Dialog mit CLAUDIUS
- Band I -

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Karma und Wiedergeburt

CLAUDIUS gibt Anweisung für eine Zeichnung durch

W. führt sie nach der Anleitung durch CLAUDIUS aus.

Nachfolgend der Text:
Du hast vor dir ein weißes Blatt Papier. Ziehe eine waagerechte Linie. Diese waagerechte Linie ist euer Leben. Ziehe einen Halbkreis über diese Linie. Die linke Seite ist euere Menschwerdung- die Geburt. Ihr wandert auf der Waagerechten weiter, und mit dem Älterwerden erweitert sich euer Gesichtskreis bis zum Horizont, bis zur Mitte eueres Lebens. Habt ihr diese Mitte erreicht, verändert sich euer Horizont bis zu euerem Übergang. Dieser Halbkreis, den ihr durchschritten habt, hat euch Erfahrungen gebracht, die in diesem Halbkreis enthalten sind. Das ist alles das, was ihr gesehen und erlebt habt. - Das ist euer Leben. -

Ihr seht die Begrenzungslinie, es geht nicht mehr weiter. Ihr könnt über diese Begrenzungslinie hinaus nichts mehr erkennen. - Wirst du jetzt diesen Halbkreis zu einem vollen Kreis ausweiten, dann wirst du sehen, daß nach dem Übergang die Erkenntnis stufenweise weitergeführt wird. Der Kreis hat sich geschlossen. Der Kreis des Lebens ist, und so möchte ich verstanden werden, erst dann vollkommen sichtbar, wenn ihr den Übergang erlebt habt.

Hier ist die Vollendung erreicht. Und wenn ihr wieder auf der linken Seite angekommen seid, werdet ihr sehen, was ihr zur Vollendung noch braucht, bis sich zu irgendeinem Zeitpunkt die Grenzen auflösen, die Waagerechte, wie auch der Kreis. Dann seid ihr eingegangen in die ALLMACHT, in die LIEBE, in GOTT.

Ich hoffe, daß dies manchen zum Denken anregt.

W. fragt: Ist das links der Inkarnationspunkt?
CIaudius:
Du sagst es, mein Freund. - Neue Geburt, die auch als Geburt in die Liebe angesehen werden kann - oder den Zyklus bis zu diesem Übergang wieder neu beginnen läßt, bis zu dem endgültigen, einmaligen Einswerden mit der Allmacht, mit der Liebe, mit Gott.

Das Wissen, das ihr speichert auf dem Weg eueres irdischen Daseins, geht nicht verloren, es vereinigt sich mit dem Wissen, das im unteren Halbkreis vorhanden ist.

Frage: Dann ist also dieses Wissen, das wir dann zusätzlich bekommen, schon vorhanden, uns jedoch nicht bewußt?
Claudius:
Richtig, sonst könntet ihr dieses Leben nicht durchleben. Gehen wir einen Schritt weiter, ich sprach von den Begrenzungen. Außerhalb dieser sichtbaren Begrenzung liegt auch Information verborgen, liegt die Information, die ihr durch euer Denken und Fragen erfahren könnt. Ihr könnt nicht alle Informationen abfragen, dazu würde euer Leben nicht ausreichen. Aber ihr könnt bestimmte Informationen erhalten.

Wenn du in der Mitte der Waagerechten einen kleinen Kreis ziehst und ihn als Personifizierung deiner selbst bezeichnest, dann wirst du begreifen, daß deine Gedanken, dein Wissen, Wollen abstrahlt, nach oben und nach unten. Du kannst eine Senkrechte ziehen, durch diesen Mittelpunkt. Du kannst auch einen Schrägstrich ziehen durch diesen Mittelpunkt, er wird immer nur außerhalb dieses Kreises einen bestimmten Punkt ansteuern.

Dieser bestimmte Punkt ist das, was du wissen willst, was du nachfragen willst, was dein brennender Wunsch dir eingibt vom Wissen. Ich möchte das oberer Feld außerhalb des Kreises als wichtig für euere Entwicklung als Menschen in euerem leben bezeichnen.

Der untere Austritt aus dem Kreis ist das Wissen um die geistigen Geheimnisse. Du siehst, der Mensch hat alle Möglichkeiten. Als real denkendes Individuum wird er zunächst seine Fragen ausrichten auf sein leben, nach Mehrwissen um seinen Beruf, um sein Studium, nach Mehrwissen um Macht, um Geld, nach Mehrwissen um seine menschliche Existenz.

Nur wird ihn das auf die Dauer nicht befriedigen. Er wird zu irgendeinem Zeitpunkt fragen: Was kommt danach? Und diese Frage wird so brennend in ihm auftauchen, daß er sie nach unten in die geistige Ebene, in die Nacht versenkt, in die Nacht seines Begriffvermögens.

Nehmt diese Nacht nicht wörtlich, sondern als verdecktes Sein der Seele, dann werdet ihr begreifen, daß das Wissen um die Göttlichkeit abstrahlt nach dem Jenseits, das er als Mensch nicht sehen kann. Und ich sage euch, meine Freunde, das ist es, was ihr tut, für euch sind diese Dinge sehr wichtig, sonst würden wir heute hier nicht zusammensitzen.

Euer Bewußtsein hat sich nach unten verlagert, ihr fragt nach dem Sinn des Lebens, ihr fragt nach euerer Seele, ihr fragt nach dem Geist, nach dem Bewußtwerden der Göttlichkeit. Und deshalb steuert ihr einen Punkt an, der euch auf bestimmte Fragen Auskunft gibt.

W. fragt: Wie ist es dann, wenn wir nicht mehr den Wunsch nach einer weiteren Inkarnation verspüren? Können wir dann den Begriff ICH BIN verwenden?
Claudius:
Du sagst es mein Freund, und dieses Wissen ICH BIN überstrahlt alles, was du bisher gesehen, erlebt und durchlebt hast, alle deine Leben. - Es gibt dann keine Fragen mehr, die dich behindern, es gibt nur noch Wissen.

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Karma und Wiedergeburt


Modell der Allmacht
    (ggf. anklicken)

Claudius: Zu eurer Frage nach der Wiedergeburt:

Alle Menschen werden wiedergeboren. Jeder auf der Ebene, die seinem Erkenntnisstand und seinem Wunsch entspricht. Er wird, entsprechend seinem Leben auf eurer Ebene, auf der entsprechenden Ebene hier erwachen.

Ihr möchtet alles katalogisierend einordnen. Das wird nie gelingen, denn damit wäre euer Leben zwecklos und würde dem Ursinn der Entwicklung widersprechen. Die Menschheit ist zur Zeit nicht einmal fähig, den einfachsten Gedanken der Liebe in die Tat umzusetzen. Die Grenzen der Entwicklungsstufen sind fließend, sonst könnte sich die Seele oder das geistige Bewußtsein auf unserer Ebene nicht weiterentwickeln.
 

Frage: Wieviele Inkarnationen kann man auf der Erde haben?
Claudius:
Der Wunsch bestimmt die Inkarnation. Wenn die Schule abgeschlossen ist, werdet ihr nicht mehr den Wunsch haben, eine Klasse zu wiederholen.

Beispiel: Viele Kinder eurer Ebene durchlaufen die normale Schule und stellen erst viel später fest, daß sie aus Bequemlichkeit den Lernprozeß unterbrochen haben. Sie gehen dann den weitaus schwierigeren Weg.

Frage: Kann man auch in eine Ebene zurückfallen?
Claudius:
Nein, weil der Wunsch zur Weiterentwicklung übermächtig wird.

