FRIEDRICH JÜRGENSON
Sprechfunk mit Verstorbenen
Praktische Kontaktherstellung mit dem Jenseits

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FÜNFUNDZWANZIGSTES KAPITEL

Sie beobachten mich und lesen meine Gedanken - Das Phänomen des "Radars" und des Zeitwechsels - Die Aufgaben der Kopisten und Popser - Virtuosen der freien Improvisation - Die "Central Investigation Station"

Seite 111 Wenn ich mit Lenas Hilfe einen Kontakt über das Radio hergestellt hatte, so konnte ich sicher sein, daß ich von ihr gleichzeitig mittels Radarschirm beobachtet wurde. Dabei sah mich Lena nicht nur körperlich vor dem Rundfunkempfänger sitzen, sondern sie konnte gleichzeitig meine Gedanken lesen, und zwar noch bevor ich sie richtig zu Ende gedacht hatte.

Es gelang mir aber nicht immer, Lenas rasche Anweisungen richtig zu erfassen. So z. B. konnten mir gewisse Wellen belanglos erscheinen, die aber für Lena von Bedeutung waren, und wenn ich dann zu guter Letzt die Geduld zu verlieren begann und die Welle abdrehen wollte, so schaltete sich Lena blitzschnell dazwischen und rief mir hastig zu: "Halten! - Halten! Direkt-Kontakt!"

Bei solchen direkten Kontakten brauchte ich meine Fragen nur in Gedanken zu stellen, wonach mir sogleich eine Antwort über das Radio auf das Tonband gegeben wurde. Diese direkten Einspielungen ergaben den besten Beweis dafür, wie einwandfrei das Radar seine Verbindungsfunktion ausführte.

Eine andere Aufgabe des Radars bestand auch darin, den Menschen einer zeit- und raumlosen Dimension die Uhrzeit unserer Erde zu vermitteln. Zu diesem Zwecke benutzte die Radarbedienung eine Art "Zeitwechsel".

In diesem Zusammenhang wurden das Radar als "Zeitradar" und unsere Erdenzeit als "Standardzeit" bezeichnet. Es tut mir leid, daß ich zur Zeit nicht viel mehr über die Funktion, geschweige denn die Konstruktion jenes mytischen Radars berichten kann. Ich habe das Wort Radar Seite 112 öfters über Mikrophon oder Radio eingespielt, und zwar jedesmal, wenn mir direkte Sendungen zugestrahlt wurden.

Allerdings bin ich mir heute über die technische Seite der Einspielungen bis zu einem gewissen Grad klargeworden, und zwar durch die Mitarbeit einiger deutscher Wissenschaftler, die auf eine ganz verblüffende, richtiger gesagt geniale Weise einerseits einen elektromagnetischen Brückenkopf errichtet haben, andererseits durch ein sehr kompliziertes Abschirm- und Verstärkerverfahren die Quelle der Toneinströmungen zu lokalisieren bemüht sind. Wann diese langwierigen Forschungsarbeiten konkrete Ergebnisse haben werden, läßt sich schwer voraussagen.

Wenden wir jetzt einmal unsere Aufmerksamkeit der Tätigkeit der sogenannten Kopisten und Popser zu, denen eine ebenso bedeutungsvolle wie interessante Verbindungsaufgabe zugeteilt ist. Das Wort Kopist soll hier im richtigen Wortsinn als Nachahmer verstanden werden, dagegen hat man das englische Verb "pop" (hereinplatzen, plötzlich auftauchen) in Popser verdeutscht.

Auch "Hereinflitzer" oder "Hereinschlüpfer" könnte man sagen. Die Arbeit der Kopisten konzentriert sich auf die Sprachtechnik bzw. die Modulationen der menschlichen Sprechstimme. Dagegen beherrschen die Popser die Schwingungen der Musik und des Gesanges. Im Grunde genommen benutzten beide den enormen Vorteil ihres Über-und-außerhalb-der-Zeit-Stehens.

Mittels einer gewissen Zeitraffung oder auch -dehnung ist es ihnen möglich, Silben und Worte von Rundfunksprechern oder die Klänge beliebiger Musikinstrumente unbemerkt zu verändern.

Solche Wortmetamorphosen vollzogen sich völlig unbemerkt und ohne die geringste Unterbrechung des Vortrages oder Gesanges. Sie veränderten nur den Text, nicht aber den Stimmklang des Sprechers oder Sängers.

