ZEITSCHRIFT FÜR PSYCHOBIOPHYSIK UND INTERDIMENSIONALE KOMMUNIKATIONS-SYSTEME
Auszug aus Heft: Vol. I, No. 3, 1991

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EDITORIAL


Zum Status der apparativen Transkommunikation

 

Apparative TK ist ein Phänomen, das von sehr vielen Menschen erfolgreich in Gang gebracht werden kann. Eine besondere paranormale Begabung scheint nicht erforderlich zu sein, allerdings eine solchen Erscheinungen gegenüber offene, d.h. nicht feindliche oder ängstliche Haltung des Experimentators. Grundlage der Erscheinungen ist eine bis jetzt unerklärliche Änderung der normalen Funktionsweise elektronischer Systeme, wie z.B. von Radio- und Fernsehgeräten oder Computern.

 

Diese vom Experimentator beeinflußte Funktionsänderung läßt Stimmen, Bilder und Texte erscheinen, die nach allen bekannten Gesetzen der Physik nicht entstehen dürften. Es handelt sich dabei um eines der wenigen Grenzphänomene, die sich sowohl relativ gut wiederholen lassen, als auch auf Anhieb von allen Beobachtern als paranormales Ereignis registriert werden können. Diese intersubjektive Evidenz ermöglicht unmittelbare wissenschaftliche Untersuchungen, ohne den Umweg über nachträgliche statistische Auswertungen gehen zu müssen.
 

Die historische Entwicklung und die äußeren Abläufe der apparativen Transkommunikation sind bereits von anderen Autoren ausreichend beschrieben worden, so daß sich ein näheres Eingehen hierauf erübrigt.

 

Beginnen wir stattdessen mit der berechtigten Frage, war- um ein so außergewöhnliches Phänomen dreißig Jahre nach seiner Entdeckung noch immer von Wissenschaft und Allgemeinheit unbeachtet bleibt. Diese Tatsache ist umso erstaunlicher, als der Inhalt der Transmitteilungen auf ein Weiterleben nach dem Tode deutet und damit eine menschheitsalte Frage zu beantworten scheint.
 

Man ist versucht, die altbekannte Schlußfolgerung zu ziehen, daß die Zeit noch nicht reif genug ist. Vielleicht sollten wir uns aber eher fragen, ob die apparative Transkommunikation bereits genügend reif, d.h. ausreichend weit entwickelt ist, um ein Teil unserer Zeit zu werden. In einer Epoche, die von Wissenschaft und Aufklärung geprägt ist, kann nur ein wirkliches Verständnis solcher Erscheinungen breitere Wirkungen auslösen.

 

In diesem Licht betrachtet wäre es die Verpflichtung der besonders erfolgreichen Transkommunikatoren, daran mitzuarbeiten, das TK-Phänomen auf eine wissenschaftlich fundierte Basis zu stellen. Die immer neue Demonstration individueller 'Durchbrüche' wird vorwiegend den Kreis bereits vorhandener Anhänger überzeugen, jedoch kaum zur Erweiterung unseres gegenwärtigen Kenntnisstandes führen.

 

Bis heute fehlt uns aber nicht nur jede wirkliche Erklärung des Phänomens, sondern auch eine vernünftige Möglichkeit, die beobachteten Erscheinungen sinnvoll in das eigene Leben einordnen zu können. Persönliche Erfahrungen mit der apparativen Transkommunikation mögen vielleicht individuellen Trost bringen und zu einer Erweiterung des eigenen Weltbildes führen; sie bieten aber in unserer auf Nutzen bedachten Welt dem durchschnittlichen Betrachter keinen sichtbaren Vorteil.

 

Ganz zu schweigen von der großen Gruppe derjenigen, deren materialistisches Weltbild den Glauben an Transzendentes gar nicht zuläßt. Ob die gegenwärtige Renaissance 'esoterischer' Themen einen ausreichenden Gegenpol zu diesem Weltbild darstellt oder gar als Hinweis auf eine Zeitwende zu deuten ist,läßt sich noch nicht beurteilen.

 

Versuch einer neuen Beurteilung

 

Der logisch-kommunikative Zusammenhang zwischen den Inhalten paranormaler Stimmen und den Fragen des Experimentators erweckt den Eindruck einer Konversation mit unsichtbaren Gesprächspartnern. Diese Interpretation entsteht fast zwangsläufig, weil der Mensch gewohnt ist, jede Art von spontaner und intelligenter sprachlicher Äußerung einem anderen menschlichen Bewußtsein zuzuschreiben.

 

Die tatsächliche Quelle der beobachteten paranormalen Mitteilungen läßt sich aber bis heute noch nicht mit Sicherheit identifizieren. Die weitverbreitete Annahme, daß es sich hierbei um die Kommunikation mit einem von uns unabhängigen Bewußtsein Verstorbener handelt, entbehrt vorläufig noch eindeutiger Beweise.