Frage: Was ist der Sinn der Reinkarnation, und wie oft wird man reinkarniert?
Claudius:
Freiwillig ist der Weg zurück - nicht gleichbedeutend mit der Inkarnation auf diesem Planeten Erde. Es ist die Erkenntnis der Versäumnisse erforderlich, die den Wunsch zur Wiedergeburt weckt.

Frage: Kann es nicht sein, daß ein Mensch sich auf der Erde wieder rückentwickelt? Man hat oft den Eindruck, daß zum Beispiel ältere Menschen verbittert werden oder engstirniger, sich also rückentwickeln?
Claudius:
Nein, meine Liebe, siehe, nur die Erkenntnis, die Klasse nicht geschafft zu haben, weckt den Wunsch nachzuholen, was versäumt wurde. Siehe, einen Rückfall in dem Sinne, wie du es verstehst, gibt es nicht.

Frage: Wenn es keine Rückentwicklung gibt, dann müßte es doch mehr »gute« Menschen geben?
Claudius:
Nein, denn nur der Lernprozeß für dieses eine Leben wurde nicht vollendet.

Siehe, meine Liebe, dieser Verzweiflungsschrei kommt aus der Erkenntnis, daß es so nicht sein müßte. Ich gebe dir recht, aber bedenke, wenn ein jeder deinen Bewußtseinsstand erreicht hätte, dann gäbe es diese deine Frage schon nicht mehr. Genügt das zum Nachdenken?

Frage: Wir nehmen unsere Wiedergeburt zum Vollenden unseres Selbst und wissen vor der Inkarnation schon unseren Weg, da alles fließend ist.

Wäre mit diesem »Erkennen« nicht schon alles erreicht? Hätte man nicht die Einsicht der eigenen Verfehlungen, würden wir, nach deiner Meinung, nicht wiederkommen? Ist man aber zum Zeitpunkt des »Bedauerns« nicht schon ein anderer Mensch?
Claudius:
Inkarnationen sind nicht gleichbedeutend mit Wiedergeburten auf eurer Erde. Siehe, auch ich bin wiedergeboren, wie deine Mutter, dein Vater und alle, die du kennst. Viele Wege gibt es, die man gehen kann. Du wirst es erfahren und dich meiner Worte erinnern, denn du, meine Freundin, lebst bereits - wie ihr alle - in der Gnade des bewußten Denkens.

Frage: Können wir uns überhaupt frei entscheiden, wenn alles Schicksal oder Karma ist, was uns erwartet?
Claudius:
Jede Inkarnation entspringt dem freien Entscheidungspotential der Seele. Es kann Jahrhunderte dauern, bis der brennende Wunsch entsteht, den neuen Weg zu gehen, doch immer ist es die freie Entscheidung, aus der Liebe geboren.

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Frage: Ist vor meiner Inkarnation meine Zukunft bereits festgelegt, und sind alle Möglichkeiten für mich bereits durchdacht? Wenn ich euch nach meiner Zukunft frage, ruft ihr sie nur ab, obwohl sie sich doch erst aus meinem freien Willen ergeben kann?
Claudius:
Es ist richtig, wenn du mich fragst, was du morgen machst, werde ich dir keine Antwort geben. Ich weiß, was du morgen machst, aber ich werde dir die Antwort nicht geben, denn damit würde ich dich manipulieren. Und dein Problem ist, wie das Problem vieler anderer auch, verhaftet in der Zeit. Ich möchte dir ein Beispiel geben.

Du sprichst von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Gegenwart existiert nicht, die Gegenwart kann nicht existieren, denn in dem Augenblick, in dem ich nur eine Silbe ausgesprochen habe, ist sie schon Vergangenheit. Ich kann, aus der Zukunft heraus, das nächste Wort übernehmen und aussprechen - und dann wird es Vergangenheit. Dieses Beispiel soll dir zeigen, daß alles gleichzeitig existiert, daß es keine Vergangenheit, keine Zukunft und keine Gegenwart gibt.

Frage: Die Ausführungen, die wir hier machen, sind dann eigentlich gar nicht so wichtig?
Claudius:
Es ist nur wichtig, ob du die Liebe mit in dein Bewußtsein eindringen läßt. Ist das der Fall, wirst du immer die richtige Entscheidung treffen.

Frage: Hat unsere Seele unsere jetzige Situation vorausgesehen und hat sie diese akzeptiert?
Claudius:
Ihr habt euer Leben vorausgesehen und wußtet, in welche Zeit ihr hineingeboren werdet und habt es willig auf euch genommen, und dieses Bewußtsein solltet ihr Platz greifen lassen, daß ihr in dieser Welt leben wolltet. So, wie ich einst auch in dieser Welt gelebt habe. (Hier spricht Claudius mit einer Betonung, die darauf schließen läßt, daß er die Qual derer versteht, die diese Frage stellen).

Frage: Der Kriegsanstifter sieht vor seinem Eintritt in dieses Leben seine Situation. Warum führt er sie dann doch aus?
Claudius:
Ich darf vielleicht ein Beispiel aus deinem Leben nehmen. Viele Dinge, die du getan hast, die du bewußt getan hast, waren gut - und viele Dinge, die du aus Zorn getan hast, waren nicht gut. Doch hättest du diese Dinge nicht aus Zorn getan, würdest du die andere - Gegenseite - nicht kennengelernt haben.

Es ist nicht so, daß der einzelne für die Gesamtheit eines Volkes verantwortlich gemacht werden kann. Er kann immer nur verantwortlich gemacht werden für das, was er zu tun unterlassen hat. Und wenn du der Meinung bist, daß du dein Leben lebst, mit all seinen Schwierigkeiten und mit allen Irrungen und Wirrungen, dann wird es richtig sein. Vielleicht kann ich es noch etwas deutlicher ausdrücken. Du wirst nie etwas tun wollen, was einem anderen schadet - und trotzdem wirst du es nicht vermeiden können, daß du ihm Schaden zufügst, in irgendeiner Form. Dann hast du nicht bewußt falsch gehandelt, sondern es war das Schicksal des anderen, diese Erfahrung zu machen.

Die Erkenntnisstufen, die der einzelne erreicht hat, werden in ihm den Wunsch wecken, entweder anderen zu helfen und sich so weiterzuentwickeln oder wieder zu inkarnieren auf dem Planeten, der ihm dafür die größten Voraussetzungen bietet. Seht, meine Freunde, allgemein möchte ich euch sagen, daß ihr euren Blick nicht nur auf eure Welt richten solltet. Denn nicht nur auf eurer Welt werdet ihr inkarnieren, und ihr habt auch in der Vergangenheit nicht nur auf eurer Welt inkarniert.

Ich sprach davon, daß es keine Rückentwicklung gibt, sondern nur eine Vorwärtsentwicklung. Das schließt nicht aus, daß ein Leben nicht durchlebt wurde, daß du den brennenden Wunsch verspürst, noch einmal zu inkarnieren, denn du selbst, dein eigenes Ich, will es so.
Ist das verständlich?

Frage: Kannst du uns sagen, auf welcher Ebene du nach deiner letzten Inkarnation angelangt warst?
Claudius:
Das kann ich dir sagen. Ich war auf der ersten Ebene nach meiner ersten Inkarnation. Ich habe viele Inkarnationen mitgemacht, worunter verschiedene Leben zu verstehen sind. Ich war Bettler, ich war Kaiser, ich war im Süden, ich war im Norden, ich war im Westen und war im Osten.

