INSTRUMENTELLE  TRANSKOMMUNIKATION
von Ernst Senkowski

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D-25      QUANTENTHEORIE

Senki macht Trichterzeiten an. 

Die vielfachen Bemühungen um Verständnis der Paraphänomene auf quantenmechanischer Basis (WHITEMAN, ZEIGER) blieben ohne durchschlagenden Erfolg, vielleicht schon deswegen, weil die durchaus unterschiedlichen Interpretationen der Theorie eine einheitliche Stellungnahme von vorn herein verhinderten. Costa DE BEAUREGARD nannte als wichtigste Frage, 

"ob es im Untergrund, im Hintergrund der meßtechnisch erfahrbaren Welt 'verborgene Parameter' gibt, die das Geschehen ordnend steuern und eine informatorische Kopplung zwischen allen uns unabhängig voneinander erscheinenden Ereignissen im Kosmos bewirken. In jener verborgenen Seite des Universums muß die Psyche untergebracht werden. Von dort und nach dort fließen Information, Organisation und Wissen, und sub specie aeternitatis wird nichts geschrieben ohne den Willen und das Bewußtsein der anderen Seite."

Auf Anforderung erschien 1982 in den Proc. of the IEEE (Institute of Electric and Electronic Engineering) ein 34-seitiger Artikel von JAHN: 'The Persistent Paradox of Psychic Phenomena: An Engineering Perspective' (Das andauernde Paradox der Paraphänomene aus der Perspektive des Ingenieurs). Nach einer kritischen Zusammenfassung der Problematik parapsychologischer Forschung wird über die ingenieurmäßige Planung und Durchführung grenzwissenschaftlicher Untersuchungen im Princeton Engineering Anomalies Research Laboratory (PEAR), Faculty of Engineering/Applied Science, berichtet.

Danach erschien eine Serie von 'Technical Reports' und die Monografie 'The Margins of Reality' (Die Grenzen der Wirklichkeit), in denen die apparativen Einzelheiten, Versuchsdurchführungen, Ergebnisse und ihre Auswertungen, sowie die Ansätze zu einer theoretischen Beschreibung und die technischen und allgemein-menschlichen Implikationen ausführlich dargestellt sind.

Bei Fernwahrnehmungsexperimenten handelt es sich vorwiegend um die Entwicklung einer optimalen Methodik der Merkmalserfassung der Targetbeschreibungen, die die computerisierte Auswertung standardisierter Aussagen der Agenten und Perzipienten zum Ziel hat (vgl. PUTHOFF/TARG). Dabei lagen 15% der Aussagen der Perzipienten als anormales Residuum im Bereich nicht-zufälligen positiven Informationsgewinns mit 100 Milliarden:1. Die Ergebnisse von Experimenten bei Zeitdifferenzen von ± einigen Tagen und Entfernungen bis zu mehreren tausend km waren wesentlich identisch mit denen der synchronisierten 'Übertragungen' bei kürzeren Distanzen.

Die Versuche zur schwachen Psychokinese gelten der statistischen Erfassung der mentalen Beeinflussung elektronischer und mechanischer Abläufe. Die gezielte Veränderung elektronischer Vorgänge lieferte bei 40 Mio bit eine Antizufallswahrscheinlichkeit 10000:1. Dabei erreichte die beste Versuchsperson bei insgesamt 2 Mio bit eine bis zwei Änderungen auf 1000 bit, entsprechend 1 Mio:1. Die mechanischen PK-Versuche führten zu vergleichbaren Ergebnissen, (vgl. auch: H.SCHMIDT, W. von LUCADOU).


Während man ursprünglich vielfach vermutete, erfolgreiche PK-Effekte seien an die Nähe der agierenden Personen gebunden, hat sich inzwischen gezeigt, daß sie, wie die FW, entfernungsunabhängig sind. Bis zu räumlichen Distanzen von 9000 Meilen und Zeitdifferenzen (maximal 3 Tage vorher bis 14 Tage nachher) unterscheiden sich die Ergebnisse der Wechselwirkungen zwischen Mensch und Maschine nicht wesentlich von denen, die im Nahfeld online erhalten wurden. Gegenwärtig liegen zwei Folgerungen nahe:


Sowohl der Erwerb von Information (bei der FW) als auch die Eingabe von Information in ein System (bei der PK) sind in ähnlicher Weise mit bewußter Absicht und Willen korreliert. Der Versuch, diese Korrelationen als Informationsübertragung zu interpretieren, setzt ein raumzeitliches Bezugssystem voraus.

