ZEITSCHRIFT FÜR PSYCHOBIOPHYSIK UND INTERDIMENSIONALE KOMMUNIKATIONS-SYSTEME
Auszug aus Heft: Vol. II, No. 4, 1995

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Außergewöhnliche Fernwirkungen aus der Sicht der heutigen Physik
Dr. Ernst Senkowski
 

Die Unmöglichkeit der Einordnung als außergewöhnlich empfundener Phänomene in die jeweils gültigen, ihnen widersprechenden Basisvorstellungen kann im historischen Bild als übliche Begleiterscheinung eines Paradigmenwechsels verstanden werden (KUHN 1962). Jede Behauptung, neue Effekte seien nicht möglich, ist grundsätzlich falsch und entwicklungshemmend.

Dies gilt allgemein für die vielfach kontrovers behandelten parapsychologischen Phänomene der außersinnlichen Wahrnehmung und Psychokinese, sowie speziell für die Radiästhesie, die Radionik und die Fernheilung.

Die Annahme der Gültigkeit positiver experimenteller Ergebnisse außergewöhnlicher Fernwirkungen berechtigt zur Frage, ob und in wie weit bereits vorliegende neue physikalische Hypothesen oder Theorien ein gewisses Verständnis dieser relativ seltenen Effekte vermitteln können, die sich in allgemeinster Form als informatorische Verknüpfungen oder Korrelationen dynamischer Abläufe räumlich (eventuell auch zeitlich) getrennter, materiell-biologischer und psychischer Strukturen ohne erkennbaren energetischen Zwischenträger kennzeichnen lassen.

Im Rahmen der klassischen Physik erscheint Information grundsätzlich an materiell-energetische Strukturen - nicht zuletzt an den lebenden Menschen - gebunden, und ihre Übertragung zwischen räumlich getrennten 'Sendern' und 'Empfängern' bedarf materiell-akustischer oder energetisch-elektromagnetischer Träger.

In der modernen Quantentheorie mußte zunächst die strenge Trennung von 'Subjekt' und 'Objekt' aufgegeben werden. Das EPR-Paradox (Einstein-Podolski-Rosen 1935), das Bellsche Theorem (1964/1972) und die experimentellen Ergebnisse der Versuche von Aspect (1982) deuten auf allgemeinere informatorische Verknüpfungsmöglichkeiten in der Mikrophysik.

Sie veranlaßten weitergehende Hypothesen über eine alles umfassende ganzheitliche (holomorphe oder holistische) Weltdynamik (vgl. Wilber), die durch informatorische Wechselwirkungen aller Teilsysteme gekennzeichnet ist. Die jüngste Entwicklung auf diesem Sektor beinhaltet auch die Annahme eines kontinuierlichen informatorischen Wechselflusses zwischen Mensch und Kosmos, von dem nur der geringste Teil - vergleichbar der Spitze des Eisbergs - selektiv bewußt wahrgenommen wird.

Auf einer sehr grundlegenden Ebene sind durch entsprechende Anpassung realisierbare partielle Überlagerungen der Bewußtseins-Wellenfunktionen von Personen und Wellenfunktionen materiell-energetischer Strukturen als Raumzeit- und Energie-unabhängige, metaphorische Tunneleffekte oder als informatorische Schnittmengen interpretierbar, durch die bzw. in denen sich neue Eigenschaften der auf diese Weise gekoppelten Systeme verwirklichen (Jahn und Dunne).

Die allgemeine geometrodynamische Feldtheorie des deutschen Physikers Burkhard Heim betont die besondere Bedeutung der Ähnlichkeit von Mustern bei der informatorischen Verknüpfung räumlich getrennter Weltstrukturen. Ereignisse unserer Welt erscheinen als Projektionen höherdimensionaler Organisationspotenzen. Die 'Transdistanz' von Strukturen (ihr Abstand im metaphorischen Informationsraum) ist allein definiert als Unähnlichkeit dynamischer Muster und kann durch einen Assimilationsfaktor beschrieben werden.

Wird durch Adaption ein kritischer Wert dieses Faktors überschritten, so kommt es unabhängig von raumzeitlichen Entfernungen zu Korrelationen in den Systemen im Sinne eines 'Einrastens'. Wie bei Jahn und Dunne handelt es sich auch in der Heimschen Theorie nicht um eine energetische Informations­übertragung; die Wechselwirkungen erscheinen vielmehr als Ergebnisse mathematischer Schnitte entelechialer Strukturfelder mit unserer Raumzeit.

Sie können in unserer 'realen Welt' negentropisch wirken, also 'Ordnung im Chaos' erzeugen, indem sie die normalen physikalischen Wahrscheinlichkeiten zu unwahrscheinlicheren Ereignissen hin verschieben.