Und denke darüber nach, du kommst in Gegenden, die dir vertraut sind, die dir angenehm sind, wo du dich wohlfühlst, und du kommst in Länder, die dir, hättest du sie nicht bereist, gleichgültig vorkommen. Mit anderen Worten: Der Wunsch zur neuen Inkarnation entsteht immer dann, wenn du Erfahrungen sammeln willst, die du nur auf irgendeinem Planeten sammeln kannst.

Die Entwicklung ist nicht in Jahren zu benennen. Sie spielen keine Rolle. Es ist für euch verständlicher, wenn ich sage, wenn du Durst hast, dann wird der Wunsch wach zu trinken, wenn du den Wunsch hast, dich zur Ruhe zu legen, wirst du Schlaf finden. Und so solltest du die Inkarnationen verstehen.

Frage: Muß man oder will man alles Negative, was man selbst verursacht hat, auch selbst durchleben, um damit zur Erkenntnis der negativen Auswirkungen zu gelangen?
Claudius:
Nein, höhere Erkenntnis ist nicht gleichbedeutend dem Durchlebenmüssen im körperlichen Sinn.

Frage: Man erschafft sich seine eigene Welt in geistiger Form. Sind dann also die in geistiger Form geschaffenen Wesen real?
Claudius:
Wenn du deine Frage auf den geistigen Bereich beziehst, dann sind diese Gedanken realer Bestandteil deines Seins. Ein jeder schafft sich seine Hölle selbst. So lautet ein Sprichwort bei euch. Dieses Sprichwort bezieht sich auf den irdischen Teil eures Lebens, denn die Hölle, die euch vorgegeben wurde, ist nicht so, wie ihr sie als Kinder verstanden habt.

Mit anderen Worten: Aus all diesen Dingen geht ihr geläutert hervor, und ihr werdet euer Leben gestalten nach eigenem Wunsch, mit der Begleitung, die ihr habt. Alle, die ihr hier seid, und alle, die nicht hier sind, haben ihre Begleitung. Die Wesen, die euch begleiten, ihr nennt sie Schutzengel, sind mitunter nur für einen Bruchteil eures Lebens bei euch, denn sie stammen aus dem »Äußeren Kreis«.

Einige dieser Wesenheiten werden, wenn ihr inkarniert, wenn ihr wieder zur Wesenheit werdet, euch auch dann begleiten. Ihr nehmt sie mit, und sie gehen freiwillig mit, weil sie euch lieben.

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Frage: Wie verhält es sich mit der Aufgabe der Individualität bei jeder neuen Inkarnation auf diesem Planeten?
Claudius:
Es ist einfach zu beschreiben. Zwischen dem grünen und dem blauen Kreis schwingt die Einheit von Geist und Seele. Wenn du den Wunsch hast, einen neuen Weg zu gehen, wirst du Informationen für diesen Weg mitnehmen, das heißt, du wirst den Weg gehen, doch nur mit dem Teilbewußtsein, das dazu erforderlich ist.

Frage: Das wievielte Hiersein auch immer auf diesem oder einem anderen Planeten - ist demnach immer nur ein phantastischer Umweg zur Allmacht?
Claudius:
Es ist richtig, denn du kannst in einem Leben nicht alle Erfahrungen sammeln, die dein Sein braucht. Verstehe mich richtig, es ist eine Menge an Information, die auf dich einstürmt in deinem Leben.

Ein kleines Beispiel:
Wenn du einen Kuchen backen willst, dann weißt du, welche Zutaten du hinzugeben mußt, damit er gelingt. Vergißt du das Treibmittel, wird er ungenießbar sein. So ist es mit eurer Seele. Ihr wollt einen gewissen Lernprozeß durchlaufen. Das Treibmittel, daß ihr dies könnt, ist eure Seele, die diese Erfahrung machen will. Das ist das ganze Geheimnis.

Frage: Vor der Inkarnation entscheidet der Mensch über die gewünschte Entwicklung, also das Lernziel. Wie ist es möglich, daß sich manche Menschen »extrem falsch« entwickeln. Sie wollten doch auch nur das Gute?
Claudius:
Woraus schließt du das? Mein Freund, du sprichst von »gut«. Es ist ein relativer menschlicher Begriff. Auch ein Mörder kann gut sein. Schau, ich versuche euch zu erklären, daß alles gleichzeitig miteinander existiert. Nun, ihr könnt die Gleichzeitigkeit nicht erkennen. Sie ist euch verschlossen, aus gutem Grund. Ihr könnt sie erahnen, ihr könnt in gewisser Weise diese Gleichzeitigkeit euch erarbeiten, damit sie für euch zur Gewißheit wird.

Frage: Es ist alles gleichzeitig, und du kannst den Rest unseres Lebens übersehen. Das heißt doch, daß diese Inkarnation längst schon existiert beziehungsweise längst schon Realität ist?
CIaudius:
Natürlich, mein Kind. Mit der Geburt deines Körpers - und das solltest du als Beispiel sehen, ist der Ablauf deines irdischen Lebens schon bestimmt.

Frage: Es ist also bereits der Ablauf meiner nächsten Inkarnation bestimmt beziehungsweise durch mich selbst festgelegt?
CIaudius:
Nein, denn wenn ihr den Fluß überschritten habt, wird der Wunsch zu inkarnieren neu geboren, das heißt nichts anderes, als daß ihr eure vergangenen Inkarnationen noch einmal seht und aus der Erfahrung eures jetzigen Lebens heraus, verwoben mit den Erkenntnissen früherer Leben, erst der Wunsch geboren werden kann für die Seele, zu inkarnieren.

Frage: Wobei dann die nachfolgende Inkarnation vor Antritt mit Anfang und Ende bekannt ist?
Claudius:
Ich möchte es so sagen: Der, der inkarnieren will, will einen Teilaspekt durchleben. Verstehe mich richtig- durchleben - nicht erleben, sondern - durchleben.

Weißt du, mein Freund, das Neugeborenwerden ist ein immerwährender Prozeß. Vielleicht wirst du den Wunsch haben, eine geistige Inkarnation zu durchleben. Dann ist es eine Entwicklung, die du im vollen Bewußtsein deiner Leben beginnst. Die geistigen Ebenen sind vergleichbar mit einem Blitz, vergleichbar vielleicht, mit dem »Aha-Erlebnis« hier auf eurer Welt.

Frage: Zum Beispiel meine Mutter! Sie hat vor der Inkarnation ihr Leben überblickt, und nun sperrt sich ihre Seele für das Geistige und betrachtet materielle Dinge als das Wahre, obwohl sie den freien Willen hat?
CIaudius:
Nein, das ist ein Irrtum. Ihre Seele sperrt sich nicht. Ihr Geist sperrt sich. Ihr Geist suchte einen bequemen Weg. Sie hat sich verirrt, mein Kind, und die Seele ist traurig.

Frage: Konnte sie diese Entwicklung überblicken?
Claudius:
Sie hat den Wunsch gehabt, an ein Ziel zu gelangen. Nun, weißt du, es gibt viele Sportler, die den Wunsch haben zu irgendeiner Höchstleistung, und trotzdem können sie diese Höchstleistung nicht erbringen, weil sie auf halbem Wege sich verirren.

Frage: Wenn man dies vorher überblickt, kann es doch nicht passieren?
Claudius:
Dieser Sportler weiß hinterher genau, warum er sein Ziel nicht erreicht hat. Er hat sich zu lange ausgeruht - und seiner Bequemlichkeit nachgegeben.

