TEIL 1 - Die Geschichte der Transkommunikation
14 Bilder aus dem Reich der Toten
Die Geschichte des Mediumismus enthält einen Erscheinungskomplex, der als 'fotografische Extras' bekannt ist. Bereits 1861, kurz nach der Erfindung der Daguerrotypie, wurden Bilder vorgelegt, auf denen sich augenscheinlich Verstorbene manifestiert hatten.
Da man ihre Entstehung nicht erklären konnte, bezeichnete man sie selbst dann als raffinierte Fälschungen, wenn sie nicht als solche nachgewiesen worden waren. Aber damit wurde man den Tatsachen nicht gerecht, 'echte' Extras kamen unter streng kontrollierten Bedingungen zustande und gingen in die Literatur ein.
Ob nun die teilweise wiedererkennbaren Toten als Verursacher anzunehmen sind, bleibt hier ebenso der persönlichen Bewertung überlassen wie bei anderen Transphänomenen, umso mehr als in seltenen Fällen 'Geister', die in medialen Kontakten auftraten, als entfernt lebende Personen identifiziert wurden.
Die bereits mehrfach erwähnte Experimentiergruppe Scole hat unter hinreichend kontrollierten Bedingungen viele Extras auf originalverpackten Filmen erhalten. Einige erschienen als undefinierbare Lichteffekte, andere zeigten - wie die elektronisch verwirklichten Transbilder - zunächst unbekannte, später identifizierte, verstorbene Personen oder Wiedergaben historischer Fotos.
So wurde beispielsweise eines der Extras als Zeitungsbild einer Londoner Straßenszene aus dem 2. Weltkrieg nachgewiesen. Besonders eindrucksvoll ist ein englischsprachiges Gedicht, das im Mai 1995 in handschriftlichen Druckbuchstaben sechszeilig über eine Länge von etwa 30 cm eines Dokumentenfilms von 24 mm Bildbreite 'geschrieben' worden war und im Rahmen einer Untergangsvision des Kosmos die Unzerstörbarkeit der Seele beschreibt. Das Gedicht lautet in freier Übersetzung:
Wenn die Stunde schlägt,
da die Erde ihre jahrmillionenlange rastlose Reise
durch die Tiefen des Alls nicht mehr fortsetzen kann,
wenn die Scharen der Planeten, aufgesogen und in eins gerissen,
ihre einsam-erlöschenden Sonnen neu entflammend speisen,
und die strahlenden Sterne ins Leblos-Unendliche stürzen,
dann halte Du ein:Wieviele Spiegelwelten auf immer entschwinden,
nichts, was der Seele teuer ist, vermögen sie mit sich zu reißen
in des kosmischen Aufruhrs grundlosen Wirbel.
Die ganze Ewigkeit ist der Seele verwandt.
Sie wird wachsen im Leiden und am Ende noch sein,
wenn alles, außer ihr selbst, längst der Vernichtung anheimfiel.
Die Parapsychologen konnten darauf hinweisen, daß einige ihrer Versuchspersonen, zum Beipiel in Japan, England, USA und China, imstande waren, sinnvolle Strukturen als sogenannte 'Gedankenfotografien' auf lichtempfindliche Filme und Platten zu projizieren. Der Amerikaner Ted Serios erzeugte kurzzeitige Bilder in einem Videosystem.
Bevor erschwingliche Videorekorder für jedermann zur Verfügung standen, dürfte es mehrere Erscheinungen Verstorbener auf Fernsehbildschirmen gegeben haben, von denen nur wenige fotografisch dokumentiert worden sind. Über die von Tonbandstimmen exakt angekündigten Bilder, die 1978 in Italien bei Gigliola Della Bella auftraten, liegen eidesstattliche Zeugenaussagen vor.
Einige Monate vor den Ereignissen hieß es Im Oktober kommen die Toten auf der Erde an, und wenige Tage vor dem 14.10. Die Seelen Samstag im Fernsehen. Im Anschluß an die ersten Erscheinungen Ihr habt das Gesicht der Toten gesehen. Wir haben Beweis geliefert. Es ist ein Sieg.
