ZEITSCHRIFT FÜR PSYCHOBIOPHYSIK UND INTERDIMENSIONALE KOMMUNIKATIONS-SYSTEME
Auszug aus Heft: Vol. III, No. 1/2, 1996

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Paranormale Transferphänomene
Dr. Vladimir Delavre

Introduction

Can Dur intentions and desires influence randomly fluctuating systems in our surroundings and transform them info orderly words, sounds or pictures? Can thoughtforms be detected not only by sensitive people but also by electromagnetic systems operating in a 'meditative' stare of random noise? What are the possible common denominators of a television or radio system, a photographicfilm, a computer memory and the so called ectoplasm?

 

Is the wave aspect of matter capable of synchronistic interaction with some Jet unknown aspect of the human mind? Could such action possibly be interpreted as a direct interference with the well established statisticallaws of chance? None of these questions can be answered with any certainty today. However, doser examination of some seemingly disparate phenomena discussed in this paper, summarized by the author under the new term of 'Paranormal Transfer Phenomena', might open the way to a better understanding of the mysterious in- terface between mind and matter.

 

Einleitung

 
Können wir mit unseren Bedürfnissen und Intentionen ungeordnete (chaotische) Systeme unserer Umwelt in geordnete Bilder, Texte und Töne umformen? Können Gedankenformen nicht nur von Sensitiven gesehen werden, sondern auch von elektromagnetischen Systemen wahrgenommen werden, die' meditativ' vor sich hinrauschen?

Was sind die Gemeinsamkeiten eines Radio- oder Fernsehgerätes, eines fotografischen Films, eines Computerspeichers und des Ektoplasmas? Ist der Wellenaspekt der Materie imstande, mit einem noch unbekannten Aspekt unseres Geistes zu interferieren?

Viele dieser Fragen lassen sich heute noch nicht eindeutig beantworten. Die weitere Untersuchung der in diesem Beitrag unter dem neuen Begriff' Paranormales Transferphänomen' zusammengefaßten Erscheinungen könnte aber dazu führen, daß wir die geheimnisvollen Verbindungen zwischen Geist und Materie eines Tages besser verstehen lernen.

 

Die in TRANSKOMMUNIKATION erstmals der Öffentlichkeit vorgestellten Übereinstimmungen von apparativ empfangenen Texten und Bildern mit bereits gedruckt vorliegendem Material können ebenfalls als paranormale Transferphänomene definiert werden.

 

Die hierfür in der Vergangenheit publizierten Deutungsmodelle erscheinen nicht überzeugend. Zum einen gehen diese Erklärungen ausschließlich von dem Konzept eines von uns unabhängigen Jenseitsbewußtseins aus, das uns persönliche Botschaften übermittelt; zum anderen erscheint es dem Verfasser nicht plausibel, daß die betreffenden 'Plagiate' deswegen empfangen wurden, weil ihr Inhalt von so schwerwiegender Bedeutung-für uns sein soll.

 

Die Einführung des informationstheoretischen Begriffes der Redundanz ( R. Determayer) [1] ändert nichts an dieser Sachlage, da hier vorausgesetzt wird, daß wir die ursprünglich gedruckt verbreitete Information nicht richtig verstanden hätten und deswegen einer Wiederholung bedürften.

 

Selbst wenn man dieses Erklärungsmodell vorläufig akzeptiert, bleiben sehr viele bisher übergangene Ungereimtheiten übrig, so z.B. die in die Transtexte 'eingeflickten' Bezüge zur persönlichen Situation des Experimentators. Auch die in dieser Zeitschrift veröffentlichten 'Doppelbilder' sind bis jetzt ohne jede vernünftige Erklärung geblieben.

 

Die Fragwürdigkeit der bisherigen Erklärungsversuche ist vielleicht mit ein Grund dafür, daß dieses Phänomen von Experimentatoren und Wissenschaftlern im wesentlichen ignoriert wird. Auch Anomalien innerhalb von Anomalien werden also paradoxerweise ausgegrenzt, wenn sie ein Paradigma gefährden: in diesem Fall den Glauben daran, daß die empfangenen Texte und Bilder ausschließlich einem vom Experimentator unabhängigen fremden Bewußtsein entstammen.