Frage: Aber ihr könnt doch im voraus nicht wissen, wie die Entscheidung ausfällt?
Claudius:
Mein Kind, multidimensional heißt nichts anderes, als frei von Raum und Zeit zu sein. Daß du es nicht verstehen kannst, ändert nichts an der Tatsache. Ich an deiner Stelle würde es genausowenig verstehen. Wir leben hier in einer anderen Welt. Wir leben ohne Zeit, und deshalb ist uns dies möglich. Du solltest dir keine Gedanken darüber machen, du solltest einfach annehmen, was ich dir sage, denn ich kann es dir als Mensch nicht beweisen.

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Frage: Du bezeichnest eine »Geistige Inkarnation« als Blitz oder, für unser Verständnis auf der Erde zugeschnitten, als AHA-Erlebnis. Wo genau finden diese geistigen Inkarnationen statt? Finden sie innerhalb des blauen Kreises oder auch außerhalb statt?
Claudius:
Sie finden außerhalb des blauen Kreises statt.

Frage: Wenn unser Gesamtbewußtsein aufgeteilt ist, so daß in jeder Inkarnation ein Teilbewußtsein vorhanden ist, ist das in Hinsicht auf unsere Seele ähnlich zu verstehen?
Claudius:
Ich möchte heute nur so viel darüber sagen: Wenn du vor dir eine Schüssel Wasser hast und tauchst die Fingerspitze hinein, dann wird deine Fingerspitze naß. Sie hat einen Teil der Gesamtinformation mitgenommen.

Frage: Wenn wir eine Inkarnation hinter uns haben, dann erwächst möglicherweise daraus der Wunsch, neu zu inkarnieren. Wie kann man erst eine Inkarnation durchleben, um dann zu entscheiden, welche die nächste Inkarnation ist, wenn doch alle Inkarnationen gleichzeitig existieren?
Claudius:
Ich erkläre es dir an einem Beispiel. Es gibt eine Gesamtschule. Ihr wißt, daß es diese Gesamtschule gibt. Ihr geht aber die einzelnen Klassen durch, bis ihr euch entscheidet, aus der Schule auszutreten oder weiterzulernen, zu studieren. Dies als Gesamtinformation. Ich glaube, daß dir dann alles begreiflicher wird, wenn du diesen Gedankengang durchspielst.

Frage: Wenn ich also die einzelnen Stufen der Schule durchlaufe, ist dies gleichzusetzen mit dem Gesamtleben, oder ist es gleichzusetzen mit einer Inkarnation?
Claudius:
Es ist gleichzusetzen mit dem Gesamtleben, mein Lieber, denn die Weisheiten kommen mit der Reife. Der Wunsch wird geweckt, einen bestimmten Weg zu gehen. Es ist durchaus nicht so, daß du, wenn du nicht willst, in der Zwischenzeit einen Beruf ergreifen mußt, um weiterzustudieren. Für verschiedene Berufe wäre es wünschenswert, daß zunächst eine Berufsausbildung stattfindet und dann das Studium weitergeführt wird.

Betrachte so deine Inkarnation. Wenn du den Fluß überschritten hast, entsteht vor dir das Gesamtbild aller Lernstufen, aller Schulen. Und du weißt, welchen Weg du gehen willst, um schnell zum Ziel zu kommen. Ihr habt sehr viele Möglichkeiten zum Vergleich, damit ihr das erfassen könnt.

Frage: Wenn ich mich dann für einen Weg entscheide, für eine neue Inkarnation, dann sehe ich vor dieser Entscheidung Anfang und Ende dieser Inkarnation?
Claudius:
Richtig.

Frage: Sind zwischen Anfang und Ende einzelne Etappenziele festgelegt?
Claudius:
Ich glaube, wir haben uns jetzt nicht richtig verstanden. Du siehst den Anfang und das Ende einer Inkarnation, nicht aller Inkarnationen. Und die Etappenziele ergeben sich aus deinem Wollen, aus deinem Bemühen. Du siehst den Weg, den du gehen wirst, gehen willst. Doch wenn du inkarniert hast, ist alles deinem freien Willen unterworfen. Du allein entscheidest, ob du auf halbem Wege Rast machst oder ob du von Anfang bis Ende die Reise durchstehst.

Frage: Ist es dir möglich, schon das zu sehen, was ich eigentlich erst später mit meinem freien Willen entscheiden werde?
Claudius:
Nun, mein Freund, ich darf dir dazu folgendes Beispiel geben: Dein Lehrer, der dich auf den Weg des Berufes gebracht hat, weiß, daß du diesen Beruf ohne Mühe ausüben, daß du dich in diesem Beruf weiterentwickeln kannst. Und er kennt auch deine Grenzen, die dir nicht bekannt sind.

Frage: Ist es so, daß man aufgrund dessen, wie der Bewußtseinsstand ist, schließen kann, was man als nächstes tut?
Claudius:
Als Mensch wird dir dieser Weg erst offen liegen, wenn du den Fluß überschritten hast.

Frage: Wenn du also schon weißt, was ich als nächstes tue, weißt du es aufgrund dessen, daß es bereits gelaufen ist oder aufgrund dessen, daß ich so bin, wie ich bin und folglich so entscheiden werde?
Claudius:
Nun, die Antwort darauf einfach mit ja oder mit nein zu beantworten, wäre zu einfach. Laß' uns diese Frage zu einem späteren Zeitpunkt erörtern. Wir greifen sonst dem Aufbau vor, und das würde dich nur verwirren. (gut)

Frage: Du hast gesagt: »Mit der Geburt deines Körpers ist der Ablauf deines irdischen Körpers schon bestimmt, aber nicht deine nächste Inkarnation.« Wie kann bei einer Gleichzeitigkeit etwas ausgeklammert sein, was die Zukunft betrifft?
Claudius:
Mit der Geburt ist der Übergang vorgezeichnet. Die Seele hat sich zur Inkarnation entschlossen, weil sie einen gewissen Lernprozeß durchmachen möchte. Dieser Lernprozeß ist dem freien Willen unterworfen und wird aufgelöst werden, wenn der Fluß überschritten ist.

Erst dann wird die Seele erkennen, das Individuum also, ob es die 5. oder 6. Klasse durchlaufen hat oder die 11. Klasse - je nachdem, welches Pensum sie sich vorgenommen hatte zu lernen. Es ist gar nicht so schwer zu verstehen, wenn ihr es am Beispiel der Schule durchlebt.

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Frage: Wenn bei der Geburt der Ablauf des irdischen Lebens bereits geschehen ist, so könnt ihr ab diesem Zeitpunkt unsere Erfolge oder Mißerfolge in eurer Gleichzeitigkeit verfolgen?
Claudius:
Das ist richtig.

Frage: Ist dazu erst eine Materialisierung eurerseits notwendig?
Claudius:
Nein. Ich muß mich nicht materialisieren. Im Gegenteil, als Geistwesen habe ich Zutritt zu allen Ebenen, wenn ich mich im inneren Kreis befinde.

Frage: Dann ist unsere verdichtete Materie zum Lernprozeß und dem anschließenden Erkennen erforderlich?
Claudius:
Die verdichtete Materie ist dazu erforderlich, daß ihr diesen bestimmten Weg gehen wolltet. Es kann durchaus möglich sein, wenn ihr den Fluß überschritten habt, daß ihr Stufen überspringt, so wie es manche Schüler tun, die einfach eine Klasse überspringen, weil ihr geistiges Potential so gewachsen ist, daß sie das Wissen leicht sich erarbeiten können.

Frage: Sieht Henry Ford das richtig, daß er das Leben insgesamt sieht, und eine Inkarnation praktisch nur ein Teilaspekt ist, so wie ein Traum?
Claudius:
Laß dich nicht irritieren. Er hat recht mit dem, was er sagt. Dein Leben ist ein Traum, nichts anderes. Doch wenn du dieses Leben lebst, erlebst du es nicht wie einen Traum, du erlebst es als Realität mit all seinen Tiefen und Höhen, mit all seinem Schmerz, seinem Leid und seinem Glück.