 

So wird z.B. der Zusammenhang zwischen den empfangenen Transbotschaften und den eigenen Gedanken häufig so interpretiert, daß die 'Jenseitigen' unsere Gedanken aufnehmen können. Es gibt aber Hinweise darauf, daß unsere Gedanken und Gefühle den apparativen Transkontakt in ähnlich subjektiver Weise beeinflussen und modulieren, wie es bei medial empfangenen Botschaften beobachtet wird. Möglicherweise wird man das heutige Konzept von 'objektiver' apparativer (instrumenteller) Transkommunikation und 'subjektiver' medialer Übermittlung auf längere Sicht revidieren müssen.

 

Generell betrachtet, könnte einer der Gründe für unser noch so mangelhaftes Verständnis des Phänomens darin liegen, daß wir unsere Aufmerksamkeit bisher zu einseitig auf den Inhalt der übermittelten Botschaften gerichtet haben, statt uns mehr um den Weg zu kümmern, auf dem sie entstanden sind.

 

Wir verstehen noch viel zu wenig von der Rolle, die unser Bewußtsein und die jeweils benutzte Technik spielen, und wir kennen dementsprechend auch nicht die notwendigen Übertragungsbedingungen, die einen erfolgreichen Transkontakt ermöglichen. Eben diese kaum erforschten Aspekte sind aber für das weitergehende Verständnis des Phänomens und für die Diskussion im wissenschaftlichen Rahmen entscheidend.

 

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Es existieren bereits experimentelle Ansätze in der Elektronikindustrie, die sich mit der Interaktion von Bewußtsein und zufallsgesteuerten Elektroniksystemen befassen. An diese Forschungen ließe sich ebenso anknüpfen, wie an bestimmte parapsychologische Experimente, die auf Korrelationen zwischen unserem Bewußtsein und den von uns beobachteten elektronischen Apparaturen hindeuten.

 

In Ergänzung zu diesen, auch als Mikro-Psychokinese bezeichneten, Erscheinungen sollten wir unsere Aufmerksamkeit auch auf Makro-PK-Phänomene richten, die Beziehungen zur apparativen TK erkennen lassen. Dazu gehören z.B. die bei manchen Spukfällen spontan entstehenden Schriften auf Wänden und Böden, das automatische Schreiben ohne Berührung der Feder, sowie die scheinbar selbstständige Bewegung von Gläsern über einem Alphabet.

 

Von großer Bedeutung sind auch die möglichen Parallelen zwischen apparativer TK und den gedankeninduzierten Bildern eines Ted Serios und späterer Experimentatoren. Wenn es unserem Bewußtsein möglich ist, Bilder auf Filme und Videokameras zu projizieren, scheint es kaum Grenzen für unsere kommunikative Beteiligung an der Welt zu geben.

 

Dazu paßt auch die ungewöhnliche Beobachtung, die während eines OOB (out-of-body) -Experimentes mit dem amerikanischen Sensitiven Keith Harary gemacht wurde: während dieser mit seinem' Astralkörper' in einen entfernten Raum wanderte, um eine dort befindliche Katze zu beeinflussen, wurde sein Abbild auf einem zufällig im selben Raum laufenden Fernsehgerät gesichtet! Auch die wiederholte Beobachtung, daß die Stimmen entfernt lebender Personen bei Tonbandexperimenten registriert wurden, fällt in diese phänomenologische Kategorie.

 

Vielleicht haben wir die grundsätzliche Fähigkeit, Informationen aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu speichern, ihnen durch unsere Gedanken oder Worte Ausdruck zu verleihen, oder mittels noch unbekannter Bewußtseinskräfte externe mechanische oder elektronische Systeme zu sinnvoller Informationsausgabe zu veranlassen.

 

Diese Hypothese, die auch durch neuere quantenphysikalische und parapsychologische Forschungsergebnisse gestützt wird, kann als Ergänzung oder Alternative des bisherigen TK-Modells angesehen werden, das von der Existenz von uns unabhängiger personaler Bewußseinseinheiten ausgeht.

 

Ein weiterer Ansatz könnte in Sheldrakes Konzept der morphogenetischen Felder liegen, wenn wir es ganz allgemein auf den Begriff von Informationsfeldern erweitern. Informationsfelder sind möglicherweise das Verbindungsglied zwischen psychischen und biologischen Feldern und den bekannten Feldbegriffen der Physik, wie z.B. denen des elektromagnetischen und Gravitationsfeldes.

 

Eine mehr oder weniger sinnvolle Interferenz zwischen solchen Informationsspeicherfeldern und unserem Bewußtsein könnte vielleicht Teil eines künftigen Erklärungsmodells der apparativen Transkommunikation werden.

 

Was diese Gedankenfolge besonders aktuell macht, ist das zunehmende Auftauchen mehr oder weniger wörtlicher Übereinstimmungen zwischen Transmitteilungen und Büchertexten, bzw. zwischen Transvideobildern und alten Fotografien oder Filmen.

 

Wenn wir die banale Möglichkeit betrügerischer Manipulation seitens der beteiligten Experimentatoren außeracht lassen wollen, so müssen wir uns zwangsläufig nach anderen Ursachen dieser seltsamen Übereinstimmungen umschauen. Das Gedankenmodell der Existenz personenunabhängiger Informationsfelder könnte uns bei dieser Suche nützlich sein auch wenn wir dabei die liebgewordene Vorstellung vom persönlichen Überleben des Todes in einem neuen Licht sehen müssen.

 

Dr. Vladimir Delavre

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