 

Es sind aber grade solche Widersprüche oder 'Ungereimtheiten', die einen neuen Aspekt der Wirklichkeit in unser Blickfeld bringen können. Dementsprechend sollten wir 'Transplagiate' nicht als eine unerwünschte und zu vernachlässigende Störung ignorieren, sondern sie als einen willkommenen Anlaß für weitere Überlegungen zur Natur des Transkontakt-Phänomens ansehen.

 

Die folgenden Beobachtungen und Gedanken stellen einen solchen Versuch dar. Aus Gründen, die dem Leser im Verlauf des Beitrags ersichtlich werden, möchte ich für die hier diskutierten Beobachtungen den neuen Begriff 'Paranormale Transferphänomene' verwenden.

 

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Die Transferphänomene, die im Rahmen der apparativen Transkommunikation aufgetaucht sind, stehen nicht für sich allein. Es bestehen phänomenologische Gemeinsamkeiten zu anderen PSI-Phänomenen, die hier erstmals in ihrer möglichen Beziehung zur Transkommunikation dargestellt werden sollen. Naheliegend ist der Vergleich mit den in ihrer Entstehung bis heute ungeklärten 'Gedankenfotos'.

 

Der französische Arzt Hippolyte Baraduc publizierte seine Ergebnisse auf diesem Gebiet bereits Ende des vergangenen Jahrhunderts [2]. Zu den erfolgreichen Experimentatoren des 20. Jahrhunderts gehören u.a. Tomokichi Fukurai, Ted Serios, Willi Schwannenholz, Yukio Is- hii, Ulderico Sciaretta, Robeno Setti und andere [3], [4].

 

Im Unterschied zu sogenannten fotografischen 'Extras' [5], also scheinbar spontan auf Fotos auftauchenden Formen und Gestalten, entstehen Gedankenfotos im Rahmen einer beabsichtigten psychischen Beeinflussung eines zuvor unbelichteten fotografischen Films. Inzwischen gibt es auch neuere Experimente aus Japan, in denen die erfolgreiche Beinflussung von Videokameras demonstriert wird [6].

 

Der Inhalt der paranormal erzeugten Fotos ist äußerst variabel. Darunter sind auf Wunsch erzeugte Abbilder entfernter Objekte ebenso zu finden, wie völlig spontan auftauchende Portraits bekannter und unbekannter Personen. In vielen Fällen wurden zunächst nicht identifizierbare paranormale Bilder später als 'Kopien' bereits bekannter und veröffentlichter Fotos erkannt.

 

Hierbei fanden sich sowohl vollidentische Duplikationen als auch die unterschiedlichsten individuellen Variationen des Originals, die den Gedankenfotos ein manipuliertes Aussehen verleihen. Viele dieser Foto-Experimente entstanden unter strengen wissenschaftlichen Kontrollbedingungen und müssen als echte PSI-Phänomene anerkannt werden. Diese Tatsache sollte denen zu denken geben, die an der Echtheit mancher, manipuliert erscheinender, Bilder zweifeln, die aus dem Bereich der apparativen Transkommunikation stammen.

 

Das heißt auf der anderen Seite allerdings nicht, daß man alles als echt akzeptieren muß, was als transkommunikativempfangenes Bild publiziert wird. Die auch in diesem Bereich wünschenswerten wissenschaftlichen Begleitkontrollen sind aus verschiedenen Gründen noch nicht durchgeführt worden.

 

Eine entscheidende Frage bei der Untersuchung der Gedankenfotografie und ihrer möglichen Beziehung zur TK ist die nach der Quelle der sich auf den Filmen darstellenden Realität. Ist es das Unbewußte des Experimentators, das sich hier in der individuellen Variante der von ihm gespeicherten Realität manifestiert?

 

Sind es 'herumspukende' Gedankenformen aus den 'mind fields', imaginäre Objektformen aus morphogenetischen Feldern (R. Sheldrake) [7] oder 'image banks' (H. Evans) [8], die unser mit allem verbundenes Überbewußtsein aufnimmt und auf die Fotoplatten oder Videoschirme überträgt?

 

Oder muß man den lichtempfindlichen Schichten eines fotografischen Films und den elektronischen Komponenten eines Videosystems (oder Radioempfängers) eine eigene bewußtseinähnliche Struktur zusprechen, die auch von uns unabhängig erscheinende Informationen, z.B. Bilder und Worte Verstorbener darstellen können?

