FRIEDRICH JÜRGENSON
Sprechfunk mit Verstorbenen
Praktische Kontaktherstellung mit dem Jenseits

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ZWANZIGSTES KAPITEL

Die Höhlen der Unterwelt - Toten-Erweckung - Wachsein ist alles! - Die drei Zugangsmöglichkeiten zum Jenseits

Seite 91 In den letzten Monaten hatte ich von meinen jenseitigen Freunden mehrfach Mitteilungen über Zustände erhalten, wie sie in gewissen Regionen der geistigen Welt herrschen.

Ich erhielt die Mitteilungen gradweise, je nachdem, wie mein Verständnis für das Ganze zuzunehmen begann.

Zunächst wurde mir eine ausführliche Schilderung des sogenannten Jenseits gegeben, aus der ein ziemlich klares Bild einer bestimmten Lebensebene (Sphäre) hervorging, der meine Freunde offenbar ihre besondre Fürsorge zugewandt hatten. Dieser Ort - wenn man schon dieses Wort gebrauchen will - wurde suburb (Vorstadt) genannt und umfaßte eine ganze Reihe von "Bezirken" oder Lebensschichten (Bewußtseinszustände).

Als erstes erhielt ich die Beschreibung der untersten Schicht, die eigentlich das Ergebnis einer grauenhaften Mißbildung des menschlichen Geistes beinhaltet. Man könnte diese Verirrungen als direkte Folge der allgemeinen Gefühlsrohheit bezeichnen, deren blinde Kraft in der plastischen, leicht formbaren Materie der feinstofflichen Sphären grottenähnliche Hohlräume geschaffen hat, die von meinen Freunden Kavernen (lateinischer Name für Höhlen) genannt wurden.

Die negativ geladenen Gedanken- und Gefühlswellen - vor allem die Angst, der Neid und der Haß - gestalten die durch Wunsch und Vorstellungskraft sehr leicht formbare Astralmaterie genau entsprechend dem Charakter dieser emotionalen Impulse. Der Vorgang selbst - die Bildung der Umgebung - scheint sich nahezu automatisch zu vollziehen, also vom Willen des einzelnen unabhängig.

Seite 92 In diese schwarzen Hohlräume der Astralebene pflegen die von den Lebenden zum Tode verurteilten und ausgestoßenen Verbrecher und Sündenböcke aller Art automatisch hereinzuschlittem.

Meine Freunde berichteten weiter, daß durch das Ausstrahlen der Rundfunkwellen eine bedeutende Veränderung bei den Bewohnern jener unteren Regionen eingetreten ist. Es liegt in der Beschaffenheit der Radiowellen, daß sie irgendwie belebend auf die in den finsteren Kavernen Eingeschlossenen einwirken.

Da jedoch die Rundfunkwellen auf Grund ihrer mechanischen und unpersönlichen Natur nur zufällige und vorübergehende Belebung verursachen können, so beschloß eine gewisse Gruppe hilfswilliger Geister (eben meine Freunde) eine spezielle Trägerwelle auszustrahlen, über die sich eine bessere Verbindung zu den Isolierten herstellen ließ.

Im Rahmen dieser großen Befreiungsaktion wurde der "Weckung der Toten" eine ganz besondere Rolle zugemessen. Es mag eigentümlich klingen, aber es scheint so zu sein, daß sich die meisten Toten dieser unteren Astralregionen im Zustande des Tiefschlafes befinden, insbesondere diejenigen, die eines gewaltsamen Todes gestorben sind.

Im Grunde genommen kommt die "Weckung" einem psychischen Eingriff gleich, durch den die Schlafenden aus dem Banne ihrer Alpträume und Zwangsvorstellungen gerissen werden sollen.

Dieser astrale Traum- bzw. Lähmungszustand wird von den Schlafenden intensiv als "plastischer Vorstellungsablauf" erlebt, also als objektive Realität. Mit dem Erwachen dürfte wohl ein Teil der größten Schwierigkeiten behoben sein, da nun den "Toten" der Weg offensteht in ihre neue Lebensebene mit ihrer Gemeinschaft menschlicher Seelen.

So scheint es auch einleuchtend, daß erst nach einer gewissen Zustandsänderung des "Hades" - wie man die unteren Astralregionen nennen könnte - sich eine planmäßige Seite 93 Verbindung zu unserer dreidimensionalen Welt hat herstellen lassen.

Offensichtlich war es die Absicht meiner Freunde, jenen fatalen Circulus vitiosus zu sprengen, jenen Teufelskreis, der ständig und automatisch in Wiederholungen der gleichen Vorstellungen und Gefühlsabläufe bestand. Dabei schien es, als ob diese groß angelegte Befreiungsaktion ohne die Mitbeteiligung noch verkörperter Menschen sich nicht durchführen ließ, daß man zur Verwirklichung dieses Planes auf zuverlässige Mitarbeiter "im Fleische" angewiesen war, die aus innerer Einsicht und entschlossener Hilfsbereitschaft, und ohne sich dabei von Wunschträumen und Gefühlsschwärmereien irreleiten zu lassen, sich dieser Aufgabe widmen.

Was mich persönlich anbetraf, so mußte auch ich zuallererst einen weitgehenden Einblick in diese jenseitige Lebensebene gewinnen und mit den psychischen Veränderungen, die der Mensch durch den Tod erfährt, vertraut werden.