Du kannst nur dann diesen Traum erleben, wenn du Abschied nimmst von deiner Umwelt, wenn du dich in dich selbst hineinversenkst. Dann wird alles um dich herum unwichtig. Doch das, mein Freund, solltest du nicht tun. So weit, ganz so weit, bist du noch nicht.

Frage: Geist und Seele sind im blauen Kreis eine Einheit?
Claudius:
Richtig.

Frage: Was könnte man tun, damit diese Einheit bereits zu Lebzeiten vorhanden ist?
Claudius
: Natürlich kannst du das, wenn du versuchst, die Einheit zwischen Körper - Geist und Seele herzustellen. Doch ich muß dir eines sagen. Wenn das geschieht, wenn du die Einheit zwischen Geist, Körper und Seele erreicht hast, dann verläßt du dieses Leben und gehst über den Fluß. Es ist dein Lernprozeß, der ohne diese Diskrepanzen nicht zu durchlaufen wäre.

Frage: Du sagst, daß das Leben im Mittelalter (nur als Beispiel) nicht mit diesem Leben gleichzeitig läuft.
Claudius:
Darf ich gleich einhaken? Dein Geist ist jetzt in deinem jetzt existenten Körper, das heißt nichts anderes, als daß der Körper, den du im Mittelalter hattest, aufgelöst wurde, daß dein Geist zurückgekehrt ist zwischen die beiden euch genannten Kreise und sich von dort aus wieder inkarniert hat in deinen jetzigen Körper.

Aber die Erfahrung, die deine früheren Leben dir gebracht haben, existieren. Sie sind vorhanden, sie sind für dich jetzt nicht abrufbar. Doch in dem Augenblick, wo du den Kreis wieder überschritten hast, vereinigt sich das Leben der früheren Jahre - der früheren Inkarnationen - mit deinem jetzigen Leben. Insofern existiert es.

Frage: Ich könnte also nicht - gemäß meinem Gedankenmodell - mich, wenn ich den Kreis überschritten habe nach diesem Leben, in ein Leben inkarnieren, das vor vielleicht ein paar hundert Jahren war. Diese Phase ist also vorbei?
Claudius:
Sie ist vorbei, sie ist abgeschlossen. Denn diese vorherigen Leben haben dich befähigt, dein jetziges Leben zu erleben, zu durchleben.

Frage: Ich werde mich also - wenn ich mich wieder inkarniere - in die Zukunft inkarnieren, in ein Leben vielleicht im Jahre 3000?
Claudius:
So, wie du es ausdrückst, ja.

Vielleicht noch einen Anhang: Die Erfahrungen, die deine Seele sammelt, befähigen dich, einen neuen Weg zu gehen, so wie du die Schule durchwandert hast vom Kindergarten bis zum Austritt, so hast du die Erfahrungen mitgenommen aus diesem Leben, die dich heute dazu befähigen, so zu denken, so zu handeln, wie du es tust.

Frage: Für mich bedeutet die Gleichzeitigkeit, daß alle Leben zur gleichen Zeit abrufbereit sind. Kann ich es so sehen, daß sie nur als Information vorhanden sind, alle Leben, die mir möglich sind?
Claudius:
Richtig. Und dann verwechselst du noch eins. Du bist Mensch, und als Mensch ist dein Leben begrenzt, nur ausschnittweise wird es dir möglich sein. Doch du hast Erfahrungen gesammelt, und diese Erfahrungen haben dich manchmal dazu gebracht, daß du verwundert warst, fliegen zu können zum Beispiel.

Du hast eine Information übernommen, die in längst vergangener Zeit für dich existent war, für deinen Geist existent.

            (In der Pause erzählte ein Kreisteilnehmer seinen Traum vom Fliegen)

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Frage: Um auf das Fliegen zurückzukommen: Während der Flugträume trifft man Menschen, andere Menschen. Sind das Menschen, die man irgendwann einmal getroffen hat, denn es sind keine Personen aus diesem Leben? Aber sie kommen einem bekannt vor. Wird man hier mit einer anderen Ebene konfrontiert?
Claudius:
Richtig, genauso ist es. Hier steigen Erinnerungen auf, aus längst vergangenen Zeiten und zukünftigen. Du wirst zu irgendeinem Zeitpunkt jemandem begegnen, den du in diesem Traum gesehen hast. Und dann wirst du sagen: Ich kenne ihn, ich weiß nur nicht woher. Es sind Begegnungen der dritten Ebene. Du mußt keine Angst haben.

Frage: Vor der Inkarnation lege ich den Ausgangspunkt und das Ziel fest. Ist das, was dazwischenliegt, nach freier Entscheidung offen? Wenn ich den Schluß sehe, dann müßte alles schon abgeschlossen sein. Nach dem Übergang stellt man dann mit Überraschung fest, daß man sein Ziel gar nicht erreicht hat?
Claudius:
Meine Liebe, es wäre zu einfach, würdest du das Wissen mit auf den Weg bekommen. Das einzige, was dir bei deiner Geburt bleibt, ist das Wissen vom Geborenwerden und vom Sterben. Und ich sage dir, deine Seele wird dieses Leben durchleben, und sie wird eingehen, so, wie es von Anfang an bestimmt ist, in die ewige Liebe. Denn wäre es dir von Anfang an bei deiner Inkarnation bekannt, dann wäre es ein Leichtes für dich. Du müßtest nicht kämpfen um deine Einsicht.

Verstehe mich richtig. Du willst einen Weg gehen, mit all seinen Erfahrungen, mit all seinen Schmerzen, mit all seinem Leid, aber auch mit aIl der Freude, die in dir wächst, die dich emporbringt zum Licht. Du bist nicht vollkommen, ehe du den inneren Kreis überschritten hast, und du siehst das Ziel und weißt, daß du den Berg hinaufgehen mußt, um zur Spitze zu gelangen. Du weißt, daß du müde wirst, du weißt, daß du Schweiß absondern mußt, um das Glück des Gipfelstürmers zu empfinden.

Frage: Wie das mit dem Anfang und dem Schluß ist, das wissen wir jetzt alles. Nur was ist mit dem »Zwischendrin«? Ich denke, ihr überseht diese Gleichzeitigkeit - dann wieder habe ich den Eindruck, daß ihr doch nicht alles .überschauen« könnt.
Claudius:
Liebes, wir wissen, welche Wirren, welche Schlingen du durchlaufen wirst, aber wir wissen nicht, ob du nicht auf halbem Weg durch deine Ratio, durch dein Umfeld, stehen bleibst. Wir sehen den Anfang und das Ende. Wozu, so frage ich dich, wäre sonst ein Schutzengel nötig, der hilft, die Abgründe des Lebens hinwegzuwehen, der dich auffängt, wenn du stürzt, denn, mein Kind, du bist ein Mensch.

Wenn du Multidimensionalität so auslegst, daß wir Gnadenspender sind, dann wäre unsere Aussage grundfalsch. Ich sage dir, Gnade wird dem gewährt, der ihrer würdig ist. Und das, meine Liebe, entscheiden nicht wir auf unserer Ebene.

Frage: Ich gehe davon aus, daß ihr unseren Anfang kennt und unser Ziel.
CIaudius:
Nicht jedoch die Gnade, die dazwischen liegt.