Die Ergebnisse erzwingen jedoch, wie im Fall des EPR-Paradoxes, eine weit radikalere Deutung: Es scheint sich um eine fundamentale Resonanz der beiden Teile des Wechselwirkungssystems (Mensch-Mensch bzw. Mensch-Maschine) zu handeln, die die formale Unterscheidung von Präkognition und Psychokinese fragwürdig macht, (Technical Note PEAR 91003 - 11/1991).
 

"Wenn man diese Ergebnisse mit Muße betrachtet, können sie einem die Nachtruhe rauben. Entweder man muß sie völlig ingnorieren, oder sie stellen einige fundamentale Aspekte von Zeit und Raum in Frage" (JAHN/DUNNE).

Im Bericht 'Über die Quantenmechanik des Bewußtseins mit Anwendungen auf anormale Phänomene' (JAHN/DUNNE) werden gängige Vorstellungen der Quantentheorie metaphorisch auf das menschliche Bewußtsein und seine Wechselwirkungen mit der Welt übertragen. Information gilt als einzige 'Währung' jeder Wirklichkeit. Sie kann in zwei Richtungen fließen: Das Bewußtsein nimmt Information aus der Umgebung auf, wobei es sich verändert, oder es läßt Information in die Umgebung 'hineinströmen' und verändert einen Realitätsbereich. Wirklichkeit und Erfahrung werden in der Wechselwirkung von Bewußtsein und Umwelt gebildet oder erzeugt.

Solange die physikalischen und physiologischen Mechanismen im üblichen wissenschaftlichen Rahmen erkennbar sind, sprechen wir von normalen Vorgängen, wenn eine dieser Gruppen unbekannt ist, von anormal oder paranormal [205]. Den theoretischen Astrophysikern erscheinen Wurmlöcher und Zeitmaschinen zu Raumzeitkurzschlüssen innerhalb eines Universums oder zur Verbindung verschiedener Universen neuerdings diskutabel (MORRIS nach FRIEDMAN).

[205] Die HEIMsche Definition von 'paranormal' unterscheidet sich von der hier gegebenen und von der allgemein üblichen. Sie benennt Vorgänge, die auf der virtuellen oder auf der reellen 'Ebene' stattfinden, als normal; alle Wechselwirkung zwischen beiden Ebenen sind im weiteren Sinn paranormal, dazu gehört z.B. das (angeblich) normale Trinken eines Glases Bier.

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ABB. 40: QUANTENMECHANISCHES MODELL SOMATISCH ZENTRIERTER,
AUSSERAUMZEITLICH  WECHSEL-WIRKENDER  BEWUSSTSEINE
(NACH JAHN UND DUNNE)

Ausgangspunkt des theoretischen Ansatzes ist das quantenmechanische Modell des Potentialtrichters zur Beschreibung der Energetik atomarer Strukturen (Abb.40). Beim Tunneleffekt besteht für ein als Welle vorgestelltes Elektron eine endliche Wahrscheinlichkeit der Durchdringung eines Potentialwalls, auch wenn er wegen unzureichender Energie für das Elektron als klassisches Teilchen unüberwindlich ist.

In der Übertragung dieses Modells erscheint das menschliche Bewußtsein auf die somatische Struktur zentriert und hinsichtlich der Wechselwirkung mit der Welt auf das unmittelbare Umfeld beschränkt. 'Klassisch' können die Wälle dieser 'Raumzeitfalle' nicht überschritten werden, die Reichweite der Informationsflüsse entspricht der der Sensomotorik [206]. In der quantenmechanischen Analogie durchtunneln die Bewußtseins-Wellen-Funktionen (BWF; auch: Eigenfunktionen) die gewohnten Barrieren.

Sie können mit den BWF anderer Bewußtseinsträger und den Materiewellen 'unbelebter' Strukturen wechselwirken. Dabei entstehen gekoppelte Systeme mit neuen Eigenschaften, vergleichbar der Bildung von Molekülen aus Atomen [207]; im Psychischen: 'Viel-Seelerei', (vgl. F-37.12). Man könnte 'Kommunikation' auch als 'Existenz semantischer Schnittmengen' auffassen, also als bedeutungsvolle informatorische Strukturen, die von den Kommunikationspartnern (hinreichend ähnlich)  'verstanden' werden.
 

[206] In A-1 wurde darauf hingewiesen, daß die EM Telekommunikation die informatorische Reichweite erheblich vergrößert hat.

