Dialog mit CLAUDIUS
- Band I -

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Karfreitag

Clau Clau Claudius - Herodes Agrippa, Freund meines Lebens. Ich schließe den Kreis und heiße euch willkommen im Kreis der Brüder und Schwestern des Karmel.

Heute, meine Freunde, möchte ich euch einführen in das Geheimnis eures Glaubens mit unseren Gästen, die da sind:

Pontius Pilatus, der Hohepriester der Juden,
Krishnamurti, der Rat der 12 und dem Engel »Heli«
,

der unseren Tempel ausgeschmückt hat.

Alle anderen, die uns helfen, sollen ungenannt bleiben.

Euch jedoch möchte ich vorbereiten, damit ihr nicht erschreckt.

Ihr sollt Zeuge werden der Selbstgespräche von Pontius Pilatus, dem Hohen Priester des Jüdischen Rates, die das Leben Isas forderten und Barnabas, den Mörder, freiließen.

Hierzu wurde ein außergewöhnlicher Weg gewählt. Schaltet ein Tonband dazu, denn vermutlich werdet ihr nicht so schnell schreiben können, wie mein Freund spricht.

Vereinigung des Geistes, geladen zum Osterfest in den Tempel nach Jerusalem.

Heli wird dich stützen, mein Freund, damit du lesen kannst die Gedanken der Genannten, die sich in der Akasha-Chronik aufgezeichnet befinden.

Meine Freunde, tiefe Stille wird es ermöglichen, daß sich unser Freund loslöst und dieses Mysterium beginnen kann.

Hole das Gerät und schalte ein. Wenn du bereit bist, werde ich es bemerken, denn er, unser Freund, versinkt in Raum und Zeit. Nichts mehr ist von Bedeutung! Schlafe jetzt und schließe die Augen!

(Glas ging ganz langsam, bis das Tonband eingeschaltet war.)

Kaiphas, ich rufe dich!

(Marc legte seine Brille ab, rieb seine Stirne, räusperte sich, und dann begann er, erst flüsternd, dann deutlicher werdend, zu sprechen. Sein Tonfall war während der bei den Gespräche voller Emotionen.)

Kaiphas: Was tun? Er muß angeklagt sein. Er muß verschwinden!
Die Römer, die müssen das Urteil fällen.
Judas, der Arme, der weiß von nichts.

Die Knechte, unsere Knechte, und wir sind ihm gefolgt und haben Isak gefunden. Er bringt uns alle in Gefahr. Die Liebe, die er predigt, fegt uns hinweg.
Moschee, Moschee (Moses), deine Gebote brauchen wir!
Aber, verstehen wir sie auch?
Ist er Messias oder nicht?

Wenn er es ist, dann bricht der Brand aus!
Warum bin ich es?
Warum muß ich entscheiden? (Kaiphas atmet schwer)
Nichts, nichts hat er gesagt, was uns berechtigt ihn zu töten.

Ich weiß, ich kann die Entscheidung nicht treffen.
Ich schicke ihn zu Pontius Pilatus.
Wir klagen an, denn er kann nicht der Mesias sein.
Feuer aus den Händen springen lassen, kann ich auch!

Jeder Gaukler auf dem Basar kann es.
Heilen, hm, kann ich auch!
Tote, erwecken, hm, kann ich auch, wenn sie nicht tot sind.
Gesetze machen wir auch. Sie sind ja da!

Die Thora ist das verheimlichte Wissen.
Das Volk muß geleitet werden, wie anders sollte es geschehen?
Ich bin Hoher Priester, Rabbi für alle. Ich leite sie alle.
Gut! Die Macht der Römer wird zu Ende gehen. Wenn das Volk merkt, daß er nicht schuldig war, wird es aufstehen.

Versuch ist es wert! Ketzerei wird genügen!
Die Römer werden Angst bekommen, wenn ich ihnen den »König der Juden« vorstelle.
Probier's, probier's doch einfach!
Der Rat der 12 steht hinter mir. (atmet schwer)
Probier's!

Pontius Pilatus: Ich soll als Römer den Juden verurteilen, ich, Pontius Pilatus! Was will der Kaiphas nur von mir, daß ich ihm sage?

Der führt mich in die Irre, dieser Jude!
Ich will zurück nach Rom!
Raus aus diesem Land!
Diese Hitze, diese Fliegen! Raus!

Ich habe ihn (Jesus) vernommen, ein kleiner Spinner!
Warum, warum hat Kaiphas Angst?
Er führt etwas im Schilde.
Ich habe ihn zu Herodes gebracht, und der hat ihn mir zurückgebracht! Einfach so zurückgeschickt.

Er findet keine Schuld!!!
Wenn ich ihm nur trauen könnte. Herodes ist ein Fuchs!
Barnabas, Barnabas, den wollen sie frei!
Vor die Wahl gestellt, zwischen dem Nazarener und ihm (lächelt) Isak Jesus ist angenehm, still, liebenswert.
Was will der Kaiphas nur?

Ich gehe vors Volk und sprech' ihn frei (stöhnt) oder ich laß sie warten.
Geht nicht, Kaiphas und der Rat der 12, die haben ihre Leute in Rom.
Geht nicht! Wenn ich meine Haut retten will, muß es ein Urteil geben.
(stöhnt) Aber warum ich?