Frage: Kann die Gnade das Ziel verändern?
CIaudius:
Ich will dir noch eine Hilfe geben. Siehe, immer im Leben wird es so sein, daß eine Wegkreuzung entsteht. Dein freier Wille bestimmt, welchen Weg du gehen wirst. Ich kann dir sagen, daß ich dein Ziel kenne, ich kann dir sagen, welche Abgründe auf den Wegen verborgen liegen, ich kann dir auch sagen, welchen Weg du gehen wirst - nur werde ich dir keine Entscheidungshilfe geben können.

Immer wieder habe ich darauf hingewiesen, daß es der Allmacht vorbehalten ist, Gnade zu gewähren.

Frage: Helfen uns Rückführungen, um unser Leben besser verstehen zu können?
Claudius:
Schau, diese Rückführungen, wie ihr sie nennt, werden zwanghaft herbeigeführt. Sei es aus Neugier oder aus anderen Gründen. Sie sind mit großer Vorsicht zu behandeln und können die Psyche des Rückgeführten verändern. Deshalb können völlig falsche Vorstellungen entstehen.
Siehe, der Mensch will sein wie Gott!

Ursünde der Menschheit, aus der das Übel entspringt.

Frage: Wie verhält es sich bei einem Mord? Haben Opfer und Täter sich vor der Inkarnation darüber abgesprochen?
Claudius:
Der Weg ist immer dem Bewußtsein des einzelnen angepaßt. Siehe es so: Jeder ist Täter und Opfer zugleich. Seelen sprechen sich nicht ab. Das eigene Bewußtsein, der eigene freie Wille zwingt den Menschen auf den Weg.

Tiefe Reue, tiefe Trauer, Seelenqualen sollen Vergebung bringen und den Weg zur Allmacht ebnen oder die Seele im Zwischenleben warten lassen, bis sie begreifen lernt. Siehe den Fall, der dich beschäftigt. Das Opfer ist unsagbar glücklich geworden und dem Täter Verzeihung gewährt. (1)
Darum richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet!

Die Glückseligkeit muß erkämpft werden, damit das Karma des Menschen sich auflöst in der Liebe der Allmacht.

  zum Anfang 

Frage: Es ist aber doch alles vorbestimmt?
Claudius:
Entscheidungen entspringen eurem freien Willen, sonst wäret ihr Maschinen ohne Bewußtsein.

Karma ist die Vorbestimmung deines Lebensweges, aber du wirst immer selbst entscheiden müssen, wohin er dich führen soll.

Vorherbestimmung ist, daß irgendwann in eurem Leben der Übergang auf eine andere Ebene erfolgt. Was dazwischenliegt, ist euer Leben, das ihr leben wolltet. Im Unterbewußtsein ist der Lernprozeß gespeichert. Ihr werdet mit den verschiedensten Situationen konfrontiert und ihr müßt euch entscheiden. Karma und Vorbestimmung sind eine Einheit, der keiner entgehen kann.

Frage: Hat man noch ein eigenes Bewußtsein, wenn am Ende der Inkarnationen der Astralkörper in die Liebe der Allmacht eintaucht?
Claudius:
Ja, denn erst dann, mein Freund, vollendet sich das Wort, und du wirst die Gnade der Allmacht erkennen und die allumfassende Liebe erleben. Dies wäre ohne Bewußtsein nicht möglich.

Frage: Wenn wir die höchste Vollkommenheit erreicht haben und dann nur noch aus Energie bestehen, haben wir dann noch unser volles »Ichbewußtsein«?
Claudius:
Ja, denn ohne das eigene Bewußtsein wäre die übergroße allumfassende Liebe nicht erleb- und begreifbar.

Frage: Könnten erworbene Fähigkeiten aus früheren Inkarnationen in diesem Leben verschüttet sein oder ruhen? Bleibt der Charakter des Mensch über alle Inkarnationen gleich?
Claudius:
Nein, denn dann gäbe es keine Entwicklung.

Frage: Wann ist eine Lebenssituation Karma, und wie verhält es sich mit der Gnade? Ich kann dies einfach nicht in Einklang bringen mit den hungernden Kindern in den verschiedenen Ländern, die so entsetzlich leiden. Greifen wir mit unserer Hilfe nicht in das Karma ein?
Claudius:
Nein, nein, denn siehe, diese Kinder werden als Seelen geboren, die sich unter den schwierigsten Umständen entwickeln sollen und wollen. Hilfestellung, meine Liebe, hebt das Karma nicht auf, sondern es kann sich verändern, und dies ist die Gnade, in der ihr alle lebt, mein Herz.

Frage: Wenn wir uns zur Inkarnation entschließen, so haben wir bereits die Erkenntnis gewonnen, etwas falsch gemacht zu haben. Somit hat das Wichtigste in uns, nämlich der Geist, sich gewandelt. Weshalb also keine kontinuierliche geistige Weiterentwicklung? Weshalb immer wieder bei Null anfangen, wenn es mit unseren Vorkenntnissen viel schneller ginge? Ist unser eigentliches »Ich« in Wirklichkeit nicht wesentlich weiter, als das, was wir heute augenscheinlich darstellen?
Claudius:
Deine Frage ist gut durchdacht, denn siehe, alles Wissen ist in dir, in euch. Inkarnation ist keine Strafe, sondern ständige Weiterentwicklung zur ewig gültigen Wahrheit. Ein Trugschluß wäre, euer Sein anders zu verstehen, denn Inkarnation ist die Fortentwicklung im Kreislauf des ewigen Seins.

Natürlich ist euer jetziges Sein nur ausgerichtet auf einen bestimmten Punkt. Siehe, euere geistige Weiterentwicklung ist mit einem Studium einer bestimmten Fachrichtung zu vergleichen. Zum Beispiel: Theologie. Das schließt nicht aus, daß der brennende Wunsch entsteht, nun auch noch Mediziner zu werden. Wer also sollte dir verbieten, diesem Wunsch Folge zu leisten? Sehet, Karma, das Programm, das ihr lernen wolltet, ist so zu begreifen, daß der Mensch aus den Erfahrungen seines Lebens Schlüsse ziehen soll, und damit sein persönliches Schicksal schafft.

Frage: Du sagst, daß die Inkarnation freiwillig ist - und doch muß der Geist auf unserer Erde vollenden, was nicht erreicht wurde. Wo ist da der freie Wille? Also ist es doch gezwungenermaßen!?
Claudius:
Nein, denn siehe, losgelöst vom Körper schwingt die Seele im geistigen Bereich unseres Seins. Du hast mein Zögern bemerkt, und ich versuche, eine Sache verständlich zu machen, die eigentlich erst später beim Namen genannt werden sollte.

Siehe, nach dem Übergang wirst du völlig frei deine Leben überblicken und selbst deine Entscheidungen treffen. Ich weiß, wie schwer ihr diese Sache begreifen könnt, denn noch seid ihr eingebunden in euren Körper, und der Loslösungsprozeß setzt voraus, daß jeder seine eigenen Erfahrungen macht, die den Geist, das Denken, verändern.

Meine Lieben, eine Inkarnation ist immer freiwillig, denn ihr werdet erfahren, daß der Wunsch wächst, weiterzugehen, ob auf der geistigen Ebene oder anders. Wenn ihr sagt, Inkarnation muß sein, so stimmt dies ebenfalls, denn wer wäre so vermessen, mit sechs Jahren sofort zur Universität gehen zu wollen. Ist es so verständlich?

Frage: Was ist der Unterschied zwischen Karma und Vorbestimmung?
Claudius:
Siehe, die Antwort ist gegeben, denn Vorbestimmung ist Geburt, Tod, Wiedererwachen.

