch auch die Angst vor Krankheit verlassen.

Frage: Ist die "Silberschnur" ein symbolischer Begriff oder gibt es auch eine energetische Verbindung?
Claudius:
Es ist eine energetische Verbindung, nur ihr habt sie mit Namen belegt, um ein besseres Verständnis zu bekommen. – Siehe, mein Freund, einer eurer berühmten Ärzte hat einmal gesagt: "Ich habe so viele Operationen durchgeführt, aber die Seele nicht gefunden" (Sauerbruch). Es ist eine ganz normale Sache, dass dieser Arzt so reagiert hat, weil er davon besessen war, den menschlichen Körper zu heilen.

Bis zu einem gewissen Grade ist ihm das gelungen, aber er stand immer wieder fassungslos vor der Tatsache, dass er zu irgendeinem Zeitpunkt nur noch die Hülle eines Menschen in der Hand hatte und das, was den Menschen befähigte, zu sprechen, zu denken, diesen Körper verlassen hatte. Diese Erkenntnis war für den Professor eine bittere Erkenntnis, dass seiner menschlichen Größe Grenzen gesetzt waren.

So wie ihr eure Angst verliert, so wie ihr fähig seid, eure Situation anzunehmen, so werdet ihr angstfrei den Weg zu Ende gehen können. Angst lähmt den Geist im Höhenflug.

Frage: Wenn bei einem Menschen die "Silberschnur" noch in Ordnung ist, er also nach unseren Begriffen "nur" klinisch tot ist, würde er dann trotzdem sterben, wenn kein Arzt rechtzeitig kommt, um ihn zu "reanimieren" – oder – käme er auch ohne Arzt zurück? Man könnte ansonsten glauben, die Ärzte können über Leben und Tod entscheiden.
Claudius:
Nun, meine Liebe, du denkst mit. Deine Frage ist sehr gut gestellt. – Aber – wenn kein Arzt zur Verfügung stünde, würde er auch nicht sterben. Siehe, einzig und allein die Verbindung zu seinem Körper wird der Schlüsselpunkt sein. Es spielt keine Rolle, ob es zwei Minuten länger dauert, bis er zurückkehrt. Solange die "Silberschnur" nicht zerrissen ist, wird er zurückkehren, wird er eingebunden bleiben in seinem Körper, denn damit ist sein Leben noch nicht zu Ende.

Frage: Man sagt aber doch oft, wenn ein Arzt nicht rechtzeitig gerufen wird – bei einem Herzanfall zum Beispiel – der Mensch hätte gerettet werden können, wenn rechtzeitig Hilfe da gewesen wäre. Dann stimmt das also nicht?
Claudius:
Schau, meine Liebe, das sind medizinische Definitionen. Wenn der Arzt zur rechten Zeit gekommen wäre, wäre er auch gestorben. Nur, das Rufen nach dem Arzt ist der Angstschrei der Familie, diesen Menschen zu verlieren. Wenn es so sein soll, dass dieser Mensch die Erde verlässt, dann ruft ihr umsonst den Arzt, er wird es nicht verhindern können.

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Frage: Hilft es dem Kranken, wenn er um sein Ende bittet?
Claudius:
Wenn er seinen Lebensfilm gesehen und verarbeitet hat, wird er ruhig und gerne weitergehen. Seht es so: Fegefeuer auf Erden!

Frage: Wechselt sein Geist von "hüben" nach "drüben", während er noch lebt oder sind wirre Reden, Träume und Ängste vielleicht auch negative Geister?
Claudius:
Seine Schuld, ein ganzes Leben lang verdrängt, wird ihm offenbar und verhindert den Übergang. Hilfe wird ihm angeboten mit einem Blick in unsere Welt und damit der Wunsch geweckt, hier zu sein. Tiefe Reue wird ihn loslösen von der Erdenschwere.

Frage: Wenn der Tod eingetreten ist, bleibt der Geist noch anwesend oder wird er sofort "abgeholt"?
Claudius:
Es kommt darauf an, wie stark die Bindung an die Erde ist. Mancher braucht lange bis er aufwacht und bei anderen wird das Bewusstsein beim Ablegen des irdischen Körpers sofort und nahtlos vollzogen.

