INSTRUMENTELLE  TRANSKOMMUNIKATION
von Ernst Senkowski

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B-12.3    PSYCHOLINGUISTISCHE ANALYSEN 

Information ist, was auf die Wahrschein-
lichkeit künftiger Ereignisse einwirkt.
Thompson JR.

Angesichts der abgesicherten TA-Phänomene könnten psycholinguistische Betrachtungen überflüssig erscheinen. Sie vermögen aber einige spezielle Probleme der Interpretation (gestörter) akustischer Signale aufzuzeigen und die Kritikfähigkeit hinsichtlich subjektiver Behauptungen zu steigern, deren objektive Gültigkeit fragwürdig ist. Darüber hinaus geht es in Ergänzung zu den Überlegungen in A-1 und A-2 um grundsätzliche Fragen menschlichen Einordnens, Verstehens und Lernens [115].

[115] Die Begriffe 'psycholinguistisch' und '-akustisch' werden hier nicht scharf getrennt. Es gilt die allgemeine Einschränkung in [133].
 

[133] Die Inhalte der folgenden Abschnitte stützen sich auf das dem Verf. zugängliche Material. Vollständigkeit und Kompetenz für die Fachbereiche werden nicht beansprucht! Im übrigen sei unter 'Wissenschaft' der gesamte Komplex der Natur-, Geistes- und Grenzwissenschaften verstanden.

FLANAGAN weist unmißverständlich darauf hin, daß der Vorgang des Verstehens sprachlich codierter Information nicht befriedigend geklärt ist. Er betont die Wichtigkeit des Lernens und der Assoziation und erklärt: 

"Sprachwahrnehmung ist ein Anpassungsvorgang, in dem die Art und Weise der Erkennung wahrscheinlich zugeschnitten wird, um sich dem Signal und dem Hörtest anzupassen".

 

Nach HÖRMANN "ist Verstehen ein schöpferischer, konstruktiver Vorgang, der immer über die in der Äußerung selbst codierte Information hinausgeht, manchmal auch viel von ihr ignoriert, immer jedoch sein Ziel von der Intention des Hörers angewiesen bekommt: die ihn umgebende Welt sozusagen durch die Worte der Äußerung hindurch intelligibel zu machen. Sprachliches Verstehen ist immer auch Verstehen von Nichtsprachlichem".

 

Die Intention führt nach SCHICK (S.120) dazu, daß "gleiche Schallereignisse je nach Motiven, Bedürfnislagen, Wertungen, Zielen, Erwartungen, Hoffnungen bei einzelnen Personen in unterschiedlicher Weise Aufmerksamkeit erregen".

Zum Thema 'Aufmerksamkeit' bei der Auswertung von TBS-Aufzeichnungen: PRESI; zur allgemeinen Phonetik: TILLMANN. ROTHSCHILD überbaut diese Aussagen:

"Der Beginn der Aufnahme von etwas zu Erlebendem geht einher mit einer inneren Anpassung und setzt eine grundsätzliche Verwandtschaft zwischen allen Partnern der Kommunikation aus dem gemeinsamen schöpferischen Grund des Weltsystems voraus."

Weite Bereiche der Interpretation verwaschener, gestörter Signale sind hier zutreffend gekennzeichnet. Man kann es niemandem verwehren, seine jeweilige Version für sich selbst als verbindlich zu betrachten. Er darf aber nicht erwarten oder verlangen, daß andere Hörer gleicher Meinung sind, oder daß er selbst (hinreichend schlechtes Gedächtnis vorausgesetzt) seine eigenen früheren Deutungen auf dem Tonband wiederfindet und in gleicher Weise versteht.