Ob ich krank bin? Fieber hab' ich nicht, hm! Ich gehe zur Inspektion. Das Land ist groß.
Ich komm' nicht raus!
Ich komm' nicht davon los!
Ich wasche meine Hände in Unschuld
und gebe ihn Kaiphas zurück!

Barnabas laß' ich frei, und der Rat der 12 soll mit seinesgleichen tun, wie ihm beliebt.
Denn, Römische Gesetze hat er nicht verletzt.
Er erhebt keinen Anspruch auf den Thron, der ihm auch nicht gehört.
Herodes hat ihn ja, und der schickt ihn mir zurück. Einfach so! Ich soll sehen was ich tu'!

Und der Kaiser (Tiberius), was wird der sagen?
Hm (verneinend), Kaiphas wird es tun!
Barnabas wird frei!

Kaiphas! Das ist die Lösung!
Und ich habe ihn nicht verurteilt!
Ja, Ja (erleichtert).

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Kaiphas: Dieser Römer, dieser Römer!
Er hat es geschickt gemacht. Aber nicht mit mir!
Der Rat der 12, der soll ihn schicken; aber nicht ich!
Der Rat der 12 beschließt, aber nicht ich allein!

Hm, es könnte sein, es könnte sein!
Die sind zu wenig!
Wenn die die Truppe seh'n, dann haben Sie Angst.
Keiner wird es tun, keiner!
So sei es!

(Damit hörte Marc zu sprechen auf, und seine Hand, die während dieser Zeit das Glas fest umschlossen hielt, zog sich langsam zurück und nur der Zeigefinger blieb liegen und bewegte das Glas wieder von Buchstabe zu Buchstabe.)

Claudius: Meine Freunde, dies war der Weg zur Schädelstätte. Jesus dürstete, und er bekam den Trank des Vergessens, der ihn unempfindlich werden ließ. Aus der Wunde an der Seite trat Wasser aus.

Und dann erhob sich einer jeder Stürme, wie sie nach großer und langanhaltender Trockenheit üblich sind. Die Toten wurden abgenommen. Jesus wurde den Freunden zur Bestattung und Balsamierung übergeben - die Häscher wurden verscharrt am Fuße des Berges, denn alle wollten wegkommen aus dem Sturm.

Das Geheimnis ist, daß diese Geschichte nicht anders verlaufen konnte, denn, denkt daran: Die 10 Gebote sind dadurch nicht außer Kraft gesetzt worden. Schon Mose brauchte sie, um das Volk führen zu können, und hat sie so ausgelegt, daß er Macht bekam über die Menschen. Jesus predigte die Liebe, zu der er berufen wurde, und ist an seinen eigenen Leuten gescheitert.

Nichts wäre geschehen, hätte er sich der Gewalt gebeugt.

Seht Freunde, Krishnamurti, unser Freund, hat sich nicht vor den Karren einer Religion spannen lassen und wird doch verehrt.

Ich danke euch und bitte um Pause für Marc. Erwache langsam aus dem Schlaf, mein Freund.

P A U S E

Claudius: Leben für euch, bewußtes Leben und Erleben, ist unser Wunsch für euch. Betet zur Allmacht, wie bisher, aber befreit von der Vorstellung, daß man Gott kreuzigen könne.

Seht, meine Freunde, frei wird eure Seele schwingen, befreit von Zwangsvorstellungen, die den klaren Blick trüben. Wahrheit kann man überall finden, denn sie ist kein Privileg irgendeiner Religion.

Ich gebe den Weg frei für Krishnamurti.

Krishnamurti: Freunde dieser Stunde, ich danke für die Einladung in den Tempel der Erkenntnis. Für euch steigt die Sonne des Amun-Re am Horizont empor, die unsere Freundin für euch mit Helis Hilfe gemalt hat.(1) Inspiration des Geistes!

Freut euch der Stunden dieses Tages, denn auferstehen wird euer Geist, und es wird Ostermorgen sein. So schöne Blumen habt ihr gebracht, und die Musik wird für manches Tun nützlich sein. Ich danke euch, daß ihr mich angenommen habt, und grüße euch.
Clau Clau ich komme.

Claudius: Ich gebe den Weg frei für Heli.

Heli: Hallo ihr Lieben, Marc, mein Freund! Hast du gespürt, daß du weich gefallen bist? Ich durfte dich auffangen, und ich hab's geschafft.

Muje, soo lange habe ich gewartet, und ich bin unsagbar glücklich in dieser Stunde.

Ich danke euch allen, daß ihr gekommen seid, mit uns zu feiern das Osterfest.

Dies war unser Geschenk für euch!

Clau Clau, ich komme.

Claudius: Marc, Freund unseres Seins. Wir alle danken dir. Habe keine Angst, du bist gut behütet von uns, und wir werden nächste Woche eine Unterhaltungspause einlegen, damit du entspannst vor Beginn deiner Reise.

Euch allen schenke ich meinen Segen und werde eure Wege begleiten.

Ich schließe den Kreis und
        verneige mich vor der Gnade der Allmacht,
        die uns zusammengeführt hat.

AVE euch allen,
AVE.

Erläuterung

  1. Eine Kreisteilnehmerin, eine Künstlerin, malte für jeden im Kreis ein wunderschönes Bild - die Sonne des Amun-Re. Zum besseren Verständnis dieser Passage sei noch erwähnt, daß Heli gerne und gut malte und kurz vor ihrer Erkrankung noch eine Kunstschule besuchte. Laut verschiedener Aussagen bildet sie sich im Jenseits weiter in diesem Metier.

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