Weitere Bilder liefen am 28.10. und am 4.11. von links nach rechts langsam über den Schirm und zeigten von einem dunklen Kreuz begleitete Gesichter verstorbener Verwandter der Experimentatoren. Es kann sich also nicht um normale Fernsehsendungen gehandelt haben.
Die hinsichtlich der Dokumentation unbefriedigende Situation änderte sich, nachdem der in Aachen beheimatete Rentner Klaus Schreiber 1985 durch die RTL-Sendereihe 'Unglaubliche Geschichten' des Moderators Rainer Holbe auf die Tonbandstimmen aufmerksam geworden war und von seiner verstorbenen Tochter Karin in mehreren Schritten zur Benutzung eines rückgekoppelten Videosystems veranlaßt wurde.
Er schaltete dazu einen Fernseher mit einem Videorekorder und einer alten Schwarzweiß-Videokamera zusammen und richtete diese auf den Bildschirm. In den Aufzeichnungen der variierenden Muster (1500 Einzelbilder pro Minute!) fand Schreiber bei der zeitaufwendigen Durchsicht Einzelbilder unterschiedlicher Deutlichkeit.
Einige dieser Extras zeigten verstorbene Verwandte, andere bekannte Prominente, wieder andere unbekannte Gesichter und Landschaften. Schreibers Tätigkeit wurde von dem Elektronikingenieur Martin Wenzel kritisch beobachtet, Manipulation und Empfang irdischer Sendungen wurde ausgeschlossen.
Rainer Holbe hat die Ereignisse in seinem Buch 'Bilder aus dem Reich der Toten' berichtet. Später wurden mit der gleichen Methode in mehreren Ländern ähnliche Ergebnisse erzielt (BRD, Frankreich, Italien, Schweiz, USA). Die unterschiedliche Güte der metanormalen Bilder ist der der Tonbandstimmen vergleichbar. Das Spektrum reicht von phantasievoll-willkürlichen Deutungen chaotischer Muster bis zu eindeutig (wieder-)erkennbaren Strukturen.
Erstmalig dokumentierten die Experimentatoren Harsch-Fischbach in Luxemburg und später Adolf Homes in der BRD die ohne zusätzliche Hilfsmittel aufgetretenen 'direkten Bilder' auf Fernsehern, die auf freie Kanäle eingestellt waren. Sie erschienen mit wenigen Ausnahmen als Standbilder, während einiger Zehntel bis zu mehreren zehn Sekunden. In seltenen Fällen waren sie von Transmitteilungen aus dem Lautsprecher des Fernsehgerätes begleitet.
Während der letzten Jahre realisierte Hans Otto König mit einem speziellen System einige Phänomene, bei denen Bild und Ton näherungsweise synchronisiert waren. Die Apparatur arbeitet mit einem Gemisch elektromagnetischer Schwingungen, dessen Struktur jeweils eine Minute lang konstant gehalten wird. Die Kontakte kamen während solcher 'Zeitfenster' spontan zustande, (vgl. Abschnitt 22.9).
Die digitalisierten Bilder des Ehepaars Harsch-Fischbach sind bisher einmalig. Vermutlich wird zu ihrer Formung das auf der Harddisk des Personal Computers gespeicherte Scanner-Grafikprogramm aktiviert. Auf dem Monitor hat sich unter anderen ein Bild des ehemaligen Experimentators Theodor Rudolph manifestiert, dessen vergleichbare Fotografie aus Lebzeiten erst mehrere Monate später von der Witwe des Verstorbenen aus Jugoslawien erhalten wurde, (vgl. Abschnitt 20.3).
Das Zustandekommen eindrucksvoller Ähnlichkeiten oder Identitäten von Transbildern mit Fotografien ehemaliger bekannter Lebender mag als Folge einer psychokinetischen Projektion aus dem hypothetischen 'Unterbewußtsein' der bei einem Experiment Anwesenden einigermaßen plausibel erscheinen.