Das Phänomen der 'Wechselworte' ist  aufschlußreich: bei mehrfachen Wiederholungen eines deutlich (!) auf Band gesprochenen Wortes werden jeweils andere Wörter 'gehört' (NAESER/LILLY in WATZLAWICK: 'Erfundene Wirklichkeit'). Der unkritische Hörer muß sich der Gefahren bewußt sein, die mit dem Sich-Hineinsteigern und dem eventuellen Abhängigwerden verknüpft sind, und direkt oder über die Auslösung nicht mehr beherrschbarer innerer Stimmen in mediumistische Psychosen (BENDER) hineinführen können, ([116], C-16).

[116] Das schließt nicht aus, daß 'Halluzinationen' meßtechnisch erfaßbare 'objektive' Phänomene sein könnten, vgl. C-15.

Nach GITT (A-2) wünscht der Sender im Normalfall, daß die von ihm im Formulierungsprozess (richtig) zum Ausdruck gebrachte Bedeutung vom Empfänger in vollem Umfang verstanden wird. Beim Verstehensvorgang wird die empfangene Zeichenkombination analysiert und in entsprechende Gedanken abgebildet. Der Prozess besteht aus drei Schritten [117]: 

Signalempfang (statistische Ebene der Information);

Satzanalyse (syntaktische Ebene);

Bedeutungsermittlung (semantische Ebene).

[117] 'Statistisch' ist hier kommunikationstheoretisch zu verstehen und nicht mit der Bedeutung in B-12.2 identisch.

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Da der Großteil der TBS und viele EAS bereits beim Auftreten gestört sind, beginnen die Interpretationsschwierigkeiten mit dem Signalempfang. Jede Überspielung bedingt unübersehbare Veränderungen durch die Übertragungseigenschaften der Geräte, die Raumakustik und die relativen Standorte von Schallquelle und Hörer. Bei den zur Anpassung durchgeführten Variationen der Wiedergabegeschwindigkeit treten nicht-lineare Verzerrungen auf, die zu veränderten 'Stimmen' bzw. Interpretationen führen können. MANGOLD: 

"Die Parameter Lautstärke und Sprechgeschwindigkeit verändern sich nicht-linear. Ein Spracherkennungssystem muß gute Adaptionsfähigkeit besitzen".

Außerdem spielt die subjektive Rhythmisierung eine wesentliche Rolle. POPPER-ECCLES (engl. Ausgabe S.531): 

'Wir hören die einzelnen Wörter eines gesprochenen Vortrages, aber in der Bandaufzeichnung können in der Botschaft keine zeitlichen Lücken entdeckt werden'.

Die seit Beginn der TBS-Beobachtungen nicht endenden Streitigkeiten um die korrekte Deutung einer vorgegebenen Passage sind unter kommunikationstechnischen und psycholinguistischen Aspekten völlig unsinnig. Wenn das S/N-Verhältnis niedrig ist und die Signale verwaschen oder verzerrt sind, vermag weder der Mensch noch eine Maschine eine eindeutige Dekodierung zu leisten. Abb.22 vermittelt einen Überblick. 

NIEDRIG
S/N < 1

MITTEL
S/N ~ 1

HOCH
S/N » 1

PHANTASIE
ILLUSION
HALLUZINATION

GRAUZONE FLIESSENDER ÜBERGÄNGE MIT UNDEFINIERBAREN GRENZEN

TECHNISCH ANALYSIERBAR

ERWARTUNGSHALTUNGEN

 

INTERPRETATIONEN

NICHT NACHVOLLZIEHBAR

'IRREAL' SUBJEKTIV

TEILWEISE
NACHVOLLZIEBAR

PARTIELL 'REAL'

EINHEITLICHE
BESTÄTIGUNG

'REAL'
OBJEKTIV

 ABB.22:   VERHÄLTNISSE DER SIGNALSTÄRKEN S ZU DEN STÖRUNGEN N 

Die DIN-Norm 33410 (12.1981) vermittelt eine Vorstellung von den Grenzen der Verständlichkeit gestörter Sprachsignale. Sie ist jedem zu empfehlen, der sich ernsthaft mit paranormalen Stimmenphänomenen beschäftigt. Ältere Darstellungen: SCHNEIDER, H. und ZWICKER/FELDKELLER. Nach DIN hängt die Sprachverständlichkeit ab von: 

