FRIEDRICH JÜRGENSON
Sprechfunk mit Verstorbenen
Praktische Kontaktherstellung mit dem Jenseits

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DREIZEHNTES KAPITEL

Harte Geduldsproben - Lena stellt sich vor - Was sollen die Hinweise aufs Radio?

Seite 65 Zu jener Zeit pflegte ich öfters halblaut in das Mikrophon hineinzusprechen. Ich stellte Fragen und versuchte später, nach Umschaltung auf die verlangsamte Geschwindigkeit 9,5 cm aus gewissen Flüstertönen Antworten herauszuhören.

Ich habe die Tonbänder mit meinen Selbstgesprächen alle aufbewahrt, denn gerade aus diesen Experimenten lassen sich am deutlichsten die Stufen der Entwicklung in meinen Kontakten erkennen. Selbstverständlich treten dabei auch meine Mißerfolge und Mißverständnisse in Erscheinung. Der Nachteil dieser Art von Kontaktversuchen bestand in dem beträchtlichen Zeitverlust, der durch die verlangsamte Geschwindigkeit beim Abhören verursacht wurde.

Wenn zum Beispiel ein Tonband auf der Geschwindigkeit 19 cm eine Stunde Einspielungszeit beansprucht, so verdoppelt sich bei der Wiedergabe die Zeit bei verlangsamter (halbierter) Geschwindigkeit. Wollte ich bei gewissen Aufnahmen ein klares Bild erhalten, so mußte ich mitunter mit 10-12 Kontrollstunden rechnen, wobei ich die Geduld natürlich nicht verlieren durfte.

Die Flüstergespräche jener mir bereits vertraut gewordenen Frauenstimme - die sich mir übrigens als "Lena" vorgestellt hatte - waren nicht immer leicht zu verstehen. Es war sehr interessant und spannend, ihre Ausdrucksweise und Sprechtechnik zu verfolgen, wenn sie aus gewissen vorhandenen Frequenzen meiner Stimme oder auch aus anderen Geräuschen mit unermüdlicher Geduld ihre Worte zu bilden bemüht war.

Es konnte selten zu längeren Sätzen kommen. Dazwischen gelang es ihr manchmal, mit blitzschneller Geschwindigkeit kleine Ausrufe und Bemerkungen hereinzuwirbeln, während die gleichen Versuche an anderen Stellen scheiterten.

Seite 66 "Hilf, - nimm Kontakt mit Radio - Radio hemma - tag kontakt... abends Radio helfen - hilf mein Mann...", waren die sich oft wiederholenden Phrasen, die ich aber noch nicht richtig verstand.

"Wir brauchen Stimmverstärkung", hatte einmal eine Frauenstimme gesagt. Anscheinend handelte es sich um gewisse Tonfrequenzen, die zu Worten umgeformt werden sollten. Ich hatte die Hinweisung auf die Radiokontakte in der ersten Zeit mißverstanden.

In jenem Winter pflegte es nämlich öfters vorzukommen, daß, wenn ich mich mit meinen unsichtbaren Freunden über das Mikrophon "unterhielt", von Tonband plötzlich Rundfunksendungen aufgenommen wurden, die sonderbarerweise Antwort auf meine Fragen zu geben schienen. Bei diesen Gelegenheiten war aber unser Radioapparat ausgeschaltet.

So hatte ich einmal eine Schallplatte auf unserem mit dem Radio gekoppelten Plattenspieler aufgesetzt und die Musik halblaut eingestellt. Es war der berühmte russische Pianist Horovitz, der Skrjabins Sonate vortrug, und ich fragte dabei meine Freunde, ob die Musik störend sein könnte.

Die Antwort kam blitzartig und singend: "Oh nein! Freude gibst du uns immer!" klang es munter auf Schwedisch. An einem anderen Abend fragte ich, ob "drüben" meine Stimme ständig vernommen würde. Die Antwort blieb aus. Ich wiederholte die Frage mehrere Male.

Nach einer Weile hörte ich, wie jener bekannte Brauseton eingeschaltet wurde und sich mühsam und mit Unterbrechungen durchzusetzen versuchte, bis plötzlich eine Stimme auf Schwedisch laut, aber stoßweise und mit Pausen folgendes sagte: "Man muß... so viel Zeit haben... für die... Rufe... und..."

Ich wußte damals noch nicht genau, ob es sich um zufällig passende Teile von Rundfunkprogrammen oder um direkte Sendungen meiner Freunde handelte. Sollte es sich um "hereingemixte" Programme handeln, so war der Beweis erbracht, daß die Experimentatoren über Fähigkeiten Seite 67 verfügten, die außerhalb der Grenzen unserer an Raum und Zeit gebundenen irdischen Möglichkeiten lagen. Ich hatte den Zuruf: "Nimm Kontakte mit Radio!" offenbar mißverstanden, den Lenas Aufforderung wurde von ihr weiterhin wiederholt.

Ein sehr interessantes neues Phänomen trat ebenfalls in dieser Phase der Entwicklung auf, und zwar meistens spät abends, wenn wir ganz still vor dem auf Einspielung laufenden Tonbandgerät saßen und die Ruhe des Abends genossen. Niemand von uns hatte auch nur den geringsten Laut vernommen, aber als ich später das Band abspielte, erklang plötzlich ein leiser Männerchor, der aus der Stille des Raumes zu singen begann: "Höret ihr Brüder - wir beten..."

Der Gesang war weich und ähnelte einem mittelalterlichen Choral, in Unisono vorgetragen.

Bei einer anderen Gelegenheit sangen die Stimmen in der gleichen Tonart und Melodie: "Wir hören von dem Himmel..."

Dann erklang eines Abends eine schöne Frauenstimme: "Wir beten von dem Himmel - wir hören..."

Ich hatte diese Stimme mit ihrem warmen und innigen Vibrato bestimmt früher schon gehört.

Alle diese Sänger und Sängerinnen hatten es bis jetzt vorgezogen, anonym zu bleiben. Erst nach ein paar Jahren, als die Verbindung sich auf anderem Wege vollzog und ein großer Teil der jetzt noch bestehenden Hemmnisse und Störungen wegfiel, begannen auch unsere Beziehungen sich offener und freier zu gestalten.

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