ZEITSCHRIFT FÜR PSYCHOBIOPHYSIK UND INTERDIMENSIONALE KOMMUNIKATIONS-SYSTEME
Auszug aus Heft: Vol. III, No. 3, 1997

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Die Trennung des Untrennbaren und die Nennung des Unnennbaren
Ernst Senkowski 
 

Mit den folgenden Überlegungen werden im wesentlichen zwei Probleme angesprochen, die im Zusammenhang mit transkommunikativen Phänomenen auftreten, und deren befriedigende Lösung sich im Rahmen der Alltagsvorstellungen als unmöglich erweist.

Die beiden Bereiche sind ersichtlich miteinander verbunden: jede Benennung einer - immer begrenzten - Struktur hebt sie vom allgemeinen Hintergrund ab, schneidet sie aus der Flucht der Erscheinungen heraus und 'verfestigt' sie im kurzen - vielleicht zeitlosen - Moment der Gegenwart. Die greifbaren 'materiellen Objekte', im lateinischen Wortsinn die 'Entgegengeworfenen', als Gegenstände oder Inhalte der Vorstellung, bilden in ihrer Gesamtheit die von uns mitkonstruierte Wirklichkeit, die jeder Mensch aufgrund soziokultureller Prägungen in ähnlichen Formen erlebt, solange seine Sinnesorgane, sein Gedächtnis und sein Wachbewusstsein 'normal' funktionieren.

Wir haben uns daran gewöhnt, dass gewisse Erscheinungen dieser 'realen Welt', gemessen an unserem Reaktionsvermögen und unserer Lebensdauer, relativ langsam oder schnell entstehen und vergehen. Das Spektrum reicht von den 'unwandelbaren Fixsternen' bis zu den Zeigern unserer Uhren, die - im Gegensatz zu den linear fortschreitenden Digitalanzeigen - immerfort kreisend in ihre Ausgangslagen zurückkehren. Jede Benennung ist eine Trennung, und die getrennt erscheinenden Strukturen sind die Voraussetzung jeglicher (wieder-)verbindender Kommunikation, die als charakteristisches Kennzeichen des Lebens gelten kann.

Bei genauerer Betrachtung erweist sich unser Schubladendenken als unzureichend für ein tieferes Verständnis 'der Welt'. Die fortwährend gesteigerte Analyse der Materie erzeugt immer kleinere 'Bausteine', sei es in der Molekulargenetik oder in der Physik der 'Elementarteilchen'.

In meiner Heimatstadt Hamburg beim Deutschen Elektronensynchrotron DESY sollen 'als Bedrohung der gerade herrschenden neuesten Theorie' vier 'Leptoquarks' pro Jahr entstanden sein, die möglicherweise auf die Existenz einer fünften Kraft hinweisen und 'die Physik revolutionieren könnten, wenn sie nicht eine trügerische Fata Morgana wären' ('Science', 1. März 1997, S.14). Man sieht, in welch illustrer Gesellschaft sich die Transkommunikatoren mit ihren virtuellen Jenseitspartnern befinden!

Anstelle der 'Kraft' steht in der modernen Physik der Begriff 'Wechselwirkung'. Claudius, weiland Imperator des Römischen Reiches, vermittelte über unseren medialen Freund Franz Schneider, der erste Schritt auf dem Wege der geistigen Entwicklung sei die Erkenntnis, es gäbe nichts als Wechselwirkungen oder Interaktionen.

Nun ist kaum anzunehmen, daß Claudius und Franz die gängige Physik oder gar die Heimsche Theorie studiert hätten. Dr. W. Ludwig hat in seinem Beitrag in diesem Heft mit der Erwähnung der PEAR-Gruppe, Universität Princeton, (vgl. z.B. Moser in TransKommunikation II/1, S.17/18), sehr dezent auf Zusammenhänge hingewiesen, die als Bestätigung der Heim'schen Vorstellungen gelten können.

Aber wir täten vielleicht gut daran, zu prüfen, ob nicht gerade die grenzwissenschaftlichen und transkommunikativen Erfahrungen außergewöhnliche Beispiele der in der 'Allgemeinen Feldtheorie' konzipierten, bisher unbekannten Wechselwirkungen sind.

Wir treffen bei unseren Bemühungen tatsächlich auf eine lange Reihe merkwürdiger Effekte, die von den etablierten Wissenschaftlern einfach deswegen abgelehnt werden, weil sie nur bis vier zählen können und entweder blind und taub sind oder zu sein vorgeben.

Nur schlichte Unkenntnis spricht nach Augustinus von 'Wundern', wenn beispielsweise zwei Menschen telepathisch-hellseherische Erlebnisse haben; wenn sich Visionen wahrscheinlicher Ereignisse in der 'Zukunft' verwirklichen; wenn von Nirgendwo und Nirgendwann - angeblich 'paranormale' - Stimmen, Bilder und Computertexte auftauchen, die man wie fliegende Fische geduldig erwarten muss, um sie flüchtig wahrzunehmen und mit etwas Glück zu fangen, bevor sie in den unergründlichen Tiefen jenseits der Raumzeit verschwinden.

(Viele Menschen bekommen lebenslang keinen fliegenden Fisch zu Gesicht!). Kein Wunder, dass ein Fernheiler einem Kranken über tausend Meilen hinweg Linderung verschafft, oder ein 'Psychokinet' mental ein Stück Metall verbiegt und ein Experimentator sein Radio zum Schweigen bringt oder das Fernsehprogramm blockiert, oder - welch Einstein bedrohende Vorstellung! - wenn sich in der hohlen Hand Materie aus dem Nichts bildet und 'Objekte' einenorts verschwinden, um sich anderswo zu 'rematerialisieren'.