  1. "der vom Sprecher benutzten Sprache (Fremdsprache, Dialekt, Wortwahl);

  2. dem Bekanntheitsgrad der benutzten Sprache (Fremdsprache, Wortwahl) für den Hörer;

  3. dem Schallpegel der gesprochenen Sprache bzw. des Lautsprechers;

  4. der Deutlichkeit der gesprochenen Sprache;

  5. der Entfernung zwischen Sprecher und Hörer;

  6. den Gegenständen zwischen Sprecher und Hörer;

  7. dem visuellen Kontakt zwischen Sprecher und Hörer;

  8. der Nachhallzeit des Raumes;

  9. dem Schallpegel, dem Frequenzspektrum und der Zeitstruktur des Störgeräusches."

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Unter stark gestörten Bedingungen vermag, wenn überhaupt, nur eine Komponente menschlich-akustischen Wahrnehmungsvermögens weiterzuhelfen, die bisher von keiner Maschine nachgeahmt werden konnte: das 'selektive Hören', auch als 'Party-Effekt' bezeichnet, wobei es mit Übung und Aufmerksamkeit gelingt, aus einer Vielzahl durcheinanderredender Personen eine einzige herauszuhören und zu verstehen.

Hier darf der erfahrene Interpret durchaus eine gewisse Zulässigkeit und Zuverlässigkeit seiner Deutungen beanspruchen. Im übrigen hat bereits JÜRGENSON eindringlich darauf hingewiesen, daß die Menschen hier und allgemein wieder hören lernen müßten, (vgl. G-39.2), und die TW fordern immer wieder zur Übung auf, etwa mit: Komm zum Üben, hock dich hin, nicht nur einige Mal. Komm zum Üben, und zum Üben schicke Geduld, Mensch, schicke Geduld [118].

[118] Insoweit ist der gelegentlich bei der problematischen Vorführung von TBS geäußerte Vorwurf, die Hörer würden durch die vorherige Nennung einer Interpretation unzulässig suggestiv beeinflußt, nur teilweise berechtigt.

Die Einordnung der Aussagen von FLANAGAN und anderen in einen brei­teren Rahmen muß davon ausgehen, daß im Verlauf der soziokulturellen Prägungen, vorwiegend in frühester Jugend, dauerhafte (HEIM: skleromorphe) (mutter-)sprachliche Strukturen im 'Gedächtnis' festgelegt und eventuell durch das Erlernen von Fremd- und Fachsprachen ergänzt werden.

Zu jedem beliebigen Zeitpunkt steht danach jedes Wort (vgl. MILLER) bzw. jeder Begriff innerhalb von Wortfeldern und Beziehungsnetzen in weitgehend unbewußten und unreflektierten Zusammenhängen mit einer Vielzahl anderer Wörter und ist nur durch möglichst vollständige Umschreibungen mittels anderer Wörter zu erfassen. Man gerät unweigerlich in die 'unendliche Semiose'. ECO: "die fortlaufende Interpretation von Zeichen durch Zeichen", und: "Realität begreifen wir nur im Schnittpunkt sich kreuzender Kommunikationsströme", vgl. PEIRCE bei KLOESEL-PAPE.