Frage: Gibt es Menschen, die diesen Tag wissen können?
Claudius:
Nur wenigen ist dieser Tag bekannt. Es wird nur der wissen, der es auch annehmen kann, ohne seinen Weg zu verlassen. Mit Freude wird der leben – mit Freude sein Kleid ausziehen.

Frage: Können naturverbundene Völker (Indianer, Eskimos etc.) ihren Todeszeitpunkt erahnen beziehungsweise erfühlen?
Claudius:
Sicher, meine Liebe, siehe, ihr müsst nicht zurückgehen auf die Naturvölker, die ein vernünftiges Verhältnis haben zum Leben und zum Tod. Denn bei diesen Völkern ist das Bewusstsein, geboren zu werden, um zu sterben, ganz ausgeprägt vorhanden. Sie wissen, dass es nur ein Übergang ist und dass es weitergeht.

Doch auch bei euch gibt es Menschen, die wissen, wann ihr Leben zu Ende geht, wann ihre Kerze erlischt. Nur derjenige, der sich gegen diese Erkenntnis wehrt, der sie nicht annimmt, der den Sinn seines Lebens nur im Materiellen sieht, wird bitter enttäuscht werden, denn er braucht eine geraume Zeit, um zu erkennen – und ich sage euch noch etwas: Diese Menschen, die dem Materiellen so verhaftet sind, werden es schwer haben im Leben und bei uns.

Schaut, sie erkennen die Sinnlosigkeit ihres Bemühens, sie wissen, dass sie Güter angeschafft haben, dass sie sich mit Reichtum umgeben haben – und dass sie nichts mitnehmen werden, noch nicht einmal das Monument, das man ihnen auf dem Friedhof setzen wird, denn es hat keine Bedeutung.

Natürlich muss es sein, dass ihr euch bemüht, in eurer Gesellschaftsordnung euren Lebensunterhalt zu verdienen und euch wohl fühlt, denn eure Seele hat sich in dieses Zeitalter, in dieses Land inkarniert, um diese Situation zu durchleben, so wie sich andere Seelen dort inkarniert haben, wo die Erde Feuer spuckt.

Frage: Du sagtest, dass es Menschen gäbe, denen dann auch die "geistige Hilfe" verloren gegangen wäre? Ist es nicht so zu verstehen, dass sie die geistige Hilfe nicht erkennen, nicht sehen können?
Claudius:
So ist es. Es hat Gültigkeit für den Augenblick des Übergangs.

Seht, meine Freunde, wenn in euch die Erkenntnis reift, dass euer Leben beendet ist, dann steigt die Sehnsucht auf, den Körper zu verlassen. Dann, meine Freunde, wird euch kein Bier mehr schmecken, es wird euch kein Wein mehr schmecken, selbst das Brot, das ihr esst, wird sauer sein. Ihr werdet in einem Glas Wasser Labung finden – und ihr werdet wissen, dass die Quelle in der Nähe ist.

Siehe, der Mann, der den Roman schrieb: "Der alte Mann und das Meer" (Hemingway). Er hat sich zurückbegeben in die Gnade der Allmacht, weil er erkannt hat, wie sinnlos sein Leben im Grunde genommen verlaufen ist, wie ausschweifend dieses Leben war. Und wenn du dieses Buch liest "Der alte Mann und das Meer", wirst du erkennen, warum er nicht mehr weiterleben konnte.

Frage: Ich habe in der Sterbeforschung gelesen, dass 0,3 % der in Todesnähe Lebenden eine Art "Höllenhaftes Empfinden" erlebten.
Claudius:
Es ist ganz einfach. Der Mensch, der sich geistig verschlossen hat, wird "Höllenqualen" erdulden, bis er die Erkenntnis des Lichts in sich aufnehmen kann. Es ist die Verzweiflung, die von ihm Besitz ergreift. Sie lässt kein Erkennen zu und daran könnt ihr erkenn, daran könnt ihr erfühlen, dass es wichtig ist, von Anfang an sich bewusst zu sein, dass eure Zeit als Mensch begrenzt ist vom Werden und Vergehen der Natur.

Frage: Könnte man mit gesunder Lebensweise den Zeitpunkt der Todesstunde verändern?
Claudius: Nein
– die Stunde des Übergangs ist immer ein Faktor, der sich aus dem Vorleben zwangsläufig ergibt. Sie ist völlig unabhängig von Sport, Tabletten, Nahrungsaufnahme. Alle diese Dinge können zwar Auswirkungen auf den Gesundheitszustand haben, aber sie bestimmen nicht die Stunde der neuen Geburt. (Sprich Tod).