In solchen Fällen übte das Radar eine Art Textfilterfunktion aus, wobei der Textaustausch sich keinesfalls über den ganzen Sendebereich zu erstrecken brauchte, sondern nur Seite 113 meinen in Stockholm oder Mölnbo stehenden Empfänger erfaßte.

Ich möchte hier besonders hervorheben, daß solche Worttransformationen sich ohne Hilfe eines angeschlossenen Tonbandgerätes kaum erfassen lassen. Im Laufe einer Sendung hat man - auch wenn man ganz genau hinhört, gar nicht die Möglichkeit, der blitzschnellen Veränderung gewahr zu werden, außerdem benutzten die Kopisten mit Vorliebe exotische Sprachen, denen man so gut wie keine Aufmerksamkeit zu schenken pflegt.

Trotz meines vieljährigen Trainierens und trotz Lenas unentbehrlicher Hilfe war es mir nur selten gelungen, solche Wortaustausche im Verlaufe einer Originalsendung erfassen zu können. Noch heute muß ich mich andauernd über mich selber ärgern, gleichzeitig aber die Virtuosität der Kopisten und Popser bewundern, die es auf eine geniale Weise verstehen, ihre Textaustausche unbemerkt durchzuführen.

Leider habe ich - wie ich erst später bemerkte - einen großen Teil solcher ausgezeichneten Austauschsendungen vorzeitig abgebrochen, weil ich überzeugt war, nur eine ganz gewöhnliche Rundfunksendung aufgenommen zu haben.

In den meisten Fällen begann sich der wirkliche Wortlaut der Mitteilungen erst nach einigen Rückspielungen herauszuschälen. Hatte ich ihn einmal richtig erfaßt, gab es keine weiteren Schwierigkeiten.

Dann aber konnte es geschehen, daß z. B. ein arabischer Ansager Deutsch, Schwedisch, Estnisch, Italienisch oder auch Russisch zu sprechen anfing, und zwar mit seiner unveränderten Stimme!

Dann konnte er plötzlich mich beim Namen nennen, persönliche Mitteilungen bringen, Mölnbo, Mälarhöjden und Namen meiner verstorbenen Freunde erwähnen, zwischendurch aber auch ein paar arabische Worte hereinmischen, um wieder rasch - und so ganz nebenbei - meiner Frau Monika und unserem Pudel Carino einen Gruß zu schicken, bis zu guter Letzt der Vortrag in der Originalsprache ausklang.

Es kam mitunter Seite 114 auch vor, daß die Kopisten mit ihren eigenen Stimmen fiktive Vorlesungen in exotischen Sprachen nachahmten, in Wirklichkeit aber Deutsch oder Schwedisch sprachen. In solchen Fällen ließ sich der Austausch leichter erkennen, insbesondere dann, wenn mir die Stimme des betreffenden Kopisten vertraut war. Solche direkte Nachahmungen wurden öfters in normaler Tonstärke gebracht; sie vollzogen sich über die sogenannten Radars, die dann etwa die Funktion eines Sprachrohres ausübten.

Die gleiche Austauschtechnik wurde von den Popsern bei Gesängen und Instrumentalmusik angewandt. Bei Lustspielen, Operetten oder klassischen Oratorien, wo Gesang, Rede, Rezitative und Musik einander abwechseln, traten die Kopisten und Popser gemeinsam auf. Die Popser sind Meister der Improvisation; sie verstehen jede passende Gelegenheit blitzartig auszunutzen, und indem sie alles Schablonenmäßige konsequent vermeiden, tragen ihre Einfälle immer den Stempel der Neuheit.

Wenn schon die Kopisten durch ihre verblüffenden Sprachimitationen Erstaunen erwecken, so wirkt das Können der Popser wie reine Zauberei. Die musikalischen Einblendungen der Popser sind fast immer von berauschender Lebensfreude erfüllt, die man am treffendsten als dionysisch bezeichnen könnte. Es ist wirklich bewundernswert, wie unbeschwert und spontan diese unsichtbaren Menschenkinder es verstehen, Humor und Ernst, Ergriffenheit und Übermut in schillernder Abwechslung darzubieten.

Da aber die virtuose Geschicklichkeit dieser Künstler keine Grenzen kennt, so läßt es sich mitunter schwer feststellen, in welchen Fällen es sich um Gesangsaustausche, Nachahmung oder eigenes Auftreten handelt. Ich bin fest überzeugt, daß ohne Hilfe bestimmter Stichworte sowie Durchgabe persönlicher Mitteilungen, vor allem aber ohne Benutzung des vielsprachigen Durcheinanders, diese Kontaktversuche von keinem gewöhnlichen Rundfunkhörer bemerkt werden können.