 

Die Antwort auf diese wichtigen Fragen muß zunächst offen bleiben. Wir müssen im Augenblick ein 'sowohl als auch' akzeptieren, also mehrere Erklärungsmodelle nebeneinander gelten lassen. Nicht zuletzt deswegen, weil die Erscheinungen selbst auf schwer verständliche Weise vermischt sind [9].

 

So gibt es z.B. 'Gedankenfotografen ' die ihre Bilder als aus dem Jenseits stammend ansehen, ebenso wie es paranormale Tonbandstimmen und Videobilder gibt, die von Lebenden stammen, oder auch Materialisationen angeblich Verstorbener, die sich als zweidimensionale Kopien von Zeitungsfotos erweisen (s. Richet und das Medium Marthe Beraud) [10, 11]. Eine Tatsache übrigens, die den damals beteiligten Wissenschaftlern ebenso peinlich war wie heute, weil man befürchtete des Schwindels bezichtigt zu werden.

 

Verknüpfungen zwischen Gedankenformen und anpassungsfähigen, d.h. organisationsfähigen materiellen Chaosstrukturen, lassen sich theoretisch auf vielfältige Weise herstellen. Man denke z.B. daran, daß die von Sheldrake postulierten Speicherfelder sowohl menschliche Erfahrungen als auch die Formen belebter und unbelebter Objekte enthalten und vermutlich miteinander verknüpfen können.

 

Eine weitere Kontaktmöglichkeit könnte man dem von David Bohm erdachten Modell der 'impliziten Ordnung' entnehmen, einer verborgenen Struktur unterhalb der Ebene der Elementarteilchen, in der noch alles miteinander verbunden ist, und von wo aus sich unsere beobachtbare Realität erst entfaltet [12].

 

Ein ergänzendes Konzept, dem bereits ein gewisses Maß physikalisch nachprüfbarer Realität zukommt, ist das der Vakuumenergie. Ein ergänzendes Konzept, dem bereits ein gewisses Maß physikalisch nachprüfbarer Realität zukommt, ist das der Vakuumenergie. In diesem Feld der Präexistenz entstehen ständig neue virtuelle Photonen, die sofort wieder verschwinden.

 

Dieser Zustand bildet gewissermaßen ein Energiepotential, das als Hintergrund der Realität angesehen werden kann. Eine alternative Bezeichnung hierfür ist 'Zero Point Energy' [13]. Wenn man dieses Modell erweitert und die psychische Welt mit einbezieht, so könnte dieses 'primordiale' Feld auch Informationen und Gedankenformen speichern, wie es u.a. Thomas Bearden und C. Musés beschrieben haben [14], [15], [16].

 

Alle diese Hypothesen haben eines gemeinsam: sie kennen keine prinzipielle Trennung zwischen Geist und Materie. Bewußtseinsprozesse und physikalische Welt sind untrennbar miteinander verbunden.

 

Ist also z.B. das bioenergetische Feld eines Mediums besonders stark, so können sich quasimaterielle Strukturen formieren und als menschliche Erscheinungen eine kurzfristige zeitliche Realität annehmen. Ob die An der Erscheinung nur vom Medium, von den Wünschen der Seanceteilnehmer oder etwa von einer davon unabhängigen Entscheidung eines Verstorbenen abhängt, ist bisher nie wissenschaftlich unter- suchtworden.

 

Möglicherweise kann man die menschliche Aura als ein physikalisches Plasma ansehen, deren zunächst chaotisch agierenden Komponenten in eine geordnete Resonanz zum Bewußtsein Lebender oder Verstorbener geraten können.

 

Es erscheint prinzipiell möglich, diesen paranormalen Transfervorgang experimentell zu überprüfen. Wesentlich schwieriger ist allerdings die eventuelle Zuordnung von Effekt und Quelle, bzw. von Original und Kopie. Sind es unsere geistigen Bilder von etwas, die wir in ein System hineinprojizieren, sind es unabhängige Bilder und Formen, die irgendwo unsichtbar gespeichert sind, oder sind es gezielte Projektionen bewußter jenseitiger Existenzformen?

 

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Da wir dieses Problem heute noch nicht lösen können, sollten wir mit unserer Zuordnung der beobachteten Phänomene sehr vorsichtig sein. Wir können nicht ausschließen, daß wir manchmal mit uns selbst sprechen und uns von der Dramatisierungsfähigkeit eigener Bewußtseinskräfte beeindrucken lassen.