Frage: Haben Grabstätten eine Bedeutung?
Claudius:
Warum sucht ihr die Lebenden unter den Toten? Sehet, es gibt nur die Umwandlung. Ihr besucht Erdenhügel, die irdischer Geist aufgebaut hat, um euch die Vergänglichkeit eures Menschseins immer in Erinnerung zu behalten. Sehet, ihr vergesst den wiedergeborenen Geist und Trauer erfüllt eure Sinne beim Besuch der Gräber.

Lasst fliegen euren Geist, lasst ihn frei, damit ihr die Gnade der Allmacht erkennen könnt. Alle die ungeweinten Tränen trüben den Blick. Sehet, die Sonne steigt auf am Horizont, löst euch von der Erdenschwere und fühlt euch näher am Licht.

Frage: Manche Menschen kommen über den Tod eines geliebten Angehörigen nicht hinweg.
Claudius:
Euere Trauer, meine Lieben, entspringt dem Gefühl des Verlustes und der Leere. Sehet, was zurückgeblieben ist, ist vergleichbar mit der Haut der Schlange, die abgestreift wurde, um ein neues Kleid anzuziehen. Dies ist gültig für Mensch und Tier.

Ihr alle empfindet in der Stunde des Abschieds nicht die Gnade, die euch gewährt wird mit der neuen Geburt.

– Glaubt mir, es ist unbeschreiblich schön, einen alten Mantel abzulegen und neue Kleider zu bekommen. Freuet euch über alle, die den Weg vollendet haben. Die Gnade der Allmacht gebe euerem wunden Herzen Friede.

Trost kann nur der erhalten, der sich nicht im Leid vergräbt. – Die Trauer soll der Erkenntnis weichen, dass alles gut so ist. Lasst euch gesagt sein, dass der Hauch der Allmacht bei euch ist. Lauschet in euch hinein und ihr werdet erkennen.

Haltet mit Trauer der Neugeborenen nicht davon ab zu erwachen im Glück.

Ihr solltet immer im Sterben des Einzelnen die unendliche Gnade der Allmacht erkennen.

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Frage: Du sagtest einmal, dass es keinen Unterschied gibt zwischen einer Feuerbestattung und der Erdbestattung. Spielt es dennoch eine Rolle, wie schnell sich die Seele vom Körper trennt?
Claudius:
Nein, mein lieber Freund, so kannst du es nicht sehen. Ein Beispiel: Wenn dein Leben zu Ende ist, wenn dein Herz aufgehört hat zu schlagen, dann beginnt der Loslösungsprozess des Astralkörpers vom Leib und du weißt, dass ich den Astralkörper als die Seele und den Geist, der den Leib befähigt hat zu sprechen, meine.

Siehe, in der Vergangenheit war es so gewesen, dass man den Menschen drei Tage lang aufgebahrt hat, um der Seele die Möglichkeit zu geben, sich zu trennen. Die Seele trennt sich in dem Augenblick vom Körper, in dem die Organe ihre Arbeit einstellen. Es war aber auch ein Hintergedanke dabei. Man hat geglaubt, man müsste den Körper aufgewahren, damit die Seele wieder eine Heimstatt findet. Man hat geglaubt, wenn man den Körper einpackt in Binden, dann ist das Haus bereitet für die Wiederkehr der Seele.

Nun, ihr alle wisst, dass dies ein Fehlgedanke war, denn der Kaiser, wie der kleine Bauer sind vermodert. Nur die Seele ist emporgestiegen und hat den Entwicklungsprozess fortgesetzt.

Frage: Du hast den Loslösungsprozess des Astralkörpers mit dem Einstellen der Körperfunktion sehr eng verbunden. Wir sprachen aber auch schon darüber, dass zum Beispiel bei einem Unfall die Seele sich schon vor dem Einstellen der Körperfunktion loslöst.
Claudius:
Richtig, mein Freund, du vergisst die Silberschnur. Diese Verbindungsschnur zwischen Körper und Geist zerreißt in dem Augenblick, wo die Seele den Körper aufgibt. Deshalb spielt es keine Rolle, ob eine Feuerbestattung für den Körper vorgenommen wird oder ein Begräbnis in eurem Sinn.