Diese 'animistische' Deutung versagt - ebenso wie bei den akustischen Manifestationen - bei den drop-in-Kommunikatoren, (vgl. Abschnitt 22), die den Experimentatoren mit Sicherheit unbekannt sind. Einerseits ist nicht einsichtig, zu welchem Zweck und auf welche Weise die zeitlich zurückliegende Erscheinungsform einer ehemals lebenden Person ausgewählt und auf den Bildschirm projiziert werden sollte.
Anderereits kann aber auch die ausschließliche Aktivität der Verstorbenen keineswegs als gesichert gelten, da der Experimentator am Zustandekommen der Effekte mitbeteiligt ist, ohne daß sein Einfluß im einzelnen abgeschätzt werden kann.
Die Lösung dürfte, wie im Anhang, Abschnitt 27, ausgeführt, in der Existenz übergeordneter informatorischer Verknüpfungen liegen, die sich als weitgehend unbewußte Wechselwirkungen deuten lassen. Genauere Einzelheiten zu den von verschiedenen Experimentatoren empfangenen Transbildern ehemaliger bekannter Personen finden sich in den Abschnitten 20.1, 20.3, 22.1, 22.4, 22.5, 22.9.
Es mag hilfreich sein, einige Kommentare der Transpartner zum Thema 'Bilder aus dem Jenseits' anzuführen. So äußerte sich Claudius, (vgl. Abschnitt 22.3), über das Volltrancemedium Franz Schneider zu dem in den CETL-Kontakten häufig erwähnten Fluß der Ewigkeit, an dessen Ufern - ähnlich wie im 'Flußweltzyklus' des Science-Fiction-Autors José Farmer - die Verstorbenen ein Spiegelbild des irdischen Daseins erleben:
'Es wurden euch Bilder gegeben vom 'Fluß der Ewigkeit', der sich entlangzieht an Bergen, Tälern, der Buchten bildet, in denen Häuser aufgebaut sind. Diese Bilder entsprechen dem eigenen Verstehen der Absender. Sie sind nicht so real zu sehen, wie sie gesendet wurden.
Es sind rein geistige Bilder, die dem Vorstellungsvermögen der Absender angepaßt wurden, damit sie euch übermittelt werden können. Alles was gesendet wird, was übermittelt wird, ist der betreffenden Forschergruppe bekannt.
Viele Informationen, die Ihr bekommt, solltet Ihr unter solchen Aspekten sehen: es sind imaginär-reale Welten. Dann werdet Ihr nicht irr am 'Fluß der Ewigkeit'. Der 'Fluß der Ewigkeit' ist nichts anderes als die Bewußtseinstrennung zwischen eurem Dasein und dem unseren.'
Der Techniker, (vgl. Abschnitt 23.5), ging ausführlich auf die unterschiedlichen Inhalte der Transbilder und die im Grunde unzutreffenden Interpretationen ein, die historisch und soziokulturell bedingt sind.
Auch Jürgenson, (vgl. Abschnitt 20.1), mahnte anläßlich seines Transbildes zur Vorsicht, indem er über Computer in Rivenich mitteilte: ICH SENDE IHNEN WIEDERHOLT EINE PROJEKTION VON MIR, JEDOCH MIT IHREM ERSCHEINUNGSBILD. Im Juli 1996 ergänzte er: wir bekommen alle Informationen von der Erde durch ein kosmisches Archiv. Die uns erscheinenden Bilder sind also nicht mit den jenseitigen Formen identisch, sondern zurückgesandte Erinnerungen an frühere Zustände. Sie müssen aber, um erkennbar zu sein, eine hinreichende Ähnlichkeit mit einem bekannten Ausschnitt des irdischen Lebens besitzen. Hart schreibt dazu:
'Es gibt Theorien, nach denen die medial dargestellte Persönlichkeit nicht die Geistwesenheit selbst ist. Sie wäre eher eine gedankliche Schöpfung des fortlebenden Geistes, die Repräsentation dessen, wie er sich selbst zur Zeit dem Kommunikation denkt.
Dieses Bild kann telepathisch in die Psyche (mind) des Mediums projiziert werden und vor der Weitergabe an die Anwesenden in unterschiedlichen Graden durch die unbewußten Gedanken des Mediums verwässert werden.'
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