Die von Heim konzipierten Organisationspotenzen stehen in enger Beziehung zu den von Rupert Sheldrake neu interpretierten gestaltbildenden (morphogenetischen oder morphischen) Feldern. Diese vermögen, eventuell verstärkt durch Rückkopplungseffekte, dynamische Abläufe jeglicher Art aus informatorischen Bereichen jenseits der Raumzeit zu steuern. Ähnliche Vorstellungen russischer und amerikanischer Wissenschaftler finden sich bei Dubrov und Toben, wie auch bei dem vor kurzem verstorbenen hervorragenden Quantentheoretiker David Bohm.

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Im Normalfall bleibt der Einflußbereich der menschlichen, in den Transbereichen verankerten Psyche auf die somatische Struktur - den Körper - und dessen unmittelbare Umgebung beschränkt. Die allgemein genutzten elektromagnetischen Hilfsmittel der Telekommunikation haben diese Möglichkeiten erheblich ausgeweitet. Fernwirkungen beliebiger Art sind aber nach den neuen Theorien ohne energetische Träger immer dann realisierbar, wenn die mentale Anpas­sung der Bewußtseinswellenfunktionen an die Zielstrukturen gelingt und der Assimilationsfaktor über den kritischen Wert erhöht wird.

Während weniger klare Fälle außergewöhnlicher Fernwirkungen nach Jung-Pauli als synchronistische Ereignisse gedeutet werden können, und die allgemeine Einordnung 'massiver' Phänomene in erweiterte Wirklichkeitsmodelle keine wesentlichen Schwierigkeiten bereitet, lassen sich zur linear-kausalen Erklärung der in den jeweiligen Teilgebieten (Radiästhesie, Radionik, Fernheilung) speziell benutzten Verfahren nur mehr oder weniger vage Vermutungen anstellen.

Insbesondere ist die Bedeutung etwaiger für erforderlich gehaltener 'Rituale' und Hilfsmittel unklar, wie sie z.B. in Form von Bildern, Landkarten, anorganischen oder organischen Proben, Radionik-'Apparaten' oder radiästhetischen 'Meßgeräten' benutzt werden, um die psychische Anpassung an die Zielstrukturen und deren Beeinflussung zu erleichtern.

Nach den Aussagen von Radionikern werden beim Aufsuchen bzw. Einstellen bestimmter Skalenwerte eines in seiner Funktion physikalisch unverständlichen Apparates bei gleichzeitigem Vorhandensein von Proben oder Bildern der Zielobjekte und geeigneten Medikamenten oder speziellen chemischen Substanzen die Informationen miteinander verkoppelt.

Im Rahmen der Heimschen Theorie könnte z.B. eine definierte Gruppe kranker Pflanzen mittels mental aktivierter höherdimensionaler Organisationspotenzen 'behandelt' oder, nach Sheldrake, ein geeignetes morphisches Feld erzeugt bzw. aktiviert werden, um das biologische Geschehen an einem räumlich entfernten Zielort zu beeinflussen.

Es ist wahrscheinlich, daß Geräte und Apparate dieser Art - über die eventuelle Erleichterung der Ausrichtung der Aufmerksamkeit oder der Konzentration hinaus - eher als materiell vorgeformte 'Krückstöcke' oder 'Devotionalien' zu deuten sind, da erfolgreiche Fernbeeinflussungen auch ohne derartige Hilfsmittel durchgeführt worden sind.

Primärer Auslöser der beobachteten Wirkungen wäre also immer der Geist oder die Psyche des Agenten, der eventuell auch ein bestimmtes Hilfsgerät auf dem tiefen (Subquanten-)Niveau für bestimmte Zwecke dauerhaft 'programmieren' oder sensibilisieren könnte.

Die allgemeine Anerkennung und Anwendung derzeit noch als außergewöhnlich erscheinender mentaler Fernwirkungen käme nicht nur einer wesentlichen Revolution des gängigen Weltbildes gleich. Sie könnte z.B. in der Medizin einen Großteil der Pharmazeutika entbehrlich machen und wäre geeignet, die autonome Erhaltung der Gesundheit und risikolose (Selbst)-Heilungstendenzen zu fördern.

Sie würde auch das Gebiet der (schamanistischen) 'Magie' aus der Sphäre zwischen Wunderglauben und krasser Ablehnung herauslösen und einem rationalen Verständnis zugänglich machen. Nicht zuletzt lassen sich die transkommunikativen Phänomene in dieses Modell einordnen, wenn man die Existenz 'jenseitiger Wesenheiten' nicht von vorn herein ausschließt. 

Literatur 

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