Frage: Lösen sich dann die Moleküle des Körpers auf und gehen ins Informationsfeld zurück?
Claudius:
Richtig.

Frage: Geht dieser Prozess bei einer Feuerbestattung dann nicht schneller vor sich?
Claudius:
Nun, es ist so, dass die Molekularstruktur bei einer Feuerbestattung sich schneller auflöst als der langsame Zerfall des Körpers.

Frage: Ich meine die geistige Substanz der Moleküle.
Claudius:
Die geistige Substanz wird mit dem Zerfall des Körpers einhergehen.

Frage: Demnach wäre eine Feuerbestattung die idealere Form?
Claudius:
Sicher, nur wird sie bei euch nicht angewendet in dem Ausmaß, wie dies zum Beispiel in den fernöstlichen Ländern der Fall ist. Das hat natürlich eine tief religiöse Bedeutung.

Schaut, meine Freunde, euch wurde im katholischen Glauben gesagt, dass der Körper aufersteht – und dass er deshalb aufbewahrt werden soll. Nun, in eurer Religion ist der Gedanke verhaftet, der damals in der ägyptischen Religion vorhanden war und dass man den Körper einbindet und in Sarkophagen beisetzt. Du siehst, die Entlehnung des Wissens aus einer vorhergegangenen Religionsrichtung. Und so wirst du im Laufe des Lebens noch mehr Verbindungen feststellen.

Lasst euch noch etwas erklären. Euer Gehirn ist, wenn der Geist, die Seele, den Körper verlassen hat, immer noch vorhanden, aber es agiert nicht mehr. Der Wissenschaftler würde sagen, es hat keine Sauerstoffzufuhr mehr, deswegen stirbt es ab.

Nun, vom rein wissenschaftlichen Standpunkt aus stimmt das, aber warum erhält es keine Sauerstoffzufuhr mehr? Warum kommt es zum geistigen Kollaps? In eurer Lebensgeschichte könnt ihr vielfach den Vergleich finden, dass ein Mensch weiterlebt, auch wenn das Gehirn tot ist, dass das Herz weiterfunktioniert, dass es den Körper versorgt, aber nicht mehr das Gehirn.

Seht, allein dies müsste euch dahin führen, dass ihr sagen könnt, es ist ein Steuerungsmechanismus, es ist eine Information vorhanden, die in der Einheit den Körper funktionieren lässt. Bleibt ein Steuerungsmechanismus aus, dann funktionieren der Körper und das Gehirn nur noch teilweise.

Es gibt Menschen, die überzeugt sind, dass sie weiterleben, nach dem Übergang. Diese Menschen werden nicht schlafen, sie müssen nicht geweckt werden, sondern sie wachen auf im Frieden der neuen Existenz und sind sich dessen voll bewusst.

Frage: Wir wissen, dass es eine aktive und eine passive Sterbehilfe gibt. Wie ist es, wenn man Sterbehilfe leistet aus Mitleid und Barmherzigkeit, ohne Wissen des Kranken, Leidenden, der sich möglicherweise gar nicht mehr artikulieren kann. Und wie ist es, wenn man mit Wissen, auf Wunsch des Kranken Sterbehilfe leistet. Was ist erlaubt und was ist nicht erlaubt?
Claudius:
Nun, meine Liebe, in eurem Sprachschatz unterscheidet ihr zwischen Sterbehilfe und Sterbebegleitung. Ich möchte zunächst den ersten Punkt behandeln. Es gibt die aktive Sterbehilfe, das heißt, dass in demjenigen, der sie leistet, der Wunsch wach wird, dieser armen Kreatur den Übergang zu ermöglichen.

Siehe, die Ärzte glauben, wenn sie den menschlichen Körper an sämtliche vorhandenen Apparaturen anschließen, dass der Mensch noch lebt. Dies ist ein Trugschluss. Was noch lebt, was in Gang gehalten wird, sind Organe.

Du kannst eine Lungenmaschine anschließen, die also im Rhythmus die Lunge aufblähen und wieder zusammenfallen lassen kann. Der Geist ist längst nicht mehr in diesem Körper. Und hier geschieht nun folgendes, dass also dieser Geist den Wunsch im Helfenden weckt, die Maschinen abzuschalten.

