Brücke zwischen Diesseits und Jenseits
- Theorie und Praxis der Transkommunikation -
von Hildegard Schäfer (
)

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2. Dr. Konstantin Raudive

Nach Friedrich Jürgenson war es der lettische Philosoph und Schriftsteller Dr. Konstantin Raudive, der sich um die Tonbandstimmenforschung in besonderem Maße verdient gemacht hat.

Raudive wurde am 30. April 1909 in Asune/Lettgalen geboren. Mit zweiundzwanzig Jahren verließ er seine Heimat und studierte in Paris und Salamanca Philosophie und Literaturgeschichte. Spanien bezeichnete er als seine Wahlheimat. Als er 1936 nach Lettland zurückkehrte, erhielt er ein Stipendium, um den Don Quichotte und andere spanische Werke ins Lettische zu übersetzen. Man nannte ihn einen Gesandten des spanischen Geistes, da er eine Brücke zwischen Lettland und Spanien zu bauen versuchte.

In dieser Zeit lernte er seine Lebensgefährtin, seine Landsmännin Dr. Zenta Maurina, die später sehr bekannt gewordene Schriftstellerin und Essayistin, kennen. Sein ferneres Leben bis zu seinem Tode widmete er der seit ihrem fünften Lebensjahr infolge Kinderlähmung and den Rollstuhl Gefesselten.

Von 1937 bis 1944 war Raudive in seiner Heimat als Philosoph, Buchautor und Übersetzer spanischer Literatur tätig. Als er bereits einem Architekten den Bau eines Eigenheimes übertragen hatte, musste er zusammen mit Zenta Maurina beim Einmarsch der Sowjets im Jahre 1944 vor dem sie bedrohenden Tod fliehen.

Fast zwei Jahre lang befand er sich mit der schwerbehinderten Frau auf der Flucht durch Deutschlang - eine Odyssee des Leides, Hungers und der Verlassenheit. Ende 1946 ließen sie sich in Uppsala/Schweden nieder, wo beiden an der dortigen Universität ein Lehramt übertragen wurde.

Vor der Flüchtlingszeit in Deutschlang sprach Raudive kein Wort Deutsch. Der Sprachbegabte erlernte die Sprache in kürzester Zeit. Neben Lettisch und Russisch, die Sprachen, die in seinem Vaterhaus gesprochen wurden, beherrschte Konstantin Raudive auch Spanisch, Französisch, später Schwedisch und Deutsch.

Genau wie Jürgenson war er ein "Polyglotte", ein "viele Sprachen sprechender", ein Umstand, der ihm bei seinen späteren Einspielungen paranormaler Tonbandstimmen von großem Nutzen war. Wie aus seinen Büchern hervorgeht, stellten sich auf seinen Tonbändern bevorzugt Stimmen-Konglomerate ein, bestehend aus verschiedenen Sprachen, sehr oft vereint in einem einzigen Satz.

1946 zog Raudive nach Deutschlang um. In Bad Krozingen bezog er ein kleines Haus mit Garten, wo er zusammen mit Zenta Maurina bis zu seinem Tode 1974 wohnte.

Konstantin Raudive ist durch die Tonbandstimmenforschung international bekannt geworden, jedoch hatte er sich bis 1965, bevor er sich ausschließlich mit dem Stimmenphänomen befasste, bereits als Romanautor und Verfasser philosophischer Bücher einen Namen gemacht. Unter seinen Werken sind ei bekanntesten, die als elitäre Literatur eingestuft wurden: Asche und Glut - Der Chaosmensch und seine Überwindung - Helligkeit und Zwielicht - Lebenshunger und die Trilogie Die Memoiren des Sylvester Perkons.

Ab 1965 erschien von Raudive kein Roman mehr, da er sich, wie Friedrich Jürgenson, nur noch den Tonbandstimmen widmete. Auch erhielt zahlreiche Vorträge, empfing in seinem Haus Wissenschaftler aus der ganzen Welt und gab Interviews für Presse, Rundfunk und Fernsehen.

Außerdem schrieb er zwei bedeutende Bücher über das Tonbandstimmenphänomen. Das erste Unhörbares wird hörbar erschien 1968 in deutscher Sprache, zusammen mit einer Schallplatte mit Stimmenbeispielen; 1971 in England unter dem Titel Breakthrough, und 1973 in Italien unter Voci dall'Alddida.  Sein zweites Buch über Tonbandstimmen Überleben wir den Tod? kam 1973 auf den Markt. In Italien wurde es einige Jahre später unter dem Titel Sopraviviamo dogo la morte? verlegt. Ein drittes Buch Der Fall Wellensittich erschien posthum 1975.

Unter seinem jahrelangen pausenlosen Einsatz litt Konstantin Raudives Gesundheit. Im Alter von fünfundsechzig Jahren verließ er diese Erde am 2. September 1974.

Außer seinen Büchern hinterließ er eine große Anzahl Tonbänder und Protokolle. Ein Teil davon wurde in England archiviert, ein anderer Teil sowie auch seine Tonbandgeräte sind im Lettischen Gymnasium zu Münster in Westfalen im Gedächtniszimmer Raudive/Maurina aufbewahrt und können dort von den Besuchern besichtigt und abgehört werden.

Raudive hat nach seinem Ableben auf viele Fragen, die ihm gestellt wurden, via Tonband geantwortet, und auch über das nachtodliche Leben gibt es von ihm viele Aussagen. Eine seiner Antworten lautete:

"Schön lebe ich!"

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