Karma ist, das Schicksal zu begreifen mit der Aufgabe, die der Mensch bei der neuen Inkarnation zu erfüllen wünscht. Siehe, der Geist wird wählen, frei in seiner Entscheidung und sein Wunsch ebnet den Weg zur Wiedergeburt. Daß er diesen Wunsch verwirklichen kann, dazu ist es erforderlich, daß das bewußte Erinnern daran gelöscht wird, wenn er zu denken beginnt. Denn die Entscheidungsfreiheit, das Wählen zwischen zwei Möglichkeiten, wird ihn weiterführen.

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Frage: War der Freitod von X Karma?
CIaudius:
In diesem Fall ist der Freitod eine logische Konsequenz gewesen und liegt im Karma begründet.

Frage: Wie kommt man zu einem solchen Karma?
Claudius:
Dies, meine Liebe, entsprang einem vorausgegangenen Leben, das ohne geistigen Gehalt, ohne Auseinandersetzung geführt wurde. Anders als zum Beispiel bei Ernest Hemmingway. Hier war es Überdruß, der zum Freitod führte.

Frage: Also gäbe es keine Berechtigung, den Freitod zu verurteilen?
Claudius:
Nein, denn Ursache und Wirkung sind ebenso bestimmende Faktoren, meine Lieben.

Frage: Kann ein Arzt bei einer karmisch bedingten Krankheit helfen?
Claudius:
Wenn eine Krankheit karmisch bedingt, ist kann er sie nur lindern.

Frage: Ist das dann Gnade?
Claudius:
Das ist dann Gnade.

Frage: Es gibt so viele Behinderte. Haben sie ihr Schicksal selbst gewählt?
Claudius:
Ja, denn nichts kommt von ungefähr und alles hat seinen Sinn.

Frage: Du sagtest, daß sich Geistwesen nie zurückentwickeln können, weil sie in jedem Leben einen Lernprozeß absolvieren, der zu neuen Erkenntnissen führt - und somit zur Weiterentwicklung. Sie machen Fehler, die sie wieder korrigieren und deren Folgen sie selbst erfahren müssen. Ist das richtig?
Claudius:
Ja, richtig.

Frage: Der Geist erlebt nur scheinbar einen Rückschritt in dem durch die Sinne begrenzten Körper auf der Erde?
Claudius:
Ja, wunderbar.

Frage: Werden wir, wenn dieser Erfahrungsprozeß abgeschlossen ist, wieder in hochentwickelten Körpern inkarnieren, mit dem Wissen um Liebe, Allmacht und alle die geistigen Dinge vom Beginn des Lebens an?
Claudius:
Ja, dies ist unser aller Bemühen für euch. Mein Freund, dies ist der Schlüssel, den ihr euch erarbeitet habt. Wunderbar!

Frage: Gibt es einen sogenannten "Hüter des Karma-? Du erwähntest ihn einmal!
Claudius:
Ja.

Frage: Legt dieser "Hüter- die vor der Inkarnation gewählten Aufgaben immer wieder vor, auch wenn sich der Mensch für einen anderen Weg entschieden hat, auf dem zwangsläufig ein anderes Schicksal sich ergeben würde?

CIaudius: Richtig, und dieser sogenannte Hüter des Karma- hat bei uns eine andere Bezeichnung. Ich weiß je- doch, was du meinst. Siehe, er wird immer den Menschen die Probleme zuführen, die bewältigt werden müssen. Kein Mensch kann vor seinen eigenen Problemen davonlaufen.

Aus gutem Grund hat deine Seele sich bei deinen Eltern inkarniert. Du bist der Sohn deiner Eltern, aber du bist auch du selbst. Dein Geist ist verbunden mit deiner Seele. Losgelöst hat sie dir die Heimstatt bei diesen Eltern ausgesucht.

Frage: Ist meine Vorstellung richtig, daß ein sogenannter Hüter des Karma- immer wieder die uns zu Beginn der Inkarnation festgelegten Ziele zuführt, egal, welchen Weg wir auch einschlagen?
Claudius:
Es ist richtig, aber ich würde diesen Ausdruck, den du verwendest, nicht verwenden. Doch bleiben wir dabei, daß es eine Kraft gibt, die verantwortlich ist, daß du deinen Weg gehst. Siehe, der »Hüter des Karma« wird dir die Steine nicht aus dem Weg räumen, im Gegenteil, er wird sie dir in den Weg legen. Das ist erforderlich, damit du zu irgendeinem Zeitpunkt erkennst.

Frage: Ist diese Kraft nicht identisch mit dem Schutzgeist?
Claudius:
Nein.

Frage: Wir Menschen schaffen uns oft selbst ungünstige Umweltbedingungen. Haben wir uns diese vor unserer Inkarnation so ausgesucht?
Claudius:
Du solltest die großen Zusammenhänge erkennen. Dein Leben, das du leben wolltest, war, in deiner Familie geboren zu werden, in diesem Land geboren zu werden - und - jetzt zu leben. Du willst dich vervollständigen, deine Seele will diesen Lernprozeß mitmachen, und das allein ist das Wichtige.

Nun, mach dir darüber keine Gedanken. Wichtig allein für dich ist, daß du deine Bestimmung erkennst und dich durchringst, dich selbst anzuerkennen und zu lieben.

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Frage: Bei einer Durchsage per Computer gab M. an, daß er den Zyklus der Inkarnationen beendet habe.
Claudius:
Schau, M. hat den Zyklus auf eurer Ebene beendet. Inkarnieren wird er jedoch immer wieder, so lange, bis er endlich eingeht in die Sonne des Amun Re, oder, verständlicher für euch, er wird sich weiterentwickeln auf anderen Ebenen.

Frage: Wie kommt es, daß kein uns bekannter Verstorbener in der Zwischenzeit inkarniert ist?
Claudius:
Siehe, du wendest Zeitbegriffe an, die für uns keine Gültigkeit haben und stolperst darüber. Es gibt sehr wohl Menschen aus einer Familie, die wiedergeboren wurden, zum Beispiel auf Marduk, einem hochentwickelten Planeten. Zum Beispiel dein Ururgroßvater. Es gibt keinen Zeitbegriff.

Merke: Euer Leben gleicht dem Aufflammen eines Streichholzes.

Frage: Ist die Zahl der Inkarnationen auf unserer Erde festgelegt?
Claudius:
Meine Liebe, siehe, dies ist verschieden. Nicht alles, was ihr lest, ist richtig interpretiert worden. Diese Erde hat mich vom Bettler zum Kaiser werden lassen und durch zwölf Inkarnationen hindurch, ohne meine Wiedergeburten auf anderen Ebenen. Jahrtausende und doch nur ein Augenblick.
(In der Diskussionsrunde sprachen wir über den Unterschied zwischen Karma und Schicksal.)

Eure Diskussion zum Thema »Karma-Schicksal- haben wir verfolgt, Seht, die Grenzen zwischen Schicksal und Karma können von euch nicht so scharf gezogen werden, wie ihr es tut, denn die Unterscheidungsmerkmale bleiben euch verschlossen.

Karma ist die Vorbestimmung der Seele. Schicksal ist euer Leben, das ihr lebt im Bewußtsein eurer selbst. Siehe, das Angebot umfaßt immer mehrere Möglichkeiten. Der Lernprozeß ist das Schicksal, dem ihr unterworfen seid. Freiwillig habt ihr von hier aus den Weg beschritten mit vollem Bewußtsein.

Einfach wäre es, wenn ihr, auf den Punkt des Lebens fixiert, den Weg, und nur diesen einen Weg, gehen würdet. Euer Wissen wird euch genommen in dem Augenblick, da dem Menschen das Bewußtsein erwacht, denn der Lernprozeß kann nur stattfinden, wenn ihr die frei Wahl behaltet.