Das gilt nicht nur für die semantischen Verknüpfungen, die erst den Sinn und die Bedeutung innerhalb eines Kontextes oder Gesamtsystems vermitteln, sondern bereits für die Bedeutung tragenden Signale (Sinneseindrücke), die innerhalb gewisser Bandbreiten korrekt dekodiert werden können. Sie rufen gespeicherte (Bruchstücke von) Information auf, regen sie an, initiieren innerhalb des (hoffentlich!) 'offenen Systems' neue assoziative Verknüpfungen, und somit erscheint 'Verstehen' am Ende als 'partielle dynamische Strukturresonanz im geistigen Bereich' (SENKOWSKI). Nach NALIMOV wird aus dem semantischen Raum über 'semantische Filter' ausgewählt: 

"Das semantische System ist für die spontane Entstehung von Filtern offen. Wir sind bereit, Spontaneität zum transpersonalen, superpersonalen Element im Menschen in Beziehung zu setzen; wir berühren hier die letzte Wirklichkeit. Es ist dies ein Mysterium. Das Verstehen irgendeines Textes ist ein schöpferischer Prozess. Die Anwendung des Filters verändert den Anfangszustand der Voraussetzungen radikal.

 

Die hermeneutische Näherung geht von der Idee aus, daß Sprache in ihrer weitesten Bedeutung die Grundlage des Universums ist. Man muß die Natur der Bedeutungen verstehen, da der Mensch primär als aktiver Bedeutungsträger handelt. Die Bedeutung der Welt liegt in der Enthüllung ihrer potentiellen Bedeutungen, und die Bedeutung des menschlichen Lebens liegt in der aktiven Teilnahme an diesem Prozeß.

 

Ein anderes, noch zu lösendes Problem: Wir müssen verstehen, in welcher Weise die semantische Wirklichkeit der Welt mit der physikalischen Wirklichkeit verwandt/verknüpft (related) ist, etwa in einer 'supersingle field theory' (einer übereinheitlichen Theorie, die über die von den Physikern angestrebte, einheitliche Feldtheorie hinausgeht)", vgl. D-22, D-27, [119].

[119] Die bisherigen feldtheoretischen Ansätze offizieller Physiker vermeiden die Einbeziehung psychischer Strukturen. Nicht so: BEARDEN, BOHM, DUBROV, HEIM, JAHN/DUNNE, TOBEN.

Obwohl die synthetisierenden Anpassungsvorgänge zeitabhängigen psychosomatischen Einflüssen unterliegen, verlaufen sie bei ausreichenden S/N relativ unproblematisch, solange es sich primär um deutlich gesprochene Sprache handelt, deren Bandbreite auf dem Übertragungsweg nicht unzulässig eingeschränkt wurde. Die konventionell 50 bis 70%-ige Verständlichkeit (unterschiedlich für Silben, Wörter und Sätze) reicht in den meisten Fällen aus, weil die menschlichen Sprachen erhebliche redundante (überzählige, nicht zum Verständnis erforderliche) Anteile enthalten.

Normale Inhalte werden daher auch bei eingeschränkter Bandbreite (etwa 300 - 3400 Hz in Telefonnetzen) ohne große Schwierigkeiten verstanden. Dagegen scheitert z.B. die korrekte Übertragung unbekannter Namen. Sie müssen mehrfach wiederholt werden, oder sie sind nach einem anderen Verfahren zu kodieren, z.B. nach einem (wiederum vorher vereinbarten) 'Buchstabieralphabet'. Grund ist der Verlust der Formanten im oberen kHz-Bereich, wodurch die charakteristischen Merkmale einiger Konsonanten verloren gehen, während die weniger anfälligen Vokale eher erhalten bleiben.

Die mehrfache Interpretationsmöglichkeit vieler TBS (ihre 'Polyvalenz') beruht teilweise auf diesen Zusammenhängen, vgl. [120] und LADEFORGED. Es scheint, daß paranormale Signale extrem schmalbandig sein können und daher das S/N durch technische Filter, die das Rauschen reduzieren, zu verbessern ist. Filtertechnik, das kann schärfer sein, oder: Benutz' den engeren Filter [121].

[120] Im Bereich menschlicher Sprachen, Schriftzeichen und Symbole sind Vieldeutigkeiten an der Tagesordnung. Die 'Stärke' mathematischer (und einiger physikalischer) Größen beruht geradezu auf der durch entsprechende Definitionen erzwungenen Eindeutigkeit.