Seht, viele, die ihr Leben freiwillig hingeben, können dies nur, wenn sie mit der Welt, in der sie bisher lebten, abgeschlossen haben. Ein Suizid ist nicht anderes, als der Wunsch nach einem neuen, besseren Dasein.

Seht, wir betrachten es als Selbstaufgabe und hier beginnt der Unterschied, den ihr beachten solltet. Es gibt Menschen, die die Hilfe verloren haben, die Hilfe sowohl im menschlichen wie im geistigen Bereich. Diese Menschen nehmen wir gerne zu uns, denn ihr Geist findet keinen Gegenpol mehr.

Und hier bei uns beginnt die Sehnsucht, neu zu gestalten, neu zu beginnen. Es ist bei diesen Menschen auch karmisch begründet, dass sie die Einsamkeit, die Verzweiflung und die Orientierungslosigkeit kennen lernen müssen und diese Selbstaufgabe geschieht auf der Suche zum ewigen Frieden.

Es gibt eine andere Art von Menschen, die aus materiellen Gründen glauben, ihr Leben beenden zu müssen. Diese Menschen, meine Freunde, werden neu beginnen müssen, wenn es ihnen gelingt, ihr Leben zu verkürzen, denn sie haben das Leben nicht durchlebt und die Allmacht hat es so gewollt, dass sie damit sich auseinandersetzen müssen.

Denn es gibt Menschen, die von ihrer Krankheit so besessen sind, dass auch sie keine Orientierung mehr haben und sich nur noch danach sehnen, den kranken Körper abzuschütteln. Diese Menschen werden einschlafen und eines natürlichen Todes den Fluss überschreiten.

Es gibt viele Arten des Suizids. Es gibt bei jungen Menschen sehr oft die Gründe der Selbstaufgabe, die im Experimentieren mit Drogen zusammenhängen. Nun, hier verändert sich das Bewusstsein, hier verändert sich die Psyche des Menschen.

Sie werden wiederholen, denn der letzte Weg, den sie gegangen sind, muss wiederholt werden.

Ich weiß, dass viele Menschen sagen, dass ein Suizid bei dem einen oder anderen in geistiger Umnachtung geschieht. Nun, was ist geistige Umnachtung? Nichts anderes, meine Freunde, als die Erkenntnis, dass dieses Leben, das sie führen, unerträglich geworden ist.

Und glaubt es mir, es gehört eine ungeheuere Überzeugung dazu, sich selbst zu entleiben. Keiner von euch – und ich sage das mit vollem Wissen – keiner von euch wäre in der Lage, es jetzt – in diesem Augenblick – zu tun.

Seht deshalb: Geistige Umnachtung im Sinne des Wortes, im Sinne eures Verständnisses, gibt es nicht. Es gibt eine geistige Veränderung nach einer anderen Seite hin. Und die Seele, die diesen Wunsch in sich birgt, wird sie erleben.

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Frage: Es kommt aber auch vor, dass Probleme übergroß eingestuft werden, zum Beispiel vom Schüler, der schlechte Noten hat und keinen Ausweg sieht – eine Sache, die man ganz einfach lösen könnte – und der dann Selbstmord begeht.
Claudius:
Nun, mein Freund, wenn du diesen Fall anführst, dann muss ich dir sagen, dass die Seele dieses Schülers gesehen hat, dass das, was von ihr gefordert wurde, nicht zu erbringen war. Und ich sage dir, mein Freund, diese Entscheidung trifft die Seele allein, und du könntest mit goldenen Zungen reden, du würdest es nicht verhindern.

Frage: Aber stimmt denn das nicht, wenn man immer gesagt beziehungsweise gelehrt bekommen hat, dass man dann, wenn man Selbstmord begeht, alles nachholen muss, dass man einen Eingriff in sein Karma begangen hat und somit nichts erlassen bekommt?
Claudius:
Meine Liebe, es wäre zu einfach, wenn das stimmen würde. Denn die Entscheidung über Leben und Tod trifft der Mensch nicht allein.

Siehe, viele haben aus Verzweiflung heraus, ohne innerlich bereit zu sein, ohne innerlich sich damit auseinandergesetzt zu haben, sich eine Kugel in den Kopf geschossen und mussten als Krüppel weiterleben. Glaube mir, wenn es gelingt, wenn es der Seele gelingt, auf eigenen Wunsch den Körper zu verlassen, dass ist es ihr Karma und es wird ihr niemals ein Vorwurf gemacht. –

Nur derjenige, der sich ins Wasser begibt und glaubt, ertrinken zu können – aus Verzweiflung heraus – der wird nicht ertrinken, sondern er wird an Land gespült. – Ich weiß, dass dies alles für euer menschliches Denken sehr verwirrend ist. Schuld und Sühne sind euere Grundlagen im Denken.