Seite 115 Einmal wurde mir eine Sendung zugeschickt, in der die Popser die Stimmen eines tschechoslowakischen Männerquartetts so ausgetauscht hatten, daß in vier Sprachen eine persönliche Mitteilung an meine Frau und mich deutlich zu verstehen war. Gleichzeitig aber hatten sie das Orchester und die applaudierende Zuhörerschar unverändert bestehen lassen.

Solche vielsprachigen Gesangsdarbietungen waren in ihren Texten so eindeutig und so rein persönlich zusammengesetzt, daß jeglicher Zweifel an der Absicht dieser Sendungen völlig ausgeschlossen war.

Um das persönliche Gepräge noch mehr zu verdeutlichen, wurden öfters unsere Vor- und Familiennamen gerufen oder gesungen.

In allen diesen Fällen handelt es sich um größere Gruppen ausgebildeter Musiker, Sänger und Schauspieler, die zur Ausübung ihrer künstlerischen Tätigkeit das Gebiet der freien Improvisation gewählt haben.

An gewissen Vorstellungen jedoch nahmen sowohl Amateure wie auch Kinder teil. Es handelte sich dann um kleinere Lustspiele, Dialoge und Chorgesänge, die ungezwungen und mit viel Humor vorgetragen wurden.

Alle diese unzähligen Sendungen, die im Laufe von ca. acht Jahren von mir auf Tonbändern festgehalten wurden, stellen zweifellos ein hochinteressantes, unschätzbares und vor allem objektives Beweismaterial für meine Kontakte dar. Allein schon die Tatsache, daß diese meist ziemlich aufwendigen Darbietungen über Europas stärkste Rundfunkwellen gesandt wurden, ist von entscheidender Bedeutung.

Man braucht wohl kaum zu betonen, daß keine Rundfunkstation der Welt es je wagen könnte, solche für die Öffentlichkeit völlig sinnlosen und unverständlichen Programme in den Äther auszustrahlen, ohne sofort eine Protestlawine in Bewegung zu setzen.

Da ich aber trotz aller unwiderlegbaren Beweise mit dem energischen Widerstand gewisser Kreise rechnen muß, die allein schon aus Prestigegründen das Vorhandensein einer Seite 116 höheren Dimension bzw. überirdischen Lebenssphäre verneinen, meine Tonbandeinspielungen aber offenbar von keinem legalen Rundfunksender herkommen können, so wird man mich wahrscheinlich verdächtigen, einen eigenen geheimen Piratensender zu betreiben.

Selbstverständlich können solche Behauptungen leicht widerlegt werdet, denn welcher Privatperson wäre es praktisch möglich, mehrere Jahre hindurch solche kuriosen Sendungen unbemerkt und unangefochten auszustrahlen, ganz abgesehen von den gewaltigen Kosten, die mit so einem riskanten Unternehmen verbunden wären.

Und dann ließe sich ein Piratensender mit so abwechslungsreichem Programm ohne viele technische Mitarbeiter, Künstler und ohne gut eingerichtetes Studio überhaupt nicht verwirklichen. Und wie sollte man all diesen Mitwissern und Mittätern den Mund verschließen? Nein - die Idee, mich der Einrichtung und des Betriebes eines Geheimsenders zu verdächtigen, ist glattweg absurd.

Wie sonderbar und phantastisch das Ganze auch klingen mag, so steht doch fest, daß es sich um die Stimmen verstorbener Menschen handelt, die aus eigener Einsicht und Initiative bemüht sind, den Abgrund zwischen ihrer und unserer Lebenssphäre zu überbrücken.

Zu diesem Zwecke bedienen sich die jenseitigen Organisatoren nicht nur einer radarähnlichen Einrichtung, sondern sie verfügen augenscheinlich über eigene elektromagnetische Trägerwellen, die sie nach Belieben in alle unsere Rundfunkwellen - die kurzen, mittleren und langen - unbehindert hineinzumixen verstehen.

Alle Kontakte, die über Radar mit unserer Lebensebene aufgenommen werden, stehen unter der ständigen Aufsicht einer sogenannten "Central Investigation Station" und können offenbar ohne deren Vermittlung nicht durchgeführt werden.

Wenn z. B. die Kopisten und Popser mit Hilfe des Radars in Rundfunksendungen Worte austauschten oder längeren Darbietungen neue Texte aufpfropften, so geht das alles Seite 117 nur über mein Rundfunk- bzw. Tonbandgerät, entweder in Stockholm oder in Nysund bei Mölnbo draußen auf dem Lande.