 

[121] 'Filter ist hier technisch zu interpretieren. Bei NALIMOV als 'semantisches Auswahlprinzip'.

Seit einigen Jahren sind computerisierte Filter erhältlich. Sie erlauben in manchen Fällen eine deutliche Verbesserung der Verständlichkeit gestörter Stimmen, in anderen verschlechtern sie sie, sodaß sich - vielleicht abgesehen von Versuchen mit technisch-wissenschaftlichem Hintergrund - die Ausgabe für den Laien kaum lohnen dürfte.

Die in der DIN-Norm angedeutete Differenzierung der Sprachverständ­lichkeit nach Silben, Wörtern und Sätzen spielt bei der Interpretation schwer verständlicher Signale eine wichtige Rolle. Nach TRAJNA wächst mit zunehmender Silben- bzw. Wortzahl die Wahrscheinlichkeit der korrekten Erkennung einer Passage und erreicht (abhängig von S/N) bei 8-10 Silben 100%.

Bei der in B-9.2 und [60] angegebenen 'Seitenband-Einstellung' entstehen Signale, die einem normalen Sprachrhythmus folgen, aber ein verändertes Frequenzspektrum besitzen. Sie lassen besonders viel Spielraum für phantasievolle Deutungen, könnten aber, wie oben angedeutet, medial-telepathische Fähigkeiten anregen.

[60] Es scheint, daß die resultierenden stark verzerrten Signale, die nach Gruppe C (und teilweise D) bewußt erzeugt werden, zur 'Supermodulation' besonders geeignet sind, doch ist eine scharfe Unterscheidung zwischen psycholinguistisch deutbaren Effekten und echter TI nicht leicht. Vermutlich gehen objektive und telepathisch-medial-subjektive Anteile ein. -

 

Ähnliche Übergänge von der willkürlichen Interpretation mehr oder weniger definierter Geräusche bis zur Anregung telepathisch-medialer Kontakte scheinen z.B. bei der medial begabten Italienerin Laura PARADISO vorzuliegen. Sie nimmt die von ihr erzeugten Kratzgeräusche auf Band auf und interpretiert sie beim anschließenden Abhören. Dabei kommen korrekte Aussagen zustande, die sie nicht auf normalen Wegen erhalten hat.

Auf der syntaktischen Ebene gibt es innerhalb des psychofonischen Stils trotz erheblicher grammatischer Abweichungen und unüblicher Wendungen selten Schwierigkeiten bei der Satzanalyse. Die Anomalien bestehen vorwiegend in verkürzten Wortformen, Auslassungen und abgewandelten Wortstellungen. Sie können übertragungstechnisch (etwa zur zeitsparenden Kompression) bedingt und/oder als Demonstration bzw. als Kennzeichen der Paranormalität seitens der TW beabsichtigt sein.

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GITT formulierte als wesentliche Schwierigkeiten auf der semantischen Ebene: "Sender und Empfänger haben unterschiedliches Vorverständnis bei der Verwendung gleicher Begriffe" und: "der Empfänger erkennt nicht den vollen Bedeutungsumfang des vom Sender verfaßten Textes". Dies mag zur Beschreibung der normalen zwischenmenschlichen Kommunikation ausreichen.

Für die ITK gilt zusätzlich, daß die Bewußtseinszustände der TW (C-20) in nicht hinreichend bekannter Weise von denen des normalen derzeitigen Wachbewußtseins irdischer Menschen abweichen, und daß die TW eventuell spezielle Ziele verfolgen [122]. Die erforderliche Transponierung der Begriffe und ihrer Verknüpfungen dürfte die senderseitigen Formulierungs­prozesse erschweren, und - wenn sie höherkomplexen Strukturen entspringen - mit einer erheblichen Reduktion der ursprünglichen Inhalte einhergehen [123].