Beispiel: Dein Schwiegersohn und das Motorrad. Mit dem Kauf der Maschine kam nicht zugleich der Gedanke auf, daß es ein Selbstmordinstrument sein könnte. Eitle Freude erfüllte ihn. Er wollte sich selbst prüfen und ist dem Geschwindigkeitsrausch verfallen. Er stürzte und brach sich den Finger - denn, er wollte nur eine Erfahrung machen. In seinem Karma ist der Tod zu einem anderen Zeitpunkt bestimmt. Sein Schicksal war die Erfahrung der Selbstüberschätzung, und Gnade war es, daß er nicht zum Krüppel wurde.

Seht, meine Freunde, an diesem Beispiel, daß es keiner Hinterfragung bedarf, denn ein jeder Fall müßte einzeln besprochen werden, aber das ist nicht der Sinn unserer Stunden. Es sollte ein Beispiel sein für euch alle, damit ihr erfassen könnt, wie verworren aus eurer Sicht diese Probleme betrachtet werden.

Frage: Und wie ist das bei Krieg? Ist er Karma oder Schicksal?
Claudius:
Kriege entstehen, weil ihr Menschen seid und nicht, weil die Allmacht es will.

Frage: Ist der Todeszeitpunkt im Falle eines Mordes festgelegt?
Claudius:
Es ist festgelegt, daß das Leben vollendet werden muß. Wann die Seele den Übergang vollzieht, ist von vielen Faktoren abhängig und von Fall zu Fall verschieden.

Frage: Ist sich die Seele bei der Inkarnation bewußt, daß sie das Opfer eines Mordes werden wird?
Claudius:
Nein, denn ausschlaggebend ist der Lernprozeß.

Seht es so: Wenn sich die Seele zur Inkarnation entscheidet, dann ist ihr der Lernprozeß bewußt.

Beispiel: Eine Inkarnation soll geschehen, um Angst und Schrecken zu erleben, die im vorangegangenen Leben verbreitet wurden und anderen das Leben zur Hölle werden ließ. Durch welchen Umstand er die gleichen Qualen erdulden muß - ich meine, wer ihm diese Qualen zufügt, das ist ihm verborgen.

Frage: Kann man sich unter dem Leben folgendes Beispiel vorstellen: Fest steht, daß man in Frankfurt (als Lebensbeginn) in den Zug einsteigt, um als Ziel nach München zu fahren (Lebensende). Dazwischen hat man alle Möglichkeiten, jedoch steht München als Ziel fest.
Claudius:
Wenn ihr zwischendurch in Aschaffenburg nicht aussteigt, werdet ihr nie die Basilika sehen.

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Frage: Also ist auch der Täter schuldig?
Claudius:
Mein Kind, Schuld entsteht, wenn die Liebe verweigert wird. Grund für euer Leben, von Anfang. Glaubt mir! Ich selbst habe als Mensch nicht alles einordnen können, denn immer ist Liebe der Ursprung, und dieser Lernprozeß macht dem Menschen schwer zu schaffen.

Frage: Also spielt auch die Ursache keine Rolle?
Claudius:
Siehe, er hat vielleicht aus Begierde diesen Mord begangen, dann mußte er sich über die Liebe hinwegsetzen, die ihm signalisierte, es nicht zu tun, oder er ließ den Zorn Oberhand gewinnen und reagiert nur noch.

(Während der Pause erzählte R. eine alte Geschichte, die sie damals sehr belastete und die sie bis heute nicht , vergessen hat: Während Gewitterwolken aufzogen, kam eine alte, sehbehinderte Dame, um die Großmutter zu besuchen, die aber nicht da war. R. schickte die Dame weg, und als das Gewitter losging, hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil sie die Dame nicht zu warten aufgefordert hatte.)
Claudius:
Siehe, das Rätsel hat sich gelöst. Du warst Täter, wie jener andere auch, aber du hast Seelenqualen durchlitten, und Reue entsprang den Selbstvorwürfen. Damit ist die Schuld getilgt und hat keine Auswirkung für dich.

Allein dieses tiefe Bedauern deines Fehlers hat die Schuld aufgelöst.

Anders ist es, wenn das Empfinden so verhärtet ist, daß Spott und Hohn die Oberhand gewinnen, daß der andere naß geworden ist. Dann, mein Kind, hätte dich ein anderes Leben die gleiche Erfahrung machen lassen.

Frage: Auch wenn R. die Tat bereut, die Frau kam doch in den Regen?
Claudius:
Dies war für R. nicht wichtig, aber diese Frau hat die Erfahrung machen müssen, daß sie nicht unangemeldet kommen und gehen kann, wie es ihr beliebt.

Frage: Also hat die Seele der Frau, die um Verzeihung bittenden Gedanken von R. aufgenommen?
Claudius:
Ja, dadurch entsteht Vergebung und Auflösung.

Frage: Wäre es nicht besser gewesen, die Frau persönlich um Verzeihung zu bitten?
Claudius:
Sie hätte verwundert reagiert und nicht begriffen, denn nur R. fühlte Schuld. Du kannst eine Entschuldigung aussprechen, ohne sie zu empfinden.

Frage: Also sind auch alle »Kleinen Situationen« des Lebens Erfahrungswerte?
Claudius:
Ja.

Seht, verliert euch nicht in Kleinigkeiten, sondern erkennt die Größe im Zusammenhang. Die kleine Schraube am Lenkrad eures Wagens ist nicht wichtig, wenn aber alle Schrauben fehlen, dann kommt es zur Katastrophe.

Frage: Hat eine Seele, die durch einen Mord ihr Leben beendet, ihr ganzes Lebensprogramm bereits verarbeitet oder bleibt vielleicht noch ein Restprogramm übrig?
Claudius:
Siehe, mein Kind, wäre das Leben nicht vollendet, dann müßte dieser Mensch vielleicht als Krüppel weiterleben.

Frage: Habt ihr darauf einen Einfluß?
Claudius:
Nein, nein.

Mein Kind, du verwechselst uns mit dem Urwillen der Allmacht. Wir können nichts an der Bestimmung ändern, aber wir dürfen begleiten, um dem Wesen die Gnade näherzubringen.

Siehe, R. ist heute, nicht von uns beeinflußt - ihre Belastung zum Ausdruck gekommen. Dadurch konnte ich ihr erklären, daß ihre Schuld nicht mehr besteht, und dies ist Gnade.

Wie beim Mörder, der unter der Last der Tat zusammenbricht und sühnen will. Diese Schuld wird dann zur Gnade, wenn er bereut aus tiefstem Herzen.

Frage: Also kann sich eine böse Tat auch in Gnade umwandeln?
Claudius:
Ja.


Erläuterung

1. Der Mann einer jungen Frau wurde ermordet. Die Frau war verzweifelt. - Claudius erklärte ihr, daß sein Ende vorbestimmt war - karmisch bedingt. Wäre kein Mord geschehen, wäre er auf eine andere Art ums Leben gekommen. Man könnte demnach den Mörder als »Werkzeug« betrachten. So wird auch der Ausspruch von Claudius verständlich: Jeder ist Opfer und Täter zugleich.

Die Witwe des Ermordeten hat durch die Teilnahme an den Sitzungen mit Claudius ihr Gleichgewicht wiedererlangt. Sie ist sogar, wie Claudius sagte: unsagbar glücklich geworden und hat dem Täter Verzeihung gewährt.

Und: Die Glückseligkeit muß erkämpft werden, damit das Karma des Menschen sich auflöst in der Liebe der Allmacht.

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