Frage: Es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass jemand aufgrund einer – nach meinem Maßstab – "Sinnlosigkeit" einfach aus dem Leben scheidet.
Claudius:
Nun, mein Freund, du kannst es nicht anders verstehen, weil in dir dieser Wunsch, dieser brennende Wunsch nicht wachgeworden ist, weil es nicht dein Schicksal, nicht dein Karma ist, so deinen Körper, diese Welt zu verlassen.

Frage: Ich könnte mir aber denken, dass es für die Menschheit notwendig ist, ihr zu sagen, dass man sich nicht umbringen darf, denn sonst würden die Menschen es reihenweise tun.
Claudius:
Du hast recht, mein Lieber. Es muss im menschlichen Leben einen Maßstab, eine gewisse Moral geben. Nur sollte der Mensch auch akzeptieren, dass seine Moralvorstellung unterschiedlich ist von der des Nachbarn.

Frage: Handelt ein Familienvater aus Nächstenliebe oder Verantwortungsbewusstsein seinen Angehörigen gegenüber, wenn er aus wirtschaftlichen Gründen sich das Leben nimmt und auch seine Frau und seine Kinder umbringt, damit sie nachher nicht unter den ungünstigen Verhältnissen leiden müssen?
Claudius:
So kannst du es sehen. Ich möchte diesen Fall, den du anschneidest, auf eine andere Ebene überführen. Ich möchte darauf hinweisen, dass er sich selbst bewusst war, dass dieses Leben, das erführte, in ein Chaos münden würde. –

Siehe, ihr solltet diese Dinge, dieses Sterben losgelöst von materiellen Dingen sehen. Alle in dieser Familie haben Erfahrungen gesammelt und alle sind sich bewusst, warum es geschehen ist. Sie werden es – ein jeder für sich – zur gegebenen Zeit erkennen. –

Nun seid nicht schockiert, meine Freunde. Der, den ihr Mörder nennt, der, der einen anderen Menschen zu Tode geführt hat, der hat – so paradox es klingt für euer Verständnis – dieser Seele die Freiheit wiedergegeben.

Frage: Dann ist demnach der, den wir Mörder nennen, schuldlos? Er hat vielleicht sogar noch etwas Gutes getan?
Claudius:
Nun, im Großen und Ganzen gesehen ist es so. Aber es gibt auch andere Fälle. Es gibt Menschen mit einer gespaltenen Bewusstseinsstruktur. Sie werden besetzt von einem Wesen, das zerstört, weil es seinen Weg nicht gefunden hat. In einem solchen Fall ist der "Mörder" nicht der Mörder, denn er hat es nicht getan.

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Frage: Wenn aber jemand aus Hass, Neid oder Eifersucht mordet, dann hat er doch eine Schuld?
Claudius:
Wenn er durch Hass mordet, dann wird ihn dieser Hass begleiten auf unserer Ebene, wenn er durch Neid diesen Weg gegangen ist, wird ihn der Neid nicht verlassen.

Deshalb sprach ich von der Vielfältigkeit der Dinge, die zugrunde liegen können.

Erinnert euch, meine Freunde, an die Aussagen von L. und K. Lest die Protokolle nach, die ihr unter "Selbstmord" geschrieben habt. – Wir vermeiden in unserem Sprachschatz die Beifügung "Mord". Es ist vielmehr eine "Selbstaufgabe", denn der Unterscheidungsmerkmale gibt es gar viele und sie – die Gründe – die den Betroffenen zwingen, sein Leben zurückzugeben – sind mannigfaltig.

Zur Aussage von L. sage ich euch, dass er die Anforderungen, die eure Gesellschaftsordnung ihm aufzwang, nicht teilen konnte, weil er erfüllt war von dem Wunsch, sein eigenes Selbst zu erleben. Denn siehe, sein Weg war der, dass er die Verzweiflung über die menschlichen Sinne nicht eliminieren konnte und wollte, ähnlich wie bei K., der ebenso daran verzweifelte. – Und seht, sie haben durch ihr Fortgehen viel bewegt.