 

[207] Die theoretischen Überlegungen gehen erheblich weiter als hier vermittelt werden kann!

Allgemein handelt es sich um eine Art Integration als Prozeß der Bildung eines Systems höherer Ordnung aus relativ selbständigen (Sub-)Systemen niederer Ordnung die das System konstituierenden Teilsysteme treten in wechselseitige Abhängigkeit, und ihre Selbständigkeit und Unabhängigkeit wird herabgesetzt .

Die HEIMsche Formulierung in 'Ein Bild vom Hintergrund der Welt' lautet: "Ganz allgemein hat jede Wechselbeziehung zwischen individuellen Elementen zur Folge, daß die in sie eintretenden Elemente ihre Indi­vidualität verlieren und als Verbund ein übergeordnetes System strukturieren, dessen Eigenschaften völlig anderer Natur sein können als die Eigenschaften der korrelierenden Komponenten."

Im Hinblick auf die TK sind einige Aussagen des PEAR-Teams bedeutsam: 

  1. Über längere Zeiten wurden im Verlauf der Abweichungen von den statistischen Erwartungswerten charakteristische 'Signaturen' einzelner Versuchspersonen dokumentiert. Die apparative Abhängigkeit der Ergebnisse ist demgegenüber nur schwach ausgeprägt. JAHN: "Es ist unsere Ansicht, daß die individuellen Eigenschaften der Versuchsperson in diesem Experiment die primären Variablen sind."
     

  2. Betrachtet man die PK-Phänomene im Sinn der erweiterten Theorie, so liegt eine Resonanz der BWF mit den WF der technischen Apparatur vor. Die Kopplung ermöglicht eine anormale Beeinflussung des 'Verhaltens' der Apparatur durch den Experimentator und umgekehrt.

    Der erforderliche Anpassungsvorgang kann zweigleisig verlaufen: Entweder stellt das Bewußtsein seine WF auf die des Gerätes ein, oder es verändert die WF des Gerätes dahingehend, daß sie mit den eigenen in Resonanz kommen. Dabei ist das durch die Umgebung (mit)bedingte Profil des Potentialtrichters wesentlich zu berücksichtigen. JAHN: "All dies verrät einen komplexen, komplizierten, schwer erfaßbaren Abstimmvorgang mit vielen Freiheitsgraden, einigen technischen, einigen psychologischen" [208].
     

    [208] BEARDEN: '(Hyper-)Abstimmung als korrekt synchronisierter (timed) Komplex von Geist (mind) und Materie-Energie'. In der HEIMschen Darstellung führt eine Verschiebung des Ähnlichkeitsfaktors k in Richtung auf 1 am kritischen Wert zum Einrasten der Muster, vgl. D-22. HEIM: "Wir benöti­gen einen Wahrscheinlichkeitsverstärker".

     

  3. Anstrengungen der Beteiligten, die Vorgänge mehr ins Einzelne gehend (rational-analytisch) zu beobachten, scheinen die Fähigkeiten negativ zu beeinflussen.
     

  4. JAHN und DUNNE betrachten die animistische Hypothese als allgemein unzulässige Einschränkung. Sie schließen die Existenz spiritualistischer Phänomene und mystischer Erfahrungen nicht aus und sprechen auch die Überlebensfrage an [209].
     

    [209] Der geistig-spirituelle Hintergrund von JAHN/DUNNE kommt im Buch stärker zur Geltung als in den 'nüchternen' Technical Reports.

Wir können diese Ergebnisse punktweise mit denen der ITK vergleichen:

  1. Die Erfahrungen stimmen überein. Menschen mit 'medialen' Eigenschaften erziel(t)en Spitzenergebnisse (BACCI, BODEN, CETL, HÄRTING, HOMES, KÖNIG, O'NEIL, SCHREIBER, OAKES/WEBSTER). Die Technik erscheint untergeordnet: instrumentelle Kontakte wurden und werden mit beliebigen EM Geräten verwirklicht.
     

  2. Auch in der ITK sind die psychisch-technischen 'Abstimmvorgänge' nicht erfaßbar. Jedenfalls besitzen einige Experimentatoren, eventuell in Wechselwirkung mit TW, die Fähigkeit, solche (Hyper-) Abstimmungen leichter, häufiger und erfolgreicher zu realisieren als der 'normale' Mensch. Zu der unbekannten Zahl von Freiheitsgraden gehören vermutlich kosmische Bedingungen, (vgl. AARON-EINSTEIN F-37.12).
     