[122] In spirit(ual)istischer Terminologie wird metaphorisch von 'erdnah' und 'erdfern' gesprochen. Im Bild der 'Jenseits-Ebenen' oder 'Niveaus' unterschiedlicher (entelechialer) 'Höhe' würde, auf uns bezogen, die Ähnlichkeit geistiger Strukturen mit zunehmender Höhe abnehmen.
 

[123] Nach HEIM sind überhaupt nur Begriffssysteme transponierbar.

In manchen Transkontakten kommt die Resignation der TW angesichts der Unmöglichkeit adäquater Beschreibung der Jenseitszustände zum Ausdruck, etwa SALTER: Wie soll ich Ihnen das alles Ihrem kurzen Menschenleben erklären, wo ich nicht einmal die richtigen Vokabeln in Ihrer Sprache zur Verfügung habe?

Wir sollten also von Beschränkungen auf das Vermittelbare in Form uns ver­ständlicher 'Bilder' ausgehen und bei unseren semantischen Interpretationen allzu naive Jenseitsvorstellungen vermeiden. Gelegentlich wird mitgeteilt, die TI seien so abgefaßt, daß sich die wesentlichen Inhalte symbolisch 'zwischen den Zeilen' verbergen und bei mehrfacher Kenntnisnahme die unbewußten Strukturen des Empfängers ansprechen [124].

[124] Das nachfolgende tatsächliche Verhalten des Empfängers auf der apobetischen Ebene bleibt immer offen, da nach allen TI die TW auch bestenfalls nur Wahrscheinlichkeiten zukünftiger Entwicklungen abschätzen können, vgl. [90].
 

[90] Zur Verläßlichkeit präkognitiver Aussagen bei RICHARDS: "Da man uns gesagt hat, daß das Wesen der Chronologie vielfache Zeitlinien beinhaltet, beweist die Vorhersage eines künftigen Ereignisses, die sich nicht verwirklicht, nicht, daß die Wesenheit, die die Vorhersage machte, die Zukunft nicht sehen konnte, sondern (nur), daß sie die 'falsche Zukunft' sah." -

 

Der Begriff Zeitlinien ist unabhängig bei CETL vom TECHNIKER benutzt worden. SETH-ROBERTS: Spurlinie der Erfahrung. Es ist klar, daß alle Voraussagen auf Wahrscheinlichkeiten bzw. deren Abschätzungen beruhen. Je weiter zeitlich entfernt ein künftiges Ereignis liegt, um so schwieriger wird seine verläßliche Voraussage, das enge Bündel potentieller Zeitlinien weitet sich in die Zukunft hinein zu einem trichterförmigen Bündel auf, vgl.[124].

Grundsätzlich sind in diese Betrachtungen die Eigenschaften der europäischen Sprachen einzubeziehen, die unsere Weltbilder in erheblichem Maße mitbestimmen bzw. vorformen.

Nach KORZYBSKI und WHORF 

"sperren uns die indoeuropäischen Sprachen in ein fragmentarisches Lebensmodell ein. Sie mißachten die Beziehungen und zwingen uns, durch die Subjekt-Prädikat-Struktur, in Ursache-Wirkungs-Schemata zu denken. Wir werden die Natur der Wirklichkeit solange nicht begreifen, bis wir die Begrenzungen der Worte erkennen."

 

WITTGENSTEIN: "Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt."

 

BOHR 1934: "Alle gegenwärtigen Sprachen verkörpern in Grammatik und Vokabular eine Weltanschauung, die im Dahinschwinden begriffen ist. Bestes Beispiel ist die Tatsache, daß wir gezwungen sind, 'Dingworte' zu verwenden für das, was im Grunde Geschehnisse sind und keine Dinge".

Wir müssen noch eine weitere Möglichkeit betrachten. Die Existenz der außersinnlichen Fernwahrnehmung impliziert, daß sich bei sprachlicher Verständigung das Einfließen telepathischer Anteile grundsätzlich nicht ausschließen läßt. Die innerpsychischen uni- oder bidirektionalen Kontakte sind den audiovisuellen durch ihre relative Raumzeitunabhängigkeit überlegen ('relativ' wegen der Gebundenheit an die materiellen Strukturen inkarnierter Menschen), auch wenn sie nicht deren Schärfe und Zuverlässigkeitsgrad besitzen.