Frage: Ist die Todesstunde bei "Freitod" auch festgelegt?
Claudius:
Meine Freunde, vergesst eines nicht: Es bleibt immer der Allmacht vorbehalten, die letzte Entscheidung über Leben und Tod zu fällen. – Der Übergang ist bestimmt, aber die Voraussetzung ist der Abschluss des Lernprozesses. Manchmal wird die Gnade gewährt, zu vollenden, was begonnen wurde, manchmal erreicht der Mensch die Vollendung erst nach seinem Hinübergang. Doch auf eure wiederholte Frage, ob es irgendwann, irgendwie ein Wiedersehen gibt, kann ich nur antworten:

JA – JA – es wird immer ein Wiedersehen geben.

Aussage von L., der nach seinem Freitod zu seinen Eltern spricht:

"Mir geht es besser als je zuvor und ich konnte vollenden. Es war schlimm für euch, ich weiß es, aber für euch und für mich eine Notwendigkeit. Schaut, meine Lieben, mein Leben bei euch war eine einzige Sehnsucht nach Vollendung. Ich wollte so sein, wie ihr alle, weil dies eure Gesellschaft so erwartet. Aber ich habe gesehen, wie wenig der Mensch wert ist, wenn er diese Erwartungen nicht erfüllt. – Siehe, Vater, der du so schwer ertragen hast. Siehe und schau dich um. Ich konnte nicht mehr weiter und habe die Verzweiflung nicht überwinden können.

Glaubt mir, ich bin hier unsagbar glücklich und ich kann weiter lernen, ohne Angst.

Ihr glaubt nicht, wie schön es ist, im Licht zu sein. Mir wurde Gnade in überreichem Maß zuteil und ihr werdet es selbst erleben dürfen, denn ihr habt euer Schicksal aufgenommen und werdet es zu Ende führen, zur Ehre der Allmacht und euch zum Nutzen.

Schaut, dazu kam ich auf die Welt, um zu erkennen. Es war mein Weg, denn Grundvoraussetzung eines Lernprozesses ist nun einmal das Erkennen."

Claudius: Lasst euch sagen, dass ein Mensch, dem die Sinnlosigkeit seiner Umgebung bewusst geworden ist, sich deshalb in unsere Hände zurückbegeben hat. Nicht erkennbar für euch, denn er hat seine Verzweiflung nicht hinausgeschrieen, mit der er sich jahrelang herumgequält hat.

Auch das hat Auswirkungen auf die Hinterbliebenen gehabt, wie eigentlich jeder Suizid Auswirkungen auf die Hinterbliebenen hat.

Aussage von K., der nach seinem Freitod seinen Vater anspricht und ihm die Situation beim Hinübergang erklärt:

"Vati, ich war schon vorher aus meinem Körper und habe nichts gespürt, außer dem unbeschreiblichen Gefühl des Losgelöstseins und des Glücks. Schau, du musst es dir so vorstellen, dass du eine ungeheure Last auf den Schultern trägst, die dir den Atem nimmt. Du weißt, dass du erstickst, wenn du diese Last nicht abwirfst. Tust du es, wirst du ungeheuere Erleichterung empfinden und ganz tief Luft holen können. Schau, nichts anderes habe ich getan, und du musst dich freimachen von dem Gedanken, dass es schlimm für mich war. Ich habe nichts mehr gespürt, nur noch Befreiung – keinen Schmerz und keine Angst."

Claudius: Seht, Freunde, Nacht senkt sich auf den Sterbenden, leicht wird seine Seele und sie löst sich vom Körper. Sie fliegt über den Fluss und schläft, wobei der Schlaf nicht wörtlich zu nehmen ist, sondern einfach das Bewusstsein ist eingebettet in die Leere.

Es gibt Menschen, die überzeugt sind, dass sie weiterleben nach dem Übergang. Diese Menschen werden nicht schlafen, sie müssen nicht geweckt werden, sondern sie wachen auf im Frieden der neuen Existenz und sind sich dessen voll bewusst.

Nur derjenige, der diese Perspektive nicht hat, dessen Bewusstsein also schlafen gegangen ist, wird langsam, langsam aufgeweckt, damit er nicht erschrickt, wenn er die neue Umgebung wahrnimmt.

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