Wir lesen bei Heim, dass die übergeordneten Wechselwirkungen Umwandlungen und Transformationen beschreiben und Materie, Leben, Seele und Geist verknüpfen. Selbst die herumspukenden Gespenster aller Art und Provenienz lassen sich in diesem System unterbringen.

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Nun haben solche Wechselwirkungen leider einige Konsequenzen, die auf der Basis herkömmlicher Vorstellungen betrüblich erscheinen können und geeignet sind, in einigen Köpfen Verwirrung zu stiften. Obwohl es solcher Hinweise eigentlich nicht bedarf, möge der Leser die Raudive-Texte vom 22.12. 96 und 5.1.97 sowie die Durchgabe der FDL vom 25.2.97 in diesem Heft zu Rate ziehen.

Es ist grundsätzlich unmöglich, die 'Herkunft von Transinformationen' im Sinn einer lokalisierbaren Nachrichtenquelle zu bestimmen. Der Animist schreibt die medialen Äußerungen ausschließlich dem Medium zu und, falls er die Existenz der Telepathie akzeptiert, anderen irdisch lebenden Menschen. Der Spirit(ual)ist hält sie für Botschaften Verstorbener oder undefinierbarer Geistwesen. Tatsächlich lässt sich weder die eine noch die andere Ansicht 'beweisen'.

Die Beobachtungen zeigen, dass auch die elektronisch verobjektivierten Phänomene den Aktivitäten lebender Menschen unterworfen sind, und nicht als sterile Mitteilungen jenseitiger Wesenheiten sondern als modifizierte Spiegelbilder der bewussten und unbewussten Erwartungen des Experimentators erscheinen. Wenn es nur Wechselwirkungen gibt, werden wir, vergleichbar dem bedauernswerten Sisyphus in der griechischen Unterwelt, auf immer vergeblich versuchen, das Untrennbare zu trennen. Selbst das einfache, streckenweise nützliche Ursache-Wirkungs-Schema - einschließlich des Karmaglaubens - ist unhaltbar.

Angesichts dieser ganzheitlichen Verflechtungen ist zu fragen, was am Ende bleibt und 'verlässlich' ist. Glücklicherweise ist die Situation nicht hoffnungslos. Zur ausschließlich eigenen Bewertung der Inhalte, zur Annahme oder Ablehnung, zur Deutung und Bedeutung, ist es keineswegs notwendig, die Quelle zu (er-)kennen, die in der Maske einer anthropomorphen Persona auftritt und sich mit einem Namen benennt, der - nach Laotse - nicht der ewige Name ist.

Dementsprechend äußerte der jenseitige Hans Bender: Sie wundern sich hier über die Namensnennung, aber nur so können wir uns euch verständlich machen, (19.6.91, vgl. TransKommunikation I/3, S.23). Nicht ohne Grund melden sich, auf ihre früheren Wohnorte anspielend, Friedrich Jürgenson aus Schweden, Hans Bender aus Freiburg und Manfred Boden aus Bühl, der in einem Radiodialog mit Adolf Homes erklärte:

Am Anfang und am Ende einer Inkarnation haben die Wesen keinen Namen. Auch Claudius identifizierte sich nicht vollinhaltlich mit seiner ehemaligen irdischen Erscheinung, er benutzte sie vielmehr als Kontaktschiene. Mit zweiwertiger Primitivlogik wird man den vordergründig widersprüchlichen Aussagen des Technikers nicht gerecht, die er vor vielen Jahren in Luxemburg machte: Name ist Schall und Rauch und Nomen est Omen, (zu letzterem vgl. den Artikel von M. T. in diesem Heft).

Was schließlich die allgegenwärtigen Wechselwirkungen angeht, so sollten wir erstlich und ernstlich froh sein, dass uns eine 'Psi-Sperre' vor der gefährlichen Überflutung durch die überall und jederzeit vorhandenen Informationsflüsse schützt und unsere außergewöhnlichen 'kreativen' Eingriffe in das einigermaßen solide Gefüge unserer Welt be- und verhindert.

Wenn aber die solchermaßen eingeschränkten Transkontakte doch zustande kommen, darf man sich zu Recht über die geheimnisvolle Selektivität wundern, die aus Allem-was-ist gerade das auswählt, was zum Trost eines emotional belasteten Hinterbliebenen und zur Herausforderung eines intellektuellen Rationalisten werden kann. Da gilt der Satz: 'Gleiches zieht Gleiches an'.

Innere Strukturresonanz und 'semantische Gravitation' steuern die dynamischen Synchronizitäten. Harald 2 nennt es das verbindende Prinzip der 'Liebe'. Buddha wurde einmal gefragt, warum die Götter so mächtig seien. Seine Antwort lautete: 'Weil sie in euren Köpfen sitzen!'

Das ist sicher nicht wörtlich gemeint, aber augenscheinlich ist der Mensch imstande, beliebig viele Götter- und Teufelsgestalten zu erschaffen, um sie anschließend anzubeten oder zu fürchten. Der 'wahre' Grund liegt verborgen in der unnennbaren, untrennbaren Einheit, im 'unbeschreiblichen Licht' der Mystiker, im 'Nirwana' der Erleuchteten, in Heims 9. bis 12. Dimension, oder - wenn es gar nicht anders geht - im 'Chaos des Quantenvakuums'.

'Diese Einheit ist das große Geheimnis.
Und des Geheimnisses noch tieferes Geheimnis:
Das ist die Pforte der Offenbarwerdung aller Kräfte.'

                                                                          Laotse

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