  3. Meditative Einstellungen der Experimentatoren (a-Zustand bzw. Synchronisation der Gehirnhälften) scheinen die Resultate zu begünstigen, (vgl. F-38.12.6). Sie stehen der überwiegend störenden Aktivität der linken Gehirnhälfte gegenüber.
     

  4. Das Princeton-Schema ist durch die Hinzunahme autonomer TW mit höherer Anpassungsfähigkeit zu ergänzen.

JAHN gibt zu bedenken, daß im Zeitalter hochsensibler Elektronik und komplexer computerisierter Steuerungssysteme die (unbeabsichtigte oder bewußte) paranormale Beeinflussung programmierter Abläufe durch die Veränderung eines einzigen bit vernichtende Folgen haben kann. Hier sei auf die in A-6.6 beschriebenen Vorfälle zurückverwiesen, insbesondere BENDER (Interview).


Von einer eventuell streßbedingten, unbewußt ausgelösten Computerstörung, die zum Abstürzen eines Programms führt, über die in Princeton nachgewiesene Verschiebung der Verteilungen positiver und negativer Impulse als 'schwache PK', führt ein direkter Weg zu den bei BODEN, CETL, HOMES und WEBSTER aufgetretenen transkommunikativ verständlichen Effekten. Die Unterschiede sind nicht prinzipieller Natur, sie betreffen eher den Umfang, den Informationsgehalt und die eventuellen Verursacher.
 

Ein Zitat aus JAHN 'The Complementarity of Consciousness' (Die Komplementarität des Bewußtseins; Technical Note PEAR 91006, Dez. 91):  

"Es ist klar: Wir haben keine explizite Formel, selbst jetzt nicht. Aber wir können jetzt auf dem Labortisch und bis zu einem gewissen Maß an Hand unserer entsprechenden Modelle in Strenge demonstrieren, daß der menschliche Wille, die Willenskraft, der Wunsch, die Aufmerksamkeit - man mag es nennen, wie man will - das Verhalten eines einfachen physikalischen Systems oder den Ablauf eines Vorgangs bedeutend beeinflussen kann, wenn es in sich-selbst-hingebender Resonanz mit ihm angewandt wird, und daß dieselbe Anwendung des menschlichen Willens in Resonanz mit einem anderen menschlichen Bewußtsein die gegenseitige Wirklichkeit in beträchtlichem Maße zu formen vermag. -


Es ist daher nicht unbegründet, zu hoffen, daß das grundlegende Bewußtsein nun endlich die komplementären Perspektiven in eine umfassende Superwissenschaft integrieren kann, in der es als vollberechtigter Partner mit seinem Kosmos in der Errichtung der Wirklichkeit seinen Platz hat."

Besonders hingewiesen sei auf das 1999 im Verlag Zweitausendeins, Frankfurt, erschienene Buch von Jahn und Dunne 'An den Rändern des Realen - Die Rolle des Bewußtseins in der physikalischen Welt' (Amerikanisches Original 1987 'Margins of Reality'.) Das Princeton-Team hat 1999 eine Anthologie ausgewählter Publikationen unter dem Titel 'Two Decades of PEAR' herausgegeben, die 15 wichtige Beiträge enthält, die von den Mitarbeitern vorwiegend im 'Journal for Scientific Exploration' veröffentlicht worden sind.

Die private Institution 'Campus Studienzentrum für angewandte Naturheilverfahren' in München bemüht sich im Rahmen ihres 'Individuellen-Bewußtseins-Projekts' die Bewußtseins- bzw. morphischen Felder von Einzelpersonen zu erfas­sen. (CO`MED Nr. 06, 2003, S. 60-62.)

Anton Zeilinger (2003) beschreibt in 'Einsteins Schleier' die neue Welt der Quantenphysik. Dazu gehören unter anderem die Diskussionen der Realisierung von Quantencomputern und die Frage, ob die längst bekannten nicht-lokal verschränkten Effekte nicht doch (entgegen der Einsteinschen Beschränkung} eine instantane überlichtschnelle Kommunikation ermöglichen. In seinen allgemeineren Betrachtungen vertritt der Autor die 'Merksätze': 

"Information ist der Urstoff des Universums"

"Wirklichkeit und Information sind dasselbe",

und schließt im Gegensatz zu Wittgensteins "Die Welt ist alles, was der Fall ist“ mit der hintergründigen Aussage 

"Die Welt ist alles, was der Fall ist, und auch alles, was der Fall sein kann"

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