INSTRUMENTELLE  TRANSKOMMUNIKATION
von Ernst Senkowski

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F-38.17 ZWEI TRANSGEDICHTE

Medialität und Kreativität könnten eng zusammenzuhängen. Künstler wären dann speziell begabte Medien, die aus den Transbereichen Impulse aufnehmen und in unserer Raumzeit verwirklichen. Im klassischen Mediumismus und in der instrumentellen Transkommunikation sind gelegentlich Gedichte mit spirituellen Inhalten aufgetreten. Hier zwei Beispiele. Die Autorin des ersten, Laura PARADISO ist ein bekanntes italienisches Medium; das zweite Gedicht erschien 1996 bei der englischen Experimentiergruppe Scole

Der Flug der Seele 

Wenn du dereinst grenzenlos frei
über die welkenden Gärten der Sehnsucht
mövengleich schwebst,
den azurenen Himmel durchsegelst
und die blauen Meere der Dichtkunst durchpflügst,
dann bist du in dir
auf der Suche nach mir.

Ein endloser Augenblick,
randvoll mit Splittern des Lebens gefüllt,
kehrt zu dir zurück in Gedanken
aus weltfernen Räumen.
Ich bin verstört, dich verloren zu wähnen
im blasssen Gedächtnis verwirrter Gefühle
und tragischer Spiele,
und die Seele versinkt in der Tiefe,
wo sie dich findet.

Ihr Sterne lächelt nicht mehr,
euer Geheimnis verhüllt meine Schmerzen.
Mir bleibt nur der Aufblick zum Himmel,
allein mit der Frage 'Warum'.
Abendlich ruft mich der magische Vielklang
deiner verzaubernden Liebe.
Tausendundeine Nacht lang
muß ich wunschträumend suchen,
dich zu erreichen, um zu verstehen,
du bist die Ekstase im Licht.

Unerwartete Klagen vergiften die Tage,
ein Dasein vergeudet auf Spuren von Träumen,
wenn Liebe vorzeitig stirbt,
und ein Schicksal das Leben
der seltsamen Dichter verspielt,
die, schon irdisch verzweifelt,
in Träumen deiner gedenken.

Einst wirst du singen vom Flug in der Sonne
und vom leuchtenden Morgenrot
in wiedergefundenen Paradiesen.
Im Dunkel der Nacht jedoch
riefest du laut meinen Namen. 

Wenn alles vergangen ist 

Wenn die Stunde schlägt, da die Erde
ihre jahrmillionenlange rastlose Reise
durch die Tiefen des Alls
nicht mehr fortsetzen kann,
wenn die Planetenscharen,
aufgesogen und in eins gerissen,
ihre einsam-erlöschenden Sonnen
neu entflammend speisen,
und sich die strahlenden Sterne
schleudernd ins Leblos-Unendliche stürzen,
dann halte ein: 

Wieviele Spiegelwelten auf immer entschwinden,
nichts, was der Seele teuer ist,
vermögen sie mit sich zu reißen
in des kosmischen Aufruhrs grundlosen Wirbel. 

Die ganze Ewigkeit ist der Seele verwandt.
Sie wird wachsen im Leid
und am Ende noch sein,
wenn alles, außer ihr selbst,
der Vernichtung anheimgefallen ist.

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