ZEITSCHRIFT FÜR PSYCHOBIOPHYSIK UND INTERDIMENSIONALE KOMMUNIKATIONS-SYSTEME
Auszug aus Heft: Vol. III, No. 1/2, 1996

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Wie könnte ein wissenschaftlicher Beweis
für das Leben nach dem Tode erbracht werden?

Gerhard Lehnert 

'Das Leben nach dem Tod' ist - um die Antwort vorwegzunehmen - ebenso wenig beweisbar wie die Existenz Gottes. Wäre Gott objektiv beweisbar, wäre es quasi nicht nötig, seine Existenz subjektiv und individuell zu erfahren, womit die religiöse Erfahrung ad absurdum geführt würde. Eine religiöse Haltung ist das ständige Ringen um Verbesserung auf dem Weg zu Wahrheit, Verständnis, Mitgefühl, Gelassenheit, Liebe, 'Erleuchtung' usw..

Ein objektiver Beweis würde uns diese Arbeit (scheinbar) 'erleichtern' und ihr damit ihren Sinn nehmen. In der Vervollkommnungsarbeit selbst liegt der Sinn - der Weg ist das Ziel. Deshalb werden uns Menschen auf dieser Welt wohl auch keine objektiven 'Zeichen' gesetzt.

Das Leben nach dem Tode ist uns als nicht-materiell 'bekannt'. Ein 'Beweis' ist jedoch von seiner Natur her immer an Materie gebunden, auch wenn er auf einer abstrakten Ebene geführt wird. Wäre nichtmaterielle Existenz beweisbar, müßte sie materiell sein, ein Widerspruch in sich.

Die 'Wissenschaftlichkeit' einer Theorie und eines Beweises ist ferner immer an bestimmte Axiome gebunden, die - je nachdem, wer Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt - sehr verschieden sein können. Wissenschaft ist vergänglich, also weder objektiv noch unabhängig von der Zeit und dem Raum, in der/dem sie kreiert wird.

Ein 'unwissenschaftlicher' Beweis ist somit nicht weniger objektiv als ein 'wissenschaftlicher', sondern steht bestenfalls in Nichtübereinstimmung mit dem, was aktuell als höchster Stand der Wissenschaft betrachtet wird. Ein 'wissenschaftlicher Beweis' gilt als Bestätigung des aktuell höchsten Standes von Kenntnis und Erfahrung.

Wissen verändert und vermehrt sich ständig und damit deren Beweislage. Nicht-materielles Leben ist jedoch unabhängig von Raum und Zeit und damit Änderungen nicht unterworfen. Etwas, das Änderungen nicht unterworfen ist, kann und braucht nicht bewiesen zu werden, weil es immateriell - also stetig - ist.

Das Leben nach dem Tode gibt es für jene Menschen, die 'auf der Suche sind', auf dem Wege also, der uns die Möglichkeit zur Vervollkommnung gibt. Vervollkommnung ist ein lebenslanger Prozeß, ist ständige Auseinandersetzung mit sich selbst, ermöglicht durch die Erfahrungen, die wir machen. In diesem Prozeß verändern wir unser Bewußtsein - bis hin zu dem Punkt, an dem Veränderung nicht mehr erforderlich ist.

Ein Beweis hat Bestätigung von Wissen zur Folge und ermöglicht damit dessen Absicherung und Vermehrung. Die für uns Menschen so wichtige Entwicklung von Bewußtsein dagegen erfordert (wissenschaftliches) Wissen nicht. Dazu brauchen wir schöpferische Kraft (die Kraft unseres Schöpfers) und den Mut, uns Fragen zu stellen und stellen zu lassen.

Die (der) Frage nach dem Leben jenseits des Todes stellen wir uns, um uns in der Auseinandersetzung mit ihr als geistige Wesen weiterzuentwickeln. Das ist es, worauf es m. E. ankommt. Und deshalb muß (wird) es solange eine Frage bleiben, bis wir sie aufgrund der Entwickeltheit unseres Bewußtseins - und nicht wegen eines 'wissenschaftlichen Beweises' - nicht mehr stellen.

Die Experimente, die wir im Zusammenhang mit dieser Frage anstellen können, sind für viele Menschen eine wichtige Hilfe für ihre spirituelle und religiöse Entwicklung. Insofern sind sie wertvoll. Es sind jedoch weder die Experimente selbst, noch deren Ergebnisse von Bedeutung, sondern einzig unser Bemühen um Vervollkommnung, dem sie zwar dienen, es jedoch nicht ersetzen können.

Unter diesem Gesichtspunkt ist ein Beweis (und noch dazu ein 'wissenschaftlicher') nicht nur nicht möglich, sondern wäre auch 'kontraproduktiv'. Wie alle Fragen im Zusammenhang von und mit Leben und Tod (ob vorher, nachher oder mittendrin) hat aber auch die Frage nach einem wissenschaftlichen Beweis für das Leben nach dem Tode ihre Berechtigung und Bedeutung. In der Auseinandersetzung mit ihr (die Transkommunikation eingeschlossen) haben wir die Gelegenheit, uns weiterzuentwickeln - und uns damit auf eben selbiges vorzubereiten.

Unter dem Gesichtspunkt, daß die Auseinandersetzung mit Fragen unsere Weiterentwicklung ermöglicht, sind diese wichtiger als Antworten. Deshalb bin ich für die Frage des Themas sehr dankbar und betrachte meine Antwort darauf als weniger wichtig.

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