Als ich nach vielen Monaten harter Arbeit und unzähligen Rückschlägen endlich die praktische Seite der Verbindung zu beherrschen begann, tauchte plötzlich ein weiteres großes Hindernis auf, das auf Grund seiner subtilen Natur äußerst schwierig zu überwinden war.

Zu jener Zeit war ich an einem Grenzgebiet angelangt, das man als "Zugang zum Jenseits" bezeichnen könnte. Jedoch anstatt eines zähnefletschenden Höllenhundes hatte ich es mit einem ganz anderen, viel gefährlicheren Gegner zu tun, der schleichend und unbemerkt die Klarheit meiner Auffassung zu entstellen drohte.

Das Unheimliche an diesem Gegner war der Umstand, daß er sich in mir selber befand und sich äußerst schwer erkennen ließ. Bildlich gesprochen könnte man ihn als "Wächter der Vergangenheit" bezeichnen, der ähnlich einem "Roboter" ständig bemüht ist, alles Neue mit seinem alten raum- und zeitgebundenen Maßstab so lange zu bemessen, bis das Neue verkrüppelt und entstellt in die Zellen unseres Erfahrungsarchives hereingezwungen werden kann.

Seite 94 Die Zähigkeit und Unermüdlichkeit dieses "Roboters" ist bewundernswert, und gerade darin liegt seine Gefährlichkeit. Wie soll man das Wesen und die Existenzverhältnisse einer neuen Dimension verstehen und beschreiben können, wenn man sich von seinen eingefahrenen Denk und Gefühlsschablonen nicht freimachen kann?

Die Verhältnisse in jener Lebensebene sind unvergleichbar, sie lassen sich mit den gewohnten Maßstäben nicht deuten, wiedererkennen oder klassifizieren, gehen über die Grenzen unserer Erfahrungen hinaus. Je tiefer ich den Einblick in die unbekannte Lebensebene gewann, um so deutlicher traten die Vorgänge in unserer eigenen Welt hervor.

Es war verblüffend! Die beiden Welten schienen nur imaginär voneinander getrennt zu sein, durch Grenzen, die nur unsere an Raum und Zeit gebundene Vorstellungskraft geschaffen hat.

So ungefähr wie Eis und Dampf sich voneinander unterscheiden, obwohl beide nur Wasser sind, so besteht der Unterschied zwischen Diesseits und Jenseits lediglich in der Verschiedenheit der Schwingungsfrequenzen, die, um von uns wahrgenommen werden zu können, einen bestimmten Bewußtseinsgrad erfordern.

Das tägliche Beschreiten dieser "Brücke zu einer anderen Welt" erforderte von mir allerschärfste Wachsamkeit. Die geringste Unaufmerksamkeit und Ungenauigkeit hatte sofort allerlei Irrungen und Wirrungen im Gefolge. Das Ganze war für mich eine äußerst harte Schule.

Um ein klares und eingehendes Bild von jener überirdischen Lebensebene erhalten zu können, standen mir zwei Wege offen.

Der erste Weg ist der über das Tonbandgerät, und zwar einerseits über das Mikrophon - der provisorische Weg -, und andererseits der über das Radio - der direkte Weg.

Da die Tonbandaufnahmen sich von jedermann abhören lassen, stellen sie, wissenschaftlich betrachtet, einen x-beliebigen wiederhol- und kontrollierbaren objektiven Seite 95 Beweis für die Existenz eines nachtodlichen Zustandes des Menschen dar.

Durch die maschinell-technische Beschaffenheit des Tonbandgerätes ist jedes Abschieben der Phänomene auf das Gebiet subjektiven Erlebens im voraus ausgeschlossen, zumal die Möglichkeit, neue Aufnahmen auch in Gegenwart x-beliebiger Zeugen einzuspielen, immer gegeben ist.

Weg Nummer zwei bestand - wie märchenhaft es für manchen Leser auch klingen mag - in meiner Fähigkeit, selbst die Sphären des Jenseits betreten zu können, ohne sterben zu müssen. Ich bin mir klar darüber, daß ich mit dieser Behauptung das Mißtrauen des Lesers direkt provoziere; wenn er mir aber noch etwas Geduld schenken will, wir er mich sicherlich deutlich genug verstehen.

Dieser Weg des persönlichen Hinübergehens hat wiederum drei verschiedene Arten.

Die erste findet statt bei völlig wachem Bewußtsein, wo ich Vorgänge der vierten Dimension wie im Fernsehen zu schauen vermag. Ich sehe die Vorgänge in lebendigen Farben, allerdings ohne dabei irgendwelche begleitenden Laute zu hören. Die zweite Art geht bei halbwachem Zustand vor sich.

Ich bin dabei nicht mehr nur passiver Zuschauer, sondern erlebender "Reisender", der an den Vorgängen um sich herum in gewisser Weise persönlichen Anteil nimmt. Der dritte schließlich ist der Austritt meines Astralkörpers im Tiefschlaf.

Bei diesen ziemlich seltenen, aber völlig hellwachen und vollbewußten Aufenthalten im Jenseits war es mir möglich, gleich nach Rückkehr genaue Aufzeichnungen zu machen, deren Richtigkeit ich später durch entsprechende Einspielungen auf dem Tonbande bestätigt bekam.

Solche Astralreisen vollziehen sich außerhalb unserer globalen Zeit. Ich werde noch näher darauf zu sprechen kommen. Meine Aufgabe war es nicht zuletzt, beide Wege zu koordinieren und jeweils einen zur Kontrolle und Bestätigung der beiden anderen zu benutzen.

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