 

Wenn wir akzeptieren, daß die allgemein wahrgenommene Realität nur eine von vielen möglichen ist und letzten Endes nur eine Sehgewohnheit darstellt, so dürfen wir uns nicht darüber wundern, daß wir durch Wunsch und Übung auch andere Realitäten in Erscheinung treten lassen können.

 

Die Variationsbreite solcher alternativen Realitäten erscheint dabei ebenso unendlich wie die uns gewöhnlich verborgenen multiplen Aspekte unserer Persönlichkeit. Das Auftauchen neuer und überraschender Informationen sollte bei solchen Interaktionen die Regel sein, ebenso wie der Erhalt von Hinweisen auf sonst verborgene Ereignisse der Vergangenheit oder Zukunft.

 

Zusammenfassung

 

Die 'Kopien' aus den Bereichen Transkommunikation, Gedankenfotografie und Materialisation stellen zunächst keinen zwingen- den Hinweis auf jenseitige Übermittler dar, sondern sind vielmehr ein Indiz für die Existenz einer holografisch-informatorischen Verbundenheit zwischen uns und unserer Umwelt, zwischen Bewußtsein und Materie. Bilder im Bewußtsein prägen die Materie, Abbilder der Materie dringen in unser Bewußtsein.

 

Die Trennung von Objekt und Subjekt ist schon für sich eine subjektive Aussage. Die bedeutsame Frage nach dem tatsächlichen Gegenüber bei der Transkommunikation muß vorläufig offen bleiben. Wir sehen vielleicht nur Spiegelungen von Spiegelungen und hören vielleicht nur Echos von Echos, erzeugt von einer unendlichen Anzahl sich gegenseitig durchdringender Informationsfelder.

 

Literaturverzeichnis

 

[1] Determayer, Ralf: Anmerkung zum Beitrag 'Weitere Übereinstimmungen von Transmitteilungen mit bereits vorhandenen Literaturstellen in: Transkommunikation Vol. I, No. 3, 1991, S. 25-30.

 

[2] Baraduc, Hippolyte: Photographie des etats hypervibratoires. Paris 1897.

[3] Eiseobud, Jules: Gedankenfotografie. Aurum Verlag, Freiburg 1975.

[4] Nakaoka, Toshiya: My private view on Nengraph (Jap. Begriff für Gedankenfotografie), Research into history and phenomena. In: Proc. of Third Intl. Congr. on Psychotronic Research, Part I, Tokyo 1977.

[5] Permutt, Cyril: Fotos aus einer anderen Welt. Knaur TB, München 1990.

[6] Sasaki, Shigemi u. Ogawa, Yuji: Exarninations of paranormal phenomena during thoughtographic process (Nen-Damas, thought balls) with a vidicon TV camera. In:Journal of the PS Institute of Japan, 4, 1979, S.2-10.

 

[7] Sheldrake, Rupert: The presence of the past. Collins, London 1988.

[8] Evans, Hilary: Visions, Apparations, Alien Visitors. Aquarian Press, Wellingborough 1984.

[9] Meckelburg, Ernst: Der Stoff aus dem Phantome sind. In: esotera, Februar 1980, S.118- 125.

[10] SchiebeIer, Werner: Zeugnis für die jenseitige Welt. Verlag 'Die Silberschnur', Melsbach/Neuwied 1989.

[11] Inglis, Brian: Retrocognitive Dissonance. In: Proc. Centenary Jubilee Conf., Soc. Psychical Research and Parapsychological Assoc., Cambridge 1982.

[12] Bohm, David: Wholeness and the implicite order. Routledge & Keegan, London 1980.

[13] Puthoff, Harald: Everything for nothing. In: New Scientist, 28. Juli 1990. S. 52-54.

[14] Bearden, Thomas: Gravitobiology. Tesla Book Company, Ventura, CA 1991.

[15] Bearden, Thomas: Analysis of Scalar/Electromagnetic Technology. Tesla. Book Company, Ventura, California 1990.

[16] Muses, Charles: Communication of consciousness necessitates the vacuum as transducer. In: I. Konference o Vyzkumu Psychotroniky, Prag 1973.

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Mai 2009


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