Dagegen aber durchkreisen die Radiowellen der Untersuchungszentrale unbehindert den Äther und könnten gleichzeitig in der ganzen Welt gehört werden. Dieser Umstand ist von entscheidender Bedeutung, denn er bildet die Voraussetzung dafür, daß in Zukunft eine ständige Verbindung zwischen den beiden Welten zustande kommen wird.

Die Rundfunksendungen der Untersuchungszentrale unterscheiden sich wesentlich von den Radarkontakten der Kopisten und Popser, und zwar nicht nur durch ihre spezielle Lautstärke, sondern man kann sie an ganz bestimmten Vorsichtsmaßnahmen erkennen, die mit unbeugsamer Konsequenz durchgeführt werden.

Die Vorsichtsmaßnahmen gründen sich auf folgenden Erwägungen:

Da die geplante Verbindung mit unserer Welt eine neue Geisteshaltung erwecken soll, so muß die Öffentlichkeit nach und nach mit den unbestreitbaren Tatsachen konfrontiert werden. Da die ganze Aktion letztlich eine Entspannung auslösen soll, ist man bedacht, alle Überraschungsmomente, die Verwirrung oder gar Schocks auslösen könnten, nach Möglichkeit zu vermeiden.

Dies ist der Hauptgrund, warum alle Mitteilungen über die direkten Sendungen getarnt gebracht wurden. Wer die verschiedenen Stimmen und die vielsprachige Ausdrucksweise nicht kennt, erhält lediglich den Eindruck, daß es sich um eine gewöhnliche Rundfunkstörung handelt. Bei solchen Sendungen wurden mein Familienname und unsere Landstelle nie erwähnt, eine Vorsichtsmaßnahme, die wohl für die Sicherung meiner Arbeitsruhe als nötig erachtet wurde.

Ich habe es meinen unsichtbaren Freunden zu verdanken, daß ich den Herren vom schwedischen Sicherheitsdienst nicht erst habe beweisen müssen, daß meine Radiokontakte nicht mit der berechtigten "fünften Kolonne", sondern mit der vierten Dimension zu tun haben.

Seite 118 Wie gesagt können die elektromagnetischen Wellen der Untersuchungszentrale in Rundfunkwellen aller Sendet eingeschaltet werden. Wenn ich z. B. eine gewöhnliche Musikdarbietung im Radio anhörte, so geschah es öfters, daß einige leise Stimmen plötzlich im Hintergrunde hörbar wurden und mir eine Mitteilung brachten. Bei solchen Gelegenheiten wurden die Pausen oder die Ausklänge eines Pianissimos geschickt ausgenutzt.

Wenn auch solche Mitteilungen meist in diskreter Tonstärke gehalten wurden, so verfügt die Untersuchungszentrale jedoch über Mittel, mit deren Hilfe die Lautstärke bis zum betäubenden Fortissimo verstärkt werden kann. Mir wurden Proben solcher maximalen Tonstärken zugesandt, zuweilen nur ein paar Worte, die aber eine so enorme Lautstärke aufwiesen, daß ich jedesmal überrascht zusammenfuhr.

In diesem Zusammenhang habe ich mir öfters die Frage gestellt, was geschehen könnte, wenn Stimmen weltbekannter Verstorbener, z. B. Einstein, Pius XII., Annie Besant, Hitler, Stalin, Graf Ciano, Caruso usw., plötzlich in voller Lautstärke im Radio zu hören wären.

Wahrscheinlich müßte man mit einer allgemeinen Verwirrung und schockähnlichen Reaktionen rechnen. Auch wäre es denkbar, daß der Osten und der Westen sich gegenseitig provokatorischer Aufwiegelei beschuldigen würden, wobei Wissenschaft und Kirche ebenfalls ihre Gutachten abzugeben hätten.

Ohne eine langsame sachliche Vorbereitung der Öffentlichkeit würde das Ganze nur Schaden, Streitigkeiten und Mißverständnisse verursachen, um schließlich als ein ungelöstes Rätsel weiter bestehen zu bleiben und - gleich den Ufos - die Gemüter der Menschen erhitzen.

Zweifellos aber hatten auch die Jenseitigen mit gewissen Verbindungsschwierigkeiten zu kämpfen, und mit der Zeit wurde es mir klar, daß wir unsererseits mit Hilfe technischer Verfeinerungen, besserer Richtantennen, Filter und Verstärker usw. zu einer bedeutend klareren und geschmeidigeren Verbindung beisteuern können.

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