Die gewohnten sensomotorischen Formen können innerhalb übergeordneter holomorpher Strukturen als materiell-energetisch beschreibbare, psychosomatisch-reduzierte, zeitlich-linear empfundene Erlebnisweisen einer primären geistigen Kommunikation erscheinen, die den Wachbewußtseinszustand des Jetztzeitmenschen charakterisieren. MUSES (S.117): "Worte müssen wesentlich durch die Kommunikation im überbewußten Geist (mind) ergänzt werden, um sie wirklich zu verstehen." 

ARNIM: "Das Hörenlernen ist ein komplizierter und nicht leicht zu durch­schau­ender Vorgang. Er enthält Elemente, die über das Hören im akustischen Sinne hinausgehen. Diese Wahrnehmungsfähigkeit kann hoch ausgebildet und geschult werden.

 

So gering sind unsere Kenntnisse der tatsächlichen Vorgänge, die den die Sprache wahrnehmenden Menschen mit dem Sprechenden verbinden. Die Art und Weise, auf welche ein Mensch eines anderen Menschen Sprache als solche erlebt und versteht, liegt durchaus noch als Rätsel vor uns. Die Laute sind nicht willkürliche Zeichen sondern geistige Offenbarungen."

 

GESPROCHENE SPRACHE
0 %  ============================>  100 %

100 %  <============================   0 %

TELEPATHISCHE NICHT-VERBALE RESONANZ

KOMMUNIKATION VERWIRKLICHT SICH IMMER ZWISCHEN GEISTIGEN (INTELLIGENTEN) STRUKTUREN, DEREN RELATIVE ANTEILE NICHT SEPARIERBAR SIND. REIN VERBALE KOMMUNIKATION IST FRAGLICH.

ABB.:23    VERBALE UND TELEPATHISCHE KOMMUNIKATION

In diesem 'Denkmodell' wäre also die ITK als teilmaterialisierte Form einer geistig-telepathischen Wechselwirkung zwischen TW und irdischen Menschen zu verstehen, in der Sprache der Bibel: "Wenn zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen", und übereinstimmend mit CORDULA: Wir beweisen diese Spiritualität auf telepathischem Wege mittels akustischer Instrumente. Signale, Syntax und Semantik dieses Satzes sind unpro­blematisch, Pragmatik und Apobetik bleiben dem Leser überlassen.

Terrestrisch-telepathische und jenseitig-mediale Kommunikationen realisieren sich primär in unbewußten Bereichen der Psyche. Mangels gerichteter Aufmerksamkeit werden diese Aktivitäten weder in ihren allgemein-globalen Formen noch als zwischen bestimmten menschlichen Partnern ausgetauschte Informationen bewußt wahrgenommen. Der 'normale' Mensch verzichtet wegen der ihm suggerierten angeblichen Unzugänglichkeit der 'inneren Räume' oder der Transbereiche auf selbstbewußte Vorstöße und blockiert die Pforten des Jenseits, obwohl nach Altmeister GOETHE 'die Geisterwelt nicht verschlossen ist'.

Hilflose Suchende stürzen sich vielfach ruderlos ins verwirrende Spiel turbulenter 'okkulter Wellen', in dem sich allerlei selbsternannte Gu­rus als erleuchtete Lotsen anpreisen (und ihre Preise verlangen). Man verrät auf diese Weise seine geistige Heimat. In unserer Epoche zunehmend angefochtener Wissenschafts- und Technik-Gläubigkeit könnten die Realitäten der ITK dazu beitragen, den Horizont nicht völlig transzendenzverschlossener Menschen nach 'innen' oder 'oben' auszudehnen.

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